Fehlende Motivation, Langeweile oder Frust im Job – kommt Ihnen bekannt vor? Wenn die Arbeit keinen Spaß oder sogar krank macht, wächst gerade in der Lebensmitte bei vielen der Wunsch nach einem beruflichen Neuanfang. Lohnt sich eine Jobveränderung mit 30+ überhaupt? Unbedingt! Erfahren Sie in diesem Artikel, wann eine berufliche Neuorientierung mit 30, 40 oder 50 sinnvoll ist und wie Ihnen der Neustart gelingt.
Berufliche Neuausrichtung: Beispiele aus der Praxis
Eine Neuausrichtung im Beruf ist kein klassischer Jobwechsel, bei dem Tätigkeiten und Branche gleich bleiben und sich nur das Unternehmen ändert. Eine berufliche Neuorientierung kann neue Aufgaben, eine andere Branche oder einen komplett neuen Job mit sich bringen.
Viele Menschen sind mit ihrer Branche und auch ihrem arbeitgebenden Unternehmen zufrieden, wünschen sich aber andere Aufgabenfelder, wie bei dem Wechsel als Servicekraft im Restaurant zum Restaurantfachleiter. Wem die aktuellen Aufgaben gefallen, aber eine andere Branche eher zusagt, empfiehlt sich der Branchenwechsel.
Ein Beispiel für eine solche Neuorientierung ist der Wechsel einer Kundenberaterin in einem Baumarkt zum Kundenservice in der Reisebranche. Manche Menschen hingegen möchten ihre Kompetenzen in einem neuen Berufsbild einsetzen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Webdesigner in einer Agentur eine neue Tätigkeit als selbstständiger Fotograf aufnimmt.
Wann sollte man sich beruflich verändern?
Frustration im Job ist häufig nur eine Phase. Wenn die Kollegen nerven, die Chefin nicht zuhört oder es Montagmorgen ist, gilt: Bloß nicht alles hinschmeißen. Die Unzufriedenheit legt sich meist wieder von allein.
Sind Sie jedoch aufgrund von Unter- oder Überforderung oder fehlender Aufstiegschancen dauerhaft gestresst, unglücklich und unmotiviert, lohnt sich der ernsthafte Gedanke an einen beruflichen Neuanfang. Davon abgesehen gibt es im Grunde kein Alter, in dem sich eine Neuorientierung nicht lohnt.
Gute Gründe für eine berufliche Neuorientierung
Zu den häufigsten Beweggründen für eine berufliche Neuausrichtung im Beruf gehören:
- gesundheitliche Folgen durch Stress oder Mobbing,
- ein unerträgliches Arbeitsklima,
- Langeweile im Job aufgrund fehlender Herausforderungen,
- hohe Ansprüche des Arbeitgebenden trotz Engagement,
- ein zu geringes Gehalt,
- fehlende Karrierechancen innerhalb des Unternehmens sowie
- Existenzängste durch Marktveränderungen.
Kein Grund für einen Jobwechsel
Doch Vorsicht: Ein schlechter Tag, ein misslungenes Projekt, eine Standpauke vom Chef oder eine nervige Kollegin sind keine Gründe, das Handtuch zu werfen und hinzuschmeißen. Bei akutem Frust ist es sinnvoll, eine Nacht darüber zu schlafen, aus Fehlern und Kritik zu lernen und bei Unmut das Gespräch zu suchen. Sie werden sehen, dass sich die meisten Probleme aus der Welt schaffen lassen – ohne Kündigung!
Wer hilft bei beruflicher Neuorientierung?
Sie müssen die Entscheidung für oder gegen eine Umorientierung nicht allein treffen. Neben Familienmitgliedern und Bekannten, die Ihre Persönlichkeit gut einschätzen können, sind Berufsberaterinnen und Karriere-Coaches eine echte Hilfe bei Jobveränderungen. Viele Coachings werden sogar von der Arbeitsagentur finanziert.
Wie gelingt eine berufliche Neuorientierung?
Eine Neuorientierung im Beruf sollte gut überlegt sein und nicht aus einer Laune heraus entschieden werden. Der Einstieg in ein neues Unternehmen oder eine andere Branche ist selten einfach – egal, wie alt Sie sind. Damit die berufliche Neuorientierung mit 30, 40 oder 50 gelingt, müssen Sie herausfinden, was Sie verändern wollen. Mit einer Analyse der Ist-Situation, der richtigen Wahl des neuen Berufsbildes und einer aktiven Umsetzung erreichen Sie Ihr Ziel: Ihren Traumjob!
Ein Wechsel mit Mitte 30 oder eine berufliche Neuorientierung mit 50 sind besser als leidende Gesundheit und schwindende Lebensqualität. Die nachfolgende Checkliste dient als Anregung und soll Sie bei der beruflichen Neuorientierung unterstützen. Der Drei-Punkte-Plan zeigt Ihnen, wie Sie bei einer beruflichen Neuorientierung vorgehen können.
Bestandsaufnahme machen
Indem Sie die Ist-Situation analysieren und den Soll-Zustand aufschreiben, finden Sie heraus, was Sie beruflich verändern sollten. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Bestandsaufnahme, notieren Sie das Für und Wider und denken Sie langfristig.
Alternativen suchen
Sehen Sie Ihren beruflichen Weg nicht in Ihrer jetzigen Tätigkeit, sollten Sie eine Liste mit alternativen Berufsbildern erstellen. Auch wenn der Traumjob zuerst unrealistisch erscheint, gibt es Wege, wie Sie Ihr Ziel erreichen können.
Plan umsetzen
Im letzten Punkt geht es nicht mehr ums Planen, sondern ums Handeln – seien Sie aktiv. Mit genügend Durchhaltevermögen und viel Optimismus können Sie in jedem Alter erfolgreich einen neuen beruflichen Weg einschlagen.
Tipps für eine berufliche Neuorientierung mit 30, 40 oder 50
Jobveränderungen oder Berufswechsel in der Lebensmitte sind eine Herausforderung, die sich langfristig lohnt. Damit Sie wieder in Ihrem Beruf aufgehen, haben wir Ihnen vier nützliche Tipps für eine berufliche Neuorientierung mit 30, 40 oder 50 zusammengestellt.
Haben Sie Ihre Ziele im Blick
Umschulung, Weiterbildung, Quereinstieg oder Existenzgründung – es gibt verschiedene Wege für berufliche Neuausrichtungen. Bevor Sie mit Ihren Planungen beginnen, definieren Sie Ihre Ziele. Wenn Sie wissen, was Sie wollen, können Sie sich beruflich verändern.
Bleiben Sie realistisch
Trotz neuem Aufgabengebiet, Berufs- oder Branchenwechsel sind Sie unzufrieden? Keine Sorge: Es braucht Zeit, bis Veränderungen im Job fruchten. Geben und nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Ziele zu erreichen, und schrauben Sie Ihre Erwartungen zurück. Stellen Sie einen 30-60-90-Tage-Plan auf, um Ihre Entwicklung im Blick zu behalten.
Nutzen Sie Netzwerke
Erhöhen Sie die Chancen auf Ihren Traumjob durch Kontakte. Ein bestehendes Netzwerk mit Entscheidungsträgern, Business-Plattformen wie LinkedIn und Xing oder die Schwester eines Nachbars, die ihr Team erweitern will, können der richtige Weg in den neuen Beruf sein.
Seien Sie selbstbewusst
Lassen Sie sich von Rückschlägen bei Bewerbungsgesprächen nicht verunsichern und ziehen Sie das Positive daraus. Beim nächsten Mal sind Sie selbstbewusster und hochmotivierter und überzeugen Ihr potenziell arbeitgebendes Unternehmen von sich.
Keine Angst vor beruflichem Neustart in der Lebensmitte
Können Sie eine berufliche Neuorientierung mit 30, 40 oder 50 anstreben? Ja, und das sollten Sie auch, wenn Sie klare und realistische Ziele vor Augen haben! Unzufriedenheit im Job ist ein häufiger Grund für körperliche oder seelische Erkrankungen und kein Geld der Welt kann die Gesundheit ersetzen. Egal, wie anstrengend eine berufliche Neuorientierung ist – mit der richtigen Planung bestimmen Sie Ihr Glück selbst.
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