Kennen Sie auch diese Unternehmenswebseiten, die seit einigen Jahren nicht oder nur marginal aktualisiert wurden? Ich finde das erschreckend – Sie auch? Immerhin sollten wir alle spätestens seit der Corona-Pandemie wissen, wie wichtig der Online-Austausch mit der Kundschaft und auch der E-Commerce sein kann. Trotzdem verweigern sich immer noch einige Unternehmen, im Web präsent und aktiv zu sein.

Wenn Sie meine Meinung teilen, sind Sie wahrscheinlich daran interessiert, Ihre Unternehmenswebseite ständig zu verbessern und sie zum Lead-Magneten zu machen.

Wenn Sie gerade zustimmend genickt haben, zeige ich Ihnen in diesem Beitrag ein paar inspirierende Beispiele, wie Sie Ihre Firmenwebsite gestalten könnten. Und ich verrate Ihnen ein paar essenzielle Erfolgsfaktoren und Tipps für einen guten Internetauftritt.

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Der Begriff „Website“ stammt aus dem Englischen und wird im Deutschen als „Webseite“ geschrieben. Häufig wird auch von „Homepage“ gesprochen, auch wenn damit nicht die Startseite, sondern der gesamte Online-Auftritt gemeint ist. Somit ist „Firmenhomepage“ ein Synonym für „Firmenwebsite“, obwohl dies technisch nicht ganz korrekt ist.

6 Webseiten von Unternehmen, die zum Nachmachen anregen

Um direkt ins Thema einzusteigen, möchte ich Ihnen zunächst ein paar gut gestaltete Unternehmenswebseiten vorstellen, von denen ich ein Fan bin. Denn sie bieten kleine, aber feine Besonderheiten, von denen man lernen kann.

Beispiel 1: Bett1

Viele Unternehmenswebseiten haben ein Problem: Sie sind „vollgestopft“ mit Informationen über Produkte, Dienstleistungen und vieles mehr. Die wichtigsten Infos auf den ersten, zweiten oder dritten Blick zu erfassen, fällt oft schwer. Nicht so bei Bett1. Die Webdesigner bzw. Webdesignerinnen haben sich bei der Gestaltung auf das Wesentliche beschränkt. Und auch die Auswahl der Produkte fällt übersichtlich aus.

Screenshot Unternehmenswebseite Bett1

Quelle: Screenshot Bett1

Wer eine Matratze sucht, hat bei Bett1 aktuell nur die Wahl zwischen fünf Modellen, wobei sich diese deutlich unterscheiden. Die eingeschränkte Auswahl hat den Vorteil, dass die Zielgruppe nicht dem „Marmeladen-Paradoxon“ bzw. „Paradox of Choice” erliegen. Ein genialer Schachzug, wie ich finde.

Beispiel 2: Sanella

Die Webseite von Sanella ist für mich ein wunderbares Beispiel, wie man Content-Marketing sympathisch in den Fokus rücken kann. Die Webseite bewirbt nämlich nicht plump das Produkt, sondern zeigt den Kunden und Kundinnen, was sich alles mit der bekannten Margarine kreieren lässt.

Deshalb gibt es im oberen Bereich der Seite eine große Suchmaske, in dieser steht „Was willst du backen?“. Darunter werden ein paar ausgesuchte Backrezepte vorgestellt. Denn genau darum geht es auf Sanella.de: um Rezepte. Die Rezepte werden verständlich und einfach erklärt, sodass auch „Laien“ sie nutzen können.

Screenshot Unternehmenswebseite Sanella

Quelle: Screenshot Sanella

Was mir ebenfalls gefallen hat: Die Sanella-Webseite bietet nicht nur Backrezepte für Kuchen und andere süße Leckereien an, sondern auch Anleitungen, wie Sie Brot und Brötchen selbst zu Hause machen können.

Beispiel 3: Reishunger

Große Fotos mit auffälligen Farbflächen – damit hat mich die Unternehmensseite von Reishunger sofort in den Bann gezogen. Wer mit der Maus über die Bilder fährt, merkt, dass sie interaktiv sind: Das Bild verschwindet und ein Text-Teaser schiebt sich hinein. Klickt man auf den Teaser, landet man auf einer Produktauswahl- oder Rezept-Seite.

Ja, auch Reishunger hat wie Sanella erkannt, dass Rezepte ein zeitloses und beliebtes Stück Content sind. Darüber hinaus ist dieser Content meiner Meinung nach ideal, um die SEO-Strategie voranzutreiben und die Reichweite zu erhöhen.

Screenshot Unternehmenswebseite Reishunger

Quelle: Screenshot Reishunger

Beispiel 4: Fritz-Kola

Viele Unternehmen gestalten ihre Webseiten mit weißen Flächen und bunten Farben (so wie Reishunger), um ein sympathisches und freundliches Gesamtbild zu erzeugen. Fritz-Cola geht genau den umgekehrten Weg: Die Firmenhomepage wurde von den Webdesignerinnen und -designern größtenteils schwarz-weiß gestaltet, wobei der Schwarzanteil dominiert.

Die Anmutung der Unternehmenswebseite ist nicht edel (wofür die Farbe Schwarz stehen kann), sondern eher wild und „abgefuckt“ wie bei einer Punk-Band.

Screenshot Unternehmenswebseite Fritz-Kola

Quelle: Screenshot Fritz-Kola

Der Ansatz von Fritz-Kola gefällt mir sehr gut. Die Unternehmensseite ist nicht so glatt wie die der meisten Firmen, sondern setzt genau das gegenteilige Statement. Damit hebt sich der Cola-Hersteller von der Masse ab und unterstreicht sein „Wir sind anders“-Image – das ich wie auch die Zielgruppe liebt.

Beispiel 5: Bigpoint

Wenn Sie sich für Computer- und Videospiele interessieren, haben Sie sicherlich schon etwas von „Farmerama“, „Drakensang Online“ und „Dark Orbit“ gehört. Hinter diesen Games steckt Bigpoint aus Hamburg. Der deutsche Entwickler und Publisher hat ein spannendes Angebot, doch die stehen bei der Unternehmenswebseite nicht im Mittelpunkt.

Screenshot Unternehmenswebseite Bigpoint

Quelle: Screenshot Bigpoint

Zum Zeitpunkt, als ich diesen Beitrag verfasst habe, ist die Website auf ein Thema optimiert: die Gewinnung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Die meisten Teaser und Call-to-Action-Buttons führen zur Karriere-Unterseite. Eine weise Entscheidung, wie ich finde. In Zeiten des Fachkräftemangels sind neue Mitarbeitende und besonders Talente ein rares Gut. Eines, um das Unternehmen genauso werben müssen wie um neue Kundschaft.

Was spricht also dagegen, kurzzeitig oder auch langfristig dem Recruiting die Startseite zu überlassen?

Beispiel 6: Apple

Wenn es um erfolgreiche und inspirierende Unternehmenswebsites geht, darf Apple natürlich nicht fehlen. Warum? Zum einen ist es ein optisches Erlebnis, die Homepage zu besuchen. Sie glänzt mit viel Weißraum, einfachen Teasern und tollen Produktfotos, welche die Zielgruppe ansprechen.

Screenshot Unternehmenswebseite Apple

Quelle: Screenshot Apple

Zum anderen begrüßt die Seite (als ich geschaut habe) die Besucher und Besucherinnen mit einem großflächigen Video. Es zeigt Ausschnitte aus der Werbekampagne für die neue Apple Watch, die derzeit auf verschiedenen Kanälen läuft.

Wer die Werbung kennt, hat auf Apple.com sofort einen Wiedererkennungseffekt. Jeder Nutzer und jede Nutzerin weiß sofort: „Hier bin ich richtig!“. Die Verknüpfung einer Werbekampagne mit der eigenen Website wird gerne vergessen, was viel Potenzial verschenkt. Apple zeigt dagegen, wie es richtig geht.

Erfolgsfaktoren und Tipps für eine gute Unternehmenswebseite

Was ist eine gute Website und was ist eine schlechte Website? Darüber scheiden sich die Geister, denn es gibt subjektive Kriterien. Aber es gibt auch einige objektive Kriterien, nach denen man eine Unternehmenswebsite beurteilen kann.

Im Folgenden gehe ich auf die aus meiner Sicht wichtigsten Faktoren für eine Unternehmenswebseite ein, die man als „gut“ oder „sehr gut“ einstufen kann:

Design

Ich weiß, die Geschmäcker sind verschieden und somit kann auch nicht jede Gestaltung allen gefallen. Ich stehe beispielsweise auf ein klares, reduziertes Webdesign, andere bevorzugen Unternehmenswebseiten mit vielen Elementen und Schnörkeln.

Was abseits des Geschmacks aber elementar wichtig ist: Das Design einer Website muss zeitgemäß und professionell wirken. Wenn man als Betrachter oder Betrachterin das Gefühl hat, ein Laie hätte die Unternehmenswebseite für wenig Geld mit einem Homepage-Baukasten zusammengeklickt oder die Gestaltung seit 1995 nicht mehr verändert, hinterlässt das keinen guten Eindruck.

Von einem Unternehmen erwartet man heutzutage, dass es seine „Web-Visitenkarte“ ernst nimmt und professionell erstellen lässt. Ist das nicht so, kann sich das negativ auf das Image einer Firma auswirken.

Responsive Design

Ein Leben ohne Handy? Das ist mittlerweile undenkbar. Das bedeutet fürs Webdesign: Ihre Unternehmenswebseite muss auf allen gängigen Geräten – sprich: Desktop-PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones – einwandfrei dargestellt werden und funktionieren. Eine Homepage, die auf einem kleinen Smartphone-Display unleserlich ist oder deren Buttons auf einem Tablet nicht nutzbar sind, gelten berechtigterweise als No-Go.

Damit Ihre Unternehmenswebseite auf allen Bildschirmgrößen korrekt dargestellt wird und bedienbar ist, benötigen Sie ein Responsive Design. Dies ist unter anderem mit einem zeitgemäßen Theme, also einer Designvorlage, und modernen CMS möglich.

CMS

Ein Redaktionssystem, englisch Content-Management-System (CMS), ist der Unterbau Ihrer Unternehmenswebseite. Betreiben Sie einen Onlineshop, ist das CMS in der Regel in das Shopsystem integriert.

Mit einem aktuellen Content-Management-System wie HubSpot CMS, Typo3, WordPress oder Joomla ist es für Sie kein Problem, ein Responsive Design zu erstellen. Und Sie können damit eine Website erstellen, die professionell und zeitgemäß aussieht.

Einige Systeme bieten die Möglichkeit, das Frontend vom Backend zu trennen. Diese sogenannte Headless-Technologie ermöglicht es Ihnen, Ihre Inhalte auf verschiedenen Plattformen auszuspielen.

Kurz: Ein leistungsstarkes CMS-System ist ein grundlegender Baustein und Erfolgsfaktor, um eine Unternehmenswebseite erstellen und pflegen zu können.

Suchmaschinenoptimierung

Wie gelangen die Nutzer und Nutzerinnen auf Ihre Firmenwebsite? Stecken Sie viel Geld in Werbebanner und andere Maßnahmen, um Traffic einzukaufen? Wäre es nicht besser, wenn Sie auch ohne großes Budget auskommen könnten?

Eine Lösung ist SEO, also Search Engine Optimization (zu Deutsch: Suchmaschinenoptimierung). Dank Ihrer SEO-Maßnahmen ranken Ihre Unternehmenswebseite insgesamt oder bestimmte Unterseiten besser bei Google, Bing und anderen Suchmaschinen.

Damit Sie das Ranking verbessern können, benötigen Sie unter anderem eine performante Website und gute Inhalte. Deshalb setzen zum Beispiel Sanella und Reishunger auf die Erstellung kostenloser Rezepte, denn diese zahlen auf die Search Engine Optimization ein und bringen fortwährend potenzielle Kunden und Kundinnen auf die Unternehmenswebseite.

User Experience

Auch die User Experience (UX) ist ein wichtiges Kriterium für eine gute Webseite. Ihre Nutzer und Nutzerinnen müssen das Benutzen Ihrer Homepage als etwas Positives erleben. Gibt es an manchen Stellen kleine oder große Probleme, lassen sich Sachen nur schwer finden oder wirkt etwas unstimmig, fällt Ihre Unternehmenswebseite in der Gunst der Besucher und Besucherinnen durch.

Ein UX-Element ist die Usability, also die Nutzbarkeit Ihrer Website. Dazu gehört, wie schon erwähnt, dass man auf allen Geräten alle Funktionen ohne Probleme bedienen kann. Auch die Benennung der Navigation, die Ergebnisse der Suchanfragen oder die Auffindbarkeit der Kontaktdaten gehören zu den UX- und Erfolgskriterien Ihrer Unternehmenswebseite.

Nehmen Sie Ihren Web-Auftritt und Ihre Unternehmenswebseite ernst

Im Zuge meiner Recherche für diesen Artikel habe ich herausgefunden, dass 2021 nur 66 Prozent aller deutschen Firmen eine Unternehmenswebseite hatten. Und ich stellte fest, dass sich dieser Wert 2023 nur minimal auf 69 Prozent verbesserte. Das bedeutet, rund 30 Prozent aller Unternehmen verzichten trotz anhaltender Digitalisierung darauf, eine Visitenkarte oder mehr im Internet zu haben.

Leider erlebe ich es immer wieder, dass Unternehmen zwar eine Webseite haben, diese aber vernachlässigen und keinen großen Stellenwert einräumen. Für sie ist eine Homepage nur ein nice to have. Ein Projekt, in das man nur wenig Zeit und Geld stecken muss.

Doch das ist der falsche Ansatz. Heutzutage ist für kleine wie auch für große Firmen eine Homepage ein Must-have. Mit Ihrem Internetauftritt beeinflussen Sie Ihr Image und Sie können mit den richtigen Inhalten Kundschaft wie auch Mitarbeitende gewinnen. Diese Möglichkeit sollten Sie meiner Meinung nach nicht ungenutzt lassen.

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Titelbild: HubSpot

Ursprünglich veröffentlicht am Jan 30, 2024 2:00:00 AM, aktualisiert am Januar 30 2024

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