Was verstehen Sie unter Teamfähigkeit?

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Gregor Hufenreuter
Gregor Hufenreuter

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Die Arbeit im Team ist ein besonders wichtiger Teil der Unternehmenskultur, noch vor dem Führungsstil oder der Vereinbarkeit von Privatem mit Beruflichem. So zumindest entschieden 77 % der befragten Fach- und Führungskräfte im Zuge einer StepStone-Studie. Und auch bei Bewerbungen legen Unternehmen großen Wert darauf, dass der potenzielle neue Mitarbeiter teamfähig ist. Im Folgenden möchten wir Ihnen daher aufzeigen, warum die Teamfähigkeit ein so hochgeschätztes Gut ist.

Kollegen laufen durch das Büro

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Teamfähigkeit gehört zu den sozialen Kompetenzen und ist folglich eine der wichtigsten Soft Skills. Durch Teamfähigkeit kommt es weniger zu Konflikten und es entsteht eine angenehmere Arbeitsatmosphäre.

Die Bedeutung von Teamfähigkeit 

Teamfähigkeit (auch manchmal als Teamwork bezeichnet) hängt eng damit zusammen, wie sozial ein Mensch ist. Allgemein sozialkompetente Menschen haben meistens kein Problem damit, häufig mit ihren Mitmenschen in Teams zusammenzuarbeiten. Zu den Sozialkompetenzen gehört aber mehr als nur Teamfähigkeit, zum Beispiel Kommunikationsfähigkeit, Führungsfähigkeit und der Umgang mit sich selbst. 

Soziale Kompetenzen allgemein und die Teamfähigkeit im Speziellen können sich nur erfolgreich ausbilden, wenn ein Mensch sie sich schon im frühen Alter aneignet. Darum ist es sinnvoll, Kinder oft mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bringen. Die Teamfähigkeit entscheidet bereits in der Schule über die Noten eines Kindes und darüber, wie gut es mit seinen Mitschülern auskommt. Im Berufsleben spielt die Teamfähigkeit eine noch größere Rolle als in der Schule.

Teamarbeit im Beruf

Wie eingangs geschildert, ist Teamfähigkeit eine begehrte Fähigkeit auf dem Arbeitsmarkt. Auf den Voraussetzungslisten für zahlreiche Stellen findet sich das Stichwort „Teamplayer“. In vielen Berufen ist Teamarbeit sogar ein absolutes Must-have.

Egal ob im Vertrieb, im Kundenservice oder bei der Buchhaltung: Überall arbeitet man mindestens in Kleingruppen zusammen und muss sich koordinieren. Auch der als eigenbrötlerisch angesehene Beruf eines Wissenschaftlers ist längst nicht so einsam, wie es scheint. Hier arbeiten die meisten Menschen in Teams von etwa zehn Personen zusammen. Überhaupt gibt nur sehr wenige Jobs, in denen Teamfähigkeit keine Rolle spielt. 

Dabei muss der neue Arbeitnehmer mit den verschiedenen Einstellungen, Weltanschauungen und Temperamenten seiner Teammitglieder auskommen. Wie gut er sich in die Gruppe einfügt und wie effektiv er mit seinen Kollegen zusammenarbeiten kann, entscheidet über seine Zukunftsaussichten.

Meistert er auch diese Herausforderung, so erreicht er vielleicht später eine leitende Position – aber heißt es ab nun einsam an der Spitze? Natürlich nicht, vielmehr ist Teamfähigkeit auch ein Teil von Führungsqualitäten. Außerdem gibt es sicherlich weitere Führungskräfte auf der gleichen Ebene, mit denen es im Team eine gute Zusammenarbeit und Koordination anzustreben gilt.

Beispiele für Teamfähigkeit

Sobald verschiedene Personen zusammen an einem Projekt arbeiten, das etwas Interpretationsspielraum bietet, werden sich zwangsweise unterschiedliche Vorstellungen und damit Konfliktpotenziale ergeben.

Lautet das Ziel, die Kundeninteraktion zu verbessern, setzt ein Kollege des Teams möglicherweise auf mehr Zeit für Gespräche, ein anderer würde gern mehr moderne Software nutzen und ein drittes Teammitglied ist überzeugt von der positiven Wirkung von Seminaren.

Nicht umsonst heißt es manchmal, dass Sie 10 Menschen fragen sollen und Sie erhalten 11 verschiedene Meinungen. Der teamfähige Mensch wird weder felsenfest auf seine Meinung bestehen noch sich direkt seinen Kollegen unterordnen.

Es geht vielmehr darum, sich mit den Mitgliedern des Teams zunächst offen über ein gemeinsames Ziel, mögliche Ideen und die konkreten Schritte auszutauschen sowie eine gemeinsame Lösung zu finden.

Kommt es doch einmal zum Konflikt, halten teamfähige Menschen den Ball flach und verlieren nicht die Nerven. Auch wenn sich andere Mitglieder unprofessionell verhalten und sich die Gemüter erhitzen, strahlen sie Ruhe aus und stellen die Weichen für eine konstruktive Aussprache.

Das absolute Gegenteil eines teamfähigen Menschen ist übrigens ein leicht reizbarer Einzelgänger, der zu Übertreibungen neigt. 

Natürlich wird es immer Personen geben, die etwas weniger teamfähig sind als andere. Diese lassen sich aber dennoch produktiv einbinden, denn sie eignen sich gut für Aufgaben mit kleinem oder mittelgroßem Aufwand, die nicht unbedingt mit Teamarbeit zu bewältigen sind. In solchen Fällen ist Einzelarbeit sogar oft effektiver. Zu viele Köche verderben schließlich den Brei. 

So entwickeln Sie die Fähigkeit, im Team zu arbeiten

Wenn Sie an Ihrer Teamfähigkeit arbeiten wollen, haben wir eine Liste mit einigen Tipps für Sie vorbereitet:

  • Meetings selbst planen und soziale Verantwortung übernehmen

  • bei Streit unter anderen Kollegen eine Vermittlerrolle im Team einnehmen 

  • bei Unklarheiten nachfragen und möglichst viel konstruktiv kommunizieren

  • bei Wut oder Zorn Entspannungstechniken einsetzen

  • Kritik des Teams annehmen

  • sich privat mit Teammitgliedern und Kollegen treffen

  • Selbstreflektion nach schiefgelaufenen sozialen Interaktionen durchführen

  • sich freiwillig für Projekte mit viel Teamarbeit melden

Mit Teamfähigkeit in der Bewerbung herausstechen

Wenn Sie beim nächsten Vorstellungsgespräch gefragt werden, ob Sie teamfähig sind, antworten Sie nicht einfach nur mit „Ja“. Und nur eine verschwindet geringe Anzahl von Bewerbern wird auf diese Frage ernsthaft mit „Nein“ antworten, der Personaler braucht also deutlich mehr Informationen von Ihnen. 

Nennen Sie als Beispiele spezifische Projekte, in denen Sie nur einen Teil selbst erarbeitet haben und es mit Ihrem Team abstimmen mussten. Falls Sie einmal als Führungskraft Ihre Mitarbeiter zum Erfolg geführt haben, ist das ebenso ein hervorragendes Beispiel. Im Optimalfall spiegelt sich die Teamfähigkeit auch im Lebenslauf wider, beispielsweise durch eine Ausbildung als Streitschlichter oder Mediator.

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Titelbild: Inside Creative House / Getty Images

Themen: Soft Skills

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