Fullstack Developer, QA Engineer, Data Analyst, Growth Hacker, Product Owner oder Cloud Architect: In den letzten Jahren sind einige Berufe entstanden, die seltsam und teilweise auch kryptisch anmuten.
Nicht weniger kurios klingen Feelgood Manager, Chief Happiness Officer und Feel Good Oma, oder? Wir erklären Ihnen, was diese Jobs ausmachen und warum sie für Unternehmen so wichtig sind.
Was ist ein Feelgood Manager?
Ein Feelgood Manager ist eine Person in einem Unternehmen, die das Ziel hat, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden im Blick zu haben und zu verbessern.
Andere Namen dafür sind Happiness Manager oder Chief Happiness Officer. Bei der Feel Good Oma handelt es sich um eine besondere Variante des Feelgood Managers.
Wozu braucht es einen Feelgood Manager?
Das Randstad Arbeitsbarometer Q2/2019 brachte ein paar erschreckende Erkenntnisse ans Licht: In der IT-Branche wie auch im Hotel- und Gastgewerbe wechselte fast jeder bzw. jede zweite Befragte halbjährlich den Arbeitsplatz. Auch im Einzelhandel, in der verarbeitenden Industrie und im öffentlichen Sektor gibt es recht hohe Fluktuationszahlen.
Einer der häufigsten Gründe, warum Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihren Job wechseln, ist das schlechte Arbeitsklima. Die Angestellten bekommen wenig Wertschätzung, es gibt Spannungen in den Abteilungen und/oder der Stresspegel fällt sehr hoch aus. Die Folge: Die Mitarbeitenden sind frustriert und kündigen irgendwann.
Ein Feelgood Manager hat die Aufgabe, das Arbeitsklima zu verbessern und damit die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu erhöhen. Die Person sorgt dafür, dass sich die Kollegen und Kolleginnen wohlfühlen. Steigt die Zufriedenheit, erhöht sich dadurch unter anderem die Motivation. Es kommt zu weniger Kündigungen und das Unternehmen wird als Arbeitgeber attraktiver.
Das sind alles Punkte, die in der modernen Arbeitswelt wichtig sind. Denn der seit vielen Jahren anhaltende Fachkräftemangel sorgt für den sogenannten „War for Talents“ (zu Deutsch: Kampf um Talente): Unternehmen müssen große und teure Anstrengungen unternehmen, um Nachwuchskräfte zu rekrutieren.
Der Feelgood Manager sorgt für Stabilität, damit das Team die Arbeit in Ruhe und gern erledigen kann. Parallel zur Zufriedenheit steigt in der Regel auch die Leistung im Unternehmen an.
Was macht ein Feelgood Manager?
Für gute Stimmung und Zufriedenheit zu sorgen, das stellt die oberste und vereinfacht ausgedrückte Aufgabe des Chief Happiness Officers dar. Damit das gelingt, muss er oder sie an verschiedenen Stellschrauben drehen, um die Unternehmenskultur und das Arbeitsklima insgesamt zu verbessern.
So kann ein Happiness Manager zum Beispiel Maßnahmen ergreifen, welche die Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stärken. Das erfolgt über das Organisieren von Fitness-Programmen, die die Belegschaft während der Arbeitszeit absolvieren kann. Oder das Feelgood Management besorgt Gutscheine für externe Trainings und kostenlose Mitgliedschaften in Sportclubs.
Die Stärkung der körperlichen Fitness ist ein Aspekt. Genauso wichtig: Die Verbesserung der mentalen Stärke. Wenn es dem Feelgood Manager gelingt, für ein gutes Miteinander zwischen den Kollegen und Kolleginnen zu sorgen, verringert das den Stress. Ausfälle wegen Burn-out und ähnlichen Syndromen werden weniger.
Welche weiteren Aufgaben hat ein Feelgood Manager?
Ein Chief Happiness Officer muss gesamtheitlich denken – und ein gutes Händchen für Zwischenmenschliches oder gar eine Ausbildung im psychologischen Bereich haben.
Warum? Das Konfliktmanagement gehört zum Aufgabenbereich dazu. Es gilt, Unstimmigkeiten oder handfeste Streitsituationen unter den Kollegen und Kolleginnen zu entschärfen. Auch Feedbackgespräche sind ein wichtiger Baustein in dem breit gefächerten Job.
Merkt ein Feelgood Manager, dass die Unternehmenskultur unter gewissen Defiziten leidet, kann er oder sie entsprechende Seminare, Workshops und Weiterbildungen initiieren. Auch die Organisation von Teambuilding-Events und Firmenausflügen gehört dazu.
In manchen Unternehmen verschmelzen die Aufgaben des Feelgood Managers mit denen des Office Managers. Das heißt, administrative Aufgaben des Büroalltags können hinzukommen. Dazu gehören beispielsweise die Betreuung von Geschäftskontakten, das Onboarding von neuen Mitarbeitenden oder die Besorgung von kostenlosen Getränken und Speisen.
Was ist eine Feel Good Oma?
Diesen Begriff dürfen Sie nicht ganz ernst nehmen, ansonsten wird er vielleicht falsch verstanden.
Bei einer Feel Good Oma (auch Feelgood Oma geschrieben) handelt es sich um eine (meist weibliche) ältere Feelgood Managerin. Diese hat schon viele Jahre im Bereich Happiness Management und in verschiedenen Unternehmen gearbeitet.
In manchen Fällen ist die Feelgood Oma wirklich eine Rentnerin mit Enkelkindern, die einen Minijob als Feelgood Manager wahrnimmt. Bei Start-ups werden diese Seniorinnen (oder auch Senioren) besonders geschätzt, da sie jede Menge Lebenserfahrung haben und mit stressigen Ereignissen gut umgehen können.
Darum sollte jedes Unternehmen ein Feelgood Management haben
Mehr Wertschätzung, ein besseres Wohlbefinden, weniger Konflikte, ein zufriedenes und motiviertes Team: Ein Feelgood Management zahlt positiv auf die Unternehmenskultur ein.
Durch die ergriffenen Maßnahmen steigt die Zufriedenheit der Fachkräfte, sodass sie sich besser auf das Erreichen der Unternehmensziele konzentrieren können. Als Folge steigen ihre Effizienz und Leistung.
Es gibt viele Aspekte, die für die Einstellung eines Feelgood Managers sprechen. Und wir sind überzeugt: Die Arbeitswelt kann davon nur profitieren!
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