Der beliebte Kurznachrichtendienst Twitter ist für die Mehrheit der Onlinemarketer kein großes Mysterium. Doch ab und zu kommt dann doch eine nützliche Funktion ans Licht, die bislang eher unbekannt war: Zum Beispiel die sogenannten Twitter Cards. Vielleicht sind Sie ja auch schon einmal über den Begriff gestolpert und haben darüber gerätselt?

Wie Sie Twitter Cards für Ihr Marketing nutzen können, erfahren Sie im Folgenden.

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Mit einer Twitter Card können Sie auf folgende Seiten und Content-Angebote verlinken: Blogartikel, Podcasts, Apps, Videos oder Landing-Pages. Dabei haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Card-Typen, die speziell auf die jeweils verlinkten Inhalte zugeschnitten sind.

Twitter Cards: Diese Card-Typen gibt es

Die Card-Typen richten sich nach dem Content, auf den Sie auf Twitter aufmerksam machen wollen. Insgesamt gibt es vier verschiedene Twitter Cards und eine gesponserte „Website Card“ für Twitter-Werbekunden.

„Summary Card“: Vorschau für lange Texte

Wenn Sie diese Variante benutzen, erscheint unter Ihrem Tweet eine kleine Vorschau der verlinkten Webseite mit Titel, Beschreibung, Miniaturbild und Quellenangabe.

Eine Summary Card bietet sich vor allem dann an, wenn Sie auf textreiche Inhalte verlinken möchten, wie etwa Blogartikel, und neben dem inhaltlichen Vorgeschmack zusätzlich auch einen visuellen Anreiz bieten möchten.

„Summary Card with Large Image“: Mehr Bild zum Text

Diese Variante ist fast identisch mit der Summary Card, allerdings wird der Inhalt mit einem größeren Bild illustriert, das sich an das Twitter-Layout anpasst. Ein solcher Tweet kann dann zum Beispiel so aussehen:

„App Card“: Direkt zum Download

Möchten Sie Twitter-Nutzer auf Ihre App aufmerksam machen, sollten Sie sich mit der App Card vertraut machen. Denn diese Variante der Twitter Card ist genau für diesen Anwendungsfall vorgesehen. Sie ermöglicht eine mit Bild oder Video angereicherte Verlinkung auf die eigene App und hat zum Ziel, Nutzer zum Download der App zu bewegen.

Greifen die Nutzer von Mobilgeräten aus auf Ihre App Card zu, können Sie sie unmittelbar in den individuellen App Store weiterleiten oder mit einem ergänzenden CTA („Jetzt herunterladen“) in der Desktop-Variante zum Download animieren.

„Player Card“: Audio und Video präsentieren

Diese Variante der Twitter Cards ist für Audio- und Videoformate konzipiert. Mit der Player Card können Clips und Podcasts direkt via Twitter abgespielt werden.

Das bietet sich beispielsweise an, wenn Sie über einen eigenen YouTube- oder TikTok-Channel verfügen. Oder Sie verlinken in diesem Format auf Videos und Podcasts, die Sie in Ihren eigenen Unternehmenskanälen veröffentlicht haben. 

Die gesponserte „Website Card“

Wenn Sie Twitter Ads nutzen, können Sie im Rahmen Ihrer Clips CPLS-Kampagnen (Kosten pro Link-Klick) eine Website Card erstellen, die direkt auf eine Ihrer Landing-Pages führt. So soll Traffic von Twitter auf die eigenen Seiten umgelenkt werden und dort zusätzliche Conversions bewirken.

Twitter Cards einrichten: Auf die HTML-Tags kommt es an

Um Twitter Cards für Ihre Inhalte einzurichten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten ist es, ein spezielles Twitter-Plugin für Ihr CMS zu installieren.

Twitter empfiehlt folgende Anbieter: Twitter Plugin für WordPress, JM Twitter Cards Plugin und das Yoast SEO Plugin.

Der Nachteil: Sie können unter Umständen nicht zwischen den verschiedenen Card-Typen auswählen. Daher sollten Sie in Erwägung ziehen, ein bisschen mehr Arbeit zu investieren und Twitter Cards manuell einzurichten. Dafür ist es aber notwendig, dass Sie am Quellcode Ihrer Website arbeiten und ein paar spezifizierte Meta-Tags einfügen. 

Auswählen des Card-Typs:

Im folgenden Beispiel ist das eine Summary Card. Dann fügen Sie die Card in die HEAD-Zeile auf Ihrer Webseite mit dem folgenden Code ein:

 <meta name="twitter:card" content="summary"></meta>

Nach dem twitter:card Tag-Schema funktionieren alle Twitter-Card-Typen. Wenn Sie also einen anderen Typ haben wollen, wählen Sie aus den Meta-Tags den entsprechenden aus:

“summary_large_image”, “app”, oder “player”.

Wichtig: Pro Seite wird nur ein Card-Typ unterstützt.

Stehen die Meta-Tags, müssen Sie nur noch Ihre fertige URL überprüfen. Dafür stellt Twitter ein entsprechendes Validator-Tool bereit.

Wollen Sie Player Cards nutzen und ein Videoformat einfügen, brauchen Sie dazu vorher eine „Whitelist“-Genehmigung von Twitter.

Wenn Sie technisch versiert sind oder IT-affine Kollegen haben, können Sie die Twitter-Card-Anpassungen zusätzlich verfeinern. Dafür bietet Twitter in seiner Developer-Dokumentation weitere Anleitungen.

Das Validator-Tool: So testen Sie Ihre Twitter Cards richtig

Das Validator-Tool von Twitter bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre URL umfassend zu prüfen, bevor Sie sie auf der Plattform posten. So benutzen Sie das Tool:

  • Melden Sie sich mit Ihrem Twitter-Account an und gehen Sie auf die Seite des Validator-Tools.
  • Fügen Sie Ihre mit den richtigen Meta-Tags versehene URL in das Feld „Card URL ein und klicken Sie auf „Preview Card, um sich die Vorschau für Ihre eben erstellte Card anzuzeigen. Diese sollte dann auf der rechten Seite erscheinen.
  • In der Regel bekommen Sie nach erfolgreicher Prüfung von Twitter eine Bestätigungsmail. Sie können den Status Ihrer Twitter Card auch im Validator-Tool einsehen. Dafür scrollen Sie zum Log-Abschnitt am Ende der Seite. Leuchtet dort eine Warnung auf, gibt es einen Fehler. Dann sollten Sie Ihren Code noch einmal daraufhin überprüfen, ob die Tags auch wirklich korrekt gesetzt sind. Gibt es keine Warnung, ist die Twitter Card bereit. Es kann allerdings ein paar Tage dauern, bis Twitter Cards an Ihre Tweets angehängt werden.

Darum sollten Sie Twitter Cards nutzen

Mit den verschiedenen Twitter Cards haben Sie die Möglichkeit, das Potenzial des Kurznachrichtendienstes optimal auszuschöpfen. Denn die abwechslungsreichen Formate helfen Ihnen, Ihre Inhalte für Interessenten bestmöglich darzustellen.

Ganz gleich, ob Sie eine Summary Card, App Card oder Player Card verwenden, wenn Ihr Content einen Mehrwert für die Nutzer bietet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese darauf klicken werden. Mit Twitter Cards als Element Ihrer Markenkommunikation stehen die Chancen gut, dass Sie langfristig mehr Traffic für Ihre Website, Ihren Blog oder Ihren Shop generieren und die Bekanntheit Ihrer Marke steigern können.

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Titelbild: Marten Bjork / Unsplash

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Ursprünglich veröffentlicht am 17. Dezember 2019, aktualisiert am März 31 2023

Themen:

Social-Media-Marketing