PayPal-Alternativen: 12 Online-Zahlungsmittel im Überblick

Guide Vertrauen im E-Commerce
Noora Harju
Noora Harju

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Wer online einkauft, kennt PayPal als sicheren Bezahldienst bei Onlinekäufen. Doch PayPal ist nicht allein auf dem Markt: Dienste und Zahlungsmittel wie Klarna, Paydirect oder Skrill bieten sich als PayPal-Alternative an und sind dem Dienst in einigen Punkten überlegen. Wenn Sie im Onlinehandel tätig sind, sollten Sie die folgenden zwölf Optionen kennen.

Frau macht Onlinekauf mit PayPal-Alternative

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1. Klarna

Der schwedische Bezahldienst Klarna besitzt eine Banklizenz und hat in den letzten Jahren Bill-Pay und die deutsche Sofort-GmbH übernommen. Als PayPal-Alternative punktet Klarna mit umfangreichen Leistungen und dem Ruf, besonders verlässlich zu sein.

Funktion

Klarna übernimmt ähnlich wie PayPal die Zahlungsverpflichtung vom Käufer. Dieser hat dann 14 Tage Zeit, um den Betrag an Klarna zu überweisen. Alternativ kann der Kunde oder die Kundin per Sofortüberweisung direkt zahlen. In jedem Fall erhält der Shop die Bestätigung über die Zahlung und kann die Ware ohne Verzögerung versenden.

Verbreitung

Nach aktuellen Zahlen bieten 200.000 Onlinehändler in 17 Ländern Klarna an, womit 90 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher die Zahlungsmethode nutzen. Auf dem deutschen Markt ist Klarna eine der beliebtesten PayPal-Alternativen.

Sicherheit

Klarna bietet hohe Sicherheit, weil die Käuferinnen und Käufer die Ware vor der Zahlung prüfen können. Auch ein eigener Käuferschutz wird angeboten.

Empfehlung

Der skandinavische Bezahlservice ist eine starke PayPal-Alternative für Onlineshops mit Kundinnen und Kunden in Deutschland.

2. Giropay und Paydirect

Mit GiroPay und Paydirect haben sich die Bezahldienste der Volks- und Raiffeisenbanken und der Sparkassen zu einem starken Angebot zusammengeschlossen.

Funktion

Dieser Bezahlservice ist kein Onlinekonto, sondern bietet den Kundinnen und Kunden einen bequemen Zugang zum eigenen Onlinebanking. Zahlungen lassen sich damit unkompliziert ausführen. Der Händler erhält die Information über die erfolgte Überweisung und kann die Ware risikofrei versenden, ohne auf den Geldeingang zu warten. Mit Giropay und Paydirect können Kundinnen und Kunden auch Geld senden oder ihr Alter verifizieren. Die Kosten für Giropay und Paydirect sind flexibel und können mit eigenen Ansprechpartnern verhandelt werden.

Verbreitung

Mit diesen Bezahldiensten können Kundinnen und Kunden in den meisten großen Onlineshops und auch bei vielen kleineren Händlern in Deutschland bezahlen.

Sicherheit

Für die sichere Anwendung müssen Nutzerinnen und Nutzer auf ihre Zugangsdaten zum Onlinebanking achten.

Empfehlung

Giropay und Paydirect sind für Händler mit überwiegend deutscher Kundschaft eine gute Ergänzung oder Alternative zu PayPal.

3. Skrill

Der Zahlungsdienstleister mit britischer Banklizenz war vor der Umbenennung in Skrill unter dem Namen Moneybookers bekannt.

Funktion

Mit Skrill können Käufer und Käuferinnen einfach online bezahlen, Geld senden und über ein Online-Portemonnaie, ein sogenanntes Wallet, auch Guthaben empfangen. Skrill ist stark international ausgerichtet und unterstützt 40 Währungen. Nutzerinnen und Nutzer können Zahlungsmittel hinterlegen und darüber einkaufen.

Bei Banküberweisung müssen sie allerdings auf die Abwicklung der Überweisung warten, bevor der Shop die Ware versendet. Das Gebührenmodell ist relativ komplex. Kunden und Kundinnen nutzen Skrill kostenlos, solange sie sich einmal pro Jahr einloggen.

Verbreitung

In Deutschland ist Skrill als Bezahlmethode im Onlineshopping noch nicht sehr weit verbreitet.

Sicherheit

Skrill setzt auf eine strenge Konto Verifizierung, bietet allerdings keinen eigenen Käuferschutz an.

Empfehlung

Skrill ist für internationale Shops eine interessante PayPal-Alternative, in Deutschland aber noch eher unbekannt.

4. Stripe

Der Onlinebezahldienst Stripe mit Sitz in Kalifornien punktet durch die einfache Integration von vieler Zahlungsmethoden für Onlinehändler.

Funktion

Dieser Dienst bietet den Betreibern von Onlineshops Programmierschnittstellen (APIs) für die Zahlungsabwicklung an, die sich unkompliziert in jeden Onlineshop implementieren lassen. Die Kundinnen und Kunden können Bezahldienste auswählen, die über Stripe eingebunden sind. Die Abwicklung erfolgt jeweils über die Sources API von Stripe. Der Fokus des US-amerikanischen Dienstes liegt auf der Kartenzahlung. Darüber hinaus werden aber auch viele andere, wichtige Methoden abgedeckt. PayPal ist bei Stripe nicht integriert.

Verbreitung

Mit zahlreichen integrierten Bezahldiensten deckt Stripe auch in Deutschland ein breites Kundenspektrum ab.

Sicherheit

Der Bezahldienst setzt eine eigens entwickelte KI zur Betrugserkennung ein.

Empfehlung

Stripe ist eine interessante Option, um mit einem Anbieter mehrere wichtige Zahlungsmethoden einzubinden.

5. Wise

Wise ist ein Zahlungsdienstleister aus Belgien. Der Dienst gilt als PayPal-Alternative für internationale Zahlungen mit geringen Gebühren. Früher war Wise unter dem Namen Transferwise bekannt.

Funktion

Bei Wise können Kundinnen und Kunden ein Onlinekonto eröffnen und einfach Geld transferieren. Wise unterstützt dafür auch internationale SWIFT-Überweisungen.

Verbreitung

Weltweit hat Wise rund 10 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Speziell in Deutschland ist Wise als Zahlungsmethode jedoch noch nicht sehr weit verbreitet.

Sicherheit

Bei der Sicherheit erreicht Wise besonders gute Bewertungen. Das liegt auch an der hohen Transparenz, mit der sich die Zahlungsmethode von weniger transparenten Mitbewerbern abgrenzt.

Empfehlung

Wise ist interessant, weil der Dienst besonders vertrauenswürdige Zahlungsmethode gilt und für Endkunden und -kundinnen sehr einfach zu bedienen ist.

6. barzahlen.de

Diese Bezahlmethode geht als PayPal-Alternative ganze andere Wege: barzahlen.de verbindet den Einkauf online mit der Barzahlung in lokalen Ladengeschäften. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch klingt, kann in der Praxis überzeugend funktionieren.

Funktion

Nach dem Checkout erhalten Käuferinnen und Käufer bei dieser Zahlungsmethode einen Zahlschein per SMS oder E-Mail. Damit können sie in einem Geschäft, das mit dem Dienst kooperiert, die ausstehende Summe begleichen. Der Onlineshop bekommt daraufhin die Zahlungsinformation und versendet die Ware. Das scheint auf den ersten Blick kompliziert, lohnt sich jedoch vor allem dann, wenn eine Person ohnehin regelmäßig in Partner-Geschäften einkauft. Dazu kommt der einzigartige Vorteil, Onlinekäufe mit Bargeld zu begleichen.

Verbreitung

Noch bedient barzahlen.de eine kleine Nische. In Deutschland und Österreich bieten die Kooperationen mit Ketten wie REWE, Penny, Real oder dm allerdings eine gute Basis.

Sicherheit

Der Dienst bietet ein besonders hohes Sicherheitsniveau, weil keine Bank- oder Kreditkartendaten weitergegeben werden. Dazu kommt der eigene Käuferschutz.

Empfehlung

Als einzigartige Zahlungsmethode ist barzahlen.de eine interessante Ergänzung für einen Onlineshop.

7. WePay 

WePay integriert verschiedene Zahlungsmethoden und wurde bewusst als Alternative zu PayPal entwickelt. WePay gehört zur US-amerikanischen Bank JP Morgan Chase.

Funktion

WePay macht viele wichtige Zahlungsmethoden einschließlich Google Pay und Apple Pay mit wenig Aufwand auf Webseiten und in Apps verfügbar.

Verbreitung

WePay wird in Deutschland noch selten eingesetzt. Die Auswahl an verschiedenen Zahlungsmethoden spricht allerdings eine große Käufergruppe an.

Sicherheit

Die Sicherheit der Onlinezahlungen unterstützt WePay durch einen eigenen, KI-basierten Betrugs- und Risikoschutz.

Empfehlung

WePay ist eine vielseitige Option für Webshop-Betreiber, die nicht nur PayPal nutzen möchten.

8. Square

Einer der Gründer des in San Francisco ansässigen Bezahldienstes Square ist Jack Dorsey, der auch Mitbegründer von Twitter ist. Square bietet insbesondere einfache Unterstützung für Kreditkartenzahlungen und hat vor einiger Zeit den australischen Bezahldienst Afterpay übernommen.

Funktion

Square bietet umfangreiche Funktionen für Händler. Ein herausragendes Merkmal ist die Unterstützung für physische Verkaufsstellen. Mit Square Cash gehört auch eine mobile App für das Zahlen per Handy zum Programm.

Verbreitung

In Deutschland wird Square bislang nur vereinzelt eingesetzt.

Sicherheit

Die Sicherheit der Bezahlung wird durch ein eigenes System für Betrugserkennung gewährleistet.

Empfehlung

Square ist insbesondere für kleinere Händler und Popup-Stores eine spannende Option.

9. Amazon Pay

Amazon Pay ist der hauseigene Bezahldienst des Onlineshop-Giganten Amazon.

Funktion

Mit Amazon Pay zahlen Kundinnen und Kunden nicht nur für Käufe innerhalb der Plattform. Auch externe Shops können den Dienst integrieren und über Amazon Pay viele Zahlungsarten abdecken. Die Abwicklung beim Checkout fühlt sich mit Amazon Pay allerdings etwas komplizierter an als bei anderen PayPal Alternativen.

Verbreitung

Amazon hat eine riesige internationale Kundenbasis. Trotzdem ist die Integration bei externen Shops eher zurückhaltend.

Sicherheit

Mit eigenem Käuferschutz garantiert Amazon eine hohe Sicherheit bei Onlinezahlungen.

Empfehlung

Amazon Pay ist vielversprechend, bleibt aber in der Verbreitung trotz hohem Potenzial hinter den Erwartungen von Expertinnen und Experten zurück.

10. Google Pay

Das Bezahlsystem aus dem Hause Alphabet hat einen festen Platz unter den zahlreichen Google-Apps und wird stetig ausgeweitet. So entwickelt sich Google Pay allmählich von einer Lösung für die Zahlung per Handy zu einer veritablen Banking-App.

Funktion

Kerngedanke hinter Google Pay ist die unkomplizierte Zahlung in Geschäften per Handy. Auch Zahlungen in Apps lassen sich über Google Pay direkt umsetzen. Für die Abwicklung können die Nutzerinnen und Nutzer eine Kreditkarte oder auch ein PayPal-Konto als Zahlungsquelle hinterlegen. So handelt es sich hier weniger um eine PayPal-Alternative als um eine sinnvolle Ergänzung.

Verbreitung

Durch die hohe Anzahl von Android-Smartphones nimmt die Nutzung in Deutschland allmählich zu.

Sicherheit

Google Pay nutzt individuelle Token und leitet keine Zahlungsdaten weiter. Bei Verlust des Handys lassen sich Zahlungen einfach verhindern.

Empfehlung

Für In-App-Käufe und den stationären Handel ist Google Pay extrem interessant.

11. Apple Pay

Apple Pay ist eine Kombination aus Wallet und NFC-Zahlung mit Apple-Geräten wie iPhones, Apple-Watches und iPads.

Funktion

Für Apple Pay können Nutzerinnen und Nutzer verschiedene Zahlungsquellen in der App hinterlegen. Dann können sie ihr iPhone oder eine Apple-Watch direkt zum Bezahlen in Geschäften und Restaurants verwenden.

Verbreitung

Apple Pay erreicht ein großes Publikum durch die Kooperation mit vielen Kreditkartenanbietern. Die Girocard der Sparkassen wird ebenfalls für Zahlungen mit Apple Pay unterstützt.

Sicherheit

Auch Apple Pay übermittelt keine vollständigen Zahlungsdaten. Am Gerät selbst wird die Sicherheit durch Face-ID, Touch-ID oder Passwort gewährleistet.

Empfehlung

Apple Pay ist für den stationären Handel und App-Zahlungen eine besonders spannende PayPal-Alternative.

12. Shopify Payments

Als meistgenutztes Shopsystem bietet Shopify mit Shopify Payments eine hauseigene Lösung für die einfache Integration von Zahlungsmethoden. Shopify Payments basiert auf einer Kooperation mit Stripe.

Funktion

Statt einzelner Aktivierung von Drittanbietern können Onlineshops dank dieses Dienstes viele populäre Bezahlmethoden wie Klarna, Sofortüberweisung oder Kreditkartenzahlung auf einmal einbinden. Shop-Betreiber erhalten umfangreiche Funktionen für die Zahlungsverwaltung.

Verbreitung

Mit Shopify Payments decken Händler viele Bezahlmethoden ab, darunter neben PayPal selbst auch viele der wichtigsten PayPal-Alternativen.

Sicherheit

Alle Zahlungen in Shopify-Shops sind über SSL verschlüsselt. Darüber hinaus ist die Sicherheit abhängig von der jeweiligen Zahlungsmethode.

Empfehlung

Für Händler, die die Shopify-Plattform nutzen, ist Shopify Payments schwer zu übertreffen.

Welche Rolle spielen Bezahldienste wie PayPal in Deutschland?

Der Onlinehandel boomt schon viele Jahre in Folge. Der Umsatz im E-Commerce B2C betrug 2020 allein in Deutschland über 72 Milliarden Euro. Kundinnen und Kunden lieben die gefühlt endlose Auswahl und die Möglichkeit, bequem, schnell und einfach aufregende Produkte zu bestellen.

Nur eins macht den Onlineeinkauf kompliziert: Die Bezahlung. Denn eine Zahlung auf Rechnung ist riskant für die Lieferanten, die Ware im Vertrauen auf eine spätere Zahlung versenden. Vorauszahlung per Kreditkarte ist riskant für die Person, die eine Ware bezahlt, die sie noch nicht erhalten hat. Eine Überweisung ist zudem kompliziert und dauert mehrere Tage. 

Die Einfachheit der Onlineangebote muss mit ausreichender Sicherheit für Käufer, Käuferinnen und Händler verbunden sein. PayPal erfüllt diese Bedürfnisse für alle Seiten. Mit diesem USP schaffte es der Bezahldienst zum Marktführer bei der Abwicklung von Onlinezahlungen auf dem internationalen und speziell auch auf dem deutschen Markt.

Mittlerweile suchen viele Nutzerinnen und Nutzer jedoch eine Alternative zu PayPal. Neben dem Marktführer gibt es viele andere Möglichkeiten, um Onlinezahlungen abzuwickeln. Die bringen jeweils eigene Stärken mit und bieten an vielen Stellen für Kunden, Kundinnen und Shopbetreiber interessante Vorteile. Für die zwölf interessantesten Optionen als Onlinezahlungsmittel und Bezahldienste haben wir Ihnen alle wichtigen Angaben zusammengestellt.

Funktion, Verbreitung und Sicherheit von Bezahldiensten

Drei Aspekte haben wir uns genauer angesehen:

Funktion

Onlinekäufe müssen schnell und einfach funktionieren, sonst nehmen Konsumierende die Dienste nicht an. Das haben neben PayPal auch Alternativen wie Amazon Pay, Giropay oder Paydirect sehr gut verstanden: Zahlungen lassen sich mit wenigen Klicks abwickeln.

Verbreitung

Der Marktanteil ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Ein Bezahldienst kann noch so gute Features anbieten – wenn er im Lieblingsshop einer Person nicht angeboten wird, nützt das wenig. Doch als Händler müssen Sie sich entscheiden, mit welchen Bezahldiensten Sie zusammenarbeiten, weil jede zusätzliche Integration Gebühren kostet. 

Sicherheit

Wenn es um Onlinezahlungen geht, ist die Sicherheit ein so entscheidendes wie sensibles Thema. Denn die Einfachheit des Onlinehandels hat eine Schattenseite: Sie macht auch Betrügern das Leben leicht. Viele Kundinnen und Kunden schließen inzwischen einen Kauf nicht mehr ab, wenn sie den Zahlungsmethoden nicht vertrauen. Entsprechend wichtig sind die Vorkehrungen für die Sicherheit von Onlinekäufen und Bezahlungen im Internet. 

Fazit: Wählen Sie aus einem spannenden Angebot von PayPal-Alternativen

Einfache und sichere Zahlungswege sind für den Onlinehandel extrem wichtig. PayPal ist auf diesem Gebiet Marktführer. Aber es gibt viele Bezahldienste, die sich mit eigenen Stärken als Alternative anbieten. Onlineshops können dadurch immer besser die beim Publikum populärsten Zahlungswege mit hoher Funktionalität und Sicherheit zu geringen Kosten implementieren und den Einkauf noch kundenfreundlicher gestalten.

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Titelbild: insta_photos / iStock / Getty Images Plus

Themen: E-Commerce

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