Eine professionelle, selbst gehostete Website erstellen ganz ohne Programmierkenntnisse: Das machen Content-Management-Systeme (CMS) möglich. Zu den beliebtesten Optionen zählen Joomla! und WordPress. Doch welches System ist das beste für Sie? Wir helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung und wagen den Vergleich.
Joomla! vs. WordPress: Die Gemeinsamkeiten
WordPress ist klarer Marktführer unter den Content-Management-Systemen: 36,8 Prozent aller Websites im Internet wurden damit erstellt. Joomla! auf Rang 3 kommt nur auf 2,4 Prozent. Trotzdem fallen bei näherer Betrachtung einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Systemen auf:
Sowohl WordPress als auch Joomla! sind kostenlose Open-Source-Programme. Sie zahlen zwar für Ihr Hosting und eventuell für die Einrichtung Ihrer Website durch einen Webdesigner oder eine Agentur, die CMS selbst aber sind gratis nutzbar.
Mit beiden Systemen können Sie auch als Anfänger ohne Programmierkenntnisse eine hochwertige Website erstellen. Beide CMS sind sehr benutzerfreundlich. Joomla! scheint zwar auf den ersten Blick komplizierter und verlangt ein wenig mehr Einarbeitungszeit als WordPress, wenn Sie die Grundlagen aber einmal erfasst haben, können Sie das CMS problemfrei handhaben und alle Änderungen an Ihrer Seite selbst vollziehen.
Darüber hinaus lassen sich die Funktionen beider Systeme durch Erweiterungen, beziehungsweise Plugins, genau an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Wer hat die schöneren Designs? Joomla! oder WordPress?
Sowohl WordPress als auch Joomla! bieten Ihnen die Möglichkeit, Designvorlagen für Ihre Website zu verwenden. Bei WordPress heißen diese Themes, bei Joomla! Templates. In beiden Fällen können Sie sich eine Designvorlage aussuchen und anschließend bearbeiten.
Bei Joomla! sind die Templates etwas flexibler und können noch weiter individualisiert werden als bei WordPress. Hierbei können Sie auch unterschiedliche Templates für einzelne Seiten nutzen. Bei WordPress entscheiden Sie sich für ein Theme, das dann die Gestaltung sämtlicher Unterseiten beeinflusst.
Eine deutlich höhere Auswahl an Designvorlagen finden Sie, wenn Sie eine WordPress-Website haben. Allein auf der offiziellen Seite von WordPress.org sind aktuell fast 7.500 kostenlose Themes aufgelistet. Bei dem großen Theme-Anbieter Themeforest finden sich fast 48.000 kostenpflichtige Vorlagen. Oder Sie greifen auf die Angebote von kleineren Designern und Entwicklern zurück. Irgendwo in dieser Masse versteckt sich garantiert auch das perfekte Design für Sie.
Erweiterungen: Wie gut können Sie Ihre Website mit Joomla! und WordPress anpassen?
Joomla! kommt in der Grundversion mit mehr Funktionen als WordPress. Dafür wartet der Marktführer mit einer deutlich größeren Zahl an Erweiterungen auf. Während Sie bei Joomla! aus mehr als 7.500 Plugins wählen können, sind es bei WordPress über 56.000.
Sicherheit: Wer hat die Nase vorn?
Die vielen Erweiterungsmöglichkeiten bei WordPress sind in Sachen Flexibilität ein großer Vorteil – schaden aber in Sachen Sicherheit. Nicht alle Plugins entsprechen den gängigen Sicherheitsstandards. Und die, die es tun, müssen regelmäßig aktualisiert werden, um Angreifern keine Schlupflöcher zu bieten.
Hinzu kommt, dass WordPress generell häufiger Ziel von Hackerangriffen wird. Das ist seiner deutlichen Stellung als Marktführer zu schulden. Im Bereich Sicherheit liegt Joomla! klar vorn.
Wo lässt es sich besser bloggen?
WordPress ist ursprünglich als Blogsystem entwickelt worden. Dadurch eignet es sich bis heute optimal, um schnell und einfach einen Unternehmensblog aufzusetzen. Im Backend wird von Anfang an zwischen Seiten (normale Unterseiten Ihrer Website) und Beiträgen (Blogartikeln) unterschieden. Um einen Blog anzulegen, müssen Sie nur einen neuen Beitrag öffnen und losschreiben.
Im Vergleich dazu ist bei Joomla! mehr Vorarbeit nötig. Ein Blog ist originär nicht vorgesehen, sodass Sie zu Beginn extra Kategorien anlegen und verorten müssen. Das erfordert ein wenig Zeit und Geschick, ist aber mit einer guten Anleitung leicht zu schaffen. Dennoch: Wenn Ihnen Ihr Blog wichtig ist, ist WordPress die bessere Wahl.
SEO: Besser zu Joomla! oder zu WordPress?
Im Bereich SEO haben beide Content-Management-Systeme ihre Stärken und Schwächen. Bei Joomla! können Sie von Anfang an die Metadaten Ihrer Seiten bearbeiten. Bei WordPress brauchen Sie dafür ein Plugin. Dafür ist es bei WordPress einfacher, schöne URLs zu generieren.
Letztlich benötigen Sie in beiden CMS ein Plugin, um alle SEO-Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Gleichstand also im Punkt SEO.
Zusammenfassung: Vorteile von WordPress und Joomla!
Welches CMS sich für Sie am besten eignet, hängt letztlich von Ihren Ansprüchen und Wünschen ab.
WordPress ist perfekt geeignet, um einen Blog zu betreiben. Darüber hinaus überzeugt es durch Tausende Themes und Plugins. Weiterer Vorteil: Die WordPress-Community ist gigantisch. In WordPress-Foren und Facebook-Gruppen finden Sie rasch Gleichgesinnte und Antworten auf mögliche Fragen. Auch viele Programmierer, Software-Entwickler und Agenturen sind auf WordPress spezialisiert und können Ihnen gezielt helfen.
Joomla! hat eine deutlich kleinere Anhängerschaft. Dadurch kann es etwas schwieriger werden, Anleitungen, Problemlösungen und Antworten auf Ihre Fragen zu finden. Auf der anderen Seite ist es durch seine geringere Nutzerzahl auch weniger Hackerangriffen ausgesetzt.
Joomla! besticht zudem durch einige spannende Zusatzfunktionen. Sie können beispielsweise ohne Probleme mehrsprachige Websites aufsetzen.
Bemerkenswert ist auch die Benutzerverwaltung. Wo WordPress Ihnen sechs mögliche Rollen zur Auswahl stellt, können Sie bei Joomla! ganz eigene Benutzerrollen mit spezifischen Befugnissen definieren.
Fazit: Joomla! oder WordPress?
Ob Joomla! oder WordPress das bessere CMS ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Generell eignet sich WordPress besser, wenn Sie einen Blog oder eine kleine Website betreiben wollen, während Joomla! eine gute Lösung für mittlere und große Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern ist.
Wenn Sie sich nicht entscheiden und die Stärken beider Systeme vereinen möchten, ist auch das kostenlose CMS Hub einen Blick Wert. Dank vorgefertigter Designs und einem einfachen Drag-and-Drop-Builder können Sie Ihre Website in kürzester Zeit gestalten. Das System schlägt Ihnen dabei automatisch SEO-Verbesserungen vor.
Zudem können Sie alle Inhalte mehrsprachig erstellen und unkompliziert A-/B-Tests durchführen, um die am besten performende Version einer Seite zu identifizieren. Auch in Sachen Sicherheit ist CMS Hub Joomla! und WordPress voraus: Die integrierte Sicherheitsüberwachung erkennt und entschärft Bedrohungen sofort.
Letztlich sollte sich Ihre Entscheidung danach richten, welche Ziele Sie mit Ihrer Website verfolgen. Alle Systeme können Sie in Ruhe testen, bevor Sie sich auf eines festlegen.
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