Nebenberufliche Selbstständigkeit: Wie wird man Sidepreneur?

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Jan Simon
Jan Simon

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Haben Sie eine tolle Geschäftsidee, die schon lange durch Ihren Kopf schwirrt? Ist diese Idee sogar so ausgereift, dass sie ein veritables Geschäftsmodell darstellt? Dann probieren Sie es aus! Keine Sorge, Sie müssen dafür nicht sofort Ihre sichere Festanstellung kündigen. Minimieren Sie Ihr Risiko, indem Sie zum Sidepreneur werden.

Sidepreneur sitzt mit Kaffee an seinem Schreibtisch

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Was macht ein Side-Business aus?

Sie gelten nur als Sidepreneur, wenn Sie sich in die Selbstständigkeit wagen, während Sie fest angestellt sind. Viele Sidepreneure starten ihre nebenberufliche Tätigkeit bei einer vollen Stelle. Läuft das Leben als (Neben-)Unternehmer beziehungsweise (Neben-)Unternehmerin, reduzieren sie ihre Stundenanzahl bei der Haupttätigkeit.

Bis es soweit kommt, haben Sidepreneure eine stressige Woche: Sie müssen ihren Hauptjob, die Nebentätigkeit sowie Freizeit- und Familienleben unter einen Hut bringen. Doch sie brennen für die Umsetzung ihrer Geschäftsidee und nehmen die zusätzliche Arbeit gern in Kauf.

Sidepreneur vs. Solopreneur vs. Intrapreneur: Was sind die Unterschiede?

Die Begriffe klingen ähnlich und leiten sich alle von „Entrepreneur“ ab. Es bestehen jedoch ein paar deutliche Unterschiede:

Der Sidepreneur baut neben seiner Festanstellung eine Nebentätigkeit oder ein Unternehmen auf. Das könnte perspektivisch sein Hauptjob werden.

Der Solopreneur ist ein Einzelunternehmer oder eine Einzelunternehmerin, der oder die zu 100 Prozent selbstständig handelt. Er oder sie arbeitet damit ganz für die eigene Idee und ist voll unternehmerisch tätig. Eine finanzielle Sicherheit wie einen gesicherten Arbeitsplatz hat er oder sie nicht.

Als Intrapreneur gilt eine fest angestellte Person, die im Auftrag des eigenen Unternehmens eine neue Firma aufbaut. Das unternehmerische Handeln stellt somit eine Art Projekt dar, um zum Beispiel Innovationen zu fördern.

Vorteile und Nachteile von Sidepreneurship

Möchten Sie als Sidepreneur loslegen, profitieren Sie von diesen Vorteilen:

  • Ihr Hauptjob bietet Ihnen eine finanzielle Sicherheit.
  • Sie haben die Möglichkeit, nebenberuflich eine Geschäftsidee auszuprobieren, ohne ins volle Risiko gehen zu müssen.
  • Experimente sind leichter möglich, da nicht der schnelle, wirtschaftliche Erfolg im Vordergrund steht. Vielmehr geht es darum, verschiedene Ideen, Konzepte und Projekte auszuprobieren.
  • Gründen Sie nebenher ein Unternehmen, lernen Sie bei der Umsetzung viel über das unternehmerische Handeln. Das wirkt sich eventuell auch positiv auf Ihre hauptsächliche Arbeit aus.
  • Mit Sidepreneurship verfolgen Sie Ihre Idee, „Ihr Ding“. Das motiviert ungemein und kann ein neues Lebensgefühl wecken.

Das sind die Nachteile, wenn Sie sich in Ihrer Freizeit selbstständig machen:

  • Sie werden kaum bis keinen Feierabend mehr haben, da Ihr Neben-Business viel Zeit und Energie frisst. Das wirkt sich unter Umständen negativ auf Ihre Beziehungen in der Familie und im Freundeskreis aus.
  • Unter Umständen stecken Sie einiges an Geld in Ihr Projekt. Damit könnte eine finanzielle Schieflage entstehen.
  • Für den Erfolg Ihrer Idee mangelt es Ihnen unter Umständen an Erfahrung und Fachwissen. Sie haben deshalb mit einigen Tiefschlägen zu rechnen.
  • Entwickelt sich Ihre Selbstständigkeit gut, hat das Konsequenzen: Sie müssen die nebenberufliche Tätigkeit bei Ihrem Arbeitgeber melden, eventuell Ihre Arbeitsstunden verringern und die Einnahmen korrekt versteuern. Das bringt einiges an „Papierkram“ mit sich.

Ideen für angehende Sidepreneure

Sind Sie sich noch nicht sicher, wie Ihr Geschäftsmodell aussehen soll? Dann experimentieren Sie! Viele Sidepreneure versuchen, mit digitalen Projekten und Geschäftsideen Erfolg zu haben. Beispielsweise legen sie mit einem Blog, mit der Entwicklung einer Software oder mit dem Betrieb eines Onlineshops los. Oder sie fertigen Produkte (Stichwort: DIY – Do it yourself) und verkaufen diese über Plattformen wie eBay und Etsy.

Tipp: Um sich inspirieren zu lassen, empfehlen wir den Sidepreneur-Podcast.

6 wichtige Tipps für den Einstieg in die nebenberufliche Selbstständigkeit

Damit Sie als Side-Business-Gründer oder -Gründerin Erfolg haben, finden Sie im Folgenden ein paar hilfreiche Hinweise:

  1. Sammeln Sie Ihre Ideen und entwickeln Sie daraus eine echte Geschäftsidee, die Sie unbedingt umsetzen möchten. Beginnen Sie diese wirklich nur, wenn Sie das Vorhaben zeitlich, fachlich und monetär stemmen können. Große Ziele zu haben, ist gut. Übernehmen Sie sich aber nicht.
  2. Es ist kein Zuckerschlecken, sich selbstständig zu machen. Sie müssen sich unter anderem mit Wettbewerbsanalysen, der Kleinunternehmerregelung und Gesellschaftsformen auseinandersetzen.
  3. Hauptjob, Nebenjob, Freizeit: Um diese drei Dinge richtig managen zu können, benötigen Sie ein erstklassiges Organisationstalent. Zudem sollten Sie sich verschiedene Zeitmanagement-Methoden wie die ALPEN-Methode angewöhnen.
  4. Damit sich Ihr Sidepreneurship positiv entwickelt, haben Sie sich mit Marketing und Vertrieb zu beschäftigen. Finden Sie die passenden Wege, um Ihre anvisierte Zielgruppe zu erreichen und erste Umsätze zu generieren.
  5. Halten Sie durch! Sich nebenberuflich selbstständig zu machen oder ein Unternehmen zu gründen, ist mitunter ein harter Weg. Holen Sie sich dafür Unterstützung, indem Sie unter anderem Freunde und Verwandte in Ihr Business einbinden.
  6. Nehmen Sie das Thema Finanzen ernst. Schauen Sie genau darauf, wie viel Geld Sie ausgeben und wie viel Sie einnehmen. Und setzen Sie sich mit einer Steuerberatung zusammen, damit Sie stets legal agieren. Ärger mit dem Finanzamt – das kann schnell ein Showstopper werden.

Fazit: Die Idee ist leichter als die Umsetzung

Es hat viele Vorteile, ein Sidepreneur zu sein. Doch gehen Sie Ihr privates Projekt nicht zu naiv an. Es warten zahlreiche Stolpersteine und Hürden auf Sie. Denn auch wenn Sie erstmal „nur“ nebenher selbstständig sind, so müssen Sie immer unternehmerisch handeln.

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Titelbild: Liderina / iStock / Getty Images Plus

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