Captcha: Bilder, Text und Rätsel als Spamschutz

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Karl-Fredrik Sagebiel
Karl-Fredrik Sagebiel

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“Wählen Sie alle Bilder mit Pkws aus”, “Ich bin kein Roboter”, „Geben Sie den angezeigten Text ein“ – Captchas begegnen uns im Internet fast jeden Tag. Sie bieten Herausforderungen, die für Computer schwierig, für Menschen jedoch relativ einfach zu lösen sind. Was Sie sonst noch zu den Rätseln wissen müssen, klären wir hier.

Captcha

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Wie funktioniert ein Captcha?

Es gibt viele verschiedene Arten von Captchas: Text, Bilder, Audio und reCaptcha. Das Prinzip ist aber überall das Gleiche – Captchas verzerren Buchstaben und Bilder, damit Bots diese nicht erkennen können und so zum Beispiel Spam-Nachrichten nicht durchkommen.

Captchas beruhen auf der Fähigkeit des Menschen, neue Muster zu verallgemeinern und zu erkennen. Im Gegensatz dazu können Bots oft nur festgelegten Mustern folgen oder zufällig ausgewählte Zeichen eingeben. Diese Einschränkung macht es unwahrscheinlich, dass Bots die richtige Kombination erraten.

Was ist ein Captcha Code?

Ein Captcha Code ist eine zufällige Aneinanderreihung von Zeichen und Zahlen, die auf farbigen Hintergründen platziert oder durchgestrichen sind, um das Lesen zu erschweren. Captcha Codes schützen vor Spam, da sie nur für Menschen lesbar sind, nicht jedoch für Bots.

Captcha Test: So funktioniert ein Captcha Code

Der klassische Captcha Code kommt in der Form von Text. Als Nutzerin oder Nutzer werden Ihnen eine Reihe von Buchstaben gezeigt, die Sie dann in ein Feld eingeben müssen.

Captcha Codes sind speziell darauf ausgelegt, die Erkennung zu erschweren, indem Größe, Winkel, Farbe und Dichte einer zufällig generierten Reihe von Zeichen und Zahlen verändert wird und sie auf einem farbigen oder gemusterten Hintergrund platziert werden. Dadurch können Bots sie nicht entziffern, Menschen jedoch schon. Nehmen Sie sich Zeit und sehen Sie sich jedes einzelne Zeichen genau an, bevor Sie Ihre Antwort eingeben – manchmal ist es gar nicht so einfach, sie zu entschlüsseln!

Wie bereits erwähnt, steht das „T“ in Captcha für den Turing Test, eine Untersuchungsmethode im Bereich der künstlichen Intelligenz, mit der festgestellt werden soll, ob ein Computer in der Lage ist, wie ein Mensch zu denken oder nicht. Der Test ist nach seinem Erfinder, dem englischen Informatiker und Pionier Alan Turing, benannt.

Googles Alternative zu Captchas: reCaptcha

Statt eines herkömmlichen Captcha Codes verwendet Google sein eigenes reCaptcha-System. Wie auch Captcha untersucht reCaptcha IP-Adressen, Cookies und andere Beweise auf Spam und kann so feststellen, ob es sich um menschliche Nutzerinnen und Nutzer handelt.

Der Unterschied zu anderen Captchas ist, dass reCaptcha nur aus einer Checkbox besteht und ohne Ausfüllen seitens der Userinnen und User auskommt. Google führt im Hintergrund die Recherche aus und entscheidet dann, ob ein weiteres Captcha notwendig ist oder nicht.

Honeypots: Eine beliebte Captcha-Alternative

Sie haben sich bei der Eingabe von Captchas sicher schon oft geärgert. Oftmals sind die Buchstaben oder Fotos nicht klar erkennbar und es braucht mehrere Anläufe, bis es klappt. Captchas sind jedoch nicht einzige Möglichkeit, Webseiten vor Bots zu schützen.

Zu den Captcha-Alternativen zählen zum Beispiel Blacklists und Content Filter. Blacklists sind Listen, auf denen unerwünschte IP-Adressen hinterlegt sind. Es handelt sich um eine Spam-Blockierliste, die Bots herausfiltert und so Webseiten automatisch vor ihnen schützen kann.

Content Filter funktionieren ähnlich wie Black Lists, doch anstelle von IP-Adressen wird nach Worten gefiltert – wenn Personen also bestimmte Keywords verwenden, können sie gesperrt werden.

Eine weitere Captcha-Alternative sind die sogenannten Honeypots. Das sind Spam-Fallen für Bots, die Bots und Computerprogramme dazu bringen sollen, versehentlich ihre Identitäten preiszugeben. Die Idee dabei ist, den Bot mit „Honig“ anzulocken. Für menschliche Nutzerinnen und Nutzer ist diese Falle nicht sichtbar.

Ein gängiges und wirksames Verfahren zur Bekämpfung von Spam-Formularen ist beispielsweise das Hinzufügen eines versteckten Feldes in das Formular, über CSS- oder Javascript-Code oder ganz einfach durch die Verwendung von Schriftarten mit derselben Farbe wie der Hintergrund der Seite. Menschliche Nutzerinnen und Nutzer werden dieses versteckte Feld nicht sehen, aber es wird von Bots gescannt. Webseiten erkennen dies und schnappen wie eine Falle zu.

Warum Captcha?

Captchas werden eingesetzt, um Webseiten vor Spam zu schützen. Bots können schnell und leicht eingerichtet werden und es gibt sie wie Sand am Meer – daher ist es wichtig, sich vor Ihnen zu schützen. Captchas wurden entwickelt, um computergenerierten Anfragen herauszufiltern.

Captchas verhindern unter anderem, dass gefälschte Kommentare zu Beiträgen abgegeben, Registrierungen gefälscht oder betrügerische Transaktionen durchgeführt werden. In diesen und ähnlichen Situationen können Sie Captchas einsetzen, um Spam vorzubeugen und Ihre Website zu schützen.

Captcha: Beispiel für übliche Rätsel

Moderne Captchas lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen: textbasiert, bildbasiert und audiobasiert. Diese Arten von Captchas werden Ihnen immer wieder begegnen. Wir haben sie im Folgenden mit Erklärungen und Beispielen aufgelistet.

Captcha Text

Den Anfang machen textbasierte Captchas. Diese Captchas können bekannte Wörter oder zufällige Kombinationen von Ziffern und Buchstaben beinhalten. Einige textbasierte Captchas enthalten auch Variationen in der Großschreibung. Diese Captchas stellen den Text verzerrt da, entweder durch Skalierung, Drehung oder Verzerrung von Zeichen.

Sie können auch die Überlagerung von Zeichen mit grafischen Elementen wie Farbe, Hintergrundrauschen, Linien, Bögen oder Punkten beinhalten. Diese Verfremdung bietet Schutz vor Bots mit unzureichenden Texterkennungsalgorithmen, kann aber auch für Menschen schwer zu interpretieren sein.

Captcha Text Beispiel

Quelle: Beispiele von Ionos

Captcha Bilder

Bildbasierte Captchas wurden nach textbasierten Captchas entwickelt, um diese zu ersetzen. Bei diesen Captchas müssen Sie bestimmte Objekte in Bildern auswählen. Die Bilder sind oft wie ein Puzzle zerteilt oder jedes Kästchen beinhaltet ein einzelnes Objekt.

Dies können Tiere, Autos, Fahrräder, Formen oder Szenen sein. In der Regel müssen Nutzerinnen und Nutzer dann die Bilder auswählen, die zum vorgegebenen Thema passen. Können Sie die richtigen Bilder in diesem Beispiel identifizieren?

Captcha Bilder Beispiel

Quelle: New Rules

Audio Captcha

Damit auch Menschen mit Sehbehinderung Captchas nutzen können, wurden Audio Captchas entwickelt. Audio-Captchas enthalten die Audioaufnahme von Buchstaben oder Zahlen, die die Nutzerin oder der Nutzer anhört und dann eingibt.

Diese Captchas beruhen darauf, dass Bots nicht in der Lage sind, relevante Zeichen von Hintergrundgeräuschen zu unterscheiden. Wie textbasierte Captchas können auch diese Tools sowohl für Menschen als auch für Bots schwer zu entschlüsseln sein.

Captcha Audio Beispiel

Quelle: ResearchGate

Fazit: Sind Sie ein Roboter? Captchas finden es heraus!

Auch wenn Captchas nerven können und unnötig erscheinen, so sind sie doch ein zuverlässiger Schutz vor lästigen Bots. Da Bots immer schlauer werden, müssen auch die Captchas mithalten und komplexere Anforderungen stellen. Von text- zu bildbasierten Captchas hin zu Gamification – vielleicht werden die Rätsel in naher Zukunft ganz von biometrischen Prüfungen ersetzt, denn es wird immer schwieriger, zwischen KI und Menschen zu unterscheiden.

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Titelbild: Pavel Bezkorovainyi / iStock / Getty Images Plus

Themen: Conversion

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