Das Attribut „nofollow“ entwertet Links für Suchmaschinen und scheint damit einen eher negativen Einfluss auf die SEO-Wertung von Websites zu haben. Aber ist es wirklich so einfach?
Wir erklären, wie wertvoll Nofollow-Links heute noch sind und wie Sie sie richtig auf Ihrer Seite einbauen.
Was ist ein Nofollow-Link?
Wird ein Link mit dem Attribut „nofollow“ versehen, signalisiert das Google, dass hier keine Empfehlung ausgesprochen und der Seite der Link-Credit verweigert wird. Lange Zeit wurden die entsprechenden Seiten außerdem nicht gecrawlt.
Google betrachtet das Attribut inzwischen allerdings nicht mehr als Anweisung, sondern lediglich als Empfehlung. Ab dem 01. März 2020 wird eine Indexierung daher nicht mehr verhindert.
Sinn und Zweck der Nofollow-Links
Für Suchmaschinen gelten Links als Empfehlungen. Eine Seite, die viele Links von anderen hochwertigen, thematisch passenden Seiten bekommt, wird als vertrauenswürdig eingestuft und steigt in den Suchergebnissen nach oben.
Bis 2005 nutzten sogenannte „Black Hats“ unter den SEOs, die gezielt gegen die Richtlinien von Google verstoßen, das aus. Sie versuchten, Google zu manipulieren, indem sie zum Beispiel viele Links in Blog-Kommentare oder in Foren setzten – oder einfach für Links bezahlten.
In der Konsequenz führte Google das Attribut rel="nofollow" ein. Die anderen großen Suchmaschinen zogen wenig später nach. Heute sollen Webmaster kennzeichnen, welche Links freiwillig gesetzt wurden – und welche nicht. Einfluss hat diese Praxis allerdings nur auf das Verhalten der Suchmaschinen. Die Nutzer können jeden Link ganz normal sehen und anklicken.
Google-Update und Erweiterungen
Im September 2019 hat Google angekündigt, das Nofollow-Attribut durch die Einführung zweier weiterer Attribute zu erweitern:
- Das Sponsored-Attribut (rel="sponsored") soll für kommerzielle Links genutzt werden. Hierunter fallen gekaufte Links, Affiliate-Links oder Links, für die es eine andere Art der Gegenleistung gab.
- Das UGC-Attribut (rel="ugc") soll nutzergenerierte Inhalte (User Generated Content) anzeigen. Klassischerweise betrifft das Inhalte, die nicht vom Website-Inhaber selbst stammen, zum Beispiel Kommentare unter einem Blog, die Links enthalten.
Das Nofollow-Attribut bleibt weiterhin gültig, soll aber in den genannten Fällen von den beiden neuen Attributen abgelöst werden. Es soll in Zukunft nur noch dazu dienen, eine Ziel-Website explizit nicht zu empfehlen.
Diese Änderungen sind rückwärtskompatibel. Das bedeutet, dass bestehende Links nicht geändert werden müssen (auch wenn das Nofollow-Attribut kommerzielle Links ausweist). Google empfiehlt lediglich, für solche Links in Zukunft die neuen Attribute zu nutzen.
Eine weitere Neuerung: Google wird die Attribute zukünftig nicht mehr als Anweisung, sondern nur noch als Hinweis verstehen. Auch die entsprechend gekennzeichneten Links werden also nun vom Ranking-Algorithmus berücksichtigt. Ab dem 01. März 2020 werden die Links außerdem gecrawlt und die Zielseiten indexiert werden.
Wie setze ich Links auf nofollow?
Auf jeder Seite können Sie entscheiden, ob Sie nur einen einzelnen Link als „nofollow“ markieren möchten oder alle Links auf der Seite. Wenn es Ihnen nur um einen bestimmten Link geht, sieht der HTML-Quellcode so aus:
<a href="https://www.website.de" rel="nofollow">Ankertext</a>
Um alle Links auf einer Seite gleichzeitig mit „nofollow“ zu kennzeichnen, können Sie eine Meta-Angabe im Head Ihrer Seite verwenden:
<meta name="robots" content="nofollow" />
Achtung: Auch interne Links stehen mit dieser Variante auf „nofollow“. In Foren oder Kommentarspalten von Blogs ist „nofollow“ meist die Standardeinstellung. Dort müssen Sie sich also in der Regel nicht extra um das Attribut kümmern.
Browser-Plugins erleichtern die Arbeit
Nachdem Sie die Nofollow-Links gesetzt haben, sollten Sie prüfen, dass alles geklappt hat. Das können Sie tun, indem Sie über den Shortcut STRG + U oder das Kontextmenü den Quelltext Ihrer Seite aufrufen. Dort können Sie den fraglichen Einzel-Link suchen und kontrollieren, ob das Attribut rel="nofollow" vorhanden ist. Oder sie schauen im Head der Seite nach den Meta-Angaben.
Dieses Vorgehen eignet sich, wenn Sie nur selten nach Nofollow-Links suchen. Für eine regelmäßige und ausgedehnte Recherche ist diese Methode zu zeitaufwändig. Einfacher und schneller geht es, wenn Sie ein Browser-Plugin verwenden. Für Google Chrome bieten sich zum Beispiel der NoIndex,NoFollow Meta Tag Checker oder Linkparser an. Letzteres ist auch für Firefox verfügbar. Beide Plugins heben Nofollow-Links auf einer Seite farblich hervor. So können Sie sich das mühsame Suchen im Code sparen.
Bild: Google Chrome Webstore
Bild: Firefox LinkParser
Nofollow-Links: sammeln oder vermeiden?
Für die Suchmaschinen-Optimierung spielen Nofollow-Links keine große Rolle, weil sie von den Crawlern nicht verfolgt werden und somit keinen für das Ranking relevanten Link Juice (also Verknüpfungsstärke) vererben. Nutzer merken nichts davon und können über die Links ganz normal auf Ihre Website gelangen. Auch Nofollow-Links können also den Traffic auf Ihrer Seite steigern – und Sie dadurch langfristig vielleicht sogar ein wenig unabhängiger von Suchmaschinen machen. In Zeiten sich ständig ändernder Rahmenbedingungen kann es nicht schaden, möglichst viele verschiedene Besucherquellen zu haben.
Fakt ist: Nofollow-Links gehören zu einem natürlichen Link-Profil. Zu viele davon können Sie nicht haben, durchaus aber zu wenige. Findet sich das Attribut „nofollow“ auf Ihrer Website gar nicht oder nur selten, weckt das schnell das Misstrauen der Suchmaschinen. Im schlechtesten Fall wirkt sich das schlecht auf Ihr Ranking aus. Es ist deshalb nicht ratsam, Nofollow-Links aktiv zu vermeiden: Google erwartet bezahlte Links auf einer Unternehmensseite als Teil des Marketings. Sie zahlen deshalb auf den Trust von Google in die jeweilige Seite ein und können auf diese Weise durchaus das Ranking fördern.
Wie viele Nofollow-Links sind nun aber normal? Das kann von Branche zu Branche variieren. Prüfen Sie einfach ihre zehn stärksten Konkurrenten auf das Attribut „nofollow“. Dazu können Sie diverse Tools nutzen, zum Beispiel den kostenlosen Backlink-Checker. Dort wird Ihnen hinter jedem Link angezeigt, ob als Attribut „nofollow“ oder „dofollow“ angelegt ist. Wenn Sie das prozentuale Verhältnis der beiden Link-Arten berechnen, können Sie sich für Ihre eigene Website daran orientieren.
Bild: Backlink Tool
rel="nofollow" gehört zum natürlichen Linkprofil
Nofollow-Links dienen dazu, Manipulationen am Suchmaschinen-Ranking zu verhindern. Links, für die bezahlt wurde oder die aus Bereichen kommen, in denen jedermann posten kann, werden von Google nicht in den Page Rank eingerechnet. Trotzdem sollten Sie die Bedeutung des Nofollow-Attributs nicht vorschnell ignorieren. Es trägt dazu bei, dass Sie aus Sicht der Suchmaschinen ein vertrauenswürdiges Link-Profil aufbauen.
Außerdem können auch Nofollow-Links potentielle Kunden auf Ihr Unternehmen aufmerksam machen und Traffic generieren – zum Beispiel in Foren, die thematisch zu Ihrem Produkt passen, oder Blog-Kommentaren. Wenn die Nutzer dann noch lange auf Ihrer Seite bleiben, einen Kommentar hinterlassen oder die Seite mit ihrem Netzwerk teilen, werden Sie trotz Nofollow-Links in den Suchergebnissen aufsteigen. Schließlich sind Verweildauer und die sogenannten Social Signals ebenso Ranking-Faktoren wie der Link Juice.
Machen Sie sich also nicht zu viele Gedanken darüber, welche Arten von Links Sie auf Ihrer Seite einbauen. Solange sie seriös sind und inhaltlich zu Ihrer Seite passen, können Sie nicht viel falsch machen.
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