Facebook, das seit Ende 2021 zum Meta-Konzern gehört, ist im deutschsprachigen Raum eines der beliebtesten sozialen Medien. Noch, sagen manche – denn die Nutzerzahlen scheinen zu stagnieren. Besonders junge Menschen verlassen die Plattform. Lohnt es sich da überhaupt noch, Facebook für Ihr Marketing zu nutzen? Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Facebook-Nutzerzahlen und Entwicklungen.

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Wie viele Nutzer hat Facebook?

Im vierten Quartal 2022 belief sich die Anzahl der aktiven Facebook-Nutzerinnen und Nutzer weltweit auf 2,96 Milliarden. Damit hat Facebook 50 Millionen aktive Nutzende mehr als im Vorjahresquartal. Regional betrachtet sind die Zahlen für die USA, Kanada, Europa und den Asien-Pazifik-Raum allerdings gleich geblieben oder sogar gesunken. Nur im Rest der Welt ist die Zahl der monatlichen aktiven Nutzerinnen und Nutzer gestiegen.

Hinweis: Als aktive Nutzer gelten dabei alle, die Facebook mindestens einmal im Monat verwenden.

Facebook-Nutzerzahlen für Deutschland

Die jüngsten Zahlen für Deutschland stammen von 2021 und 2022. Laut Metas Werbedaten nutzten fast 26 Millionen Menschen über 13 Jahren die Plattform, was 35 Prozent der Altersgruppe, die Facebook überhaupt aufgrund der Altersbeschränkung offiziell nutzen darf, entspricht. Laut forsas ViewTime Report 2021 im Auftrag von Seven.One griffen 2021 26 Prozent der 14- bis 49-jährigen Userinnen und User täglich auf das Social Network zu, während die ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 zeigte, dass sich 35 Prozent der Nutzenden mindestens wöchentlich anmelden.

Für 2023 gibt es lediglich Prognosen, die jedoch zeigen, dass die Nutzerzahlen für Facebook in Deutschland kontinuierlich sinken. Fachleute gehen davon aus, dass sich dieser Trend über die nächsten Jahre fortsetzen wird.

Facebook verliert Nutzer aus jüngeren Generationen

Bereits im August 2019 prognostizierte eMarketer, dass die Nutzerzahlen in Deutschland stagnieren werden. Als Hauptgrund führte das Unternehmen die Abwanderung junger Zielgruppen an. Aktuelle Statistiken bestätigen dies: Während im Jahr 2012 noch 87 Prozent der Facebook-Nutzer zur Altersklasse 16 bis 19 Jahre zählten, waren es 2021/22 gerade einmal 39 Prozent. Die Generation Z, geboren von 1995 bis 2010, hat also ein ganz anderes Onlineverhalten als die Generation Y oder Millennials, geboren zwischen 1980 und 1995, und die Generation X, geboren zwischen 1965 und 1980.

Die gute Nachricht für Facebook sei, so eMarketer, dass einige der verlorenen Userinnen und User zu Instagram wechselten. Damit würden sie immerhin im Unternehmen bleiben. Eine Studie zum Onlineverhalten der Gen Z ergab 2021, dass 86 Prozent der befragten Gen Zler Instagram nutzen, aber nur 62 Prozent der Gen Y und 44 Prozent der Gen X. Anders sieht es bei Facebook aus: Während 81 Prozent der befragten Angehörigen der Gen X Facebook mindestens wöchentlich nutzen, sind es 82 Prozent der Gen Y – und nur 54 Prozent der Gen Z. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 loggen sich 80 Prozent der 14- bis 29-Jährigen mindestens wöchentlich bei Instagram ein.

Das Alter der wöchentlichen Facebook-Nutzenden liegt hingegen zu 47 Prozent zwischen 30 und 49 Jahren – damit ist Facebook in Bezug auf seine Nutzerinnen und Nutzer das älteste soziale Netzwerk.

Offen bleibt allerdings, ob Instagram die Verluste von Facebook vollständig wettmachen kann. Denn auch andere Plattformen wie Snapchat und TikTok buhlen um die Gunst der Jugendlichen.

Warum ist Facebook für junge Nutzer weniger interessant?

Warum genau junge Menschen Facebook verlassen, wissen letztlich wahrscheinlich nur sie selbst. 2019 ergab eine Umfrage in Großbritannien, den USA und Indien, dass Facebook für 18- bis 25-Jährige unter anderem zu langweilig sei und dort „zu viele alte Menschen“ unterwegs seien.

Eine weitere mögliche Erklärung für das Verlassen von Facebook und die stagnierenden Facebook-Nutzerzahlen ist der Content:

Auf Snapchat und TikTok werden vor allem lustige, schnell zu konsumierende Inhalte verbreitet.

Instagram punktet mit hochwertigem Visual Content Bildern und einem direkten Einblick in das Leben der Kanalbetreibenden. Dank Feed-Posts, Reels und Storys werden viele unterschiedliche Formate abgedeckt, wobei mittlerweile auch Werbeanzeigen ihren festen Platz auf der Plattform haben.

Twitter befasst sich mit aktuellen Trends und liefert eine Möglichkeit, pointierte Diskussionen mit anderen Userinnen und Usern, ob Privatleuten oder Stars, zu führen.

Auf Facebook hingegen sammeln sich Nachrichten, politische Beiträge und Werbeanzeigen. Für viele Jugendliche ist das nicht mehr interessant genug. Zudem leidet Facebook an seiner eigenen Größe. Wo kleinere Plattformen schnell und flexibel auf neue Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer reagieren können, braucht Facebook in der Regel ein bisschen länger.

In einem Bericht über die Nutzung sozialer Medien beschreibt ein Mitglied der Generation Z, welche Plattformen es für welche Zwecke nutzt: „Bis jetzt war Instagram die Art und Weise, wie man sich selbst darstellte. Bei Facebook geht es eher darum, andere über das eigene Leben auf dem Laufenden zu halten. Die Beiträge sind länger und persönlicher, und es gibt auch sehr beliebte Communities auf Facebook. Ich nutze Facebook-Einladungen gerne, um Veranstaltungen für meine Bekannten zu organisieren.“

Außerdem wurde berichtet, dass sowohl die Generation Z als auch die Millennials soziale Plattformen als ein Ventil für Kreativität betrachten. Das bestätigen zwei ältere von Snapchat angestoßene Studien, wonach junge Menschen eigene Bilder und Videos erstellen und Momente aus ihrem Leben teilen möchten. Instagram übernimmt demnach immer mehr Charakteristika von Facebook und wird heute ganz selbstverständlich dafür genutzt, das eigene Leben zu publizieren.

Für Facebook-Marketerinnen und -Marketer eröffnen sich dadurch neue Herausforderungen und Chancen. Denn statt Content für die Jugendlichen zu erstellen, sollten Möglichkeiten erschlossen werden, die junge Generation aktiv mit einzubeziehen und Funktionen oder Content zu bieten, der auf keiner anderen Plattform zu finden sind.

Facebook: Bedeutung verschiebt sich

Festzuhalten bleibt, dass die Facebook-Nutzerzahlen nicht mehr so rasant wachsen wie noch vor einigen Jahren. In Deutschland beobachten wir sogar einen allmählichen Rückgang, der insbesondere auf die Verschiebung der Altersgruppen zurückzuführen ist. Junge Nutzende unter 30 kehren Facebook zunehmend den Rücken, weshalb es sich lohnt, das Marketing auf andere Kanäle wie TikTok, Snapchat oder Instagram auszuweiten.

Das heißt jedoch nicht, dass Facebook grundlegend uninteressant geworden ist. Nach wie vor nutzen die Plattform mehr als ein Drittel aller Deutschen.

Fazit: Facebook bleibt wichtiger Marketingkanal

Auch wenn die Facebook-Nutzerzahlen rückläufig sind, bleibt die Meta-Plattform fürs Marketing entscheidend – wollen Unternehmen also eine eigene Facebook-Seite erstellen, sollten sie wissen, worauf es ankommt. Marketer müssen dabei immer im Blick behalten, dass die Mehrzahl der aktiven Nutzenden Facebook über mobile Geräte ansteuert. Werbekampagnen und Live-Events müssen dementsprechend angepasst werden, etwa durch das Erstellen qualitativer Inhalte im Hochformat.

Es bleibt auf jeden Fall spannend, welche Pläne Meta für Facebook vorsieht und wie sich der Kanal in Zukunft entwickeln wird. Wer auf der Meta-Plattform Marketing betreiben will, sollte zudem nicht nur die Nutzerzahl oder Demografie, sondern jede relevante Facebook-Statistik im Auge behalten.

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Titelbild: Daria Nepriakhina / Unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 3. Mai 2023, aktualisiert am Mai 03 2023

Themen:

Facebook-Marketing