Was hilft es, gute Inhalte zu erstellen, wenn sich diese nicht ausreichend verbreiten? Wenn es darum geht, Reichweite aufzubauen und Inhalte möglichst vielen potenziellen Kunden zugänglich zu machen, ist „Content-Seeding“ daher ein wichtiges Stichwort.

Aber wie genau funktioniert die Strategie rund ums Content-Seeding? Wir klären auf, welche Kniffe es dazu braucht.

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Das Grundprinzip der Content-Seeding-Strategie

Dass der Weg zu potenziellen Kunden in der digitalen Welt zunehmend über Content führt, ist in Marketingkreisen inzwischen hinlänglich bekannt. Dementsprechend investieren auch immer mehr Unternehmen in gezieltes Content-Marketing, wie der 2018 erstmals durchgeführte Content Marketing Monitor des Deutschen Marketingverbandes ergeben hat.

Doch selbst der relevanteste, informativste oder unterhaltsamste Content braucht Starthilfe, um sich online verbreiten zu können. Firmeneigene Webseiten oder Blogs reichen dafür selten aus, denn nur die wenigsten Nutzer finden direkt den Weg dorthin. Viel eher liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, die Zielgruppe an möglichst vielen unterschiedlichen Berührungspunkten mit dem Content zu erreichen.

Und genau dort setzt Content-Seeding an. Im Gegensatz zur Onlinewerbung sollen gezielt platzierte Inhalte auf verschiedenen Kanälen durch Links und Interaktionen von den Nutzern auf natürliche Weise selbstständig verbreitet werden.

Der Nutzen von Content-Seeding

Content-Seeding vereint verschiedene Ansätze des Onlinemarketing. Die Kombination aus Content-Marketing, Online-PR, Influencer-Marketing, Social-Media-Marketing und SEO ist für Unternehmen dabei in mehrerlei Hinsicht von Nutzen.

Die Verbreitung der Inhalte auf verschiedenen Kanälen erhöht die Wahrnehmung und die Aufmerksamkeit für firmeneigene Themen. Außerdem bietet gezieltes Content-Seeding die Möglichkeit, durch zielgruppenspezifische Kampagnen mehr potenzielle Kunden direkt anzusprechen und dadurch die organische Reichweite zu erhöhen. Darüber hinaus kann sich Content-Seeding durch den SEO-Aspekt des qualitativen „Link-Building“ auch positiv auf das Suchmaschinenranking auswirken.

Worauf es bei der Verbreitung von Inhalten ankommt

Der wesentliche Vorteil von Content-Seeding liegt darin, dass Unternehmen die Verbreitung ihrer Inhalte zum Großteil selbst in der Hand haben. Während die Veröffentlichung durch klassische PR häufig vom Wohlwollen externer Medienmittler und/oder einem entsprechenden Budget abhängig ist, kann Content auf diversen digitalen Plattformen selbstständig platziert werden.

Dennoch – oder gerade deshalb – ist eine solide Planung und eine überlegte Zieldefinition einer Content-Seeding-Strategie erforderlich, um letztendlich mit einer ausgewogenen Kombination aus „Paid, Owned & Earned Media“ Erfolg zu haben.

Prinzipiell gilt beim Content-Seeding der Grundsatz: Je mehr Kanäle für die Verbreitung von eigenen Themen genutzt werden, desto besser. Allerdings sollten Sie dabei immer im Auge behalten, dass die Inhalte den Interessen und Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen und ihr abseits von kommerziellen Aspekten einen entscheidenden Mehrwert bieten. Nur so steigt die Bereitschaft der Leser, den Content freiwillig weiterzuverbreiten.

Laut einer Studie der Unternehmensberatung „The Futures Company“ suchen Nutzer im Internet gezielt nach Information, Antworten und Unterhaltung – von Werbung fühlten sich hingegen rund zwei Drittel der Teilnehmer belästigt. Bei der Recherche nach aktuellen und relevanten Fragen und Themen können Portale wie wer-weiss-was.de, gutefrage.net, answerthepublic.com oder auch das Tool BuzzSumo helfen.

Die Möglichkeiten für die Verbreitung von Inhalten sind vielfältig: Webseiten, Blogs, Foren, soziale Netzwerke oder Presseportale sind nur einige Plattformen, die Ihnen für gezieltes Content-Seeding zur Verfügung stehen.

Um das Potenzial der verschiedenen Kanäle bestmöglich ausschöpfen zu können, sollte schon bei der Erstellung darauf geachtet werden, die Inhalte für verschiedene Medienformate, wie z. B. Blog- oder Fachartikel, Pressemitteilungen, Tutorials, Whitepaper, Videos, Webinare oder Infografiken aufzubereiten. Dies trägt nicht nur dazu bei, potenzielle Kunden auf unterschiedlichste Art und Weise zu erreichen, sondern ermöglicht es darüber hinaus, bestehende Inhalte zu recyceln und immer wieder neu zu verwerten.

Die Bedeutung von einflussreichen Bloggern, Journalisten und externen Websites für die Reichweite von Inhalten

Ein wesentlicher Bestandteil des Content-Seeding ist es, einflussreiche Personen und Herausgeber zur Verbreitung der Inhalte zu bewegen und durch deren Netzwerke die eigene Reichweite zu erhöhen.

Ein systematischer Aufbau von Kontakten zu Bloggern, Journalisten, Website-Betreibern und Influencern steigert demnach die Chance auf mehr Traffic, Interessenten und Conversions. Im Bestfall sorgt zielgruppenrelevanter, gut aufbereiteter Content auf diesen Kanälen dafür, dass die Inhalte von so vielen Nutzern aus eigener Motivation weiterverbreitet werden, dass sie zum viralen Hit werden.

Um passende zielgruppen- und themenspezifische Adressaten abseits von bereits bestehenden Kontakten zu finden, bedarf es zusätzlicher Recherche. Mit speziellen Linksearch-Tools, wie Majestic oder MOZ, lässt sich beispielsweise herausfinden, welche Websites bereits auf ähnliche Inhalte verlinken. Aber auch durch die klassische Google-Suche oder Social-Media-Listening lassen sich aktuelle Entwicklungen und Trends analysieren und einflussreiche Meinungsführer wie Blogger, Fachexperten oder Influencer identifizieren.

Wenn es darum geht, mit selbigen in Kontakt zu treten, lautet das Zauberwort: Mehrwert. Anstelle von unpersönlichen Massen-E-Mails an möglichst viele Empfänger sollte viel eher versucht werden, potenzielle Partner in den Content-Seeding-Prozess aktiv einzubinden.

Ein erster Schritt auf diesem Weg ist getan, wenn Sie auf Ihren eigenen Seiten auf die Inhalte dieser Influencer verweisen und diese verlinken. Zudem können Sie sich unter ihren Beiträgen mit interessanten Ansätzen zu Wort melden und so auf sich aufmerksam machen.

Sind diese ersten Weichen gestellt, können Sie den Kontakt ausbauen: Durch die direkte Kontaktaufnahme via personalisierter E-Mail, frühzeitige oder exklusive Informationen, interaktiven Informations- und Erfahrungsaustausch oder eine Zusammenarbeit zur Content-Erstellung steigt die Bereitschaft, Ihre Inhalte über die eigenen Kanäle zu verbreiten.

Selbst die besten Inhalte brauchen eine entsprechende Content-Seeding-Strategie, um sich online verbreiten zu können. Sie sollten also versuchen, Ihren zielgruppenrelevanten Content unter Mithilfe von Meinungsführern und beliebten Websites/Blogs auf unterschiedlichen Kanälen zu platzieren. Denn dies birgt großes Potenzial, um Bekanntheit, Traffic und Reichweite zu steigern.

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Header: marchmeena29 / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 7. Januar 2020, aktualisiert am März 24 2023

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