Was tun Sie, wenn Ihnen Ihre Wohnung zu klein, zu dunkel oder zu schlecht gelegen ist? Wahrscheinlich umziehen. Genau das können Sie auch mit Ihrer Website tun: Wenn Ihnen die Ladegeschwindigkeit nicht zusagt, der Speicherplatz nicht ausreicht oder etwas anderes nicht gefällt, wechseln Sie ganz einfach zu einem anderen Server oder Hosting-Anbieter.

Wie Sie mit WordPress manuell oder mit einem Plugin reibungslos umziehen, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag Schritt für Schritt.

→ So veröffentlichen Sie eine WordPress-Website [Leitfaden und Checkliste]

WordPress-Seite manuell umziehen

Wollen Sie Ihre WordPress-Website manuell umziehen, müssen Sie zunächst alle Daten abspeichern. Dabei geht es nicht nur um die Inhalte der Seiten und Beiträge, sondern auch um Ihre Themes, Plugins und Einstellungen. Auch Kommentare unter Ihren Blogartikeln können Sie problemlos mitnehmen. So gehen Sie dabei vor:

1. Die Datenbank speichern

Für das Sichern der MySQL-Datenbank genügt in vielen Fällen die Software phpMyAdmin. Die meisten Hoster bieten sie von sich aus ohne Aufpreis an. Nur Betreibende großer Websites mit mehr als 2 GB Datenvolumen sollten über ein alternatives Programm nachdenken. Beliebt ist zum Beispiel mySQLDumper. (Die Software wurde am 2016 offiziell eingestellt. Allerdings wurde der Quellcode auf Github zur Verfügung gestellt und von der Community bereits weiterentwickelt.)

Nachdem Sie sich bei Ihrem Hoster eingeloggt und phpMyAdmin geöffnet haben, wählen Sie zunächst die Datenbank aus, auf der Ihre Website aktuell liegt. Anschließend klicken Sie auf „Exportieren“. Die voreingestellten Einstellungen können Sie in der Regel beibehalten. Klicken Sie auf „Okay“, wird die SQL-Datei lokal auf Ihrem Computer gespeichert.

2. Die WordPress-Daten sichern

Als nächstes fertigen Sie ein Backup der Dateien an, die direkt auf WordPress hinterlegt sind. Dazu benötigen Sie Zugang zu einem FTP-Client wie zum Beispiel FileZilla.

Loggen Sie sich in Ihr FTP-Programm ein und öffnen Sie den Ordner, der zu Ihrer Website gehört. Markieren Sie alle Dateien, die sich darin befinden und kopieren Sie sie auf Ihren Computer.

3. Neuen Server- und Datenbankzugang erstellen

Auch für Ihre neue Website sollte ein neuer FTP-Zugang zum Server und eine neue Datenbank angelegt werden. Beide können Sie im Normalfall innerhalb der Benutzeroberfläche Ihres Hosting-Anbieters anlegen.

Schreiben Sie sich beim FTP-Zugang unbedingt den Nutzernamen und das Passwort auf und bei der Datenbank den Datenbanknamen, den Hostnamen (falls anders als “localhost”), den Datenbank-Benutzernamen sowie das Datenbank-Passwort. Sie werden diese Angaben im weiteren Verlauf des WordPress-Umzugs brauchen.

4. Dateien im Root-Verzeichnis anpassen

Als Nächstes müssen Sie ein paar Daten in der Konfigurationsdatei von WordPress ändern. Suchen Sie sich das Root-Verzeichnis heraus, das Sie vorhin vom FTP-Client heruntergeladen haben. Dort finden Sie eine Datei mit dem Titel wp.config.php.

Öffnen Sie diese mit einem normalen Texteditor und aktualisieren Sie die Zeilen „DB_NAME“, „DB_USER“, „DB_PASSWORD“ und „DB_HOST“. Das Kürzel „DB“ steht für „Datenbank“.

Sie tragen hier also die Daten ein, die Sie beim Anlegen der neuen Datenbank erhalten haben. Achten Sie darauf, dass die Anführungszeichen in dem Dokument erhalten bleiben. Anschließend können Sie speichern und sich dem nächsten Schritt zuwenden.

5. Die WordPress-Ordner importieren

Loggen Sie sich über Ihren FTP-Client in den neuen Server ein und öffnen Sie im rechten Fenster das Root-Verzeichnis. Im linken Fenster markieren Sie alle gesicherten WordPress-Ordner und Dateien. Nach einem Rechtsklick darauf wählen Sie die Option „Hochladen”.

6. Die Datenbank importieren

Nun müssen Sie nur noch die Datenbank importieren: Dazu öffnen Sie phpMyAdmin bei Ihrem neuen Hosting-Anbieter und wählen links die gewünschte Datenbank aus. Anschließend klicken Sie auf „Importieren“ und laden die auf Ihrem Computer gespeicherte Datei hoch.

Jetzt sollte Ihre Website fertig umgezogen sein. Überprüfen Sie einmal, dass alles wie gewünscht funktioniert. Danach können Sie wie gewohnt Inhalte erstellen und pflegen.

WordPress-Migration über ein Plugin

Alternativ zur manuellen Variante können Sie den WordPress-Umzug auch über ein kostenloses Plugin durchführen, zum Beispiel mit All-in-One WP Migration oder WordPress Duplicator.

Der Duplicator ist eines der bedienungsfreundlichsten Programme zu diesem Zweck, weswegen wir Ihnen einen Umzug mit diesem Migration Plugin im Folgenden Schritt für Schritt vorstellen möchten.

WordPress umziehen mit dem WordPress Duplicator

Mit WordPress umziehen via Plugin Duplicator

Quelle: Screenshot WordPress

Die Vorbedingungen bei einem Umzug mit Plugin bleiben die gleichen wie beim manuellen Vorgehen: Sie benötigen Zugang zu einem FTP-Programm, zu Ihrem neuen Webserver und Ihrer neuen Datenbank.

Haben Sie den eingerichtet, geht es mit dem Plugin weiter:

  1. Installieren Sie das Plugin und öffnen Sie es unter dem Menüpunkt “Duplicator”.
  2. Klicken Sie auf „Neu erzeugen“, um alle WordPress-Daten zu sichern.
  3. Vergeben Sie einen Namen für die Sicherungsdatei und geben Sie die Zugangsdaten zu Ihrer neuen Datenbank ein.
  4. Lassen Sie das Plugin einen Scan Ihrer Daten durchführen und klicken Sie dann auf den Button „Erstellen“.
  5. Klicken Sie nun erst auf den Button „Installer“ und dann auf „Archive“, um alle gesicherten Daten herunterzuladen.
  6. Verbinden Sie sich in Ihrem FTP-Client mit dem neuen Server. Laden Sie die eben gespeicherten WordPress-Dateien in den Ordner, der zu Ihrer Website gehört.
  7. Geben Sie in die Adresszeile ihre-domain.de/installer.php ein, wobei Sie „ihre-domain“ durch Ihren tatsächlichen Domainnamen ersetzen. Es öffnet sich der Installer.
  8. Geben Sie das Passwort zu Ihrer Datenbank ein und klicken Sie auf „Test Connection“. Setzen Sie außerdem einen Haken bei „I have read all warnings & notices“.
  9. Klicken Sie auf den Button „Run Deployment“, um die Installation zu starten.
  10. Überprüfen Sie im sich nun öffnenden Fenster, dass die URL-Pfade korrekt sind. Klicken Sie dann auf „Run Update“.
  11. Loggen Sie sich in das Backend Ihrer Website ein und rufen Sie im Einstellungsmenü den Punkt „Permalinks“ auf. Scrollen Sie ganz nach unten und klicken Sie auf „Änderungen übernehmen“. Sie müssen auf dieser Seite nichts weiter tun.
  12. Ganz oben im Backend weist der WordPress Duplicator Sie auf eine Aufräum-Seite hin. Folgen Sie dem Link, um die Installationsdateien zu löschen und den Umzug abzuschließen.

Fazit: Ein WordPress-Umzug ist kein Hexenwerk

Zugegeben: Auf den ersten Blick scheint es recht kompliziert zu sein, mit WordPress umzuziehen. Wenn Sie die Zugänge zu Ihrem FTP-Programm und phpMyAdmin parat haben und unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen, wird der Datentransfer aber in gut einer Stunde komplett erledigt sein. Noch einfacher und schneller geht es, wenn Sie sich von einem Plugin helfen lassen.

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Titelbild: PCH-Vector / iStock/ Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am May 25, 2022 2:00:00 AM, aktualisiert am Juli 25 2023

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