Die Geschäftswelt wird von Tag zu Tag komplizierter und komplexer. Damit steigen die Anforderungen und der Druck auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Um das nötige Fachpersonal zu haben, muss Ihr Unternehmen verschiedene Anstrengungen unternehmen. Dabei hilft das sogenannte Kompetenzmanagement.

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Während das Kompetenzmanagement strategisch angelegt ist, geht es beim Skill Management mehr um die operativen Tätigkeiten bei der Betrachtung und Entwicklung der Mitarbeiterkompetenzen. Trotzdem werden Kompetenzmanagement und Skill Management im Sprachgebrauch meist synonym verwendet.

Was sind die Aufgaben des Kompetenzmanagements?

Beim Kompetenzmanagement − häufig auch Talentmanagement genannt − geht es darum, die für Ihr Unternehmen benötigten Kompetenzen kurz- und mittelfristig sicherzustellen. Dafür wird zuerst eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Mitarbeiterkompetenzen durchgeführt und Kompetenz- bzw. Anforderungsprofile erstellt.

Gibt es Kompetenzlücken, sind diese durch Kompetenzmodelle und passende Maßnahmen zu schließen. Dazu gehört zum Beispiel das Anbieten von Weiterbildungsmaßnahmen, damit Ihre Angestellten eine fachliche Entwicklung durchlaufen können.

Die Planung, die Durchführung und Steuerung sowie die Kontrolle der Maßnahmen, um die Kompetenzen in Ihrem Unternehmen zu fördern oder anzupassen, gehören ebenso zum Kompetenzmanagement.

Beispiele: Wie sieht Kompetenzmanagement in der Praxis aus?

Beispiel 1: Ihr Unternehmen hat in den letzten Jahrzehnten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren hergestellt, nun sind aber Elektromobile gefragt. Um die Strategieänderungen vollziehen zu können, benötigt Ihr Unternehmen zahlreiche Angestellte mit komplett neuen Kompetenzen.

Durch ein professionelles Kompetenzmanagement gelingt es Ihnen, genügend Fachkräfte mit den erforderlichen Skills zu rekrutieren. So beugen Sie bereits im Voraus einem Fachkräftemangel vor.

Beispiel 2: Eine Mitarbeiterin soll zur Teamleitung befördert werden, doch für diese Position muss sie die Kompetenzen einer Führungskraft besitzen. Laut ihrem Kompetenzprofil fehlen ihr aber noch ein paar wichtige soziale Skills. Diese kann sie sich im Rahmen einer Personalentwicklung durch Fortbildungen aneignen.

Welche Ansätze gibt es beim Kompetenzmanagement?

Um das Kompetenzmanagement anzuwenden, haben sich drei Modelle etabliert: der ressourcenorientierte, lernorientierte und der FMT-Ansatz. Beim ressourcenorientierten Ansatz, auch Kernkompetenzansatz genannt, werden die Potenziale Ihres Unternehmens durch sogenannte Ressourcenakkumulation genutzt.

Beim lernorientierten Ansatz fokussiert man sich auf die Kompetenzen der Mitarbeitenden, und der FMT-Ansatz verbindet beide Vorgehensweisen. Der Begriff „FMT” stammt vom Personaldienstleister FMT Cornerstone, der weltweit agiert und Unternehmen unter anderem beim Kompetenzmanagement unterstützt.

Was steckt hinter dem integrierten Kompetenzmanagement-Modell?

Die Personalabteilung bildet in einigen Unternehmen ein sogenanntes Silo: Den Kolleginnen und Kollegen ist nicht ganz klar, welche Kompetenzen im gesamten Unternehmen vorhanden sind und welche Skills die verschiedenen Abteilungen benötigen.

Beim integrierten Kompetenzmanagement-Modell beziehen Sie alle Bereiche eines Unternehmens ins Kompetenzmanagement mit ein und betrachten die strategischen, organisatorischen und prozessualen Ebenen. Derart reißen Sie sinnbildlich die Silos ab.

Für die Personalentwicklung entwickeln Sie unter anderem Kompetenzmodelle. Hierbei erfassen Sie zum Beispiel die Sozialkompetenzen (die Soft Skills) und das fachliche Know-how (die Hard Skills) aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Daraus leiten Sie einen Ist-Zustand der vorhandenen Kompetenzen in Ihrem Unternehmen ab.

Wie ein solches integriertes Kompetenzmanagement-Modell in der Umsetzung aussehen kann, zeigt dieses Schaubild: Dabei greifen die strategischen Maßnahmen (das eigentliche Kompetenzmanagement) und die operativen Umsetzungen (das Skills Management) ineinander.

Grafik Umsetzung im Kompetenzmanagement-Modell

Kompetenzmanagement in Unternehmen: Was sind die Ziele?

Damit Ihr Unternehmen am Markt bestehen und seine Unternehmensziele erreichen kann, kurz und auch langfristig, benötigt es zahlreiche Fachkräfte. Fachkräfte, welche die Herausforderungen und Aufgaben von heute und morgen meistern müssen. Dafür haben die Mitarbeitenden Fähigkeiten zu beherrschen, welche sich wahrscheinlich im Laufe der Jahre verändern.

Mit dem Kompetenzmanagement (Kompetenzmanagementsystem) analysieren Sie den Kompetenzbestand in Ihrem Unternehmen. Durch die Kompetenzmessung erfassen Sie, die Kompetenzgrade Ihrer Mitarbeitenden und erfahren, wo es Potenziale für besondere Skills und wo es unter Umständen Kompetenzlücken gibt. Das Ziel des Kompetenzmanagements ist es nicht nur, bestehende Kompetenzen zu erkennen und zu erfassen, sondern ebenso neue Kompetenzen zu entwickeln.

Welche Schritte beinhaltet das Kompetenzmanagement?

Das Kompetenzmanagement umfasst zahlreiche, essenzielle Tätigkeiten. Diese lassen sich grob in vier Schritte bzw. Phasen unterteilen:

Schritt 1: Identifikation

Betrachten Sie im ersten Schritt (Identifikationsphase) die Unternehmensziele und klären Sie, welche Erwartungen die verschiedenen Fachbereiche an das Kompetenzmanagement haben. So ergibt sich eine Soll-Analyse.

Schritt 2: Validierung

Im nächsten Schritt (Validierungsphase) führen Sie eine Ist-Analyse durch, indem Sie die vorhandenen Fähigkeiten im gesamten Unternehmen erfassen und Kompetenzprofile erstellen. Dazu können Sie Interviews mit den einzelnen Mitarbeitenden führen, Umfragen im Intranet durchführen oder externe Berater die Kompetenzen in Ihrem Unternehmen einschätzen lassen.

Schritt 3: Transfer

In Schritt drei (Transferphase) werten Sie die Erhebungen aus. Finden Sie Kompetenzlücken, indem Sie Ihre Analyse des Ist- und Soll-Zustands zusammenbringen.

Schritt 4: Entwicklung

Im letzten Schritt (Entwicklungsphase) geht es um die Entwicklung der Mitarbeiterkompetenzen. Erarbeiten Sie hierzu passende Maßnahmen, um die Ziele auch langfristig erfüllen zu können.

Welche Vorteile bietet das Kompetenzmanagement?

Machen Sie nicht den Fehler, dass Sie Kollegen und Kolleginnen blindlings zur Weiterbildungsmaßnahmen schicken. Über das Kompetenzmanagement finden Sie heraus, welche Fähigkeiten für Ihr Unternehmen relevant und wichtig sind.

Derart können sie gezielt Skills fördern. Dies hat unter anderem zur Folge, dass Ihre Mitarbeitenden produktiver arbeiten, ihre Ziele besser erreichen und ihre Karriere vorantreiben.

Dies fördert die Arbeitsmotivation und die Bindung an Ihr Unternehmen. Kompetente Angestellte und eine niedrige Fluktuation sind eine gute Voraussetzung, damit Ihr Unternehmen für die aktuellen und kommenden Herausforderungen gewappnet ist.

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Titelbild: Creative Credit / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 5. Dezember 2022, aktualisiert am Januar 21 2023

Themen:

Soft Skills