Wenn Ihre Marke potenziellen Kunden im Gedächtnis bleibt, kann sich das positiv auf das Kaufverhalten Ihrer Zielgruppe auswirken – man spricht vom Wiedererkennungswert (engl. „Brand Recognition“). Denn verknüpfen Kunden Ihre Marke intuitiv mit bestimmten positiven Attributen, werden sie schneller eine Kaufentscheidung treffen.

Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel sechs effektive Wege, um den Wiedererkennungswert Ihrer Marke zu sichern und Ihren Bekanntheitsgrad zu steigern.

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Wie kann ein Logo den Wiedererkennungswert Ihrer Marke steigern?

Ein Logo ist ein zum Branding genutztes Symbol. Es kann sich aus einer Verbindung von Bild, Text oder Akronym zusammensetzen. Die Elemente können in unterschiedlicher Kombination oder auch allein auftreten. Ziel eines solchen Markenlogos ist es, durch einen hohen Wiedererkennungswert die Marke im Bewusstsein der Kunden zu verankern.

Damit potenzielle Kunden schneller die kognitive Verbindung zwischen dem Logo und Ihrer Marke knüpfen können, und sich diese Assoziation im Gedächtnis verankert, sollte das Logo die wichtigsten Aspekte Ihrer Marke veranschaulichen: Beispielsweise kann das in Form eines Bildes geschehen, das eine wichtige Eigenschaften Ihrer Dienstleistung oder Branche verkörpert.

Die Tierschutzorganisation WWF nutzt in ihrem Logo seit 1961 ein Panda-Symbol, das untrennbar mit der Organisation verbunden ist.

wiedererkennungswert-im-wwf-logoBild: WWF Deutschland

Neben dem Einsatz von Symbolen können bei der Kreation von Logos zudem mit Farben und Schriftarten assoziative Kontexte erzeugt und emotionale Verbindungen aufgebaut werden. Abhängig vom Kulturraum können die Ergebnisse bei der Verwendung von Farben hier jedoch sehr unterschiedlich ausfallen, was besonders von international agierenden Unternehmen berücksichtigt werden sollte.

Satte Grüntöne etwa werden im westlichen Raum vermehrt mit Natur, Erholung und Gesundheit verbunden, weshalb sie häufig für Bio-Produkte und in der Wellness-Branche verwendet werden. In China hingegen wird Grün eher mit Wohlstand assoziiert – kann aber auch mit weniger erfreulichen Dingen in Verbindung stehen.

1. Bekannte Logos zum Vorbild nehmen

Ein auf Ihre Marke zugeschnittenes Logo zu erstellen, kann zur Herausforderung werden und es kann sinnvoll sein, eine Agentur zu beauftragen. Aber auch die DIY-Methode ist möglich: Mit der richtigen Anleitung und etwas Zeit gelingt ein Logo auch in Eigenregie.

Wollen Sie Ihr Logo selbst erstellen, sollten Sie sich ein Beispiel an bekannten Logos nehmen, um ein Verständnis für eine einprägsame Außenwirkung zu erhalten.

Um einen hohen Wiedererkennungseffekt zu erzielen, sollte Ihr Logo folgende Merkmale haben:

Die Wahl passender Farben

Die Farben Ihres Logos sollten den Eigenschaften und der Philosophie Ihrer Marke entsprechen. Psychologen fanden beispielsweise heraus, dass die Kombination von Weiß und Grün mit Gesundheit und Vollkommenheit verbunden wird. Eine Erkenntnis, welche die Krankenkasse AOK für ihre Markenwahrnehmung nutzte:

wiedererkennungswert-im-aok-logoBild: AOK Wikimedia Commons

Auf klare Linien und Einfachheit setzen

Damit Kunden Ihre Marke leicht wiedererkennen können, sollten Sie auf Einfachheit setzen. Zudem lassen sich einfach dargestellte Symbole auch bei geringer Größe, beispielsweise auf Ihrer Visitenkarte, besser erkennen.

Ein gutes Beispiel für ein einfach gestaltetes Logo bietet der Reiseveranstalter TUI. Aus den drei Buchstaben hat das Unternehmen ein Lächeln konstruiert. Das Symbol hat die Marke treffend mit dem Werbeslogan „Discover your smile“ ergänzt.

wiedererkennungswert-bei-tuiBild: Florian Schüppel TUI „Discover your smile“-Kampagne

Branchenspezifisches Design und Formen

Auch Design und Formen können bestimmte Eigenschaften widerspiegeln. Zudem lassen sich manche Formen besonders gut mit einer Branche verbinden. So kann Ihre Zielgruppe bereits anhand des Symbols erkennen, welche Dienstleistungen oder Produkte Sie anbieten.

So versteckt sich hinter dem Kürzel „t3n die Entstehungsgeschichte der „digital pioneers“, aber auch deren spezifisches Redaktionssystem.

wiedererkennungswert-bei-t3nBild: t3n – digital pioneers 

2. Definieren Sie Ihre Zielgruppe

Sowohl für ein ansprechendes Logo als auch für eine klare Außendarstellung sollten Sie sich zuerst ein klares Bild Ihrer Zielgruppe verschaffen. Somit können Sie eindeutig festlegen, wie Sie wahrgenommen werden wollen und welche Farben, Formen und Positionierung Ihre Interessenten anspricht.

Um Ihre Zielgruppe zu beschreiben, können Sie sowohl demografische Merkmale als auch psychografische Merkmale definieren. Die folgenden Aspekte können Ihnen Aufschluss über Ihre Zielgruppe geben:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Familienstand
  • Bildung
  • Beruf
  • Einkommen
  • Wohnort

Oder im B2B-Bereich:

  • Unternehmensgröße
  • Branche
  • Finanzen

Zusätzlich können psychografische Merkmale einen ergänzenden Wert bei der Zielgruppenanalyse geben und Ihre Zielgruppe noch genauer definieren:

  • Werte
  • Lebensstil
  • Interessen
  • Meinungen
  • beliebte Veranstaltungen
  • Freizeitgestaltung

Des Weiteren kann die Erstellung von Buyer-Personas ein effektives Mittel sein, um Ihre potenziellen Kunden besser zu verstehen. 

3. Setzen Sie auf Einheitlichkeit

Wenn Sie wissen, wen Sie ansprechen wollen, sollten Sie mittels eindeutiger Positionierung und einer klaren Gestaltung Einheitlichkeit schaffen: Erhöhen Sie den Wiedererkennungswert durch ein stimmiges Corporate Design und einen ausgefeilten Marketingplan, der auch entsprechendes Content-Marketing enthalten sollte.

Das Corporate Design sorgt für eine einheitliche Gestaltung Ihrer Kommunikationsmittel – von der Produktverpackung bis hin zum Geschäftspapier. Einheitliche Farben, Formen und Schriftarten erhöhen Ihren Wiedererkennungswert und stärken die Markenwahrnehmung.

Das Content-Konzept legt zudem inhaltliche Aspekte, wie beispielsweise die Tonalität, Themen und Formate fest. Somit wird eine Orientierung geboten, die die angestrebte Positionierung Ihrer Marke nach außen hin absteckt.

4. Brand Recognition durch Einprägsamkeit

Für eine starke Brand Recognition spielt neben der einheitlichen Außendarstellung durch Logo, Slogan & Co. auch die Einprägsamkeit eine entscheidende Rolle. Ihre Marke und deren Inhalte sollten interessant sein. Spannende Inhalte mit emotionalem Trigger“ stärken Ihren Wiedererkennungseffekt und Ihre Zielgruppe erinnert sich leichter an Ihre Werte.

Arbeiten Sie beispielsweise mit aktuell viel diskutierten Themen, die jedoch immer authentisch hinsichtlich Ihrer Marke sein sollten oder erzählen Sie im Rahmen des Storytelling aussagekräftige Geschichten.

5. Positionieren Sie sich eindeutig

Für ein einprägsames Außenbild benötigen Sie ebenso eine eindeutige Markenpositionierung: Legen Sie dazu beispielsweise fest, über welche Werte sich Ihr Unternehmen definiert, welche übergeordneten Ziele Sie mit Ihren Kunden erreichen wollen und welche Botschaft Sie mit Ihrem Angebot senden möchten.

Diese Positionierung sollte sich anschließend in Ihren Inhalten widerspiegeln. Zudem können Sie Ihre Positionierung auf aktuelle Trends beziehen, sofern diese zu Ihrer Marke passen.

6. Machen Sie Ihre Marke auf unterschiedlichen Kanälen sichtbar

Um den Wiedererkennungswert zu erhöhen, muss Ihre Marke sichtbar sein: Neben dem Bespielen der für Ihre Marke und Branche relevanten Social-Media-Kanäle – welche regelmäßig auf Trends überprüft werden sollten – können Sie Ihre Reichweite durch einen Medien-Mix steigern, der Inbound- und Outbound-Marketing-Elemente kombiniert. 

Jedoch gilt hier nicht zwangsläufig das Credo: „Viel hilft viel.

Bespielen Sie unterschiedliche Kanäle, achten Sie jedoch immer auf den Bezug zu Ihrer Zielgruppe. Haben Sie beispielsweise eine jüngere Zielgruppe, sollten Sie daher nicht nur auf den schon lange etablierten sozialen Netzen aktiv werden, sondern auch neue Plattformen, wie etwa TikTok, ausprobieren, um Ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen.

Mit einem eindeutigen Image, das in der Öffentlichkeit stringent kommuniziert wird, kann der Wiedererkennungswert eines Unternehmens zuverlässig gesteigert werden. Haben Sie Zielgruppe, Philosophie, Gestaltungsrichtlinien und Prozesse zur Positionierung bestimmt, so sind die Grundpfeiler für einen hohen Wiedererkennungseffekt Ihrer Marke bereits gelegt.

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Titelbild: ozgurcoskun / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 16. Oktober 2019, aktualisiert am März 24 2023

Themen:

Branding