Zero-Click-Content: Sichtbarkeit trotz Trafficverlust

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Jennifer Lapp
Jennifer Lapp

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Zero-Click-Content: Sichtbarkeit trotz Trafficverlust
9:49

Person sitzt am Laptop und untersucht Zero-Click-Content

📋 Das Wichtigste in Kürze

Zero-Click-Content verändert SEO: Sichtbarkeit entsteht direkt in Snippets, Feeds und AI-Antworten – ganz ohne Klick zur Website.

  • Gerändertes Nutzerverhalten: 60 % der Google-Suchen enden ohne Klick – Informationen werden direkt in der Oberfläche konsumiert
  • Neue Content-Logik: Strukturierte, präzise Inhalte sind entscheidend für Sichtbarkeit in Snippets, PAA-Boxen & AI-Overviews
  • Auswirkungen aufs Marketing: CTR verliert an Bedeutung, KPIs wie SERP-Präsenz, semantische Passung & Maschinenlesbarkeit gewinnen
  • Strategische Antwort: FAQ-Schema, kompakte Antworten, klare Gliederung & Plattformverständnis machen Content snippet-ready

⏱️ Lesezeit: 9 Minuten

Was über zwei Jahrzehnte als Erfolgsformel galt – Traffic, Klicks, Conversion – verliert an Wirkung. Immer mehr Nutzer:innen konsumieren Inhalte direkt in Snippets, Feeds oder AI-Overviews, ohne eine Website zu besuchen. Die Lösung: Zero-Click-Content. Was genau dahintersteckt, welche Formate funktionieren und wie Sie damit auch ohne Klicks Sichtbarkeit und Relevanz aufbauen, lesen Sie in diesem Artikel.

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Was ist Zero-Click-Content?

Zero-Click-Content beschreibt Inhalte, die direkt in der Oberfläche einer Plattform konsumiert werden, beispielsweise in einem Featured Snippet, Local Pack oder PAA-Kasten. Das heißt: Nutzer:innen erhalten die Antwort sofort, ohne klicken beziehungsweise die Ursprungsseite besuchen zu müssen.

Lohnt sich Zero-Click-Content?

Laut einer aktuellen Studie von SparkToro enden inzwischen 59,7 Prozent aller Google-Suchen in der EU ohne Klick auf eine externe Website. Wer in dieser Umgebung sichtbar bleiben möchte, muss Inhalte liefern, die direkt in der Suche überzeugen.

In den USA haben diese sich Zero-Click-Suchen seit der Einführung der Google AIOs so entwickelt: 

Grafik, die zeigt, wie sich Zero-Click-Suchen seit der Einführung der Google AIOs entwickelt haben.Quelle: Search Engine Roundtable – Similarweb

Daten von Similarweb zeigen, dass der organische Traffic abgestürtzt ist und der Anteil der Zero-Klick-Suchen auf über 65% angestiegen ist. 

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Die Suche entwickelt sich rasant weiter. KI-gestützte Engines wie ChatGPT, Perplexity und Gemini bieten völlig neue Möglichkeiten, um Inhalte zu entdecken – und geben direkten, KI-generierten Antworten Vorrang vor gängigen Such-Rankings. Ist Ihre Marke nicht für die KI-Suche aufgestellt, sind Sie gerade dabei, den Anschluss zu verlieren.

  • Wie KI-Suchmaschinen Content einstufen
  • Warum SEO allein nicht mehr ausreicht
  • Die Hauptakteure bei der KI-Suche
  • Gestalten Sie Ihre Marke KI-freundlich

Der Zero-Click-Trend über Plattformen hinweg

Zero-Click-Content ist kein Google-only-Thema. Auch auf Plattformen wie YouTube oder Instagram verändert sich die Content-Nutzung: Informationen werden gescannt, nicht gesucht. Inhalte müssen schnell, klar und auf den Punkt liefern. Die folgende Übersicht zeigt, welche Zero-Click-Formate auf den wichtigsten Plattformen dominieren – und wohin die Entwicklung geht:

Plattform Zero-Click-Formate Aktueller Trend Zukunftsausblick
Google Featured Snippets, FAQ, Local Pack 59,7 % der Suchanfragen ohne Klick KI-Antworten ersetzen klassische SERPs immer mehr 
YouTube Kapitel, Auto-Transkripte, Highlights Automatisierte Zusammenfassungen KI-gesteuerte Video-Snippets
Instagram Slides, Reels, Captions mit Mehrwert Informative Karussells im Feed Content wird vermehrt im Feed konsumiert

Was bedeutet das für die Plattformen – und warum jetzt?

Zero-Click-Content gab es in Ansätzen schon immer: Wetter, Uhrzeiten, einfache Fakten – Google zeigte viele Informationen schon vor Jahren direkt in den Suchergebnissen an. Doch mit der wachsenden Rolle von KI und der Plattformstrategie „Antwort statt Weiterleitung“ hat sich dieser Trend massiv verstärkt.

Auf Google verdrängen KI-Antworten zunehmend klassische organische Ergebnisse. YouTube testet automatische Zusammenfassungen, Transkripte und Video-Kapitel, die Nutzer:innen relevante Inhalte zeigen, ohne dass sie sich durch ein gesamtes Video klicken müssen.

Auch Instagram schiebt die Entwicklung aktiv voran: Laut AdWeek testet die Plattform derzeit ein KI-basiertes Suchfeature, das direkt im Kommentarbereich integriert ist. Dieses neue Tool generiert AI-gestützte Suchzusammenfassungen und bietet relevante Kontextinformationen, während Nutzer:innen die Kommentare durchscrollen. Die Funktion schlägt Suchanfragen vor, die auf dem Inhalt des Posts basieren, und zeigt verwandte Suchergebnisse direkt in den Kommentaren an.

Kurz: Immer mehr Plattformen setzen auf sofortigen Informationszugang – gesteuert von KI, strukturierten Inhalten und Nutzerverhalten. Der Klick wird optional.

Zero-Click-Content ist damit nicht nur ein SEO-Thema, sondern ein Plattformprinzip. Um sichtbar zu bleiben, müssen Marken lernen, wie Content auch ohne Weiterleitung und Klicks Relevanz erzeugt.

Warum sind Zero-Click-Suchen für Unternehmen problematisch?

Weil sie klassische Messgrößen wie Klickrate und Seitenaufrufe unterlaufen. Sichtbarkeit entsteht zwar, aber ohne den gewohnten Traffic, was die Erfolgsmessung komplexer macht. Ohne strategische Anpassung kann wertvoller Content unsichtbar bleiben.

Strategische Integration in die Inbound-Marketing-Strategie

Nur im Zusammenspiel mit einer durchdachten Inbound-Strategie entfaltet Zero-Click-Content seine volle Wirkung. Gerade durch den Einfluss von KI verändert sich die Content-Logik: Schnelligkeit, Kontext und Relevanz im Moment der Suche zählen mehr denn je.

Sofortiger Mehrwert vs. langfristige Kundenbindung

Nutzer:innen erwarten heute sofort Antworten – egal ob über Google-Snippets, AI Overviews oder Instagram-Kommentare. KI-gestützte Systeme bewerten Content nach Struktur, Klarheit und semantischer Passung. Inhalte, die diese Kriterien erfüllen, erscheinen häufiger in prominenten Oberflächen. Für Unternehmen bedeutet das: Inhalte müssen nicht nur sichtbar, sondern auch anschlussfähig sein – etwa durch interne Verlinkungen, Branded Queries oder gezielte Conversion-Nudges.

Neue Erfolgskennzahlen definieren

Zero-Click-Content erfordert ein Umdenken bei der Erfolgsmessung. KI-Systeme verändern, welche Inhalte ausgespielt werden und in welcher Form. CTR und Seitenaufrufe reichen nicht mehr aus. Stattdessen zählen Metriken wie:

  • SERP-Präsenz in Snippets & PAA-Boxen
  • Sichtbarkeit im Local Pack
  • Share of Voice in der Nische
  • Impressionen versus Klickverhältnis
  • Markenassoziationen und Branded Searches

Content-Hub als Steuerungseinheit

Zentrale Content-Hubs wie Glossare, Themencluster oder Pillar Pages sollten strategisch aufbereitet sein, um von KI-Systemen erkannt und verwertet zu werden. Entscheidend ist eine saubere semantische Struktur, ergänzt durch Meta-Informationen, strukturierte Daten und einheitliche Sprachmuster. So erhöhen Sie die Chance, dass KI-Systeme Inhalte korrekt interpretieren und anzeigen.

Die technische Hürde: Wie schwer ist die Optimierung?

Zero-Click-Optimierung erfordert kein Entwicklerteam, wohl aber ein Umdenken in Content-Struktur und SEO-Logik. Die zentrale Frage lautet: Ist Ihr Content maschinenlesbar und KI-freundlich?

Struktur schlägt Technik

Während technische SEO-Basics weiterhin gelten (beispielsweise Ladezeit, Indexierbarkeit), gewinnen strukturierte Inhalte massiv an Bedeutung. KI-Systeme wie Google AIOs, AI-Mode oder Chat-basierte Suchfeatures analysieren Inhalte semantisch – sie „verstehen“ Themen, Beziehungen und Relevanz. Deshalb sind Formate wie FAQs, Listen, Tabellen oder klar gegliederte Absätze besonders wertvoll.

Ein Beispiel: Mit dem FAQ-Schema lassen sich wiederkehrende Fragen so markieren, dass Google sie direkt in Snippets oder People Also Ask-Boxen übernehmen kann. Das steigert nicht nur die Sichtbarkeit, sondern auch die Wahrnehmung Ihrer Marke als zuverlässige Quelle. Auch für KI-Systeme sind diese Mark-ups von Vorteil. Je einfacher der Content lesbar für Maschinen ist, umso wahrscheinlicher wird er in KI-Suchen mit aufgenommen.

Praktische Umsetzung für B2B-Unternehmen

Auch im B2B geht Zero-Click – und das oft wirkungsvoller, als viele vermuten. Entscheider:innen suchen präzise Informationen und keine langen Textwüsten. Wer also schnell auf den Punkt kommt und relevante Fragen direkt beantwortet, ist klar im Vorteil und schafft Brand Awareness, ohne auf Klicks angewiesen zu sein.

Checkliste: So wird Ihr Content snippet-ready

  • Fragen erkennen: Recherchieren Sie mit Tools wie AnswerThePublic, Semrush oder Google PAA, welche Fragen Ihre Zielgruppe stellt.
  • Antworten komprimieren: Formulieren Sie präzise, verständlich und so, dass die Info auch ohne Kontext funktioniert.
  • Struktur nutzen: Verwenden Sie Listen, Tabellen und Zwischenüberschriften – ideal für KI, Snippets und Voice Search.
  • FAQ-Schema verwenden: Markieren Sie typische Fragen mit strukturierten Daten, damit Google versteht, welche Antworten snippetfähig sind.
  • Visuelle Formate einsetzen: Karussells, Slides oder YouTube-Kapitel eignen sich perfekt für schnelle Informationsvermittlung.
  • Regelmäßig auditieren: Welche Inhalte erscheinen bereits in Snippets? Welche ranken gut, aber bekommen keine Klicks?
  • Branded Content stärken: Wenn Nutzer:innen nach Ihrer Marke suchen, sollte Ihre Antwort oben stehen und überzeugend sein.

Fazit: Zero-Click als Chance

Kein Klick – kein Wert? Diese Sichtweise ist überholt. Zero-Click-Content rückt genau das in den Fokus, worauf es heute ankommt: Relevanz im Moment der Suche.

Was jetzt wichtig ist:

  • Snippet-ready denken
  • FAQs & Pillars bündeln
  • KPIs anpassen und Erfolg neu messen
  • Plattformgerecht und -übergreifend planen
  • Für KI-Suchen optimieren, also einfache und klar strukturiert schreiben, den Text strukturieren, Tabellen und Bulletpoints einbauen und Schema-Mark-up verwenden. 
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Themen: SEO

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