In einer rasant wachsenden digitalen Landschaft ist die Gestaltung einer intuitiven und ansprechenden Nutzeroberfläche (UI) sowie einer nahtlosen Nutzererfahrung (UX) beinahe unabdinglich und maßgeblich entscheidend für den Erfolg eines Produkts oder einer Dienstleistung.

Doch wie erreichen Personen mit Design- und Entwicklungshintergrund dieses Ziel? Die Antwort liegt in leistungsstarken UI- und UX-Design-Anwendungen. Wir stellen Ihnen die besten Tools vor und erklären, wie sie Ihren kreativen Prozess unterstützen und optimieren.

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Es gibt dabei Unterschiede zwischen der Art der Tools – manche eignen sich besonders gut für Wireframing, andere für das Prototyping und wieder andere für das User Testing. Und das ist auch wichtig. Immerhin erfordert jedes Produkt, jede Dienstleistung, jede Website oder jede App ein anderes Erlebnis.

Während sich das UX-Design damit beschäftigt, welche Buttons angeboten werden und welche Funktion sie haben sollen, legt das UI-Design fest, wie die Buttons im Hinblick auf Farbe, Größe oder Typografie aussehen sollen. Sie sehen: Das eine ist nicht ohne das andere realisierbar.

Wir stellen Ihnen daher vier unserer favorisierten Tools vor, die beide Teilaufgaben miteinander vereinen.

Die 4 besten UI- und UX-Design-Tools vorgestellt

  1. Figma
  2. Sketch
  3. Balsamiq
  4. Axure

1. Figma

Figma ist eines der bekanntesten UI- und UX-Design-Tools in der deutschsprachigen Community. Mit dem Tool können Sie Wireframes und Prototypen erstellen. Die Funktionen reichen von der Verbindung verschiedener UI-Elemente über Artboards für die Erstellung individueller Elemente bis hin zur Möglichkeit, Designs von Userinnen und Usern testen zu lassen.

Leider gibt es keine Figma-Desktop-App, alles spielt sich also im Browser ab. Das verlangsamt gerade größere Projekte. Zudem fehlen richtige Vektor-Tools.

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Quelle: Screenshot Figma

Ideal für: Wireframing, Prototyping und User Testing

Kosten: Figma kostet im Professional-Paket bei jährlicher Abrechnung zwölf Euro monatlich. Die Organization-Version erhalten Sie für 45 Euro und für das Enterprise-Paket werden 75 Euro fällig.

Zudem gibt es ein dauerhaft kostenloses Starter-Paket, mit dem Ihnen drei Design-Dateien zum Zusammenarbeiten zur Verfügung stehen. Außerdem können Sie unbegrenzt viele persönliche Entwürfe erstellen.

Was uns besonders gefällt: Figma eignet sich für viele verschiedene Anwendungen vom Wireframing bis hin zum User Testing – ein klassisches All-in-One-Tool. Zudem gefällt uns die kostenlose Grundversion. Gerade für Anfängerinnen und Anfänger ist das ein guter Einstieg.

Designs werden obendrein automatisch in HTML oder CSS „übersetzt“. Gefällt jemandem im Team etwas nicht, lässt sich innerhalb der Kommentarfunktion mühelos kommunizieren. Die leistungsfähigen Plugins machen es Design-Profis leicht, ihre eigenen Lieblings-Tools zu implementieren.

2. Sketch

Sketch ähnelt Figma und ist ebenfalls eine All-in-One-Software für UI- und UX-Design, mit der Sie Wireframes und Prototypen erstellen können.

Die Stärken von Sketch liegen in der Vektorbearbeitung und in der einfachen Handhabung von Symbolen und Wiederholungsgruppen – das macht das Tool ideal zum Erstellen wiederholbarer UI-Komponenten. Zudem gibt es die Möglichkeit, verschiedene Plugins zu nutzen, um den Funktionsumfang zu erweitern.

Was die Verfügbarkeit angeht, verhält es sich bei Sketch umgekehrt zu Figma. Das Tool ist ausschließlich als Desktop-App für den Mac (inklusive iOS-App) verfügbar. Das erschwert aus unserer Sicht allerdings die direkte Zusammenarbeit, sobald jemand über Windows oder eine andere Betriebssoftware arbeitet.

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Quelle: Screenshot Sketch

Ideal für: Wireframing, Prototyping und User Testing

Kosten: Sketch bietet verschiedene Preismodelle an. Die „Mac-only License“ zur Bearbeitung von Designs kostet 120 US-Dollar pro Nutzerin und Nutzer. Für zehn US-Dollar pro Monat, bei jährlicher Zahlung, erhalten Sie die „Standard Subscription“, die sowohl Sketch für den Mac als auch den Zugang zu einer Web-App ermöglicht.

Bei Letzterer können Sie lediglich Designs betrachten, kommentieren und Prototypen testen, eine Bearbeitung ist nicht möglich.

Zudem gibt es eine „Business Subscription“ für 20 US-Dollar monatlich pro Person, die zusätzliche Funktionen wie Single Sign-On und einen unlimitierten Onlinespeicher enthält.

Was uns besonders gefällt: Es gibt den direkten Zugang zu Entwicklerinnen und Entwicklern, mit denen Sie bei Bedarf zusammenarbeiten können – in Echtzeit. Diese Möglichkeit hat uns im Vergleich zu anderen Tools besonders gefallen.

Auch die flexible Vektorbearbeitung, übersichtlichen Raster sowie intelligenten Hilfslinien überzeugen uns. Ebenfalls von Vorteil ist die Versionsgeschichte, die es erlaubt, frühere Versionen einsehen zu können.

3. Balsamiq

Balsamiq ist ein Wireframing-Tool, das Designer und Designerinnen vor allem in den frühen Stadien des Designprozesses nutzen. Mit der UI- und UX-Design-Software können Sie mit handgezeichneten Design-Elementen Ihre Ideen und Konzepte schnell skizzieren.

Dabei simuliert Balsamiq den Prozess des klassischen Zeichnens auf Papier, ermöglicht aber wie jedes digitale Tool, Änderungen vorzunehmen und verschiedene Versionen zu erstellen. Das Tool für Wireframes und Mockups ist sowohl als Desktop- als auch Web-App nutzbar.

Der einzige Nachteil: Für komplexere Designs und Prototypen ist Balsamiq unserer Meinung nach nicht geeignet.

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Quelle: Screenshot Balsamiq

Ideal für: Wireframing

Kosten: Balsamiq ist in drei verschiedenen Preisstufen erhältlich, die allesamt keine Nutzerbegrenzung haben. Für zwei Projekte bezahlen Sie 90 US-Dollar jährlich, bei 20 Projekten 490 US-Dollar und bei 200 Projekten 1.990 US-Dollar. In allen Paketen ist eine 30-tägige Testversion enthalten.

Was uns besonders gefällt: Wir finden an Balsamiq besonders angenehm, dass es den Fokus auf das Wesentliche legt – und das sind in diesem Fall einfache Wireframes, um erste Ideen festzuhalten. So stehen Funktion und UX im Vordergrund, anstatt über Details des Designs zu diskutieren.

Entwicklerinnen und Entwickler können diese Prototypen als HTML-Datei speichern und auf der geplanten User-Experience-Seite veröffentlichen. Außerdem können Design-Teams die Mockups durch das intuitive Drag-and-Drop-System in kürzester Zeit erstellen.

4. Axure

Bei Axure RP verrät der Zusatz bereits den Hauptzweck des UI-/UX-Tools: Rapid Prototyping. Wenn Sie auf der Suche nach einer Software für detailliertes Prototyping mit komplexen Interaktionen und Funktionen sind, ist Axure genau die richtige Lösung.

Sie können interaktive Prototypen gestalten, die nah an das endgültige digitale Produkt heranreichen – inklusive Funktionen wie bedingter Logik, Animationen und dynamischen Inhalten.

Die Funktionsbreite und die vielen Möglichkeiten von Axure haben uns beeindruckt. Das heißt allerdings auch: Für Anfänger und Anfängerinnen im Bereich des UX- und UI-Designs ist die Software etwas überfordernd. Sie richtet sich eher an Fortgeschrittene.

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Quelle: Screenshot Axure

Ideal für: Prototyping und User Testing

Kosten: Für 25 US-Dollar pro Monat bei jährlicher Zahlung pro Nutzerin und Nutzer erhalten Sie die Pro-Version von Axure RP. Wer die Team-Version nutzen möchte, um sämtliche Änderungen nachverfolgen zu können, muss 42 US-Dollar pro Monat zahlen. Eine Enterprise-Version ist auf Anfrage ebenfalls erhältlich.

Sie können Axure RP 30 Tage lang kostenlos testen.

Was uns besonders gefällt: Mit Axure können Sie High-Fidelity-Prototypen bauen – also Prototypen, die dem finalen Produkt - wie bereits erwähnt - sehr nah kommen. Da hat uns im Vergleich der UI-/UX-Design-Tools überzeugt, es gibt kaum ein vergleichbares Tool, das hier mithalten kann.

Hinzukommt die Möglichkeit, individuelle Bibliotheken mit erstellten Designs anzulegen, sodass mehrere Nutzende darauf zugreifen können. In diesen Prototypen lassen sich dann bereits in der Planung Bilder, Animation oder andere (interaktive) Elemente hinzufügen.

Weitere UI- und UX-Design-Softwares

Neben diesen vier UI- und UX-Design-Softwares sind uns während unserer Recherche noch zahlreiche weitere begegnet. Die folgenden fünf Tools haben es ebenfalls in die engere Auswahl unserer Favoriten geschafft:

  • InVision: Günstige Plattform für digitales Design, in erster Linie für Prototyping geeignet
  • Marvel: Design- und Prototyping-Tool, ideal zum Erstellen von Wireframes, Designs und Prototypen
  • Origami Studio: Design-Tool von Meta für das Erstellen und Testen interaktiver UI-Prototypen
  • Flowmapp: Online-Tool für UX-Planung, ideal für User Flows, Sitemaps und Customer Journey Maps
  • Zeplin: Developer-Handoff-Plattform für den Übergang vom Design- zum Entwicklerteam

So wählen Sie Ihr UI/UX-Toolkit aus

Bei der Auswahl an Tools stellt sich schnell die Frage, wie das perfekte Toolkit für eine Designerin oder einen Designer aussieht. Unser Tipp: Wählen Sie entweder eine All-in-One-Software wie Figma und Sketch aus oder entscheiden Sie sich anhand der gewünschten Anforderungen – beispielsweise Prototyping, Wireframing, User Testing – für ein Tool.

Einige Tipps, damit die Auswahl der richtigen UI- und UX-Design-Tools gelingt:

  • Entscheiden Sie, ob ein All-in-One-Tool – dann am besten Figma – ausreicht oder mehrere Softwares für einzelne Bereiche benötigt werden.
  • Wählen Sie Tools, die zu den Fähigkeiten Ihres Teams passen – Stichwort Anfänger oder Fortgeschrittene, komplexe oder einfache Projekte und Produkte.
  • Achten Sie auf die Kompatibilität mit bestehenden Design- und Prozess-Workflows und die Möglichkeit, bestehende Tools zu integrieren.
  • Suchen Sie nach verlässlichen Anwendungen mit regelmäßigen Updates. Ein Negativbeispiel: Die Weiterentwicklung von Adobe XD wurde Mitte 2023 eingestellt, weshalb es auch nicht auf unserer Liste auftaucht.

Fazit: Effektive Tools sorgen für ein gelungenes UI-/UX-Design

Die Auswahl der richtigen UI-/UX-Design-Tools ist entscheidend für den Erfolg digitaler Produkte. Wer auf der Suche nach All-in-One-Tools ist und insbesondere Wert auf Wireframing, Prototyping, und User Testing legt, trifft mit Figma und Sketch eine gute Wahl.

Für fortgeschrittenere Designerinnen und Designer ist Axure RP geeignet. Balsamiq hingegen lässt sich durch einfache Wireframe-Entwürfe auch von Anfängern und Anfängerinnen nutzen. Treffen Sie Ihre Entscheidungen am besten auf Basis Ihrer individuellen Anforderungen und Wünsche, der Skills Ihres Teams sowie der Möglichkeit, bestehende Workflows integrieren zu können.

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Titelbild: HubSpot

Ursprünglich veröffentlicht am Apr 18, 2024 2:00:00 AM, aktualisiert am April 18 2024

Themen:

User-Experience