LinkedIn Beitrag erstellen: Formate, Timing und Analysen

LinkedIn-Profile-Playbook
Justin Pohl
Justin Pohl

Aktualisiert:

Veröffentlicht:

Privat scrolle ich gerne durch TikTok, verschicke Snaps an Freunde oder teile Momente auf Instagram. Doch wenn es um berufliches Netzwerken geht, vertraue ich – genauso wie 26 Millionen andere Nutzerinnen und Nutzer in der DACH-Region – vor allem auf LinkedIn.

Person verfasst LinkedIn-Post am Laptop

→ So meistern Sie Networking und Wachstum auf LinkedIn [Kostenloser Leitfaden]

Auch Unternehmen haben die Bedeutung von LinkedIn längst erkannt: Für 40 Prozent der B2B-Marketer:innen steht das Microsoft-Netzwerk inzwischen an erster Stelle, wenn es darum geht, qualitativ hochwertige Leads zu generieren.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Posts auf LinkedIn verfassen und auf welche Feinheiten und Unterschiede Sie dabei achten sollten. Zudem gebe ich Ihnen einige persönliche Tipps basierend auf meinen Erfahrungen mit dem Business-Netzwerk an die Hand.

Darum sollten Sie überhaupt einen eigenen LinkedIn Beitrag erstellen

Die hohen Nutzerzahlen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (zum Vergleich: Xing hat 22 Millionen) und weltweit rund 1,8 Milliarden Plattformbesuche pro Monat zeigen: Wenn Sie ein Netzwerk für Business-Inhalte nutzen, dann LinkedIn.

Das soziale Netzwerk adressiert gleichermaßen Unternehmer:innen, Selbstständige und Angestellte und bietet vor allem Unternehmen im B2B-Sektor eine spannende Plattform zum Austausch, Recruiting und zur Stärkung der eigenen Marke.

Im Rahmen einer konsequenten Content-Marketing-Strategie sollten Sie sich intensiv mit Ihrem LinkedIn-Marketing beschäftigen, wenn Sie nicht bereits ein Unternehmensprofil angelegt haben. Das ist nämlich die Voraussetzung, um Beiträge posten zu können.

Anleitung: Der perfekte LinkedIn Beitrag in wenigen Schritten

Über die Jahre habe ich für mich (und gemeinsam mit vielen Kolleg:innen) herausgefunden, worauf es bei einem guten LinkedIn Beitrag ankommt. Persönlich poste ich regelmäßig auf LinkedIn. Zum einen für HubSpot, zum anderen bewerbe ich meinen Newsletter cmd+M über mein LinkedIn-Profil.

Denn: Wer regelmäßig postet, kann auch seine eigene Personal Brand entwickeln und festigen. Dafür braucht es neben gutem Content erstmal ein optimiertes Profil – wie das geht, verrät Ihnen etwa unser Playbook.

Für die Beiträge auf Ihrem LinkedIn-Profil oder einer Unternehmensseite sind das meine Tipps und To-do’s in Form einer kurzen Anleitung:

  1. Überlegen Sie sich eine starke Hook: LinkedIn ist ein soziales Netzwerk – Sie müssen also für Aufmerksamkeit sorgen, um aufzufallen. Starten Sie zum Beispiel mit einer spannenden Aussage oder einer provokanten Frage. Ein Beispiel: „47 neue Leads nur im März – so bin ich vorgegangen!“
  2. Machen Sie den Mehrwert klar: Was lernen Ihre Leser:innen? Warum sollten sie weiterlesen? Keine leeren Floskeln, adressieren Sie direkt die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe. Das funktioniert meiner Meinung nach besonders gut bei klassischen B2B-Produkten.
  3. Nie generisch, immer persönlich: Nicht nur in meinem Newsletter, auch in den HubSpot-Posts teile ich Learnings, Meinungen und Einblicke. Je authentischer, desto höher die Interaktion. Mein Beitrag zur HubSpot-Konferenz in Boston etwa war dank Bild von mir selbst und ehrlichen Einblicken ein Erfolg und hat viele LinkedIn-Nutzer:innen angesprochen.
  4. Bauen Sie visuelle Elemente ein: Ein Bild, ein kurzes Video, ein Carousel-Post – nutzen Sie immer visuelle Elemente. Ein Text-Bild-Post hat etwa eine 1,16-fach höhere Interaktion als ein reiner Text-Post.
  5. Setzen Sie einen klaren CTA: Ob Aufruf, die eigene Perspektive zu teilen oder Hinweis auf einen Report, wie ich es hier gemacht habe – sagen Sie Ihrer Zielgruppe, was sie als Nächstes tun soll!
  6. Posten Sie zum richtigen Zeitpunkt: Laut LinkedIn-Daten eignet sich der Mittwoch zwischen 10 und 14 Uhr besonders gut. Aber, meine Erfahrung zeigt auch: Das gilt nicht für alle. Testen Sie am besten verschiedene Zeiträume und analysieren Sie das Engagement. Ich nutze dafür (und auch für die Planung der Posts) Tools wie unseren Marketing Hub von HubSpot. Auch bei anderen Social-Media-Tools sehen Sie so schnell, welche Zeiträume erfolgversprechend sind.
  7. Erfolgsmessung nicht vergessen: Nutzen Sie wie beim Planen auch Tools für die Auswertung Ihrer Beiträge. Relevante KPIs: Reichweite, Engagement und – ganz wichtig – Conversion Rate, falls Sie über die Beiträge bestimmte Aktionen forcieren möchten, etwa Leads generieren oder Newsletter-Abonnent:innen gewinnen.

Mit diesen „Basistipps“ schaffen wir es Leads über LinkedIn Beiträge zu generieren.

Damit sind wir nicht die einzigen – die Paessler AG etwa, ein deutsches Unternehmen für Netzwerküberwachungssoftware, nutzt LinkedIn ebenfalls zur Leadgenerierung. Eine Auswertung zeigt: Durch gezielte Ansprache von IT- und Netzwerkadministrator:innen mit vielfältigen Beitragsinhalten sowie dem Einsatz von LinkedIn-Anzeigenkampagnen (Lead Gen Forms in Kombination mit Sponsored Content) konnte die Firma ihre Kosten pro Lead um 75 Prozent reduzieren.

LinkedIn-Content-Strategie entwickeln

Bevor Sie sich Gedanken zu Rahmenbedingungen wie dem Format, der Größe, der Links oder dem Zeitpunkt des Postings machen, sollten Sie sich mit dem Inhalt und Ihrer übergeordneten Strategie auseinandersetzen. Wie möchten Sie LinkedIn für Content Marketing nutzen und welches Ziel haben Ihre Posts?

Die Möglichkeiten sind vielfältig:

  • Als Freiberufler:in mit direkten Kund:innen agieren?
  • Als Unternehmen Recruiting betreiben?
  • Als Geschäftsführer:in authentisch für die eigene Marke werben?

Wichtig ist dabei stets: Schreiben und gestalten Sie die Postings und Hooks für Ihre Zielgruppe. Dr. Ulli Spankowski, Teil des Führungsteams der Börse Stuttgart, macht das in diesem Beitrag etwa sehr gut – er transportiert seine Freude über gute Nachrichten ehrlich mit der Community, die bereits interessiert im Thema ist:

Stellen Sie sich die Frage, welchen Mehrwert die User:innen auf dem sozialen Netzwerk mit Ihren Inhalten erzielen. Wenn Ihre Content-Strategie klar ist, folgt die erste konkrete Frage: Wie sieht der Beitrag oder Artikel aus?

Seien Sie dabei kreativ und verarbeiten Sie in verschiedenen Formaten die möglichen Inhalte wie Bilder, Videos, Stellenanzeigen oder Links, je nachdem, welches Ziel Sie erreichen möchten.

Wie bekommt man Ideen für LinkedIn-Formate?

Scrollen Sie durch Ihren Feed und lassen Sie sich inspirieren, um Ideen für Beiträge zu finden. Ich nutze mittlerweile auch KI, um herauszufinden, was meine Zielgruppe gerne lesen möchte. Einerseits zum Brainstorming, aber auch zur Analyse.

Jedoch gibt es auch andere Möglichkeiten: Nutzen Sie Google Trends oder verfolgen Sie die Nachrichten und Entwicklungen, die gerade in Ihrer Branche in Ihrem Newsfeed erscheinen.

Es ist dann sinnvoll, aus diesen Erkenntnissen einzelne Content-Formate zu wiederholen oder mindestens regelmäßig Beiträge zu posten. Ein klar strukturierter und vor allem gut gefüllter LinkedIn-Content-Kalender erhöht die Bindung Ihrer Kontakte und spielt auch dem Algorithmus in die Karten.

Es gibt übrigens noch mehr LinkedIn-Content-Formate als nur klassische Beiträge: „Die größte Reichweite auf Unternehmensseiten erzielen Umfragen, gefolgt von Documents-Posts (PDFs), Videos und Bildern“ erklärt LinkedIn-Beraterin Constanze Wolff und empfiehlt:

Bild mit Zitat zum Thema Linkedin Beitrag erstellen "Die beste Performance erzielt eine Mischung aus verschiedenen Content-Formaten" von Consantze Wolff

Der perfekte LinkedIn Post: Größe?

Beiträge mit Bildern erzielen bei LinkedIn bis zu zweimal höheres Engagement als reine Textbeiträge. Die Verwendung von Fotos in Ihren Statusbeiträgen ergibt Sinn – jedoch ist nicht jede Bildgröße für die Plattform geeignet.

Ich empfehle Ihnen eine Bildgröße von 1.200 x 627 Pixeln. Bestenfalls verwenden Sie Bilder aus Ihrem Unternehmen, von Ihnen selbst oder Fotos mit Bezug zu Ihren Leistungen, Produkten oder zu dem, was Sie in dem Post behandeln. Das schafft Nähe und Authentizität. Verwenden Sie hingegen Stock-Fotos oder KI-generierte Bilder, die Ihre Kontakte in diesem Stil bereits zigfach woanders gesehen haben, ist das kontraproduktiv.

Wann ist die beste Zeit für einen LinkedIn Post?

Statistisch gesehen gibt es bessere und schlechte Zeiträume und Tageszeiten, um auf LinkedIn Posts zu veröffentlichen. Meist eignet sich der Mittwoch zwischen 10 und 14 Uhr, Dienstag- und Donnerstagvormittag sind ebenfalls gut. Erfahrungsgemäß ungünstigere Zeiträume sind Wochenenden und grundsätzlich Postings zwischen 21 und 3 Uhr.

Ein weiterer Tipp: Ihre Texte sollten wenige Minuten Lesezeit nicht überschreiten – wer längeren Content von Ihnen lesen möchte, sollte auf Ihre Website oder Ihren Blog verwiesen werden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Beitrag und Artikel bei LinkedIn?

Bei LinkedIn haben Sie zwei Möglichkeiten, Statusmeldungen und Inhalte mit Ihren Kontakten zu teilen. Mit einem Beitrag posten Sie ein Statusupdate, für das Sie 3.000 Zeichen Platz haben. Artikel hingegen ermöglichen Ihnen eine Art Blogartikel mit Bildern, Videos und formatierten Texten.

Mein Tipp: Keep it simple. Bleiben Sie bei den normalen Beiträgen und nutzen Sie andere Kanäle für Long-Form-Content. In einem normalen Beitrag bekommen Sie bereits jede Menge unter – Alexander Kienborn etwa, Inhaber einer Kreativagentur, gibt in diesem kurzen Beitrag Einblick in eine Produktion, teilt Bilder und verlinkt andere. Das schafft Mehrwerte (behind the scenes), Interaktion (Verlinkungen) und gleichzeitig Kundennähe (Dank an den Kunden).

Beispiel eines guten LinkedIn-Beitrags

Quelle: Screenshot LinkedIn

LinkedIn Beitrag planen und posten

Nachdem Sie nun den Unterschied zwischen einem Beitrag und einem Artikel kennen, folgt im nächsten Schritt die Vorbereitung eines Statusupdates. Hier gibt es einige Tricks und Kniffe, die Sie beachten sollten, um eine möglichst hohe Reichweite und Interaktion mit Ihren Kontakten zu erzielen.

Um einen Beitrag zu posten, klicken Sie entweder im Namen Ihres eigenen Profils oder das Ihres Unternehmens auf „Beitrag beginnen“ und tippen Ihre Gedanken in das Textfeld. Es lassen sich Links setzen, Fotos hochladen und Videos verlinken.

Die genaue Zeit Ihres Postings hängt von weiteren Faktoren wie Ihrer Zielgruppe ab. Wenn Sie beispielsweise in Deutschland posten, aber Ihre Kundschaft in den USA sitzt, sollten Sie auf die Zeitverschiebung achten. Wenn Sie einen Beitrag nicht direkt veröffentlichen wollen, können Sie ihn auf LinkedIn planen.

Noch einfacher machen es Tools, mit denen Sie Ihre LinkedIn Posts zentral planen können. Ich poste und plane nur noch auf diesem Wege, weil ich so alle geplanten Beiträge auf einen Blick einsehen und auch weitere Plattformen wie etwa Instagram über die gleiche Oberfläche bespielen kann.


Meine ehemalige Kollegin Lisa Stappert zeigt im Video, wie das Planen von Social-Media-Beiträgen beispielsweise bei HubSpot funktioniert. Bei Tools wie Later oder Buffer sieht das ähnlich aus.

Carousel Post: LinkedIn bietet viele Möglichkeiten

Losgelöst von der Zeit ist der Inhalt Ihres Posts entscheidend. Ein Hingucker sind Carousel Posts, die eine Art Slideshow darstellen, durch die sich die User:innen klicken oder wischen können. Um so eine Slideshow, auch Karussellpost genannt, zu erstellen, klicken Sie in das Feld „Beitrag beginnen“ und laden Sie ein aufbereitetes Dokument, beispielsweise im PPT oder PDF-Format, hoch.

Das sieht dann am Ende etwa so aus – ich nutze das Format sehr gerne für die HubSpot-Beiträge:

Beispiel eines LinkedIn-Beitrags als Karussell-Post

Quelle: Screenshot LinkedIn

Dabei ist aus meiner Sicht ein Aufmerksamkeit erregendes Titelbild wichtig, um Ihre Kontakte beim Scrollen durch ihren Feed anzuziehen. Am Ende des Carousel Posts sollte ein zielgerichteter CTA nicht fehlen, der auf Ihre Dienstleistung verweist oder zur Diskussion aufruft.

Zur Erstellung der verhältnismäßig aufwendigen Slideshows bieten sich Tools und Software wie Canva, Visme oder PowerPoint an. Der Aufwand lohnt sich aber: Multi-Image-Beiträge mit 6,6 Prozent und „Dokumente“ (aus meiner Sicht sehr ähnlich in der Erstellung) mit 6,1 Prozent haben die höchsten Engagement Rates laut SocialInsider.

Wann ergibt ein LinkedIn Video Post Sinn?

Genau wie Bilder erregen auch Videos eine erhöhte Aufmerksamkeit im Vergleich zu reinen Textpostings. Achten Sie darauf, dass die Videos nicht zu lang sind und einen klaren Mehrwert bieten. Im Rahmen eines LinkedIn Video Posts können Sie beispielsweise Events, Workshops oder Produkte vorstellen – bedenken Sie jedoch, dabei nicht zu werblich zu wirken.

LinkedIn gibt klare Vorgaben für das bestmögliche Videoerlebnis:

  • Länge: Drei Sekunden bis 30 Minuten
  • Dateiformat: MP4
  • Bildrate: weniger als 30 Bilder pro Sekunde
  • Breite: zwischen 640 und 1920 Pixel
  • Höhe: zwischen 360 und 1920 Pixel
  • Videoformate: 1920 x 1080, 1200 x 675 und 720 x 920 Pixel

In den ersten Sekunden des Videos entscheidet sich direkt, ob Ihre Kontakte weiterschauen oder direkt zum nächsten Beitrag springen. Steigen Sie also mit einem interessanten Fakt oder einer Überraschung ein.

Fazit: LinkedIn als Content-Marketing-Tool

Auf LinkedIn tummeln sich täglich Millionen Menschen, und das weltweit. Wenn Sie als freischaffende Person oder Unternehmen von diesen interessanten Kontakten und möglichen Reichweiten profitieren möchten, benötigen Sie nicht nur hochwertigen Content, sondern auch das richtige Handwerkszeug, um erfolgreich agieren zu können.

Rund 57 Prozent aller Marketer:innen planen, LinkedIn stärker zu nutzen. Die Konkurrenz um Reichweite und Engagement ist also hoch. Wichtig aus meiner Sicht: Investieren Sie in authentischen Content, erstellen Sie etwa Carousel-Posts oder kurze Videos, schreiben Sie nicht nur reine Textbeiträge.

Mit der richtigen Mischung aus relevanten Inhalten wie Bildern, Texten und Videos, die Sie regelmäßig ausspielen, können Sie vor allem im B2B-Bereich auf LinkedIn eine sehr spitze und passende Zielgruppe über LinkedIn erreichen. Das soziale Medium ist also weniger Zeitvertreib und Spielerei – vielmehr ist LinkedIn richtig eingesetzt ein smartes Content Marketing-Tool.

Sehen Sie LinkedIn zudem nicht als isolierte Einzelmaßnahme in Ihrem Content-Marketing – ob Sie im Namen eines Unternehmens posten, als Thought Leader für Ihre Firma oder für Ihre Personal Brand. LinkedIn Beiträge sind immer Teil einer integrierten Marketing-Strategie, die auch andere Social-Media-Plattformen abdeckt, zudem Blogartikel, Case Studys, Ihre Website, Ads und so weiter.

Angebot zu einem Leitfaden für LinkedIn

Themen: LinkedIn

Verwandte Artikel

Optimieren Sie Ihr Profil, entwickeln Sie eine Content-Strategie, bauen Sie Ihr Netzwerk aus – für einen starken ersten Eindruck.

KOSTENLOS HERUNTERLADEN