„Soll ich meine Zeit für Vertriebsmaßnahme A oder Vertriebsmaßnahme B aufwenden? Oder macht es mehr Sinn, einen neuen Mitarbeitenden einzustellen?” Tun Sie sich auch manchmal schwer bei der Entscheidungsfindung? Haben Sie Angst vor Fehlentscheidungen? Dann halten Sie sich an folgende Tipps, um zukünftig Entscheidungen besser zu treffen.
Entscheidungen treffen: Top-Tipps, wie Ihnen das gelingt
Wenden Sie eine oder mehrere der folgenden, bewährten Methoden an, um Entscheidungen leichter zu treffen.
1. Scheibchen-Methode
Wenn Sie schwere Entscheidungen treffen müssen, kann das Angst auslösen. Vermeiden Sie das, indem Sie nicht eine große Entscheidung treffen, sondern mehrere kleine. Zerlegen Sie dafür sinnbildlich Ihre Herausforderung in Scheiben. Gehen Sie jeden Aspekt einzeln durch, am besten auch noch zeitlich gestaffelt.
2. Perspektivenwechsel
Viele Menschen bekommen „Scheuklappen”, wenn sie in der Entscheidungsfindung stecken. Wechseln Sie deshalb den Standpunkt: Tun Sie so, als hätten nicht Sie, sondern ein Freund oder eine Freundin eine wichtige Entscheidung zu treffen. Was würden Sie ihm oder ihr raten?
3. Die Worst-Case-Analyse
Ein weiterer Tipp, um Entscheidungen besser zu treffen, ist die Analyse des Best Case und Worst Case. Das bedeutet: Sie fragen sich, welche Konsequenzen eine vermeintliche Fehlentscheidung haben könnte. Danach stellen Sie gegenüber, welche positiven Folgen eine Wahl haben würde.
Derart merken Sie, dass manche Optionen eigentlich gar nicht so schlecht sind, da die Folgen bei einem Scheitern nur geringe, negative Konsequenzen nach sich ziehen.
4. 10-10-10-Methode
Aktionen bedingen auch immer eine Reaktion. Dementsprechend haben Ihre Entscheidungen manchmal Auswirkungen, die langfristig wirken. Die 10-10-10-Methode hilft Ihnen, diese zu bedenken.
Fragen Sie sich dazu: Welche Konsequenz hat meine Entscheidung …
- in zehn Minuten?
- in zehn Monaten?
- in zehn Jahren?
So betrachten Sie die kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen – sofern es überhaupt welche gibt.
5. Pro- und Contra-Liste
Diese Methode, um Entscheidungen zu treffen, ist simpel: Schreiben Sie auf einem Blatt Papier oder in einem Word-Dokument alle Punkte auf, die für und gegen Ihre vermeintliche Entscheidung sprechen.
Zur Bewertung können Sie verschiedene Kriterien heranziehen. Entweder betrachten Sie die Anzahl der Pro- und Contra-Punkte. Oder Sie gewichten jedes Argument, indem Sie Punkte vergeben und dann die jeweilige Gesamtpunktzahl ausrechnen.
6. Bewertungsmatrix
Die Entscheidungs- oder Bewertungsmatrix ist die erweiterte Form der Pro- und Contra-Liste. Hierbei legen Sie ein Dokument mit mehreren Zeilen und Spalten an. Die dadurch entstehende Matrix versehen Sie mit Fakten, Zahlen und auch einer persönlichen Bewertung. Unter Umständen entsteht dadurch ein kompliziertes Gebilde. Doch die Visualisierung hilft dabei, eine objektivere Sichtweise zu bekommen.
7. Hören Sie in sich rein
Nüchtern und rational zu sein, kann im Business helfen. Doch nicht immer sollten Sie auf Ihren Kopf hören. Manchmal ist es besser, die eigenen Gefühle zu erforschen. Stellen Sie sich dazu Fragen wie „Will ich diese Folge wirklich?” oder „Bin ich bei meiner Wahl ehrlich zu mir?”.
8. Kuriose Tipps zur Entscheidungsfindung
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben herausgefunden, dass eine volle Harnblase zu besseren Entscheidungen führen kann. Auch im Dunkeln, im Stehen, ausgeschlafen und bei guter Laune greifen Menschen zu den Optionen, die klüger wirken.
Wie viele Entscheidungen treffen wir am Tag?
20.000 bis 35.000 Entscheidungen trifft jeder Mensch ungefähr pro Tag, das belegen verschiedene Studien. Dazu zählen kleine, banale Entscheidungen im privaten Umfeld, aber auch große Entscheidungen im Business mit schwerwiegenden Konsequenzen.
Wie treffen wir Entscheidungen?
Die meisten Entscheidungen treffen wir Menschen automatisch und unterbewusst. Das heißt, Sie denken nicht darüber nach, stattdessen entscheidet das Bauchgefühl. Diese Entschlüsse basieren unter anderem auf den jeweiligen Erfahrungen. Die kognitiv-bewussten Entscheidungen sind jene, die das Kopfzerbrechen auslösen.
Warum haben wir Angst davor, Entscheidungen zu treffen?
Jede Entscheidung hat Konsequenzen. Haben Sie schwere Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel über den Kauf einer teuren Maschine, sind die Folgen weitreichender als bei einer simplen Wahl wie „Kugelschreiber oder Füller – was nehme ich?”.
Fehlentscheidungen können im Geschäftsleben teuer werden, Ihren Job kosten oder gar das Überleben Ihres Unternehmens gefährden. Somit ist es verständlich, wenn Sie schwere Entscheidungen nur zögerlich treffen und mehrere Optionen bedenken.
Wägen Sie lange ab, kommt es zu einem Zwist zwischen Ihrem Bauchgefühl (intuitive Entscheidungen) und Ihrem Kopf (bewusste Entscheidungen). Das löst unbehagliche Gefühle aus, eventuell bekommen Sie sogar Angst, Entscheidungen zu treffen.
Diesen inneren Konflikt sollten Sie schnellstmöglich lösen, ansonsten lähmt das Ihr Vorankommen. Im schlimmsten Fall treffen Sie gar keine Entscheidung – was unter Umständen viel größere Konsequenzen als eine Fehlentscheidung haben kann.
Wichtige und schwere Entscheidungen treffen: Seien Sie nüchtern!
Zum Glück müssen wir Menschen über die meisten Entscheidungen nicht lange nachdenken, denn sie werden unterbewusst getroffen. Doch die großen oder schweren Entscheidungen sind meist diejenigen, die uns Zeit und Energie kosten. Und sie sind es, die unsere Gefühle negativ beeinflussen.
Versuchen Sie deshalb, die genannten Tipps und Methoden anzuwenden, um schneller und auch rationaler Entscheidungen zu treffen. Studieren Sie sie ein, um schrittweise besser bei Ihrer Entscheidungsfindung zu werden. So kommen Sie im Alltag und im Business zügiger voran. Und Sie sind für die Zukunft gewappnet.
Denn Forscher und Forscherinnen gehen davon aus, dass die Zahl der täglichen Entscheidungen, die wir treffen müssen, aufgrund der modernen, komplexen Lebensweise in den kommenden Jahren zunehmen wird.
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