In Zeiten des Informationsüberflusses wird es immer wichtiger, schnell zu relevanten Ergebnissen zu gelangen. Der erste Weg führt zumeist über Suchmaschinen wie Google, Bing und Co., die bei Standardfragen zuverlässige Dienste leisten. Gerade bei Spezialthemen kommt aber auch eine andere Form von Suchmaschinen zum Einsatz: die sogenannte Metasuchmaschine.

Was ist eine Metasuchmaschine und wodurch unterscheidet sie sich von einer herkömmlichen Suchmaschine?

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Was versteht man unter einer Metasuchmaschine oder einem Metacrawler?

Bei Suchmaschinen gibt es Webcrawler. Metasuchmaschinen oder auch Metacrawler sind Suchmaschinen, die auf keinen eigenen Datenbestand (Suchmaschinen-Index) zurückgreifen. Stattdessen werden die Suchanfragen der Userinnen und User an eine Vielzahl anderer Suchmaschinen weitergeleitet und daraus eine eigens aufbereitete Ergebnisliste erstellt. Dieser Vorgang wird als sogenannte Metasuche bezeichnet.

Der erste Metasucher namens Metacrawler entstand Mitte der 90er Jahre an der University of Washington im Rahmen eines Forschungsprojekts. Kurz darauf wurde die europäische Antwort MetaGer von einer deutschen Universität gelauncht. Google verdrängte jedoch durch die kontinuierliche Optimierung und Vergrößerung des eigenen Index die anderen Metasuchmaschinen, da es – verglichen mit der Konkurrenz – die relevantesten und besten Ergebnisse lieferte.

Mittlerweile kommen Metasuchmaschinen neben der klassischen Websuche vor allem bei spezialisierten Themenbereichen zum Einsatz. Suchanfragen nach Hotels, Immobilien, Jobs oder wissenschaftlicher Literatur können über spezielle Dienste besser abgedeckt werden als von großen Suchmaschinen. Der Grund ist simpel: Durch die Abfrage mehrerer verschiedener Datenbanken sind gezieltere Ergebnisse möglich.

Wie funktionieren Metasuchmaschinen?

Eine Metasuchmaschine bezieht ihre Informationen über andere Suchmaschinen. Sobald der User oder die Userin einen Suchbegriff eingegeben hat, greift der Metacrawler auf die Datenbestände dieser Suchmaschinen zurück – die Suchanfrage wird also parallel an mehrere verschiedene Datenbanken weitergegeben.

Dabei kann es sich im Übrigen um sehr große, aber auch um kleine, spezialisierte Plattformen handeln. Sucht eine Person beispielsweise ein Produkt auf Meta-Spinner.de, wird die Suchanfrage parallel an Amazon, Preispiraten, Shopping.com und eBay weitergeleitet.

Aufgrund der Durchsuchung mehrerer Datenbestände kann der Suchprozess etwas länger dauern als bei regulären Suchmaschinen. Die Ergebnisse werden anschließend gefiltert, nach einem eigenen Algorithmus gerankt und für die Ergebnisanzeige aufbereitet – so wie man es prinzipiell auch von klassischen Suchmaschinen kennt.

Das Besondere an Metasuchmaschinen ist allerdings die Darstellung der Ergebnisliste: Beispielsweise sehen die verwendeten Filteroptionen bei jedem Metacrawler anders aus, sind an das jeweilige Thema angepasst und orientieren sich an der Ausrichtung des Dienstes. Dabei werden die Suchergebnisse von großen Suchmaschinen bezogen und anhand eines eigenen Rankings bewertet. Manche Metasuchmaschinen ermöglichen den Nutzerinnen und Nutzern sogar eine Vorauswahl der Suchmaschinen, aus denen sie die Ergebnislisten zusammenstellen sollen.

Metasuchmaschinen werden für verschiedenste Produkte und Services eingesetzt. Typische Einsatzbeispiele für Metasuchmaschinen sind Hotels, Mietwagen, Produktsuchen, Immobilien oder Flüge. Ebenso dienen sie zur Suche von wissenschaftlicher Literatur, Jobs oder Nachrichten.

Beispiele bekannter Metasuchmaschinen

Bekannte und am häufigsten verwendete Metasuchmaschinen am Markt sind momentan:

  • Metacrawler, die erste Metasuchmaschine weltweit, die 1995 in den USA erfunden wurde.
  • MetaGer.de, die größte deutsche Metasuchmaschine, die 1996 an der Universität Hannover entwickelt wurde.

Die meisten Metasuchmaschinen sind allerdings auf bestimmte Themenbereiche spezialisiert. In der folgenden Auflistung nennen wir Ihnen die geläufigsten Themen und jeweiligen Metacrawler als Beispiel.

Flüge und Reisen

Auf Flugsuchen sind verschiedene Plattformen wie fluege.de, skyscanner.com oder kayak.de spezialisiert. Daneben gibt es zahlreiche Metasuchmaschinen, die Preise vergleichen und verschiedene Reiseangebote anzeigen. Diese sind beispielsweise expedia.de oder ab-in-in-den-urlaub.de. Google bietet auch selbst eine spezialisierte Flugsuche an, die auf Direktanbieter und andere Flugsuchmaschinen zurückgreift.

Jobs

Bekannte Jobportale in Deutschland, die auf Metasuchmaschinen basieren, sind stepstone.de, indeed.com oder monster.de.

Hotels

Auch für Hotelsuchen gibt es eine Vielzahl von Metasuchmaschinen. Die bekanntesten sind booking.com, hotel.de oder auch verschiedene Vergleichsportale wie check24.de.

Produkte

Eine sehr bekannte Metasuchmaschine für verschiedene Produkte ist Meta-spinner.de. Weitere Beispiele sind Vergleichsplattformen wie idealo.de oder ebay.de.

Vorteile von Metasuchmaschinen

Zusammenfassend gehen Metasuchmaschinen mit einer Reihe nützlicher Vorteile einher, die Ihnen einfache Suchmaschinen nicht bieten können:

  • Ergebnisqualität: Dadurch, dass ein Metacrawler mehrere Suchmaschinen-Indizes durchsucht, erhalten Sie bei vielen Themenanfragen deutlich bessere Treffer.
  • Zeitersparnis: Eine Metasuchmaschine gibt Ihnen das gewünschte Ergebnis innerhalb weniger Sekunden aus. Suchen Sie zum Beispiel den günstigsten Flug von Frankfurt nach Wien, müssen Sie nicht erst die Webseiten der einzelnen Direktanbieter vergleichen.
  • Filteroptionen: Im selben Fall erhalten Sie eine gerankte Ergebnisliste verfügbarer Flüge, die über verschiedene Filter nach Ihren persönlichen Präferenzen sortiert werden können.
  • Datenschutz: Im Unterschied zu regulären Suchmaschinen werden keine Daten über den Nutzenden oder dessen Suchverhalten gesammelt (außer es wird ein Nutzerprofil angelegt). Die Suche ist für den Nutzer oder die Nutzerin also neutraler und sicherer als über normale Suchplattformen, die das Surfverhalten für gewöhnlich sehr genau tracken.

Nachteile von Metasuchmaschinen

Es gibt natürlich auch nachteilige Aspekte, derer Sie sich im Umgang mit Metasuchmaschinen bewusst sein müssen:

  • Quellenabhängigkeit: Die Ergebnisse der Metasuche sind immer von der Qualität der originalen Quellen abhängig. Die herangezogenen Suchmaschinen können von Branche zu Branche besser oder schlechter sein.
  • Ungleiche Quellenbezüge: Google hält einen Großteil der Marktanteile in Deutschland, sodass der weitgehende Teil der Ergebnislisten von dieser Quelle bezogen wird.
  • Schlechtere Performance: Die umfangreiche Durchsuchung verschiedener Indizes sowie die Aufbereitung der Ergebnisse kann zu längeren Wartezeiten und Problemen bei der Performance führen.

Fazit: Mehrwert von Metasuchmaschinen

Metasuchmaschinen sind Suchmaschinen, die nicht auf eigene Indizes, sondern auf verschiedene andere Indizes regulärer Suchmaschinen zurückgreifen und daraus eine Ergebnisliste erstellen. Bei allgemeinen Suchen im Web finden sie eher wenig Anwendung, denn Google und Co sind bereits so gut optimiert, dass keine Filterungen mehr vonnöten sind.

Der eigentliche Mehrwert von Metasuchmaschinen zeigt sich bei spezialisierten Themenbereichen wie Hotels, Flüge, Shopping oder Mietwagen. Klarer Vorteil liegt darin, dass Personen eine größere Bandbreite an relevanten Treffern und damit nur die besten Ergebnisse aus dem Netz erhalten. Die Ergebnisliste lässt sich zudem nach Bewertungskriterien und persönlichen Präferenzen filtern.

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Titelbild: Suwaree Tangbovornpichet / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 1. Oktober 2021, aktualisiert am April 04 2023

Themen:

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