Der OpenAI-Chatbot ChatGPT hat nicht nur das Internet, sondern Großteile der Gesellschaft erobert. Mehr und mehr Inhalte werden mit Hilfe vom KI-Chatbot geschrieben und veröffentlicht. Doch wie lassen sich KI-geschriebene Texte erkennen? Wir stellen Ihnen in diesem Artikel passende Softwares vor und erklären, wie Sie sie auch ohne ein Tool KI-Texte identifizieren können.

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Was sind KI-generierte Texte?

KI-generierte Texte, auch synthetische Texte genannt, werden mit Hilfe von Algorithmen der Künstlichen Intelligenz erstellt. In kürzester Zeit lassen sich so spezifische Texte generieren, die eine Art Plagiat sind, da sie aus Millionen verschiedener Quellen neu zusammengesetzt sind. Das bekannteste Tool zur Erstellung von KI-generierten Texten ist ChatGPT.

Warum ist es wichtig, KI-generierte Texte zu erkennen?

In erster Linie ist es wichtig KI-generierte Texte zu erkennen, da man gegenüber der eigenen Leserschaft Authentizität bewahren möchte. Ein Artikel oder ein Text sollte immer ein gewisses Maß an Persönlichkeit aufweisen, was vom OpenAI-Chatbot nur schwer gewährleistet werden kann.

Die meisten Tools sind darauf ausgelegt einzigartige und noch nicht vorhandene Text zu erstellen. Die Betonung liegt hier auf den meisten, da es vereinzelte KI-Tools gibt, die bereits bestehende Texte scannen und dementsprechend ähnliche Inhalte herausgeben. Um Urheberrechtsverletzungen und Plagiate zu vermeiden, macht es Sinn zu überprüfen, ob ein Text von einem KI-Chatbot erstellt wurde.

Was die Qualität betrifft, stehen nahezu alle KI-Tools noch hinter den Fähigkeiten eines Menschen und es ist meist offensichtlich, bei welchen Inhalten es sich um KI-generierte Texte handelt. KI-Texte hinken beispielsweise in Sachen Abwechslung und Varianz sowie Schreibstil und Formatierung noch hinterher. Eine Grauzone bilden hier Texte die mithilfe eines KI-Rewriters umgeschrieben wurden.

Wenn Sie dennoch einen KI-Text generieren lassen möchten, stellen Sie sicher, dass der Leser bzw. die Leserin erkennen kann, dass es sich um einen KI-generierten Text handelt. Somit schaffen Sie Transparenz und auch Vertrauen gegenüber Kunden und Kundinnen. Das ist besonders bei Fachartikeln oder Ratgebern wichtig.

Die besten Tools und Detektoren, um KI-geschriebene Texte zu erkennen

Um KI-Texte erkennen zu können, gibt es mittlerweile jede Menge Instrumente und Tools. Sie funktionieren wie eine Plagiatsprüfung: Text eingeben, prüfen lassen, Ergebnis erhalten. Wir stellen Ihnen fünf solcher Tools zur Erkennung vor und füttern sie jeweils mit diesem und einem vollständig KI-generierten Text zum Vergleich.

1. Classifier

Classifier stammt von OpenAI, dem Entwickler hinter den beiden Sprachmodellen GPT-3.5 und GPT-4. Laut OpenAI selbst lernt die KI noch, Texte von anderen Künstlichen Intelligenzen zu erkennen. Die Aufklärungsquote liegt bei englischsprachigen Texten erst bei 26 Prozent. Wie mittlerweile bekannt ist, wird die Künstliche Intelligenz besser, je mehr und besser sie trainiert wird.

Das Tool kann kostenlos genutzt werden - man muss sich nur bei OpenAI anmelden. Classifier benötigt mindestens 1.000 Zeichen, das entspricht etwa 150 bis 250 Wörtern. Ein kurzer Test zeigt: Die Tendenzen stimmen. Classifier unterscheidet zwischen very unlikely, unlikely, unclear if it is, possibly, or likely AI-generated“. Den Beitrag, den Sie gerade lesen, klassifiziert das Tool als unclear if it is, obwohl er zu 100 Prozent aus Menschenhand stammt.

Wichtig zu wissen: Classifier ist (noch) vor allem für englische Texte konzipiert, bei denen die Erkennungsrate höher liegt und genauer erkannt wird.

2. GPTZero

GPTZero ist ebenfalls ein kostenloses Tool, mit dem Sie KI-generierte Texte erkennen können. Zuvor lässt sich das Tool mit Textbeispielen anreichern. So wird das Ergebnis genauer. Wie auch bei Classifier ist die Software allerdings auf englische Texte ausgelegt. Dort funktioniert die Erkennung sehr gut. Für deutsche Texte gibt GPTZero auch ein „Likely to be written entirely by a humanan, wenn Sie einen vollständig KI-generierten Text eingeben.

3. Sapling

Wie GPTZero ist auch Sapling ein kostenloses Tool. Allerdings ist der Umfang begrenzt. Wer mehr will, zahlt mindestens 25 US-Dollar pro Monat. Auch diese Software ist wie die meisten Detektoren (vorerst) auf englische Texte ausgelegt. Der Test mit zwei Beispieltexten zeigt, dass die Erkennungsquote gut ist. Echte Texte werden als solche erkannt, KI-Texte mal mehr, mal weniger als solche eingestuft.

4. GPTRadar

GPTRadar ist komplett kostenlos und funktioniert wie alle anderen Tools. Auch hier wird der Text eingesetzt, von GPTRadar bewertet und ein Ergebnis angezeigt. Der Test zeigt: Ähnlich wie Classifier funktioniert GPTRadar auch für deutsche Texte. Zwar sind die Ergebnisse nicht so eindeutig wie gewünscht, die Tendenz stimmt jedoch. Bei englischen Texten ist die Genauigkeit sogar sehr hoch.

5. Originality.AI

Das Beste kommt zum Schluss: Originality.AI ist das bisher fortschrittlichste Tool zur Erkennung von KI-generierten Texten. Ein Grund dafür, so der Anbieter über sich selbst: Originality.AI hat im Vergleich zu anderen Tools keine Freemium-Version oder ist gänzlich kostenlos.

Das Tool kostet pro 100 Wörter, die überprüft werden, 0,01 US-Dollar. Lassen Sie also beispielsweise diesen Blogartikel mit rund 1.000 Wörtern checken, kostet das 10 Cents. Die Ergebnisse der auf Englisch spezialisierten Software sind sehr überzeugend. Wer eine ernsthafte Prüfung von Texten ins Auge fasst, macht mit Originality.AI nichts falsch.

KI-Texte ohne Tool erkennen: Diese Merkmale gibt es

Wenn Sie deutsche Texte prüfen lassen wollen, gibt es zwar bereits Möglichkeiten – diese sind allerdings nicht perfekt und so zuverlässig wie bei englischsprachigen Texten. KI-Texte können Sie auch ohne Tool erkennen, wenn der Text unverändert übernommen wurde. Sobald ein Autor Inhalte anreichert und verändert, wird es selbst für KI-Detektoren schwer.

Achten Sie beim Lesen eines Texts auf folgende Merkmale, die eine KI verdächtig machen:

  • Phrasen und eher außergewöhnliche Wortkombination kommen gar nicht vor. Der Schreibstil ist eher immer gleich. Entweder ist der Stil förmlich oder locker und Sätze nur kurz oder nur lang.
  • Es gibt selbst in den längsten Texten keinen einzigen Fehler, nicht einmal ein doppeltes Leerzeichen. Zugegeben: Das sollte auch bei jedem anderen Text so sein. KI macht jedoch keine Fehler, Menschen passieren häufiger mal Flüchtigkeitsfehler.
  • Komposita, also Wortzusammensetzungen, und Neologismen (Wortneuschöpfungen) sind im Text nicht vorhanden. KIChatbots leiden an einer Neologismusmangelkrankheit – dieses Wort beispielsweise hätte keine KI schreiben können.
  • Es werden viele Wörter und inhaltliche Punkte wiederholt, es fehlen die Abwechslung und Varianz in der Sprache.
  • Der Text enthält wenig Umgangssprache oder auch Dialekt.

Zudem ein Indiz: KI-Chatbots und weitere KI-Tools neigen dazu, Texte wenig zu formatieren. Es fehlen also auch Gedankenstriche oder Doppelpunkte, grundsätzlich wird sehr lehrbuchhaft geschrieben und formuliert.

Fazit: KI-Erkennung bei deutschen Texten ausbaufähig

ChatGPT und Co. bergen die Gefahr, dass Falschmeldungen sich schnell verbreiten, aus Sicht von Lehrenden stumpfen Schüler und Schülerinnen ab, manche Modelle rezitieren rassistische oder homophobe Theorien. Dass es wichtig ist, KI geschriebene Texte oder KI-Bilder zu erkennen, ist klar, nicht nur in Bezug auf SEO oder andere unternehmerische Aspekte.

Sowohl die KI-Chatbots selbst als auch die Detektoren und Tools zur Erkennung als Gegenstück entwickeln sich laufend weiter. Es ist spannend zu beobachten, ob bald auch auf Knopfdruck jeglicher KI-Text mit Gewissheit erkannt werden kann. Bis dahin helfen die Tipps, wie Sie KI-Texte auch ohne Tool erkennen können. Vor allem bei deutschen Texten haben die meisten Tools noch Nachholbedarf.

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Titelbild: philipp-dach / Midjourney

Ursprünglich veröffentlicht am 13. Juni 2023, aktualisiert am März 19 2024

Themen:

Künstliche Intelligenz