Werbebrief: 15 Tipps zum Schreiben, Aufbau und Inhalt

Leitfaden für Marketingmanager
Mia Srebrnjak
Mia Srebrnjak

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Ein Werbebrief gilt in Zeiten von Content-Marketing und dem beinahe überall zugänglichen Internet bei vielen als veraltetes Werbemedium. Ein Blick in Statistiken zeigt jedoch: Der Werbebrief wird immer noch gerne von Unternehmen eingesetzt. Wir zeigen Ihnen mit praxisnahen Tipps, wie Sie den perfekten Werbebrief verfassen.

Frau in Küche liest Werbebrief in Hand

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Wie schreibt man einen guten Werbebrief?

Wer einen wirklich guten Werbebrief schreiben will, muss nicht nur die eigenen Produkte gut kennen, sondern auch die Zielgruppe. Erst das harmonische Zusammenspiel von Textinhalt, grafischer Aufbereitung, Fakten und Ton verleiten Ihre Kundschaft zum Kauf.

Wenn Sie einen neuen Werbebrief erstellen, orientieren Sie sich an den Vorlieben Ihrer Kundinnen und Kunden – niemand mag falsche Versprechungen, eine unfreundliche Ansprache oder ein allzu unzeitgemäßes Design.

Sie haben sicherlich in Ihrem Leben dutzende Werbebriefe in der Hand gehalten. Ein schlechter Werbebrief landet schneller im Müll, als die ersten Absätze gelesen werden können.

Viele Unternehmer und Unternehmerinnen wissen vor dem leeren Blatt Papier sitzend gar nicht, wie sie am besten anfangen. Wir haben für Sie daher von der Konzeption bis zur formalen Gestaltung alles Wichtige zusammengefasst.

Was gehört in einen Werbebrief? 5 Tipps zum Aufbau

Damit Ihr Werbebrief gelingt, sollte er sich an einem klaren Aufbau orientieren. Auf den Briefkopf folgt eine aussagekräftige Betreffzeile, zu Beginn des Texts ein packender Einstieg, der die Lesenden sofort abholt. Im Hauptteil folgt eine Ausführung der Vorzüge des Produkts oder der Dienstleistung, bevor zum Abschluss eine Aufforderung folgt.

Die fünf Schritte mit Tipps in der Übersicht:

  1. Briefkopf: Machen Sie sofort sichtbar, um welches Unternehmen es sich handelt. Unklare Angaben oder fehlende Informationen wecken Misstrauen.
  2. Betreff: Der Betreff sollte klar und aussagekräftig sein. Keine langen Wörter oder Zweizeiler, sondern eine kurze und prägnante Information, um was es geht.
  3. Erster Abschnitt: Der erste Abschnitt ist der wichtigste Part Ihres Werbebriefs. Hier entscheidet sich, ob die Empfängerinnen weiterlesen oder den Brief in den Papierkorb werfen. Arbeiten Sie zum Beispiel mit einer spannenden Information, wecken Sie Aufmerksamkeit und bringen Sie Ihr Publikum dazu, weiterzulesen.
  4. Hauptteil: Ist der Einstieg geschafft, adressieren Sie im Hauptteil das Problem, das Sie mit Ihrer Leistung lösen. Gehen Sie auf den Nutzen für die Anwendenden ein und vermeiden Sie komplizierte Erklärungen.
  5. Abschluss: Jeder Werbebrief sollte mit einer klaren Handlungsaufforderung (Call-to-Action) enden. Was sollen die Leser und Leserinnen tun? Setzen Sie zudem eine persönliche Note, beispielsweise mit einer persönlichen oder mindestens handschriftlich gedruckten Unterschrift.

Wer den Werbebrief-Aufbau im Hinterkopf behält, hat bereits viel gewonnen. Doch wie steht es um die Gestaltung eines Werbebriefs?

Vermeiden Sie diese 5 Fehler beim Gestalten und Erstellen eines Werbebriefs

Trotz vieler Vorlagen und Tipps machen Texter und Texterinnen eines Werbebriefs immer wieder die gleichen Fehler. Vermeiden Sie in der Gestaltung Ihres Werbebriefs unbedingt folgende Punkte:

  • Persönliche Ansprache fehlt: Versuchen Sie, den Brief so persönlich wie möglich zu gestalten und verzichten Sie auf die „Sehr geehrte Damen und Herren“-Ansprache.
  • Zu kleine Schrift: Achten Sie darauf, dass Sie eine Schriftgröße wählen, die gut lesbar ist. Mindestens 10pt sind Pflicht.
  • Zu viel Text: Reine Textwüsten sieht niemand gerne. Lockern Sie den Text also punktuell mit einer Grafik, einem Bild und vielen Absätzen oder einer Auflistung auf.
  • Unübersichtliche Struktur: Zu viele Bilder, Grafiken und Co. sind auch nicht gut. Überfrachten Sie das Blatt Papier nicht mit Informationen.
  • Langweilige Betreffzeile: Ein Betreff mit den Worten „Unser neues Angebot“ reißt niemanden vom Hocker. Seien Sie kreativ und heben Sie sich bereits hier von der Masse ab.

Der Aufbau ist klar, die wichtigsten Fehler sind Ihnen bekannt – nun können Sie sich an die Königsdisziplin machen: den Hauptteil.

5 weitere Tipps für die Praxis

Der Erfolg Ihres Werbetextes steht und fällt mit den richtigen Formulierungen, die Ihre Zielgruppe zum Kauf Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung animieren. Die wichtigsten Tipps, wie ein guter und verkaufsfördernder Werbetext gelingt:

  1. Stellen Sie die Kundschaft in den Mittelpunkt – nicht das Unternehmen selbst. Denken Sie von Ihrer Zielgruppe aus. Welche Probleme hat sie, die Sie mit Ihrer Leistung lösen können? Vermeiden Sie „wir können“, „wir machen“ und „wir sind“ und sprechen Sie die Lesenden direkt an.
  2. Teilen Sie den Nutzen für Ihre Kundschaft klar mit. Es nützt nichts, die tollen Features Ihres Produkts aufzuzählen, wenn die potenziellen Käufer und Käuferinnen nicht wissen, wie diese ihnen helfen.
  3. Wie beim Betreff, verpacken Sie Ihre Botschaften in einfache und klare Sätze. Vermeiden Sie Verschachtelungen und erklärungsbedürftige Wörter. Halten Sie sich so kurz, dass alles auf eine Seite passt.
  4. Beantworten Sie die Fragen Ihrer Kundinnen und Kunden. Versetzen Sie sich in ihre Lage – sie werden sich fragen, warum sie diesen Brief erhalten, was sie mit der Leistung anfangen sollen oder auch, warum sie ausgerechnet bei Ihnen kaufen sollten.
  5. Bewerben Sie nur ein Angebot und breiten Sie nicht die gesamte Produktpalette aus. Fokussieren Sie sich darauf, eine Leistung zu verkaufen – ansonsten schalten die Lesenden gleich ab.

Beachten Sie alle Tipps, steht dem Erfolg Ihres Werbebriefs nichts mehr im Wege. Gerade im Vergleich zu Newsletter-Marketing wirkt diese Form vom Dialogmarketing in der heutigen Zeit fast schon besonders.

Zur Wahrheit gehört auch: Wägen Sie die Nachteile ebenfalls ab. Sie können bei Werbebriefen im Vergleich zum Online-Marketing kein Tracking etablieren oder den Erfolg einer Kampagne messen. Wer sich zudem Nachhaltigkeit und Green Marketing auf die Fahnen geschrieben hat, wird im inneren Zwiespalt sein – die meisten Werbebriefe landen ungelesen in der Tonne.

Welche Kosten entstehen beim Werbebrief?

Wer ein Printmailing verschicken will, stößt schnell an den Punkt der Kosten: Wie viel sollte veranschlagt werden für das Erstellen und den Versand des Werbebriefs? Der gängigste Weg der Zustellung ist der über die Deutsche Post, die unter dem Begriff der Dialogpost ein spezielles Angebot für Werbebriefe hat.

Dessen Nettopreise gestalten sich exklusive Produktion wie folgt:

  • Postkartenformat: 0,28 Euro
  • Standardbrief (150 bis 235 mm lang, 90 bis 125 mm breit, maximal 5 mm dick): zwischen 0,32 und 0,37 Euro je nach Gewicht
  • Großbrief (140 bis 353 mm lang, 90 bis 250 mm breit, maximal 30 mm dick): zwischen 0,45 und 0,92 Euro je nach Gewicht

Wer weniger als 5.000 Exemplare versendet, muss zudem einen Zuschlag von 0,15 Euro pro Sendung bezahlen. Die Deutsche Post kann Ihren Werbebrief auch drucken – das kostet 0,05 Euro Zuschlag pro Exemplar.

Achtung: Mit dem Jahr 2023 greifen Preisanpassungen. Diese sind auf der Website der Deutschen Post einsehbar.

Die Preise für die redaktionelle Erstellung Ihres Werbebriefs könnten unterschiedlicher kaum sein. Wenn Sie intern texten, können Sie sich zusätzliche Aufwände sparen. Wer einen Werbetexter oder eine Werbetexterin engagiert, zahlt je nach Komplexität und Länge des Werbebriefs.

Werbebrief: Beispiel – ja oder nein?

Die besten Werbebriefe sind die, die Sie selbst erhalten haben und bei denen Sie sich gedacht haben: „Wow, das ist ein gutes Produkt, das ich brauchen könnte!“ Es gibt im Internet hunderte von erfolgreichen Beispielen, die Sie jedoch nicht einfach kopieren sollten.

Machen Sie sich besser selbst Gedanken, versetzen Sie sich in Ihre Zielgruppe und entwickeln Sie so den bestmöglichen Werbebrief. Eine Vorlage oder ein positives Beispiel nur plump zu kopieren, wird nicht funktionieren.

Fazit: Werbebriefe wirken wieder

In Zeiten, in denen Menschen viele Werbemails pro Tag bekommen, entfalten Werbebriefe (wieder) ihre Wirkung. Sie funktionieren aber nur dann, wenn die wichtigsten Regeln befolgt werden. Bauen Sie sie in Ihre Marketingstrategien ein und testen Sie sie!

PS: Bonus-Tipp – die berühmte PS-Zeile funktioniert statistisch erwiesen als Hingucker nach wie vor. Bauen Sie also auch diese in Ihren Werbebrief mit ein.

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Titelbild: Hispanolistic / iStock / Getty Images Plus

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