Geschäfte entstehen dort, wo sich die Zielgruppe aufhält – und das ist heutzutage hauptsächlich online. Eine Entwicklung, auf die auch die Immobilienbranche reagiert und die digitale Vermarktung von Objekten und Dienstleistungen immer mehr in den Fokus rückt. Doch wie geht Online-Immobilienmarketing eigentlich? Und worauf kommt es an? Wir verraten es Ihnen.

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Die Trendwende in der Vermarktung von Immobilien (und deren Besonderheiten)

Das Internet hat in der Immobilienbranche so einiges auf den Kopf gestellt: Bereits 93 Prozent der Kunden beginnen heute mit der Immobiliensuche online, anstatt wie früher Zeitungsanzeigen zu studieren - so das Ergebnis des Real Estate Reports 2019. Ihr Unternehmen sollte also auf Online-Marketing setzen, wenn Sie Ihr Geschäft vorantreiben wollen.

Allerdings lassen sich Immobilien nicht einfach direkt über das Internet verkaufen, wie es bei Konsumgütern in aller Regel der Fall ist. Dazu ist das Produkt zu komplex, die Investitionssumme zu hoch und die Gesetzeslage zu regulativ.

Immobilienmarketing zielt daher nicht auf direkte Verkaufserfolge ab, sondern vielmehr auf die optimale Vorbereitung dafür – indem Sie Kontakt zu potenziellen Kunden aufbauen und deren Interesse wecken.

Digitale Plattformen: Vor- und Nachteile von Immobilienscout24 & Co

Viele Unternehmen denken hier zunächst an Online-Portale, wie auch ein Blick auf die Statistik belegt: Rund drei Viertel der Immobilienprofis vermarkten ihre Objekte auf Plattformen wie ImmobilienScout24, Immowelt oder Immonet.

Das kommt nicht von ungefähr, denn die Pioniere des Immobilienmarketings gelten bei Suchenden inzwischen als erste Adresse bei der Immobilienrecherche. Somit profitieren Sie bei der Vermarktung Ihrer Immobilien nicht nur von der Bekanntheit und der Reichweite einer etablierten Marke, sondern haben als Mitglied zudem meist auch Zugriff auf zusätzliche Informationen oder Service-Leistungen.

Dem gegenüber stehen jedoch eine gewisse Abhängigkeit von der jeweiligen Plattform sowie die Gebühren, die für die Nutzung der Portale anfallen. Und natürlich sollten Sie bedenken, dass diverse andere Immobilienangebote – und somit unmittelbare Konkurrenten – hier nur einen einzigen Mausklick entfernt sind.

Die besten Maßnahmen und Tipps für zeitgemäßes Immobilienmarketing

Immobilienportale sind für potenzielle Kunden zu relevant, um sie bei der Online-Vermarktung völlig außer Acht zu lassen. Allerdings sollten Sie nicht ausschließlich auf diesen Kanal setzen. Nehmen Sie die Vermarktung Ihrer Immobilien aktiv in die Hand und nutzen Sie alle Instrumente, die Ihnen zur Verfügung stehen. Denn Online-Marketing hat viele Facetten: von der eigenen Webseite über soziale Netzwerke bis hin zu Newslettern oder Google-Ads.

Ein allgemeingültiges Patentrezept für die richtige Immobilienmarketing-Strategie gibt es dabei nicht. Allerdings existieren gewisse Schlüsselfaktoren, die den Erfolg Ihrer Maßnahmen beeinflussen. Welche das sind, haben wir für Sie in den folgenden Tipps zusammengefasst:

1. Branding

Im hart umkämpften Immobilienmarkt geht es vor allem darum, sich von Mitbewerbern abzuheben. Die Grundlage dafür liefert der Aufbau einer Markenpersönlichkeit. Sie gibt Ihrem Unternehmen eine Identität und verleiht Ihnen Wiedererkennungswert innerhalb der Zielgruppe. Dabei sollten Sie nicht nur auf ein einzigartiges Corporate Design (Logo, Farben, Schriften etc.) achten, sondern auch darauf, mit Ihrer Marke klare Werte und ein individuelles Image zu transportieren.

2. Emotion

Neben den harten Fakten wie Preis, Lage oder Größe spielt das Bauchgefühl bei der Entscheidung für eine Immobilie oder einen Makler häufig eine wesentliche Rolle. Deshalb sollten Sie in Ihren Marketing-Aktivitäten emotionalisierende Elemente einbauen. Das können beeindruckende Videos und Fotos sowie bewegende Beschreibungen der Objekte sein, genauso wie Erfahrungsberichte von zufriedenen Kunden oder Ihre persönlichen Statements. Achten Sie bei der Veröffentlichung von Bildmaterial aber stets darauf, dass das Urheberrecht und Lizenzen geklärt sind.  

3. Interaktion

Online-Marketing ist keine Einbahnstraße, sondern ein interaktiver Dialog, den Sie aus zweierlei Gründen forcieren sollten. Erstens binden Sie dadurch Ihre Zielgruppe in Ihre Maßnahmen ein und geben ihr somit das Gefühl, dass Sie Wert auf ihre Meinung legen. Zweitens erhöhen Sie so die Chance auf die angestrebte Konversion. Am besten gelingt Ihnen das mit konkreten Handlungsaufforderungen, den sogenannten Calls-to-Action. So können Sie beispielsweise in Ihren Social-Media-Posts zum Liken, Teilen oder Kommentieren aufrufen, auf Ihrer Webseite zur Newsletter-Registrierung einladen oder per E-Mail um eine Terminvereinbarung oder Bewertung bitten

4. Expertise

Gerade die Immobilienbranche kämpft teilweise mit einem etwas dubiosen Ruf. Um das Vertrauen Ihrer potenziellen Kunden zu gewinnen, sollten Sie daher Ihre Professionalität und Kompetenz unter Beweis stellen. So können Sie etwa in Foren oder sozialen Netzwerken Fragen der Community beantworten oder einen Blog mit Artikeln über Entwicklungen und Trends der Branche sowie hilfreichen Tipps rund um den Immobilienkauf starten.

5. Relevanz

Um aus einem unverbindlichen Interessenten letztlich einen Kunden zu machen, benötigen Sie insbesondere die richtigen Inhalte zum richtigen Zeitpunkt. Relevanter Content, der an der Buyer's Journey ausgerichtet ist, sollte daher im Mittelpunkt all Ihrer Maßnahmen stehen. Webanalyse, Suchmaschinenoptimierung oder personalisierte Facebook-Anzeigen können Sie dabei unterstützen.

6. Innovation

Moderne Technologien sind ein wesentlicher Bestandteil digitaler Kanäle. Deshalb sollten Sie diese auch nutzen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern und gleichzeitig dem Kunden einen gewissen Mehrwert zu liefern. So können Sie zum Beispiel Drohnenaufnahmen oder eine virtuelle Tour durch Ihre Objekte in Ihre Vermarktungskanäle einbinden, damit sich Interessenten sicherer in ihrer Entscheidung fühlen.

7. Kontrolle

Einer der entscheidenden Vorteile des Online-Marketings ist, dass sich der Erfolg direkt messen lässt. Deshalb sollten Sie keinesfalls vergessen, Tools wie Google Analytics, Facebook Insights und Co. zu nutzen. Denn so gewinnen Sie wesentliche Erkenntnisse darüber, ob sich Ihre Maßnahmen gelohnt haben – und können Ihre weitere Vorgehensweise dementsprechend optimieren.

Fazit

Für Ihr Unternehmen bedeutet modernes Immobilienmarketing also Chance und Herausforderung zugleich. Einerseits eröffnen sich im Internet völlig neue Möglichkeiten, um mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten. Andererseits braucht es dafür aber auch eine durchdachte Strategie und die richtigen Maßnahmen, um das enorme Potenzial ausschöpfen zu können. Beherzigen Sie die genannten Tipps, steht der erfolgreichen Online-Präsenz Ihrer Immobilien nichts mehr im Wege.

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Titelbild: AndreyPopov / Getty Images

Ursprünglich veröffentlicht am 21. September 2020, aktualisiert am Januar 19 2023

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