UAT: Was ist ein User Acceptance Test?

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Xenia Stoll
Xenia Stoll

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Der User Acceptance Test (UAT) ist ein entscheidender Schritt im Entwicklungsprozess von Software und Anwendung. Denn die Akzeptanz eines Produktes innerhalb der Verbraucherschaft ist maßgeblich für den Erfolg desselben verantwortlich. Deshalb hat sich in der Software-Branche ein Prozess etabliert, bei dem das Produkt vor Launch noch einmal auf Herz und Nieren überprüft wird. Potenzielle Nutzende werten dabei aus, wie funktional sie die Software finden.

User Acceptance Test wird von Kundschaft durchgeführt

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UAT wird im Deutschen in der Bedeutung mit den Begriffen End-User Testing, Beta, (Benutzer-)Akzeptanztest und Abnahmetest gleichgesetzt. Auch UAT-Test und UAT-Testing sind gängige Synonyme.

Wann wird ein UAT durchgeführt?

Ein UAT wird in der Regel dann durchgeführt, wenn eine Anwendung fast fertig entwickelt ist. Das bedeutet: Der Code sollte fertig geschrieben, alle bekannten Fehler behoben und die UAT-Umgebung bereit sein. Im Rahmen des Akzeptanztests werden idealerweise keine groben Fehler mehr gefunden – schließlich ist die allgemeine Funktionalität der Anwendung bereits gegeben.

Der konkret beste Zeitpunkt für die Durchführung des UAT sollte deshalb kurz vor dem Launch stattfinden. System- und Modultests müssen abgeschlossen sein, sodass den Nutzenden eine fertige Software-Lösung zum Testen präsentiert wird.

Stürzt die Software während der Endkundentestphase ab, kann das ein schlechtes Bild auf Ihr Unternehmen werfen. Lediglich Schönheitsfehler sind, während der UAT erlaubt, denn diese aufzudecken und entsprechend der User Experience anzupassen, ist Hauptanliegen des Akzeptanztests.

Welche Arten von Akzeptanztests gibt es?

Abhängig davon, welche Software für welchen Anwendungsfall und welche Nutzende entwickelt wurde, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten beim UAT:

  1. Betatest

  2. Vertragsakzeptanz

  3. Regulationsakzeptanz

  4. Operative Akzeptanz

  5. Black-Box-Test

Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Testmethoden ein.

1. Betatest

Beta-Testing wird häufig durchgeführt, wenn eine Software für eine Vielzahl von Endverbrauchenden zugänglich gemacht werden soll. Apps launchen ihre Anwendung oftmals zunächst in einer Betaversion oder als MVP (Minimum Viable Product), um eine Bandbreite von unterschiedlichen Nutzerinnen und Nutzer in die Testphase mit einzuschließen.

Diese Personen testen dabei, ob die Software für den spezifizierten Anwendungsfall nutzerorientiert entwickelt wurde. Die Stimme der Kundschaft und das Feedback bietet den Entwickelnden Anreize für Verbesserung des Produktes, bevor die endgültige Version ausgerollt wird.

2. Vertragsakzeptanz

Wurde die Software beispielsweise für einen bestimmten Zweck entwickelt (beispielsweise eine App für einen Messeauftritt), dann können die zuvor im Vertrag festgehaltenen Spezifikationen durch den Akzeptanztest überprüft werden. Die Software-Lösung wird daher beim Vertragsakzeptanztest auf zuvor definierte Kriterien geprüft.

3. Regulationsakzeptanz

Der Zulassungstest oder Regulationsakzeptanztest ist im Testprozess vor allem bei medizinischen Software-Lösungen ein häufiger Anwendungsfall. In der Testphase wird überprüft, ob die Anwendung den rechtlichen und gesetzlichen Grundlagen entspricht und keine Lücken aufwirft.

4. Operative Akzeptanz

Die operative Akzeptanz (oder auch: Production Acceptance Testing) untersucht vor dem finalen Markteintritt, ob die entwickelte Software-Lösung Workflows abdeckt. Die Nutzer und Nutzerinnen probieren aus, ob typische Arbeitsprozesse mit der Anwendung funktionieren oder ob das Tool das operative Geschäft eher beeinträchtigt.

5. Black-Box-Test

Algorithmen und Programmiercodes werden häufig als Black Box bezeichnet. Da Personen nur das zu sehen bekommen, was das System ausgibt, bleibt der Inhalt oft im Verborgenen. Genau um dieses Szenario geht es auch beim Black-Box-Test.

Die Endverbraucherinnen und Endverbraucher testen dabei bestimmte Funktionen der Software, ohne den Code zu kennen. Damit soll überprüft werden, ob eine bestimmte Aktion das gewünschte Ergebnis erzielt. Wie das geschieht – also welcher Programmiercode dafür sorgt – ist beim Black-Box-Test unerheblich.

Wer sollte in das User Acceptance Testing involviert sein?

Wie der Name User Acceptance Test bereits verrät, sind es vor allem die User und Userinnen einer Software, eines Tools oder einer Webseite, die auch in der finalen Testphase teilnehmen. Die UAT-Tester und -Testerinnen sollten die Zielgruppe breit repräsentieren.

Zudem sollten Personen aus dem UAT-Team ebenfalls ins Testing involviert sein. Viele Unternehmen führen vor der Betaphase zunächst einen Alphatest durch, bei dem als Erstes die eigenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen testen dürfen. Möglich ist auch, das QA-Team Testszenarien durchspielen zu lassen, um bereits so viele Fehler wie möglich aufzudecken.

Die wichtigste Gruppe, die von Ihrer Software überzeugt sein muss, ist Ihre Kundschaft. Deshalb sollten Sie diese so gut wie möglich in den Akzeptanztest mit einbeziehen. Auch Freiwillige oder bezahlte Testpersonen können Ihre Software-Lösung bewerten. Sammeln Sie so viel Feedback wie möglich, damit Ihr Produkt den letzten Feinschliff erhalten kann, bevor es schließlich in den Markt eintritt.

UAT-Prozess: Rahmenbedingungen und Ablauf eines Akzeptanztests

Bevor es an den Abnahmetest geht, müssen Sie die Kundenanforderungen genau definieren und Testszenarien entwickeln. Nur so erhalten Sie wertvolles Feedback, das gesammelt ausgewertet und anschließend implementiert werden kann.

Gehen Sie dabei im Test-Management wie folgt vor:

  1. Analysieren Sie die Kundenanforderungen

  2. Erstellen Sie Testszenarien und einen Testplan

  3. Bestimmen Sie Testteams des Systemtests

  4. Führen Sie den Akzeptanztest durch

  5. Dokumentieren und werten Sie alle Testergebnisse aus

  6. Optimieren Sie Ihr Produkt

Wichtig ist, dass vor dem Ablauf auch die Rahmenbedingungen für den UAT stimmen. Dazu gehört beispielsweise, dass definierte Anforderungen vorhanden sind, der Zeitraum fixiert und an alle Beteiligten kommuniziert wurde oder auch, dass alle notwendigen Dokumente für den UAT vorliegen.

Wir zeigen Ihnen, wie die einzelnen Schritte in einem UAT-Test-Plan ablaufen.

1) Analysieren Sie die Kundenanforderungen

Der erste Schritt besteht aus einer Planungsphase, in der die Strategie des Akzeptanztests festgelegt wird. Dokumentieren und analysieren Sie jegliche Kundenanforderungen und Spezifikationen, damit Sie im Nachgang überprüfen können, ob das System diese erfüllt.

2) Erstellen Sie Testszenarien und einen Testplan

Im zweiten Schritt definieren Sie Testszenarien, die die Nutzenden während des Abnahmetests durchführen. Die Szenarien sollten möglichst alle Funktionen umfassen, damit die Testpersonen mit allen möglichen Fehlerquellen beziehungsweise Abläufen konfrontiert werden.

3) Bestimmen Sie Testteams

Ist der Testplan erstellt, bestimmen Sie die Testteams. Möglich wäre es auch, Personen am Betatest teilnehmen zu lassen und Ihnen danach eine kostenlose Software-Version zur Verfügung zu stellen. So erreichen Sie eine valide Teilnehmerzahl, die Ihnen hilfreiches Feedback im Software-Testing liefert. Geben Sie den Testpersonen in jedem Fall ein Handbuch mit, damit sie sich näher mit dem Aufbau und den Funktionen Ihrer Software beschäftigen können.

4) Führen Sie den Akzeptanztest durch

Nun geht es darum, den Akzeptanztest durchzuführen. In der Planungsphase sollten Sie einen genauen Zeitraum definiert haben. Sie können den UAT sowohl selbstbestimmt von den Testpersonen durchführen lassen oder aber Sie richten einen speziellen Raum für die Testphase ein. Beide Varianten haben Ihre Vor- und Nachteile. Wägen Sie ab, welches Szenario für Ihr Produkt geeigneter ist.

5) Dokumentieren und werten Sie alle Testergebnisse aus

Nach dem Akzeptanztest müssen alle Ergebnisse genauestens dokumentiert und ausgewertet werden. Kategorisieren Sie das Feedback und überprüfen Sie Doppelungen. Indem Sie prüfen, wie oft ein Problem eingereicht wurde, erhalten Sie gleichzeitig eine Priorisierung für die Optimierungen.

6) Optimieren Sie Ihr Produkt

Sobald alle Testergebnisse ausgewertet sind, ordnen Sie die Anforderungen in Sprints ein und geben diese ans Entwicklungsteam weiter. Die IT-Abteilung übernimmt Anpassungen im Code und arbeitet gegebenenfalls mit der Grafik-Abteilung zusammen, um auch kosmetische Fehler, die die User Experience beeinträchtigen, zu beseitigen.

Ziele eines Abnahmetests: Warum ist UAT-Testing wichtig?

Ohne den Benutzerakzeptanztest durchlaufen zu haben, wird wohl kaum eine Software Erfolg verzeichnen. Wieso? Weil das User Acceptance Testing eine der wichtigsten Feedbackschleifen ist, bevor ein Software-Produkt marktreif wird.

UAT-Tester und -Testerinnen überprüfen final, ob die Software-Lösung den Anforderungen der Endnutzerschaft standhält. Dabei geht es jedoch weniger darum, zu überprüfen, ob die Software funktioniert. Ziel ist vielmehr die Prüfung, ob alle Spezifikationen enthalten und benutzerfreundlich sind. Wenn Endkunden und Endkundinnen Ihre Software nicht nutzen, weil sie schwer zu bedienen oder wenig intuitiv ist, wird auch der Erfolg Ihres Produktes ausbleiben.

Das User Acceptance Testing ist deshalb der finale Schritt, um letzte Änderungen vorzunehmen, die von den Endbenutzern gewünscht sind. Durch den Test und diese letzte Phase vor dem Launch werden Budget, Zeit und Ressourcen gespart, da das Produkt noch vor Markteintritt ausgebessert werden kann.

Welche Herausforderungen gibt es beim UAT-Test?

Jeder End-User-Test bringt bestimmte Herausforderungen mit sich, die Sie bedenken müssen:

  • Die Testgruppe ist nicht die spätere Zielgruppe, wodurch das Feedback nicht valide ist.

  • Falls das Produkt in der gleichen UAT-Umgebung geprüft wird, in der es auch eingesetzt wird, kann es zu Anwendungsabhängigkeiten kommen.

  • Schlechte Kommunikation zwischen Testenden und dem UAT-Team kann zu Verzögerungen im Projekt führen.

Alle Herausforderungen lassen sich jedoch durch sorgfältige Planung und klare Kommunikation überwinden.

Fazit: Mit ausführlichem UAT Fehler wirksam vermeiden

Das UAT stellt den finalen Prozess im Software Development dar. Userinnen und User prüfen die Anwendung hierbei bis ins kleinste Detail auf Nutzerfreundlichkeit und Akzeptanz. So ein Softwaretest verringert als letzte Feedbackschleife vor Verkaufsstart finanzielle und zeitliche Ressourcen. Denn nur, wenn ein Produkt unter den Endverbrauchenden akzeptiert wird, können Erfolge erwartet werden.

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Titelbild: Marko Geber / iStock / Getty Images Plus

Themen: User Experience

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