Neue Internetseiten werden in der Regel mit einer eigenen Domain entwickelt. Sollen die Anpassungen dann auf die bereits live-geschaltete Webseite übertragen werden, müssen in WordPress Änderungen an der Domain vorgenommen werden.
Wie Sie Ihre neue Domain in WordPress ganz leicht umziehen und welche Aspekte Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wie und Warum ein WordPress-Domain-Umzug notwendig ist
Die URL in WordPress zu ändern, kann ganz verschiedene Gründe haben. Vielleicht wollen Sie Ihre Seite auf eine andere Domain umziehen, weil sich Ihr Firmenname geändert hat. Möglich ist auch, dass Sie Ihre Seite lokal speichern wollen, um Änderungen im Code vorzunehmen, die aber nicht auf der Live-Seite erscheinen sollen. Auch der Umzug auf eine HTTPS-Seite oder von einer .de auf eine .com-Webseite können mögliche Beweggründe dafür sein, dass Sie Ihre URL in WordPress ändern müssen.
Um die Domain anzupassen, gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden: Erstellen Sie am besten immer vorher ein Backup. Denn läuft etwas beim Umzug auf die neue Domain schief, können Sie so Ihre Daten sichern.
WordPress-URL über das Dashboard ändern
Verwalten Sie Ihre Webseite über WordPress, können Sie viele Einstellungen direkt im Dashboard vornehmen. Auch die Domain kann über den Admin-Bereich angepasst werden.
Gehen Sie dazu wie folgt vor:
Loggen Sie sich in das WordPress-Dashboard ein.
Quelle: Screenshot WordPress
Gehen Sie in der Navigation auf „Einstellungen“ und dann auf „Allgemein“.
Quelle: Screenshot WordPress Dashboard
Dort finden Sie die Eingabefelder „WordPress-Adresse (URL)“ und „Website-Adresse (URL)“.
Tragen Sie in beide Felder Ihre neue Domain ein. Stellen Sie unbedingt sicher, dass beide URLs übereinstimmen und korrekt sind.
Quelle: Screenshot WordPress Dashboard
- Klicken Sie nun auf „Speichern“.
- Leeren Sie Ihren Browser-Cache, um die neue Domain aufrufen zu können.
- Nun erreichen Sie Ihre Webseite über die neue URL.
Bitte beachten Sie, dass die Änderung der Domain in einigen Fällen bis zu 24 Stunden dauern kann. Ihre Webseite ist in dieser Zeit nicht erreichbar.
WordPress-URL in der wo-config.php-Datei anpassen
In einigen Fällen kann es sein, dass Sie die URL nicht über das Dashboard ändern können. Sind die beiden Felder der Webseiten-Adresse ausgegraut, ist die URL fest einprogrammiert. In diesem Fall müssen Sie Anpassungen in der wp-config.php-Datei vornehmen.
Gehen Sie dazu wie folgt vor:
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Stellen Sie mittels FTP-Client die Verbindung zu Ihrem Server her.
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Gehen Sie in das Hauptverzeichnis Ihrer WordPress-Seite.
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Dort finden Sie die wp-config.php-Datei.
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Öffnen Sie die Datei und fügen Sie die folgenden Befehle in den Code ein:
define('WP_SITEURL', 'http://www.ihre-neue-adresse.de');
define('WP_HOME', 'http://www.ihre-neue-adresse.de')
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Fügen Sie die Befehle an die Stelle ein, an der sie sich mit der alten Domain befinden.
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Speichern Sie die Datei nun ab.
Achten Sie darauf, dass Sie die Domain mithilfe dieses Befehls fest in die Datei einschreiben. Die Angaben übergehen alle Einträge in der Datenbank, weshalb Änderungen in der wp-config.php-Datei nicht unbedingt professionell sind und nur temporär genutzt werden sollten.
WordPress-URL ändern mittels Download der Datenbank
Nicht immer reicht die Änderung über das WordPress-Dashboard aus. Denn Ihre Domain befindet sich auch in der Datenbank und ist dort mit einigen Anwendungen serialisiert eingeschrieben. Bei der Installation von Plugins und anderen Anwendungen schreiben sich diese zusammen mit dem Domainnamen in die Datenbank ein. Diese alten Verweise müssen ebenfalls bei einem Domain-Umzug geändert werden.
Um die WordPress-URL in der Datenbank zu ändern, können Sie auf das Tool phpMyAdmin zurückgreifen. Erkundigen Sie sich jedoch zuerst, ob Ihr Hosting-Anbieter eine Möglichkeit bietet, direkt Anpassungen in der Datenbank vorzunehmen. Die meisten Anbieter beinhalten eine solche Option.
Um die Domain eigenhändig mit einem Tool zu ändern, gehen Sie wie folgt vor:
Beachten Sie, dass Sie für die folgenden Schritte den Zugang zur Datenbank und das dazugehörige Passwort benötigen.
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Loggen Sie sich mit phpMyAdmin in Ihre Datenbank ein.
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Gehen Sie nun in die Tabelle wp-options.
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Suchen Sie unter option_name nach „siteurl“ und klicken Sie auf „Bearbeiten“.
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Anschließend tragen Sie unter option_value Ihre neue URL-Adresse ein.
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Speichern Sie mit „Ok“.
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Suchen Sie nun unter option_name nach „home“ und klicken Sie ebenfalls auf „Bearbeiten“.
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Ändern Sie auch hier unter option_value die URL-Adresse.
-
Speichern Sie mit „Ok“.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich über den Hosting-Anbieter in Ihre Datenbank einzuloggen, ändern Sie auch dort die Werte für „siterurl“ und „home“.
Nun haben Sie die Domain in der Datenbank geändert. Allerdings müssen auch die Adress-Verweise angepasst werden, die durch Plugins, Widgets und weitere Anwendungen in die Datenbank eingeschrieben wurden. Dazu können Sie Plugins wie WP Migrate DB oder Better Search Replace verwenden. Installieren Sie eines dieser Plugins und passen Sie mithilfe der Suchen-und-Ersetzen-Funktion alle Domain-Einträge an.
WordPress-URL auf die neue Adresse umleiten
Nachdem die URL angepasst wurde, müssen Sie noch dafür sorgen, dass Aufrufe auf die neue Webseite umgeleitet werden. So zeigen Sie auch den Google-Crawlern, dass Ihre Seite umgezogen ist und verlieren nicht im Google-Ranking.
Um die Weiterleitung einzurichten, nutzen Sie am besten das Plugin Redirection. Mit diesem Zusatzprogramm können Sie 301-Weiterleitungen ganz einfach anlegen. Alle Änderungen werden außerdem automatisch in die .htaccess-Datei übernommen. Tragen Sie dazu die „URL-Quelle“ und die „Ziel-URL“ in die Plugin-Anwendung ein.
Überprüfen Sie Ihre Webseite auf Fehler
Haben Sie die Domain Ihrer Webseite erfolgreich angepasst, sollten Sie sich immer einen Moment Zeit nehmen, zu überprüfen, ob auch alles richtig funktioniert. Navigieren Sie dazu durch die verschiedenen Webseiten und Kategorien Ihrer Seite. Sie können den Testlauf manuell oder mithilfe eines Plugins (beispielsweise Broken Link Checker) durchführen.
Sollte die Änderung nicht sichtbar sein, dann löschen Sie immer zuerst den WordPress- sowie den Browser-Cache. In 95 Prozent aller Fälle liegt hierin die Fehlerquelle. Sind alle Änderungen erfolgreich abgeschlossen, dann erstellen Sie ein Backup Ihrer Webseite, um die Aktualisierung zu sichern.
Fazit: WordPress-Domain ganz leicht ändern
Möchten Sie Ihre Webseiten-Domain ändern, dann können Sie die Anpassung in WordPress ganz einfach vornehmen. Ändern Sie die Adresse über das WordPress-Dashboard, die wp-config.php-Datei oder nehmen Sie die Anpassung direkt in der Datenbank vor.
Vergessen Sie dabei nicht, auch alle Datenbankeinträge mithilfe eines Plugins abzuändern. Zuletzt müssen Sie noch eine 301-Weiterleitung von der alten auf die neue URL anlegen.
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