Was ist Google AI Mode?

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Jennifer Lapp
Jennifer Lapp

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Der Google AI Mode ist da. Im KI-Modus der weltweit größten Suchmaschine gibt es ähnlich wie bei ChatGPT Antworten via Chat – anders also als bei der organischen Google-Suche und den bereits länger verfügbaren Google AI Overviews (AIO). Gleiche Suche, gleiche Ergebnisse? Nein: Nur 10,7 Prozent der herangezogenen URLs bei einer Suchanfrage sind im AI Mode und bei AIO gleich. Im Vergleich zur organischen Suche liegt der Wert bei 14 Prozent.

Person gibt Was ist Google AI Mode in die Suchleiste des Google AI Mode ein

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Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie genau der Google AI Mode (in Deutschland heißt der Tab „KI-Modus“) funktioniert, wie sich dadurch das Suchverhalten ändern könnte und was er für Ihre SEO-Arbeit bedeutet.

📋 Das Wichtigste in Kürze

Der Google AI Mode verändert die Suchmaschinenoptimierung grundlegend. Statt klassischer Klicks auf Links erhalten Nutzer:innen konversationelle KI-Antworten, die nur bei kauforientierten Suchen zu externen Klicks führen.

  • Verfügbarkeit: Seit Oktober 2025 in Deutschland unter dem Tab „KI-Modus" verfügbar
  • Nutzerverhalten: 90-100 Prozent aller KI-Suchen bleiben „klicklos", nur transaktionale Suchen generieren Traffic
  • Paradigmenwechsel: Von SEO zu AEO (Answer Engine Optimization) – Citations werden wichtiger als Rankings
  • Praktische Maßnahmen: E-E-A-T-Optimierung, Content Chunking, Snippet-First-Formatierung und Seitentyp-spezifische Optimierung

⏱️ Lesezeit: 9 Minuten

Seit wann ist der AI Mode in Deutschland verfügbar?

Seit Anfang Oktober ist der AI Mode von Google in Deutschland verfügbar, zuvor wurde er unter anderem in den USA und Kanada ausgerollt. Sie finden die Funktion auf der „normalen“ Google-Seite unter einem separaten Reiter namens „KI-Modus“ oder direkt unter der URL google.com/ai.

Screenshot der Google Suche mit KI-Modus ButtonQuelle: Google 

Wie funktioniert der AI Mode in der Google-Suche?

Der KI-Modus von Google funktioniert ähnlich wie die organische Suche: Sie tippen Ihren Suchbegriff – oder vielmehr eine Frage – ein und schicken Ihre Anfrage ab. Sie können darüber hinaus:

  • via Voice-Befehl suchen

  • Bilder hochladen

  • den KI-Modus-Verlauf öffnen

Anschließend erhalten Sie das Suchergebnis, das Ihnen neben der zusammengefassten Antwort auch Auszüge der durchsuchten Websites (in der Browser-Version rechts) anzeigt. Danach können Sie Ihre Suche durch weitere Eingaben und Fragen weiter verfeinern.

Screenshot der Google AI Mode SuchergebnisseQuelle: Google 

Wie verändert der Google AI Mode unser Suchverhalten?

Unser Suchverhalten ändert sich durch den KI-Modus – das machten bereits Perplexity, ChatGPT & Co. deutlich. Statt einer mit Links befüllten Suchergebnisseite (SERP) steht jetzt die konversationelle Erfahrung im Mittelpunkt. Nutzer:innen müssen den KI-Modus nicht verlassen, um ihre Antwort zu finden.

Für Content Creator und Marketingverantwortliche heißt das: Der Traffic bricht ein. Eine Studie des Search Engine Journal zeigt, wie genau Googles AI Mode genutzt wird. Die aus meiner Sicht drei wichtigsten Erkenntnisse zum veränderten Suchverhalten:

  1. „Sticky AI Mode“: Drei von vier User:innen haben den KI-Modus nie verlassen, mit einer Suchanfrage verbringen sie durchschnittlich zwischen 52 und 77 Sekunden im KI-Modus.

  2. Geklickt wird nur bei Käufen: In der Studie gab es keine externen Klicks. Lediglich bei Transaktionen (wenn Sie zum Beispiel eine Tasche kaufen möchten) wurde geklickt. Das bestätigen auch weitere Erhebungen, bei einer Semrush-Studie blieben 90 Prozent aller AI-Mode-Sessions „klicklos“.

  3. Sichtbarkeit schlägt Traffic: Nicht mehr der reine Traffic ist wichtig, sondern die Sichtbarkeit Ihres Contents im KI-Modus.

Die Suchintention (Search Intent) wird aus meiner Sicht damit noch wichtiger. Während informative Suchen („Was ist XYZ?“) direkt im KI-Modus beantwortet werden, bleibt die Chance auf Klicks bei kommerziellen und transaktionalen Suchen („Produkt X kaufen“, „bester Anbieter für Y“) immerhin vorerst bestehen.

AEO statt SEO: Citations werden wichtiger als reine Links

Um weiterhin erfolgreich Content bei Google zu platzieren, begegnet mir der Begriff AEO (Answer Engine Optimization) sehr häufig. AEO zielt nicht mehr primär auf ein Ranking in den Top 10 ab, sondern legt den Fokus darauf, zur Quelle der KI-Antwort zu werden – also eine Citation (Zitierung) zu erhalten.

Wenn KI-Modelle wie Googles KI-Modus, aber auch etwa ChatGPT oder Perplexity Ihre Inhalte als vertrauenswürdige Antwort herangezogen werden, haben Sie gute Chancen auf Conversions. Ein Beispiel gibt Patrick Stox von Ahrefs: „Letzten Monat kamen zwar nur 0,5 Prozent der Besucher:innen über die KI-Suche, sie machten aber 12,1 Prozent unserer Anmeldungen aus. Diese Conversion Rate ist 23-mal höher als die, die wir über die traditionelle organische Suche erzielen.”

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4 Tipps, damit Ihr Content in Googles KI-Antworten auftaucht

Die gute Nachricht: Gutes SEO ist auch gutes AEO. Die Grundlagen bleiben, aber die Gewichtung verschiebt sich. Nikhil Rangpariya vom „Digital Growth Insights“-Newsletter bringt es aus meiner Sicht in seinem LinkedIn-Post auf den Punkt: „Sehen Sie AEO nicht als Ersatz. Es ist eine Weiterentwicklung von SEO.“

Nicht alles verändert sich radikal, SEO ist nicht tot – aber die Suchmaschinenoptimierung verändert sich, ein wesentlicher Teil davon wird die Answer Engine Optimization sein. Mit diesen vier Tipps erhöhen Sie die Chance, dass Ihr Content als Quelle genutzt wird.

1. E-E-A-T ist wichtiger als jemals zu vor

Mehr als je zuvor muss Google erkennen, warum Sie und Ihr Content vertrauenswürdig sind. Zeigen Sie als echte Erfahrung durch Fallstudien, lassen Sie etwa Blogbeiträge von echten Expert:innen wie meiner Kollegin Jenia Chornaya schreiben, nutzen Sie dafür aussagekräftige Autorenprofile.

E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trust) ist bereits seit ein bis zwei Jahren wichtig – mit Googles AI Mode wird das Konzept noch entscheidender.

2. Inhalte für die KI strukturieren (Chunking)

Die KI muss Ihre Inhalte verstehen. Sie müssen alleinstehend funktionieren, ein ganzer Artikel mit rotem Faden ist gut, aber nicht in jedem Szenario auch perfekt für Google. Setzen Sie auf Chunking:

  • Schreiben Sie prägnante, kurze Absätze mit zwei bis drei Sätzen, die geschlossen Sinn ergeben.

  • Gliedern Sie Ihre Beiträge strukturiert mit H2/H3-Überschriften, aussagekräftigen Grafiken, Aufzählungen, Tabellen und so weiter.

  • Nutzen Sie vor allem Bullet Points und Listen, da Künstliche Intelligenz diese einfach parsen kann.

Unser Blog Research Assistant von HubSpot etwa hilft Ihnen mit SEO-Empfehlungen für LLMs und die klassische Suche, gleichzeitig unterstützt Sie unsere generative KI Breeze bei der konkreten Erstellung und dem Content Chunking.

Screenshot aus HubSpot Breeze-Blog-Research-Assistant

Quelle: Screenshot HubSpot

3. Direkte Antworten formulieren (Snippet-First-Format)

Optimieren Sie nicht auf Keywords, sondern auf Fragen. Stellen Sie die Antwort an den Anfang des jeweiligen Abschnitts.

  • Nutzen Sie W-Fragen als Überschriften – siehe die ersten Abschnitte meines Artikels.

  • Platzieren Sie die präzise Antwort mit 270 bis 370 Zeichen inklusive Leerzeichen direkt darunter.

  • Heben Sie der KI Frage-Antwort-Paare mittels strukturierter Daten hervor, etwa über Schema.org.

4. Optimieren Sie Inhalte nach Seitentyp

Die bereits zitierte SEJ-Studie zeigt auch, dass der AI Mode von Google nicht immer die beste Antwort liefern, sondern auch den passenden Seitentyp für die Suchintention der Nutzer:innen. Suchen Sie etwa transaktional (etwa nach einem Laptop), werden Marktplätze wie eBay oder Marken-Websites ausgespielt. Bei Vergleichssuchen sind Bewertungsportale gefragt, bei Suche nach den Bewertungen eines Produkts werden die Marke selbst oder Communites wie Reddit zitiert.

Ihre Seite muss also nicht für jede Art der Anfrage sichtbar sein. Optimieren Sie auf Suchintention und Seitentyp.

Fazit: Google AI Mode ändert die Arbeit im Marketing

Mit Googles KI-Modus ändert sich die Arbeit von SEO-Verantwortlichen. Klar: Auch zuvor gab es erste Studien und Entwicklungen – wenn der (bisherige) Platzhirsch aber einen Angriff auf Marktanteile an der KI-Suche macht, horcht der Markt auf.

Für Sie bedeutet das ganz konkret:

  1. Citations sind die neue Währung: Eine Zitierung ist ein direktes Autoritätssignal. Sie baut Vertrauen (Trust) auf, auch wenn sie keinen direkten Link generiert. Wir sehen eine Schwerpunktverschiebung von SEO hin zu AEO.

  2. Autorität ist entscheidend: Die KI mag starke Websites (etwa Wikipedia, Fachportale oder Foren), wie eine Studie von SE Ranking zeigt. Autorität wird also wichtiger, erreichbar unter anderem über über E-E-A-T.

  3. Content Chunking: Es wird entscheidender, spezifische „Inhaltshappen“, meist ist hier immer nur vom englischen Begriff „Chunks“ die Rede, zu erstellen. Absätze müssen in sich geschlossen funktionieren und Fragen beantworten.

  4. Qualität schlägt Quantität: Die wenigen Klicks, die bei transaktionalen Suchen übrig bleiben, sind durch die Vorqualifizierung der KI extrem wertvoll und konvertieren (wie das Ahrefs-Beispiel zeigt) sehr gut.

Mein Tipp: Verfallen Sie nicht in Panik, wenn der Traffic sinkt. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das, was Sie gewinnen: Autorität. Erstellen Sie – wie bisher auch – die besten, hilfreichsten und vertrauenswürdigsten Inhalte für Ihre Zielgruppe.

Und, eine wichtige Zahl zur abschließenden Einordnung: Googles KI-Suche hatte im Juli „nur“ 100 Millionen aktive User:innen. Die AI Overviews hingegen lagen zu diesem Zeitpunkt bei zwei Milliarden Nutzer:innen. Der Wandel kommt also – es bleibt Ihnen aber auch noch etwas Zeit zur Umsetzung.

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Häufig gestellte Fragen zum Google AI Mode

Ersetzt der Google AI Mode die klassische Google-Suche vollständig?
Nein, der AI Mode ist ein zusätzlicher Tab neben der klassischen Suche und den AI Overviews. Nutzer:innen können selbst entscheiden, welche Suchvariante sie verwenden möchten. Die klassische organische Suche bleibt weiterhin verfügbar und wird auch nicht abgeschaltet. Der AI Mode ergänzt das Google-Ökosystem als konversationelle Alternative für bestimmte Suchanfragen.
Wie unterscheidet sich der AI Mode von Google AI Overviews?
AI Overviews sind kurze KI-generierte Zusammenfassungen, die oberhalb der organischen Suchergebnisse erscheinen. Der AI Mode hingegen ist eine vollständige konversationelle Sucherfahrung in einem separaten Tab, ähnlich wie ChatGPT. Während AI Overviews zwei Milliarden Nutzer:innen erreichen, hatte der AI Mode im Juli 2025 erst 100 Millionen aktive User:innen. Zudem überschneiden sich die zitierten URLs nur zu 10,7 Prozent zwischen beiden Formaten.
Muss ich meine bisherige SEO-Strategie komplett ändern?
Nein, eine komplette Änderung ist nicht notwendig. Gutes SEO bleibt die Grundlage für gutes AEO (Answer Engine Optimization). Die bewährten SEO-Prinzipien wie hochwertige Inhalte, technische Optimierung und Nutzerfokus gelten weiterhin. Die Gewichtung verschiebt sich jedoch: E-E-A-T, strukturierte Daten, Content Chunking und direkte Antwortformate werden wichtiger. Sie sollten Ihre Strategie evolutionär anpassen, nicht revolutionär umkrempeln.
Sollte ich mich auf den AI Mode konzentrieren oder auf AI Overviews?
Kurz- bis mittelfristig sollten AI Overviews Priorität haben, da sie mit zwei Milliarden Nutzer:innen eine deutlich größere Reichweite bieten. Langfristig ist jedoch eine Strategie für beide Formate sinnvoll, da die Optimierungsmaßnahmen sich stark überschneiden: strukturierte Inhalte, E-E-A-T, Content Chunking und direkte Antworten funktionieren für beide KI-Suchvarianten. Die gute Nachricht: Wer für AEO optimiert, bedient automatisch beide Formate.
Was bedeutet „klicklose Suche" konkret für mein Business?
Bei klicklosen Suchen erhalten Nutzer:innen ihre Antwort direkt im AI Mode, ohne Ihre Website zu besuchen. Das bedeutet weniger direkten Traffic, aber nicht zwangsläufig weniger Business-Impact. Ihre Marke wird als autoritative Quelle wahrgenommen, was Vertrauen aufbaut. Bei transaktionalen Suchen (Kaufabsichten) bleiben Klicks erhalten – und diese Besucher:innen konvertieren nachweislich 23-mal besser als Traffic aus klassischer organischer Suche. Fokussieren Sie sich daher auf qualitativ hochwertige Leads statt auf reine Traffic-Zahlen.
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