Ein Jobwechsel muss nicht immer automatisch mit einem neuen Arbeitgeber verbunden sein. Vor allem in großen Unternehmen werden häufig auch interne Stellen angeboten, auf die Sie sich bewerben können. Aber worin unterscheidet sich eine interne Bewerbung von einer externen und was gilt es zu beachten? Hier erfahren Sie, worauf es ankommt.

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Dem gegenüber stehen sogenannte externe Bewerbungen, bei denen sich Personen von außerhalb des Unternehmens auf eine Stelle bewerben. Diese haben also keine vorherige Anstellung im Unternehmen und kommen entweder aus anderen Organisationen oder sind arbeitssuchend.

Wo findet man vakante Stellen für eine interne Bewerbung?

Interne Stellenangebote können in einem Unternehmen über verschiedene Kanäle gefunden werden. Dazu gehören interne Stellenportale, Intranetseiten, interne Kommunikationskanäle wie E-Mails oder Mitarbeiter-Newsletter, direkte Kontakte zur Personalabteilung oder den Vorgesetzten sowie informelles Netzwerken innerhalb des Unternehmens. Regelmäßige Mitarbeitergespräche und Entwicklungsprogramme bieten ebenfalls Möglichkeiten, über interne Jobchancen informiert zu werden.

Welche Vorteile hat eine interne Bewerbung?

Es gibt mehrere Gründe sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch Arbeitgebende, eine interne Bewerbung in Betracht zu ziehen:

  1. Berufliche Veränderung ohne große Umstände: Eine solche Bewerbung braucht keinen Umzug, keine langwierige Einarbeitung oder Anpassungszeit. Stattdessen bietet ein interner Jobwechsel Bequemlichkeit und möglicherweise die Chance auf eine höhere Gehaltsstufe.
  2. Vertrautheit mit dem Unternehmen: Sie sind mit der Unternehmenskultur und dem Arbeitsalltag vertraut, was es Ihnen ermöglicht, sich besser damit zu identifizieren.
  3. Bekanntes Kollegium: Auch wenn die Mitarbeitenden der neuen Abteilung weniger gut bekannt sind als Ihre jetzigen Teammitglieder, gibt es dennoch oft schon bestehende Kontakte durch Betriebsfeiern oder vorherige Wechsel.
  4. Zugang zu internen Informationen: Durch direkte Kontakte haben Sie leichteren Zugang zu Informationen über die neue Stelle und neue Vorgesetzte. Solche Details werden in Stellenanzeigen oft nicht preisgegeben. Darüber hinaus ermöglicht der direkte Kontakt eine bessere Abstimmung zwischen den Anforderungen der Stellenausschreibung und der tatsächlichen Realität.
  5. Zeit- und Kostenersparnis für den Arbeitgeber: Das Unternehmen spart Recruitingkosten, indem es interne Mitarbeitende fördert. Zudem steigert dies die Mitarbeiterbindung, Motivation und Produktivität.

Wie schreibt man eine interne Bewerbung?

Für eine interne Bewerbung gilt im Grunde der gleiche Aufbau wie für externe Bewerbungen. Dazu gehören das Anschreiben, ein optionales Deckblatt, der Lebenslauf sowie Anlagen wie Referenzen, Arbeitszeugnisse und Zertifikate, die in direktem Bezug zur neuen beruflichen Herausforderung stehen. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie die einzelnen Elemente strukturieren und formulieren.

Interne Bewerbung: Lebenslauf

Der Lebenslauf wird immer achronologisch aufgebaut, sprich, beginnend mit der Gegenwart. Nennen Sie also zuerst Ihre aktuelle Position und listen Sie dann vergangene relevante Stellen auf. Achten Sie auf eine klare Struktur und Übersichtlichkeit.

Die Zeitangaben stehen links, die Fakten rechts. Verwenden Sie prägnante Stichpunkte, vermeiden Sie Rechtschreibfehler und verzichten Sie auf grafische Spielereien. Im Lebenslauf werden Ihre Schul- und Hochschulbildung, berufliche Stationen und Weiterbildungen aufgeführt.

Jede interne Bewerbung braucht einen Aufbau, der schnell zum Wichtigen kommt, so auch bei der Vita. Die übliche Struktur des Lebenslaufs ist wie folgt:

  • Persönliche Daten
  • Beruflicher Werdegang
  • Ausbildung/ Studium/ Schulbildung
  • Besondere Kenntnisse wie Weiterbildungen oder Fremdsprachenkenntnisse
  • Hobbys und Interessen, die im weitesten Sinne stellenrelevant sind
  • Datum und Unterschrift

Interne Bewerbung: Anschreiben

Ein Motivationsschreiben für Ihre interne Bewerbung ist ein Muss. Im Anschreiben erklären Sie, warum Sie sich intern bewerben und warum Sie glauben, die beste Besetzung für diese Position zu sein.

Vermeiden Sie es, Ihre Stationen und Erfolge emotionslos aufzulisten. Die Verantwortlichen in Ihrem Unternehmen sollten den Eindruck gewinnen, dass Sie genau auf diesen Moment hingearbeitet haben. Ein Anschreiben sollte nicht länger als eine DIN A4-Seite sein und folgendermaßen aufgebaut sein:

  • Absendende Person und Datum
  • Betreffzeile
  • Anrede
  • Einleitung
  • Hauptteil (Kompetenzen)
  • Schlussteil (Vorstellungen und Termine)
  • Grußformel und Unterschrift
  • Anlagenverzeichnis (Lebenslauf, Weiterbildungen, Zwischenzeugnisse)

In der Einleitung beziehen Sie sich auf die interne Stelle, auf die Sie sich bewerben möchten. Kommen Sie schnell auf den Punkt und vermeiden Sie Floskeln und Füllsätze.

Im Hauptteil geht es um Ihre Person. Erläutern Sie, warum Sie als bestehende Mitarbeiterin oder bestehender Mitarbeiter die optimale Besetzung für die Stelle sind und welche Qualitäten, also Hard Skills und Soft Skills, Sie auszeichnen. Gehen Sie auch darauf ein, warum Sie intern wechseln möchten bzw. welche Vorteile Sie sich davon versprechen.

Im Schlussteil schreiben Sie, dass Sie sich über ein persönliches Vorstellungsgespräch freuen, und verabschieden sich mit freundlichen Grüßen. Zwei Beispiele für Schlusssätze sind:

„Ich bedanke mich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und die Möglichkeit, mich intern auf diese spannende Position zu bewerben. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich mit meiner Erfahrung, Leidenschaft und meinem Engagement einen wertvollen Beitrag zum weiteren Erfolg unseres Unternehmens leisten kann. Über die Chance, meine Fähigkeiten in einem persönlichen Gespräch zu präsentieren, würde ich mich sehr freuen.“

„Ich bin überzeugt davon, dass meine Qualifikationen und meine Begeisterung für die Stelle mich zu einem wertvollen Mitglied des Teams machen werden. Ich freue mich sehr darauf, meine Kompetenzen und Erfahrungen in dieser neuen Position einzubringen, und stehe für ein persönliches Gespräch gerne zur Verfügung."

Interne Bewerbung: Muster

Maxi Mustermensch

Abteilung X

m.mustermensch@musterunternehmen.de

Durchwahl: 01234

 

Musterunternehmen

Personalabteilung, z.Hd. X

Musterstraße 1

12345 Musterstadt

 

Musterstadt, TT.MM.JJJJ

 

Bewerbung auf die Stelle als [Jobbezeichnung]

 

Sehr geehrter Herr X/ Sehr geehrte Frau X,

nach meiner langjährigen Tätigkeit in Ihrem Unternehmen möchte ich mich gerne beruflich verändern. Deshalb bewerbe ich mich auf die Vakanz, die seit dem TT.MM.JJJJ auf/ bei/ in [Jobportal etc.] als Stellenanzeige [Jobbezeichnung] annonciert ist. Was mich an der neuen Stelle besonders reizt, sind [Merkmal 1] sowie [Merkmal 2].

Derzeit bekleide ich die Position als [aktuelle Position] in der Abteilung [Name der Abteilung]. Die vielseitigen Erfahrungen, die ich dort in einem international aufgestellten Vertriebsumfeld gesammelt habe, bilden eine ausgezeichnete Grundlage für die angestrebte berufliche Herausforderung. Mein technischer Hintergrund als [Bezeichnung] sowie meine akademische Ausbildung sind sicherlich von weiterem Vorteil für die ausgeschriebene Position.

Ich würde mich sehr über eine Einladung zu einem weiteren Gespräch mit Ihnen freuen, um meine Eignung näher zu erläutern und weitere Details zu besprechen.

Mit freundlichen Grüßen,

Maxi Mustermensch

Unterschrift

Anlagen: Lebenslauf, Zertifikate

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Interne Bewerbung: Was müssen Sie beachten?

Auch bei einer internen Bewerbung gibt es so manche Fettnäpfchen, auf die Sie achten sollten. Neben einer unpersönlichen Anrede, die jede Direktheit und Emotion sowie Bekanntheit vermissen lässt, kommt es generell auf korrekte, freundliche Formulierungen und viel Sorgfalt an.

Hier sind die drei großen Fehler, die es um jeden Preis zu vermeiden gilt, genauer erklärt:

  1. Unpersönliche Anrede im Anschreiben: Beginnen Sie niemals mit „Sehr geehrte Damen und Herren" oder „An die Personalabteilung". Recherchieren Sie stattdessen die richtigen Ansprechpartnerinnen oder Ansprechpartner und adressieren Sie sie direkt an.
  2. Schlechte Formulierung: Verwenden Sie klare und präzise Formulierungen, die Ihre Kompetenzen und Erfahrungen deutlich machen und Bezug zur ausgeschriebenen Stelle schaffen. Meiden Sie hingegen allgemeine Phrasen, die nichts über Ihre Eignung oder Ihre Skills aussagen.
  3. Mangelnde Sorgfalt: Rechtschreibfehler im Lebenslauf, fehlende Unterlagen und dann noch das falsche Dateiformat – auf dieser Grundlage werden Sie niemanden überzeugen. Prüfen Sie vor Abgabe, ob auch alle Formalitäten passen.

Sie merken: Ihre interne Bewerbung lebt von der Formulierung, auch wenn der Druck ein anderer ist als bei einer externen Bewerbung. Wer mit Bedacht schreibt und sich klug zu präsentieren weiß, hat gute Chancen!

Fazit: Die interne Bewerbung als Karriereplanung

Eine interne Bewerbung bietet viele Anreize für Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Mitarbeitende erhalten die Chance auf eine berufliche Neuorientierung, ohne dabei die Vorteile eines bekannten Unternehmens zu verlieren. Arbeitgeber wiederum sparen Kosten und Zeit bei der Suche nach geeigneten Kandidaten.

Es ist jedoch wichtig, eine interne Bewerbung genauso ernst zu nehmen wie eine externe Bewerbung, um den Wettbewerb mit anderen Arbeitnehmenden zu gewinnen. Wir wünschen viel Erfolg beim internen Jobwechsel.

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Titelbild: Westend61 / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 22. Juni 2023, aktualisiert am Juni 22 2023

Themen:

Karriere