Um Ihren Posts auf Facebook zu mehr Reichweite zu verhelfen, müssen sie nicht direkt in Anzeigen investieren. Versuchen Sie es erst einmal mit diesen Tipps, um Ihre organische Reichweite zu erhöhen.
Würde Facebook seinen Nutzern alle Neuigkeiten und Handlungen von Freunden im Newsfeed anzeigen, stünde der Kollaps des Netzwerks bevor. Denn es wären pro Login durchschnittlich 1.500 News, schätzt Facebook. Was machte das Unternehmen also? Einen Algorithmus entwickeln, der Beiträge filtert. Und zwar nach dem Motto „Den richtigen Menschen zur richtigen Zeit den richtigen Content anzeigen.“
Am Anfang, im Jahr 2010, hieß der News-Feed-Algorithmus noch Edgerank. Er bewertete die Relevanz von Beiträgen anhand von drei Faktoren: Der Beziehungsstärke zwischen Absender und Empfänger (Ue), der Art des Posts (z. B. Like, Video, Link oder Status-Update) inklusive Interaktionsstärke (We) und der vergangenen Zeit seit der Veröffentlichung (de). Heute ist der Algorithmus deutlich komplexer und rechnet mehrere tausend Faktoren in das News-Ranking ein. Doch auch wenn Facebook die genaue Formel so gut hütet wie Miraculix die Formel für den Zaubertrank, können Unternehmen einiges für ein besseres Ranking tun.
Gehen Sie in sich, bevor Sie einen Beitrag schreiben. Nur, weil die Neuigkeit aus Ihrem Unternehmen kommt, ist sie für das Publikum noch nicht relevant. Es gilt, die Perspektive zu wechseln und die Sicht des Publikums einzunehmen. Wie schaffen Sie für die Menschen einen Nutzen? Welche Inhalte sind so wertvoll oder unterhaltsam, dass User den Beitrag liken, kommentieren und mit Freunden teilen?
Das können zum Beispiel Insider-Wissen oder Geheimtipps sein. Oder lustiger Content, der ein Lachen auslöst. Falls Sie Inspiration benötigen, nehmen Sie die Beiträge der Konkurrenz unter die Lupe. Aber Achtung: 1:1 abkupfern gilt nicht. Zum hochwertigen und aktuellen Unique Content ist eigene Kreativität gefragt!
Facebook selbst hat in seinem Statement zum Qualitäts-Algorithmus recht deutlich gemacht, woran sich die Qualität eines Posts bemisst. Im Prinzip ist das ein Prozess, der sich selbst bestärkt. Wenn Sie einen hochwertigen Facebook-Post verfassen, erhöhen sich die User-Interaktionen. Dafür wiederum belohnt der Algorithmus Sie und Ihre Posts mit mehr Reichweite.
Die meisten Facebook-Nutzer wollen keine langen Texte lesen, wenn sie ihren Newsfeed checken – gerade dann nicht, wenn sie das mobile Internet nutzen. Sie reagieren auf Beiträge am häufigsten mit einem Like, Share oder Kommentar, wenn die Posts nicht länger als 50 Zeichen lang sind. Das hat Buzzsumo in einer Analyse von einer Milliarde Beiträgen herausgefunden. Die Frageform scheint Nutzer dabei besonders zur Interaktion zu ermuntern.
Je stärker die User auf einen Beitrag reagieren, desto höher sind die Chancen, dass der Beitrag auch in den Newsfeeds anderer User auftaucht. Versuchen Sie deswegen, den Nutzen Ihres Beitrags bei Facebook so knapp und präzise wie möglich auf den Punkt zu bringen.
„Falls Euch der Beitrag gefallen hat, dann hinterlasst uns ein Like und teilt den Beitrag doch mit Euren Freunden“. Solche Aufforderungen sollten Sie sich verkneifen. Warum? Weil der News-Feed-Algorithmus von Facebook solche Aufforderungen seit einem Update im Sommer 2014 durch weniger Reichweite abstraft. Das Vergehen heißt „Like-Baiting“.
Einen digitalen Strafzettel gibt es seit August 2014 außerdem für das sogenannte „Click-Baiting“. Darunter versteht man plumpe Köder, die zum Klicken animieren – zum Beispiel Überschriften, die Inhalte versprechen, die der verlinkte Blog-Beitrag aber nicht einhält, zum Beispiel: „So gestaunt haben Sie noch nie – um mehr zu erfahren, klicken Sie hier“.
Stellen Sie deswegen sicher, dass der Anreißer für Ihren Blog-Beitrag keine falschen Erwartungen schürt. Mittlerweile ist der Facebook-Algorithmus ziemlich gut darin, solche Formulierungen zu identifizieren. Erst kürzlich gab es dazu ein neues Update. Im Vorfeld hatten Facebook-Mitarbeiter Posts nach entsprechenden Beispielen durchsucht. Der Algorithmus wurde daraufhin so angepasst, dass er nun tausende verschiedener Muster von Clickbait-Überschriften erkennen kann. Entsprechende Posts landen fortan automatisch im unteren Bereich des News-Streams.
Sparen Sie bei Ihren Facebook-Posts an Wörtern, nicht aber an aussagekräftigen Bildern. Denn Bilder sind ein Aufmerksamkeitsmagnet. Dabei springen User in der Regel am häufigsten auf Bilder an, die Menschen zeigen – schließlich ist Facebook ein soziales Netzwerk.
Zeigen Sie als Unternehmen also Gesicht! Geben Sie den Usern einen Einblick hinter die Kulissen Ihres Unternehmens, indem Sie Fotos von Ihnen und Ihren Mitarbeitern posten – an einem ganz normalen Montagmorgen bei der ersten Tasse Kaffee, am Freitagnachmittag beim „Thank God it's Friday!“-Bier oder am frisch aufgebauten Messestand. Die Nutzer danken solche Posts mit „Gefällt mir“-Angaben und Kommentaren, die das Ranking Ihrer Beiträge erhöhen.
Je mehr „Gefällt mir“-Angaben, Shares und Kommentare ein Beitrag erhält, desto besser ist das für das Ranking. Posten Sie Ihre Beiträge deshalb zu Zeitpunkten, an denen Ihre Zielgruppe online ist. Handelt es sich zum Beispiel um Schüler, verschenkt ein Post um acht Uhr morgens offensichtlich Reichweitenpotenzial.
Wann sollten Sie also posten? Das ist weniger offensichtlich. Laut der Untersuchung von Buzzsumo erhalten Beiträge zwischen 22 Uhr und Mitternacht das meiste Feedback – wahrscheinlich, weil die Konkurrenz zu dieser späten Stunde schon schläft. Das Gleiche gilt für Sonntage.
Sie können eine ganze Menge unternehmen, um Ihr Ranking bei Facebook zu verbessern. Versetzen Sie sich in die Perspektive der Zielgruppe und posten sie Links zu relevanten und qualitativ hochwertigen Blog-Beiträgen, die Ihrem Publikum Nutzwert liefern. Halten Sie die Anreißer auf Facebook aber kurz (am besten maximal 50 Zeichen) und setzen Sie stattdessen aussagekräftige Bilder ein. Passen Sie Ihre Posts an die Onlinezeit Ihrer Fans an. Das alles erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen mit „Gefällt mir“-Angaben, Shares und Kommentaren reagieren – und das führt zu einem besseren Ranking.