Erklärvideos sind voll im Trend: Immer mehr Unternehmen verwenden das unterhaltende und gleichzeitig erklärende Format, um Botschaften an die Zielgruppe zu senden. Lustige Cartoons, Schwarz-Weiß-Sketches oder bewegte Animationen lockern die Videos auf und gliedern sich ins Corporate Design ein.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, mit welcher Software Sie professionelle Erklärvideos erstellen können und warum ein gutes Skript die halbe Miete ist.

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Was gehört in ein Erklärvideo?

In ein Erklärvideo gehört zuallererst die Botschaft, die übermittelt werden soll: Damit das Publikum auch wirklich etwas mit dem Video anfangen kann, ist ein Call-to-Action am Ende ebenfalls von Vorteil. Hier zeigen wir, welche Aspekte in einem Erklärvideo nicht fehlen dürfen:

  • Botschaft: Zunächst sollte sichergestellt werden, dass die Botschaft des Erklärvideos eindeutig erkennbar ist. Welche Message wollen Sie vermitteln und an wen ist diese gerichtet? Ein B2B-Erklärvideo nutzt in der Regel eine fachspezifische und professionelle Ansprache, um komplexe Prozesse und Konzepte zu erläutern.
  • Skript: Ein gutes Skript ermöglicht Ihnen, die Sachverhalte verständlich und übersichtlich zu vermitteln und weckt dabei das Interesse der Zielgruppe.
  • Bildebene: Durch visuelle Darstellungen wird die Textebene in Ihrem Erklärvideo unterstrichen. Nutzen Sie Icons, Grafiken, Animationen, Talking Heads, Stockvideos oder eigens gedrehtes Material, die zu Ihrem Erklärvideo und Unternehmen passen.
  • Tonebene: Auf der Tonebene können Sie durch einen Sprecher oder eine Sprecherin Sachverhalte verständlich erklären. Untermalt wird ein gutes Erklärvideo durch Musik, die atmosphärisch unterstützt, ohne zu dominant zu sein. Achten Sie auf eine gute Tonqualität, sodass die Botschaft durch die Sprecherstimme deutlich übermittelt werden kann.
  • CTA: Ein Call-to-Action sollte in keinem Erklärvideo fehlen. Eine klare Handlungsaufforderung ermutigt die Zuschauenden, weitere Schritte zu gehen. Idealerweise werden im Erklärvideo die Einsatzgebiete des Angebots deutlich, sodass der CTA als zusätzlicher Anschubser fungiert.

Was gibt es für Arten von Erklärvideos?

Zu den beliebtesten Arten von Erklärvideos zählen Animationen und Screencasts. Daneben gibt es zudem die Möglichkeit, ein digitales oder analoges Whiteboard zu nutzen sowie Infografiken in das Video einzubauen. Die verschiedenen Erklärfilm-Arten unterscheiden sich nicht nur durch den Stil, sondern auch im Aufwand.

Häufig greifen Unternehmen, die sich ein Erklärvideo erstellen lassen, auch auf eine Kombination mehrerer Elemente, beispielsweise einer Animation verbunden mit Infografiken, zurück. In diesem Überblick haben wir Ihnen die sechs gängigsten zusammengefasst:

Animation

Ein klassischer Weg, um ein Erklärvideo zu erstellen, ist die Animation. Der Vorteil ist, dass sie je nach zeitlichen und finanziellen Ressourcen den Aufwand der Animation anpassen können. Wird das Erklärvideo von einer Agentur produziert, sollten Sie darauf achten, dass das Corporate Design Ihres Unternehmens zur Gestaltung der Animation passt.

Whiteboard

Bei diesem Erklärvideo wird ein digitales oder analoges Whiteboard genutzt, um in Echtzeit Ideen und Gedanken zu visualisieren. Dabei liegt der Fokus stark auf der visuellen Ebene, wodurch die Produktion weniger aufwändig und der Kostenfaktor vergleichsweise niedriger bleibt, als bei anderen Arten der Erklärvideos.

Screencast

Vor allem Tutorials zu Software und Apps, aber auch Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu bestimmten Themen können über Screencasts perfekt übermittelt werden. Bei dieser Art von Erklärvideos handelt es sich um Aufnahmen des Bildschirms, teilweise mit einem gesprochenen Skript. Damit ist diese Methode eine sehr einfache Lösung, um ein Erklärvideo zu erstellen und online direkt zu veröffentlichen.

Realfilme und Live-Action

Erklärvideos mit realen Menschen und Umgebungen eignen sich vor allem in Interviewsituationen oder bei Kommentaren von Experten und Expertinnen. Gleichzeitig ermöglichen die Realaufnahmen, konkrete Vorgehensweisen authentisch darzustellen.

Die nachhaltige Bekleidungsmarke ARMEDANGELS nutzt auf ihrer Webseite beispielsweise ein Live-Action-Erklärvideo, um über Textilabfälle aufzuklären. In weniger als anderthalb Minuten wird die Thematik durch starke Filmaufnahmen, O-Töne, Begriffseinblendungen und emotionale Musik vermittelt. Dabei verzichtet das Unternehmen im Erklärvideo selbst auf den CTA, sondern setzt diesen weiter unten auf der Landing Page ein.

Infografiken

Durch die klar verständliche Aufmachung sind Infografiken in Erklärvideos besonders beliebt. Wollen Sie ein Erklärvideo selbst erstellen, sind die Piktogramme eine ideale Möglichkeit, um mit wenig Aufwand die gewünschten Informationen zu vermitteln. Vor allem komplexe Sachverhalte können mit Infografiken einfach erklärt werden. Schon kleine Bewegungen wie ein Rein- und Rauszoomen sind ausreichend, um mehr Dynamik in die simplen Erklärvideos zu bekommen.

AR und VR

Augmented Reality und Virtual Reality ermöglichen es, eine immersive Erfahrung zu schaffen und die Zielgruppe aktiver in das Geschehen einzubeziehen. Sie werden beispielsweise bei virtuellen Rundgängen eingesetzt, eignen sich aber auch für Produktdemonstrationen oder Schulungen.

Wie schreibt man ein Skript für ein Erklärvideo?

Das Skript eines Erklärvideos schreibt man, sobald die Botschaft des Videos feststeht und eine klare Handlungsaufforderung erarbeitet wurde. Im folgenden Abschnitt erfahren Sie, auf welche Einzelheiten und Besonderheiten Sie achten sollten.

  • Das A und O eines guten Skripts ist die klare Botschaft. Bereits am Anfang muss deutlich werden, welche Herausforderung oder Problemstellung durch das Video gelöst wird. Achten Sie darauf, motivierend und positiv zu formulieren, sodass Ihre Zielgruppe sich bestärkt fühlt und der Handlungsaufforderung am Ende des Erklärvideos nachkommt.
  • Eine wichtige Regel, die auch in großen Filmproduktionen gilt, lautet: Show, Don’t Tell! Überlegen Sie also, welche Elemente aus Ihrem Skript visuell dargestellt werden können, ohne dass eine weitere Erklärung notwendig ist. Vor allem komplexe Sachverhalte werden jedoch besser erläutert, wenn visuelle Elemente die Sprecherstimme unterstützen, anstatt zu ersetzen.
  • Halten Sie sich kurz: Schreiben Sie dazu zunächst alle wichtigen Informationen zum Thema des Erklärvideos auf. Nun reduzieren Sie diese auf die wichtigsten Eckpunkte. Formulieren Sie dazu einen starken Einleitungssatz, auf dem der Rest des Skripts aufbauen kann.
  • Bevor Sie mit dem Skript in Produktion gehen, sollten Sie dieses laut vorlesen und dabei die Zeit stoppen. Achten Sie darauf, an den entsprechenden Stellen Pause einzulegen und insbesondere am Anfang und Ende einen Puffer für Einblendungen zu planen. So stellen Sie schnell fest, wenn das Skript für Ihr Erklärvideo zu lang ist.

Die beliebtesten Tools für Erklärvideos im Überblick

Im Folgenden stellen wir Ihnen 3 Tools für die Erstellung von Erklärvideos vor:

1. mysimpleshow: Erklärvideos im Schwarz-Weiß-Look

In der Marketingkommunikation, der internen Kommunikation oder im E-Learning-Bereich: Für all diese Disziplinen können Sie mit Simpleshow professionelle Erklärvideos konzipieren und entwerfen.

Simpleshow ist selbst eine Kreativagentur und erstellt mit jahrelanger Expertise Erklärvideos für Unternehmen. Mit der Software simpleshow video maker gibt die Agentur das Zepter in die Hand der Unternehmen und ermöglicht ihnen, selbständig Videos mit interaktivem Charakter zu erstellen.

Nach der Anmeldung landen Sie direkt im Dashboard. Mit einem Klick auf „Create new video“ kann es losgehen: Sie haben die Möglichkeit, ein eigenes Skript im simpleshow video maker zu erstellen oder eine PowerPoint-Datei mit der Storyline hochzuladen. Von Vorteil ist auch, dass Sie das Tool auf Deutsch und Englisch verwenden können.

Der Anbieter ermöglicht dabei die Wahl aus drei Videoformaten:

Ausschnitt der Website simpleshow, wie man ein Erklärvideo erstellt mi einzelnen Schritten

Quelle: Screenshot Simpleshow

Die Erstellung des Videos erfolgt Schritt-für-Schritt. Gegliedert ist der Prozess in die Schritte: Draft, Write, Visualize und Finalize. Die Prozessstrukturierung erlaubt es selbst Neulingen mit einem strukturierten Konzept zu punkten. Das Voiceover wird automatisch aus dem Text erstellt. Im Schritt „Finalize“ stehen dafür verschiedene Stimmen zur Verfügung.

2. PowToon: Erklärvideos mit cloudbasiertem Webdienst erstellen

PowToon ist das perfekte Tool für alle, die sich ganz intuitiv in einem Tool bewegen und nicht erst mehrere Stunden Tutorial-Material ansehen wollen. Die cloudbasierte Webanwendung kann zunächst als Freeware getestet werden. Wem das Tool gefällt, kann auf eine kostenpflichtige Abo-Version (ab 19 Dollar pro Monat) umsteigen.

Die Benutzerfläche von PowToon könnte übersichtlicher nicht sein. Selbst Anfängerinnen und Anfänger werden mit PowToon schnell zurechtkommen. In der Übersicht stehen Videos für viele verschiedene Ziele bereit:

  • Bildschirmaufnahmen
  • Marketingstrategie
  • Social Media
  • Marken-Charakter
  • Videos Ads
  • Lead-Generation

Passen Sie die Vorlagen ganz einfach in Farbe, Schriftart und Look-and-Feel an Ihr Corporate Design an. Fügen Sie Bilder, Links, Videos und Musik zu Ihrem Erklärvideo hinzu. Beim Sound können Sie Ihre eigene Audiodatei hochladen oder aus der Audiothek von PowToon auswählen.

Verschiedene Templates von PowToon, um ein Erklärvideo zu erstellen

Quelle: Screenshot PowToon

3. Animaker: Individuelles Erklärvideo online erstellen

Mit Animaker können Sie ein individuelles, animiertes Erklärvideo erstellen. Den vollen Funktionsumfang erhalten Sie jedoch nur mit dem Premium-Abonnement. Für die Freeware-Version können Sie sich mit Ihrem Google- oder Facebook-Account anmelden und aus verschiedenen Storylines auswählen. Sie können für Ihr Erklärvideo Beispiele aus den zahlreichen Vorlagen nutzen, um sie mit Ihren eigenen Grafiken anzureichern.

Avatar mit Animaker für ein Erklärvideo erstellen

Quelle: Screenshot Animaker

Die Oberfläche, für die Video-Erstellung, ist besonders übersichtlich aufgebaut. Charaktere, Eigenschaften, Text, Bilder, Hintergrund, Video, Musik und Spezialeffekte: All das können Sie in Ihrem Erklärvideo hinzufügen oder anpassen. Herunterladen können Sie Ihre Videos mit der kostenlosen Version jedoch nicht. Zudem ist die Länge der Videos bei Animaker auf zwei Minuten begrenzt.

Fazit: Mehr Leistung mit weniger Aufwand

Ob auf der eigenen Webseite, in den sozialen Medien oder als Informationsquelle auf YouTube: Erklärvideos sind überall und bleiben weiterhin ein ideales Format für Marketingkommunikation. Besonders für Unternehmen, die Videocontent und Werbevideos regelmäßig einsetzen, lohnt sich ein Premium-Abonnement.

Dank der aktuell schnell fortschreitenden Entwicklung werden die KI-Tools für Erklärvideos zukünftig noch zahlreiche weitere spannende Features bekommen, durch die mit wenig Aufwand einzigartige reale und animierte Erklärvideos erstellt werden können.

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Titelbild: sutiporn somnam / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 7. August 2023, aktualisiert am August 07 2023

Themen:

Video-Marketing