Spartenorganisation: Die divisionale Organisation erklärt

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Philip Wagner
Philip Wagner

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Ein Unternehmen kann sich auf vielfältige Weise organisieren und strukturieren. Eine besondere Form des Unternehmensaufbaus ist die Strukturierung nach Sparten. Hieraus ergeben sich vielfältige Vorteile für die Effizienz des Betriebs und die Optimierung von Geschäftsprozessen. In diesem Artikel lernen Sie die Merkmale und Eigenschaften einer Spartenorganisation kennen und erfahren, für welche Einsatzgebiete sie sich besonders eignet.

Person ordnet Spartenorganisation an Whiteboard an

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Unterschied divisionale Organisation, funktionale Organisation und Matrixorganisation

Bei einer divisionalen Organisation teilt man das Unternehmen zunächst in verschiedene Sparten auf. Das können unterschiedliche Produktgruppen, Kundengruppen oder Regionen sein. Anschließend werden diesen Sparten einzelne Geschäftsbereiche zugeordnet.

Bei einer funktionalen Organisation ist das genau umgekehrt. Hier werden zunächst einzelne Geschäftsbereiche wie Einkauf, Produktion und Vertrieb festgelegt und anschließend die einzelnen Aufgaben definiert, die für die einzelnen Geschäftsbereiche erforderlich sind.

Bei einer Matrixorganisation schließlich handelt es sich um ein Mehrliniensystem. Das bedeutet, dass es keine strikte Hierarchie gibt wie bei divisionalen und funktionalen Organisationen. Stattdessen werden horizontale Geschäftsbereiche mit unterschiedlichen Aufgaben und Zielsetzungen festgelegt. Diese werden dann mit funktionalen Bereichen wie dem Einkauf, der Produktion oder dem Vertrieb verknüpft, wodurch eine Matrix entsteht. Durch die Verknüpfungen können Synergieeffekte leichter nutzbar gemacht werden.

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Arten der Spartenorganisation

Es gibt verschiedene Arten der Spartenorganisation, die Unternehmen wählen können. Die drei wichtigsten lernen Sie im Folgenden kennen:

1. Produkte und Produktgruppen

Eine Spartenorganisation richtet sich oft auf verschiedene Produkte oder Produktgruppen aus. Bei einem Automobilhersteller wären das beispielsweise SUVs, Sportwagen, Kleinwagen, Elektrofahrzeuge und Ähnliches.

2. Kundengruppen

Eine Spartenorganisation kann auch hinsichtlich verschiedener Kundengruppen organisiert sein. Im Falle des Automobilherstellers wären das beispielsweise Familien, Sportbegeisterte, Menschen mit überschaubarem Budget oder umweltbewusste Fahrer und Fahrerinnen.

3. Regionen

Eine Spartenorganisation kann sich auch auf verschiedene Regionen ausrichten. So werden beispielsweise in Europa andere Autos bevorzugt als in den USA oder China.

Was sind Merkmale der Spartenorganisation?

Eine Spartenorganisation zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus. Diese wird dadurch erreicht, dass die einzelnen Einheiten unabhängig voneinander arbeiten und sich um alle anfallenden Aufgaben eigenständig kümmern.

Außerdem ist eine Spartenorganisation klar strukturiert und bietet somit eine große Transparenz für die gesamte Belegschaft. Hinzu kommt, dass Anpassungen an den Arbeitsweisen und den Geschäftsprozessen leicht vorgenommen werden können, da alle Sparten modular aufgebaut und möglichst wenig untereinander verflochten sind.

Aufbau einer Spartenorganisation

Eine Spartenorganisation setzt sich aus verschiedenen Ebenen zusammen. Die wichtigsten davon lernen Sie im Folgenden kennen:

Aufteilung einer Spartenorganisation in einer Grafik

1. Unternehmensleitung

Im Organigramm einer Spartenorganisation steht in der obersten Hierarchieebene immer die Unternehmensleitung. Sie ist für die konzeptionelle Ausrichtung des Betriebs verantwortlich und übernimmt dessen Strukturierung und die Organisation von Geschäftsprozessen.

2. Sparten

In der zweiten Hierarchieebene des Organigramms einer Spartenorganisation sind die einzelnen Sparten zu finden. Um zu prüfen, um welche Form der Aufbauorganisation es sich handelt – ob also beispielsweise eine Spartenorganisation oder eine funktionale Organisation vorliegt – muss man sich diese Ebene anschauen.

3. Zentralbereiche

In der dritten Hierarchieebene des Organigramms der Spartenorganisation sind die einzelnen Zentralbereiche oder Aufgabenfelder des Unternehmens angesiedelt. Hierzu gehören unter anderem der Einkauf und die Produktion.

Wann ist die Spartenorganisation sinnvoll?

Vor allem große, global agierende Unternehmen mit breitem Produktportfolio entscheiden sich für eine Spartenorganisation. So können sie sich auf die verschiedenen Regionen, Zielmärkte und Kunden beziehungsweise Kundinnen einstellen und ihre Arbeitsprozesse optimieren. Zudem muss für eine divisionale Organisation ein höheres Budget eingeplant werden als bei anderen Aufbauorganisationen und es entsteht ein höherer Personalbedarf.

Entsprechend ist das Modell für kleinere Betriebe weniger gut geeignet, da diese nicht über solche Ressourcen verfügen. Nicht zuletzt wird bei einer Fusion zweier Unternehmen häufig auf eine Spartenorganisation zurückgegriffen.

Spartenorganisation Beispiel

Ein Unternehmen, das sich auf Autos spezialisiert hat, teilt sich in verschiedene Sparten auf. Das kann unter anderem anhand von Regionen erfolgen. Die Firma ist beispielsweise in Deutschland, Spanien und China aktiv. In Deutschland sind z.B wegen des fehlenden Tempolimits Sportwagen gefragt, während sich Spanier eher für Kleinwagen interessieren und China eher ein Markt für Elektrofahrzeuge ist.

Nun will das Unternehmen in den USA durchstarten, wo geländetaugliche SUVs stark nachgefragt sind. Wegen der hohen Flexibilität des Spartenmodells wird eine neue regionale Sparte hinzugefügt und die Zentralbereiche auf den jeweiligen Markt ausgerichtet.

Vor- und Nachteile der Spartenorganisation

Durch eine Spartenorganisation ergeben sich verschiedene Vor- und Nachteile. Ein Vorteil dieser Organisationsform ist, dass die einzelnen Sparten autonom voneinander arbeiten können. Bei einer regionalen Organisation ist es somit möglich, sich auf die jeweiligen Märkte und deren Besonderheiten zu spezialisieren.

Außerdem sind die Verwaltungsaufgaben innerhalb einer Sparte überschaubar und funktional, da die Sparte nur auf die internen Vorgänge achtet und keine Absprachen mit den anderen Einheiten vornehmen muss. Häufig ist die Motivation der Belegschaft in einer Spartenorganisation besonders hoch, da alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für den Erfolg und die Umsätze der jeweiligen Sparte verantwortlich und von niemandem abhängig sind.

Allerdings gehen mit einer Spartenorganisation auch Nachteile einher. So kommt es durch die strikte Trennung von Sparten gelegentlich zu einem Spartenegoismus. Hiermit ist der innerbetriebliche Konkurrenzkampf einzelner Einheiten gemeint.

Zudem werden bestimmte Aufgaben manchmal doppelt dreifach erledigt, was unnötige Ressourcen kostet und verhindert, dass Synergieeffekte nutzbar gemacht werden. Im schlimmsten Fall kommt es dazu, dass einzelne Sparten Wissen und neue Erkenntnisse verheimlichen, um den eigenen Erfolg zu stärken und andere Einheiten zu übertrumpfen.

Fazit: Unternehmen geschickt aufbauen

Eine Spartenorganisation bietet Unternehmen die Möglichkeit, effizient zu arbeiten und sich anhand konkreter Hierarchien aufzubauen. Wichtig ist, dass die Unternehmensleitung die einzelnen Sparten strukturiert, orchestriert und gezielt gegen Nachteile wie Spartenegoismus vorgeht. Dann ziehen Betriebe und ihre Kundengruppen viele Vorteile aus dieser Organisationsform.

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Titelbild: Christina @ wocintechchat.com / Unsplash

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