Projektmanager: Aufgaben, Gehalt und Ausbildung

Projekte planen, steuern, überwachen und realisieren – ein Projektmanager leitet Projekte in den verschiedensten Bereichen und unterschiedlichsten Branchen vom Anfang bis zum Ende. Welche Kenntnisse und Fähigkeiten ein Projektmanager und eine Projektmanagerin mitbringen sollte und wie hoch das Gehalt ist, erfahren Sie hier.

Die Begrifflichkeiten Projekleiter vs. Projektmanager werden häufig synonym verwendet. Oftmals sind die beiden Begriffe auch nicht klar voneinander abgegrenzt. Jedoch gibt es kleinere Unterschiede bei den Aufgaben und Befugnissen. Projektleitende tragen die Hauptverantwortung für das Projekt und besitzen in dieser Funktion die Befugnis über das Personal, die Führung und das Budget. Eine Projektmanagerin kümmert sich hingegen operativ um die Umsetzung, Steuerung und Koordination des Projektes.

Was macht ein Projektmanager?

Projektmanagerinnen leiten nicht nur Projekte, sie fungieren auch als erster Ansprechperson für die Mitarbeitenden eines Projekts und sind das Bindeglied zwischen dem Projektteam und den Vorgesetzten. Die vielseitigen Aufgaben von Projektmanagern lassen sich am besten in drei Projektmanagement-Phasen einteilen:

1. Planung
2. Durchführung
3. Abschluss

Mit der Planung startet ein Projektauftrag und wesentliche Aufgaben wie die Zieldefinition, die Ressourcen-Kontrolle und die Risikoanalyse. Eine erste grobe Planung wird ebenfalls durchgeführt. Projektmanager oder Projektmanagerinnen erstellen einen Projektstrukturplan, der neben den Aufgaben und Terminen auch eine Kostenkalkulation enthält.

Während der Durchführung eines Projektes übernehmen Projektmanager unter anderem Aufgaben wie das Zusammenstellen des Projektteams, die Zuteilung der Verantwortungsbereiche, der Einsatz von Ressourcen und die Erstellung eines Budgetplan. Speziell große Projekte werden häufig in Teilbereiche oder sogenannte Teilprojekte eingeteilt.

Besonders wichtig während der Umsetzung eines Projektes: Eine Überwachung, Steuerung und Dokumentation sämtlicher Prozesse sowie das frühzeitige Erkennen und Reduzieren von drohenden Risiken. Auch die Entwicklung und Förderung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eines Projektes liegt im Aufgabenbereich von Projektmanagerinnen.

Zum Abschluss des Projektes erfolgt die Endabnahme. Eine Analyse, oftmals in gemeinsamen Gesprächen mit dem ganzen Projektteam, gehört in die vierte Phase der Aufgabenbereiche von Projektmanagern. Dank der Erfahrung der Mitarbeitenden lassen sich einzelne Prozesse optimieren und Probleme zukünftig reduzieren oder vermeiden.

Durch die stetige Kontrolle jedes einzelnen Bereichs behalten Projektmanagerinnen immer den Überblick über alle Prozesse. Nur so ist gewährleistet, dass ein Projekt pünktlich abgeschlossen werden kann. Kommt es zu Problemen oder Verzögerungen, ist ein frühzeitiges Eingreifen und Handeln durch die leitende Person erforderlich.

Was verdient ein Projektmanager?

Wie viel Projektmanager oder Projektmanagerinnen verdienen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Das Gehalt variiert je nach Branche und Arbeitgebende. Sowohl der Umsatz als auch die Größe eines Unternehmens haben Einfluss auf das Einkommen im Projektmanagement. Zudem verdienen Frauen als Projektmanagerinnen häufig immer noch weniger als Männer in der gleichen Position.

In der Regel erhalten Projektmanager und Projektmanagerinnen ein gutes Gehalt: Das durchschnittliche Einkommen der Berufsgruppe liegt laut Gehaltsstudie der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement e.V. (GPM) bei etwa 87.000 Euro brutto pro Jahr. Projektmanagement in Naturwissenschaften, Technik und Informatik ist besonders gefragt und weist meist ein höheres Einkommen als Projektmanager im Marketing oder Vertrieb auf.

Fakt ist: Umso größer die Berufserfahrung im Projektmanagement, desto höher ist oftmals das Einkommen. So liegt für einen Projektmanager das Einstiegsgehalt bei durchschnittlich 54.600 Euro brutto im Jahr. Zum Vergleich: Bei mehr als 20 Jahre Berufserfahrung im Projektmanagement kann das Brutto-Jahresgehalt rund 114.100 Euro betragen.

Wie wird man Projektmanager?

Wer Projektmanagerin werden möchte, sollte bestimmte Kenntnisse besitzen. Die wichtigsten Voraussetzungen eines Projektmanagers sind in den Anforderungsprofilen in Stellenausschreibungen üblicherweise als Hard und Soft Skills genannt.

Hard Skills beschreiben messbare Fähigkeiten von Bewerbern, die meist mit Zertifikaten durch Weiterbildungen für Projektmanager oder Abschlüsse nachweisbar sind. Bei Soft Skills handelt es sich um qualitative Kompetenzen, die keine Nachweise mit sich bringen.

Zu den wichtigsten Soft Skills von Projektmanagerinnen gehören unter anderem:

• Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit
• Teamfähigkeit
• Führungskompetenz
• Organisationstalent
• Eigeninitiative
• Mobilität und Flexibilität
• strategisches und kreatives Denken
• Problemlösungskompetenz
• Zielorientierung

Relevante Hard Skills von Projektmanagern sind beispielsweise:

• Erfahrung in der operativen Projektleitung sowie Projektplanung
• digitale und technische Kenntnisse
• methodensicheres Handeln
• Erfahrungen im Multiprojekt- und Wissensmanagement
• Verhandlungsgeschick und Sicherheit bei der Budgetplanung

Projektmanager: Welche Ausbildung und Weiterbildung gibt es?

Eine klassische Ausbildung als Projektmanager gibt es nicht. Viele Menschen im Projektmanagement sind Quereinsteiger, die sich in speziellen Fort- und Weiterbildungen wie Kanban oder Scrum als Projektmanagerin mit Zertifizierung das Fachwissen angeeignet haben. Bewerbende mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium haben oftmals ebenso gute Chancen auf einen Job im Projektmanagement.

Es gibt zudem Unternehmen, die weder eine Weiterbildung als Projektmanager noch ein Studium in Wirtschaftswissenschaften oder ähnlichen Studienbereichen verlangen, damit ihre Mitarbeitende die Aufgabe als Projektmanager übernehmen können: Hierfür lohnt es sich, sein Talent beispielsweise in der Organisation von Unternehmensevents oder Arbeitsgruppen unter Beweis zu stellen.

Gut zu wissen: Für Projektmanager und Projektmanagerinnen zahlen sich Weiterbildungen häufig positiv auf das Gehalt aus. Das zusätzliche Fachwissen kann zu neuen Aufgabenbereichen und höheren Positionen verhelfen, in denen ein besseres Einkommen üblich ist.

Was macht einen guten Projektmanager aus?

Ein guter Projektmanager ist nicht nur ein Organisationstalent. Projektmanagende haben immer alle Aufgaben und jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter im Blick, um sich jederzeit einen Gesamteindruck über das Projekt machen zu können. Nur so ist bei auftretenden Problemen oder drohenden Risiken rechtzeitiges Handeln möglich.

Besonders gefragt sind Projektmanagerinnen, die Eigeninitiative ergreifen und nicht nur Aufgaben verteilen, sondern auch übernehmen. Empathie gegenüber dem Projektteam sowie die Fähigkeit, die Mitarbeitenden zu motivieren, zeichnen ebenso einen guten Projektmanager aus.

Last but not least: Gute Projektmanager sind Kommunikationstalente auf allen Ebenen. Sie kommunizieren mit ihrem Projektteam, was gerne einmal etwas „lockerer“ sein darf. Genauso sind Projektmanagerinnen in der Lage, mit Vorgesetzten, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern oder der Kundschaft auf Augenhöhe zu sprechen.

Fazit: Ein Berufsbild, vielseitige Aufgaben: Projektmanager sind wahre Allrounder

Projektmanager und Projektmanagerinnen planen, steuern, überwachen und realisieren Projekte in verschiedenen Bereichen und Branchen. Neben Führungskompetenzen und Teamfähigkeit zeichnen sich gute Projektmanager durch Eigeninitiative, Kreativität, Flexibilität und Empathie aus.

Da es die klassische Ausbildung im Projektmanagement nicht gibt, haben viele Projektmanager und Projektmanagerinnen den Weg als Quereinstieg mithilfe von Weiterbildungen oder mit einem Studienabschluss in Wirtschaftswissenschaften in den Beruf gewählt.

 

Titelbild: Delmaine Donson / iStock / Getty Images Plus