Mithilfe der Produktpolitik können Sie Ihr Angebot effektiv steuern und an übergeordneten Unternehmenszielen ausrichten: Die Auswahl von Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens bildet einen wesentlichen Bestandteil des unternehmerischen Wachstums. Der Erfolg fällt und steht daher mit der Entwicklung und Planung des Leistungsangebotes.
Wir stellen Ihnen die wichtigsten Bestandteile einer soliden Produktpolitik vor und zeigen Ihnen, wie sich Ihr Leistungsangebot erfolgreich steuern lässt.
Was versteht man unter „Produktpolitik“?
Die Produktpolitik umfasst sämtliche Entscheidungen und Aufgaben, die sich auf das Produkt- und Dienstleistungsangebot eines Unternehmens beziehen.
Zentrale Elemente sind die Entwicklung und Einführung neuer sowie die Eliminierung bestehender Leistungsangebote. Als Instrument des Marketings fokussiert sich die Produktpolitik darauf, die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen und die Marktpositionierung zu sichern.
Welche Rolle spielt die Produktpolitik im Marketing?
Die Produktpolitik geht Hand in Hand mit der Preis-, der Kommunikations- und der Distributionspolitik. Um Ihre Produkte oder Dienstleistungen erfolgreich zu verkaufen, müssen die vier Elemente sorgfältig aufeinander abgestimmt sein.
Innerhalb des Marketing-Mix fällt der Produktpolitik allerdings eine zentrale Rolle zu. Denn die angebotenen Produkte bilden das Fundament des unternehmerischen Erfolges und die Basis weiterer Marketingprozesse. Die Entscheidungen über das Leistungsangebot wirken sich somit auf den Preis, die Kommunikation und den Vertrieb aus.
Achten Sie also unbedingt darauf, dass Sie mit einer detaillierten Planung und Ausarbeitung starten. Dabei sollten Sie nicht nur Ihre strategische Positionierung beachten, sondern auch Ihre übergeordneten Unternehmensziele.
Die Ziele der Produktpolitik im Überblick
Die Produktpolitik zielt in erster Linie darauf ab, die Probleme der Kunden mit einem bedürfnisorientierten Angebot zu lösen. Gleichzeitig richtet sich die Produktpolitik nach zahlreichen übergeordneten Unternehmenszielen. Um die Bestandteile der Produktpolitik besser zu verstehen, ist ein Blick auf die folgenden Ziele hilfreich:
1. Bedürfnisorientierte Ziele
Durch die Produktpolitik lässt sich ein attraktives Leistungsangebot erarbeiten, welches auf die klar definierten Bedürfnisse und Wünsche der potenziellen Kunden eingeht. Ein elementares Ziel der Produktpolitik ist es daher, ein passendes Angebot zum richtigen Zeitpunkt auf dem Markt durchzusetzen.
2. Unternehmenswachstum und Gewinn
Die Produktpolitik trägt maßgeblich zum Erreichen wirtschaftlicher Ziele bei. Die Entscheidung über das Produktangebot richtet sich demnach nach den individuellen Wachstums- und Gewinnzielen eines Unternehmens.
3. Positionierung und Wettbewerbsvorteil
Sie möchten die Positionierung Ihres Unternehmens verbessern oder einen Wettbewerbsvorteil erreichen? Auch in diesem Bereich zielt die Produktpolitik auf eine optimale Marktpositionierung und eine klare Abgrenzung zu Mitbewerbern ab. Aus diesem Grund ist es wichtig, sämtliche Entscheidungen im Bereich der Produktpolitik an Ihrer strategischen Positionierung auszurichten.
Produktpolitische Maßnahmen: Produktvariation und Co.
Um die Ziele Ihrer Produktpolitik langfristig zu erreichen, sollten Sie in fünf zentralen Bereichen aktiv werden und Entscheidungen treffen:
1. Produktinnovation
Für Unternehmen ist es wichtig, auf den technologischen Fortschritt oder eine veränderte Nachfrage der Kunden schnell und flexibel zu reagieren. Im Rahmen der Produktinnovation lässt sich daher die Entwicklung und Einführung neuartiger Produkte oder Dienstleistungen umsetzen.
2. Produktvariation
Die Produktvariation trägt dazu bei, ein bestehendes Leistungsangebot abzuändern. Neben der Veränderung von funktionalen, physikalischen oder symbolischen Eigenschaften lassen sich auch Zusatzleistungen als Teil der Produktvariation umsetzen.
Durch diese bewusste Abänderung haben Sie die Möglichkeit, einen veränderten Mehrwert für die Kunden zu schaffen und Ihren Absatz zu erhöhen.
3. Produktdifferenzierung
Bei der Produktdifferenzierung entwickeln Sie veränderte Varianten der Produkte, die Sie neben dem bestehenden Leistungsangebot anbieten.
Mithilfe der Produktdifferenzierung können Sie nicht nur gezielter auf die Kundenanforderungen eingehen, sondern auch Ihre Zielgruppe in Ihrem Markt erweitern.
4. Produkteliminierung
Die Herausnahme von Produkten oder Dienstleistungen aus dem Sortiment spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Unabhängig davon, ob ein Produkt am Ende seines Lebenszyklus steht oder sich als Flop erweist – die Produkteliminierung unterstützt Sie dabei, dass wenig erfolgreiche Leistungen am Markt nicht auf Dauer zum Ärgernis werden und Sie Geld kosten.
5. Produktdiversifikation
Im Bereich der Produktdiversifikation erweitern Sie Ihr Sortiment um ein andersartiges Leistungsangebot, das Sie auf einem neuen Markt anbieten. Auf diese Weise lassen sich neue Kunden finden oder ein zusätzlicher Kaufanreiz für bestehende Kunden schaffen.
Das Zusammenspiel von Produktgestaltung, Service und Sortimentspolitik
Die produktpolitischen Maßnahmen geben Ihnen eine grobe Richtlinie für die langfristige Entwicklung Ihrer Produkte und Dienstleistungen vor. Eine gute Produktpolitik setzt sich allerdings aus weiteren Bestandteilen zusammen, die Fragen zur Produktgestaltung, den ergänzenden Dienstleistungen und dem Sortiment beantworten.
Bild: FÜR GRÜNDER – Wissen
Von den technischen Eigenschaften des Produktes über das Design bis hin zu der Verpackung – die Gestaltung Ihres Leistungsangebotes sollte ganzheitlich durchdacht sein.
Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr Produkt einen Kundennutzen erfüllt und sich klar erkennbar von Ihren Mitbewerbern abgrenzen lässt. Mit einer ergänzenden Dienstleistung (wie einer Finanzierung, Garantie oder kostenlosen Beratung) schaffen Sie einen zusätzlichen Mehrwert.
Durch diese zwei Aufgabenbereiche lässt sich zudem das Alleinstellungsmerkmal Ihres Leistungsangebots herausarbeiten. Auf diese Weise können Sie Ihre Kunden mit einer vergleichsweise hohen Qualität, einem besonderen Leistungsmerkmal oder einem einzigartigen Service überzeugen.
Im Bereich der Sortimentspolitik entscheiden Sie dagegen über die Zusammenstellung Ihrer angebotenen Leistungen. Hier überlegen Sie, mit welcher Art und Anzahl von Produkten oder Dienstleistungen Sie Ihre produktpolitischen Ziele bestmöglich erreichen können.
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