Wie sinnvoll ist Twitter für Unternehmen?

Leitfaden Twitter-Marketing
Maximilian Breitinger
Maximilian Breitinger

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#Aktualität und #Echtzeit sind auf Twitter gefragt, denn hier fängt der frühe Vogel den Wurm. Ob als Kunden-Support, Sprachrohr mit starker Reichweite oder Feedback-Ressource: Twitter stellt für Unternehmen einen wichtigen Kanal im Marketing-Mix dar.

Wie sinnvoll ist Twitter eigentlich für Unternehmen?

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Wie sich die Plattform von anderen sozialen Netzwerken unterscheidet und wie Sie die Vorteile von Twitter für Unternehmen optimal nutzen können, erfahren Sie hier.

Die wichtigsten Fakten über die Mikroblogging-Plattform Twitter

Gemeinhin ist Engagement der Schlüssel, um auf Social Media vom Algorithmus begünstigt zu werden. Zumindest ist dies auf Plattformen wie Facebook oder Instagram der Fall. Doch Twitter setzt seit seinem Launch 2006 zusätzlich jedoch auf das Konzept der Aktualität.

Echtzeit-Nachrichten werden auf der Plattform großgeschrieben. Nachdem das soziale Netzwerk 2016 einen Algorithmus eingeführt hatte, der den News-Feed nach Relevanz der Tweets ordnet, hat der Nutzer heute die Chance, zwischen dem Home Feed und dem Latest Feed hin und her zu wechseln. Die bewusste Entscheidung dazu, den chronologischen Newsfeed zurückzubringen, zeigt die strategische Ausrichtung des Social-Media-Kanals.

Für Unternehmen bedeutet das, dass Tweets nicht zwangsläufig für Likes publiziert werden müssen. Vielmehr bietet die Plattform die Möglichkeit, aktuelle Nachrichten zu verbreiten oder auf Gespräche innerhalb der Zielgruppe einzugehen.

Gegenüber anderen sozialen Netzwerken ist Twitter nicht nur ein Ort der Selbstentfaltung: Die Plattform bietet zudem auch Raum für Diskussionen und konträre Meinungen. Ein Blick auf die Posts der Follower verrät, welche Themen den Nutzern auf der Zunge brennen.

Auf Herausforderungen oder Beschwerden kann direkt eingegangen werden. Das verbessert nicht nur das Konfliktmanagement, sondern kann durch die direkte Kommunikation mit den Kunden auch für mehr Vertrauen zu Ihrem Unternehmen sorgen.

Twitter lebt außerdem vom ständigen Gesprächsfluss: 5.787 Tweets werden pro Sekunde veröffentlicht. Die erhöhte Post-Frequenz kann und sollte von Unternehmen genutzt werden, um stetiges Feedback von (potenziellen) Kunden einzuholen. Denn offene Fragen zum Launch eines neuen Produktes oder Umfragen zum Bestellvorgang können wichtige Feedback-Quellen darstellen, um die eigene Zielgruppe kennenzulernen.

Welche Vorteile bietet eine Twitter-Seite für Unternehmen?

Twitter hat für Unternehmen viele Vorteile zu bieten, die jedoch auch richtig erkannt und genutzt werden müssen – was Sie definitiv wissen und beachten sollten:

1) Reichweite

Über 330 Millionen aktive Nutzer verzeichnet der Mikroblogging-Dienst monatlich. Für Unternehmen bietet die Plattform somit den idealen Ort, um die eigene Reichweite auszubauen.

Die Platzierung innerhalb der eigenen Nische wird durch die Hashtag-Funktion erleichtert. Über die Schlagwortsuche können relevante Inhalte ausfindig gemacht und mithilfe des Hashtags in den jeweiligen Tweet integriert werden.

Viele Unternehmen greifen auch auf einen eigens kreierten Hashtag zurück und posten diesen in die Biografie ihres Twitter-Accounts und verwenden ihn in eigenen Tweets. Verbreitet sich der markenspezifische Hashtag Ihres Unternehmens, haben Sie gute Karten: Denn verwendet ein Nutzer ihn, wird er damit zum Markenbotschafter.

2) Community-Management: Austausch mit Kunden und Gleichgesinnten

Als erweiterter Kunden-Support erfüllt Twitter für Unternehmen alle Voraussetzungen, um auf die Herausforderungen und Bedürfnisse der Zielgruppe einzugehen: Fragen können direkt beantwortet und durch Einblicke in die Tweets der (potenziellen) Kundschaft können wichtige Erkenntnisse zur Prozessoptimierung gezogen werden.

3) Risiken der Twitter-Nutzung

Jedoch hat die Plattform nicht nur Vorteile: Auch Social-Media-Trollen bietet Twitter aufgrund der hohen Anonymität ein nahezu perfektes Pflaster, um Accounts aufs Korn zu nehmen und ungebremst zu spammen.

Zudem herrscht auf Twitter bisweilen eine etwas aufgeregte Tweet-Kultur: Shitstorms, also marodierende Mobs, die mit kritischen Beiträgen und Kommentaren auf ein bestimmtes virtuelles Ziel einschlagen, ziehen in regelmäßigen Abständen über die Mikroblogging-Landschaft und hinterlassen Verwüstung. Ob Privatperson oder Riesenkonzern – vor einem Shitstorm ist im Internet niemand sicher.

Wer selbst ins Kreuzfeuer gerät, riskiert einen großen Image-Schaden. Daher gilt auf Twitter in besonderem Maße, Worte weise zu wählen und keine Formulierungen zu verwenden, die mehrdeutig verstanden werden könnten – vor allem im Kontext aktueller politischer oder gesellschaftlicher Diskurse.

4) Multiplikatoren und Fürsprecher finden

Möchten Sie Multiplikatoren und Fürsprecher ausfindig machen, kann Ihnen dabei die erweiterte Suche helfen. So können Sie sich noch besser in Ihrer Nische positionieren. Denn durch die Beteiligung an Branchen-internen Gesprächen und Diskussionen können Sie Expertise beweisen, einen positiven Einfluss auf Ihr Brand Image ausüben und die Brand Awareness aktiv vorantreiben.

Das müssen Sie wissen, bevor Sie Twitter für Ihr Unternehmen einrichten

Die Erstellung eines Twitter-Profils ist keine Kunst und schnell erledigt. Dennoch gibt es einige Punkte, auf die Sie bei der Einrichtung Ihres Kontos achten sollten. Dazu zählt, den Aufbau eines Tweets zu kennen und ein attraktives Profil zu erstellen:

1) Kurz, aber aussagekräftig: Das Twitter-Profil

Ähnlich wie beim Speed-Dating ist das Erscheinungsbild Ihres Accounts das Erste, was dem Nutzer beim Besuch Ihres Profils ins Auge fällt. Deshalb sollten Sie genügend Zeit in eine ansprechende Vorstellung investieren:

Die Biografie umfasst 160 Zeichen, was Sie dazu zwingt, sich kurz und bündig zu präsentieren. Header-Bild, Profilfoto und angeheftete Tweets können Ihrem Profil zusätzliche Attraktivität verleihen.

Eine prägnante Vorstellung dessen, was Ihr Unternehmen macht, welche Themen Sie ansprechen und gegebenenfalls die Verlinkung zu spannenden Informationen oder Ihrer Website – all das bietet dem Nutzer einen deutlichen Mehrwert. Und vergessen Sie nicht, in der Twitter-Bio außerdem Ihren Unternehmens-Hashtag unterzubringen.

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Bild: Twitter Business 

2) Hier wird gezwitschert: Der Tweet

Auf Twitter wird nicht gepostet, sondern getweetet (zu Deutsch: gezwitschert). Auf den Tweet können:

  • eine Antwort,
  • ein Gefällt-mir oder
  • ein Retweet (Teilen des Tweets auf dem eigenen Kanal) folgen.

Tweets bestehen aus maximal 280 Zeichen und können sowohl Worte, Bilder, Collagen, Videos als auch Memes beinhalten.

Wichtig ist, Hashtags zu nutzen – maximal zwei pro Tweet. So kann die Reichweite vergrößert und ein klarer Verweis auf den Diskussionsgegenstand gegeben werden.

Möchten Sie andere Nutzer auf den eigenen Tweet aufmerksam machen oder sie explizit ansprechen bzw. nennen, kann dies per Erwähnung mit @Nutzernamen erfolgen.

Die Aussage eines Tweets muss klar erkennbar sein: Optimal ist es, wenn der Nutzer auch in weniger als 280 Zeichen erkennt, worum es geht. Bildhafte Elemente wirken hier unterstützend. Darüber hinaus können Fragen sowie Umfragen erstellt werden, um die Interaktion mit den Followern anzukurbeln.

Bei einem längeren Austausch haben Unternehmen die Möglichkeit, das Gespräch mit dem Kunden in einer Privatnachricht weiterzuführen. Durch Einfügen eines Links wird ein Button mit der Beschreibung „Private Nachricht senden“ veröffentlicht, dem der Nutzer ganz einfach folgen kann.

Twitter-Trends in Deutschland: Warum Aktualität ein absolutes Muss ist

Tauchen auf Twitter besonders viele Tweets zu einem bestimmten Hashtag auf, spricht man von einem sogenannten Trending Topic. Doch Twitter ist schnelllebig:

Ganze 68 Prozent aller Twitter-Trends sind nach 20 Minuten bereits wieder Geschichte. Umso wichtiger ist es deshalb, schnell auf Aktuelles zu reagieren: Denn über ein Ereignis wie den #Superbowl muss genau dann getweetet werden, wenn er stattfindet.

Auch Regelmäßigkeit ist auf Twitter elementar: Es reicht nicht, sich einmal die Woche zu einem Tweet zu äußern. Wer dies tut, verliert den Anschluss in der Twitter-Community. Beteiligen Sie sich deshalb an aktuellen Diskussionen und retweeten Sie relevante Informationen, sodass Ihre Follower auch an diesen teilhaben können und einen Mehrwert aus dem Abonnement Ihres Kanals ziehen.

Für stetige Updates und neue Trends im Netzwerk sollten Sie darüber hinaus dem Twitter Business-Account folgen. Dieser gibt wertvolle Tipps und hält Sie über alles Wissenswerte auf dem Laufenden.

Twitter für Unternehmen ist eine ideale Möglichkeit, Bestandteil eines erfolgreichen Netzwerks zu sein, um die eigene Reichweite zu vergrößern. Dies geschieht vor allem über die Positionierung zu aktuellen Themen und Events. Social-Media-Monitoring hilft dabei, spannende Diskussionen ausfindig zu machen und so in den Austausch mit Kunden und Markenbotschaftern zu treten.

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Headerbild: PashaIgnatov / iStock / Getty Images Plus

Themen: Twitter

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