Generative KI: Das steckt hinter dem Hype

Zukunft des Marketings in EMEA
Janina Vendrami
Janina Vendrami

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Zwar ist Künstliche Intelligenz (KI) für unternehmerische und marketingtechnische Zwecke schon länger im Einsatz, generative AI erlebt in dieser Definition aber erst seit dem Erfolg von ChatGPT einen nie dagewesenen Hype.

Generative KI bildlich dargestellt als Mischung aus Mensch und Computer

Nicht nur im Content Marketing öffnen sich durch generative Künstliche Intelligenz neue Türen. Gleichzeitig birgt gerade der scheinbar unkontrollierbare Fortschritt der Technologie auch seine Risiken. Wir haben verschiedene Anbieter für generative KIs genauer unter die Lupe genommen und untersucht, welche Chancen und Gefahren sich für Unternehmen ergeben.

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Wie funktioniert die generative AI?

Die Grundlage für generative AI bilden sogenannte Deep-Learning-Algorithmen. Diese neuronalen Netzwerke bestehen aus einer großen Anzahl künstlicher Neuronen, die Informationen bearbeiten und weitergeben. Dabei arbeitet die generative Künstliche Intelligenz mit mehreren Schichten (deep layers), durch deren Kombination die KI komplexe Muster und Beziehungen innerhalb der bereitgestellten Daten erlernen kann.

Nachdem die generative Künstliche Intelligenz mehrere Trainings unterlaufen hat, ist sie bereit, um Inhalte mittels Prompts, also Befehlen, zu generieren. Dabei berechnet sie Wahrscheinlichkeiten für jedes nächste Element, um den plausibelsten Schritt zu bestimmen. Je exakter die Prompts formuliert werden, desto relevanter und zutreffender sind die generierten Inhalte. Gleichermaßen ist eine generative AI nur so stark wie die Inhalte, mit denen sie trainiert wurde.

Die Vorteile von generativer KI für Unternehmen

Durch Künstliche Intelligenz wurden bereits viele Arbeitsschritte und Prozesse, die sonst von Menschen erledigt werden, automatisiert. Vor allem kreative Bereiche kommen nun zunehmend in den Fokus generativer KI.

Für Unternehmen bedeutet der Einsatz der AI-Tools häufig einen Initialaufwand, der sich durch die automatisierte Produktion und Distribution von Content aber schnell rechnen kann. Daneben bringt generative Künstliche Intelligenz weitere Vorteile:

  • Kreative Unterstützung: Durch die zahlreichen Vorschläge und unbegrenzten Möglichkeiten bieten generative AIs viel Raum für Inspiration.
  • Höhere Produktivität: Besonders sich wiederholende Inhalte oder zeitaufwändige Aufgaben können von der generativen KI übernommen werden. Das ermöglicht den Mitarbeitenden, ihren Fokus auf komplexe Aufgaben zu legen, was die Produktivität in beiden Bereichen erhöht.
  • Fortschritt und Innovation: Die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten der generativen AIs befeuern den Innovationsgeist und sorgen auch in Branchen wie der Medizin für Fortschritt, indem sie beispielsweise zur Datenanalyse genutzt werden.

Generative KI: Einsatzgebiete im Überblick

Generative Künstliche Intelligenz wird bereits in zahlreichen Gebieten eingesetzt, um Prozesse und Arbeitsschritte zu automatisieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • Unterstützung im Kundensupport mittels Chatbots
  • Erstellung von unterschiedlichen Textformaten und jeglichen Sprachen wie Produktbeschreibungen, Blogartikel, Social Media Beiträge, Drehbücher oder auch eBooks
  • Korrektur, Recherche oder Zusammenfassen von Studien und umfassenden Texten
  • Mit bildbasierten generative AI-Tools können Sie einzigartige Inhalte wie Produktbilder, KI-Bilder, Verpackungen, Testimonials, Grafiken, Posts oder Logos generieren, oder aber bestehende Bilder anpassen lassen.
  • Videos werden nicht nur geschnitten, sondern auch bearbeitet, mit Bauchbinden versehen, Untertitel können hinzugefügt und Farbkorrekturen vorgenommen werden.
  • Neben Tools zur Musikproduktion und Tonbearbeitung ist vor allem die Technologie Text-To-Speech (TSS) spannend. Denn hiermit können Erklär-, Produkt- und Werbevideos jeglicher Form mit KI-Stimmen unterlegt werden, und natürlich rein auditive Formate wie Podcast- und Radiowerbung vertont werden.
  • Unterstützung bei der Programmierung von Websites

Generative KI: Welche Tools gibt es?

Vor allem im Marketing sind generative AI-Tools zunehmend relevant, da sie über die Automatisierung hinaus auch die Entwicklung, Produktion und Distribution von Inhalten und Produkten vereinfachen.

1. Content Assistant von HubSpot

Mit dem Content Assistant von HubSpot können Sie Texte und Inhalte jeder Länge in sekundenschnelle erstellen. Dadurch, dass die Content-Generator-Tools in die Produkte von HubSpot integriert sind, können Sie nahtlos zwischen manueller und KI-gestützter Content-Erstellung wechseln, um Beiträge, Landing Pages, Social Media Posts, E-Mails für Vertrieb und Marketing und vieles mehr zu kreieren.

Der KI-gestützte Content-Generator von HubSpot erhöht nicht nur die Produktivität, sondern auch die Kreativität von Marketing-, Vertriebs- und Servicefachleuten.

Preise:

  • Kostenlos

2. ChatSpot

ChatSpot ist ein konversationsbasierter CRM-Bot, den Sie mit HubSpot verbinden können. Mittels sprachbasierten Befehlen können Vertriebs-, Marketing- und Servicemitarbeitende schnell und einfach auf Daten aus dem HubSpot CRM zugreifen und ihre Produktivität steigern.

Doch ChatSpot lässt Sie nicht nur mit Ihren CRM-Daten interagieren, sondern kann Ihnen auch bei der Content-Erstellung und beim Reporting behilflich sein. Zudem können Sie ChatSpot auch dazu nutzen E-Mails zu schreiben, Status-Updates zu erhalten oder Prognosen zu erstellen.

Preise:

  • Kostenlos

3. Campaign Assistant

Der Kampagnenassistent von HubSpot ist eine kostenlose KI-gestützte Funktion, mit der Sie ansprechende Landingpages, Marketing-E-Mails und Anzeigentexte erstellen können, um Marketingkampagnen effizienter zu gestalten. Geben Sie einfach eine kurze Beschreibung Ihres Kampagnenziels, Ihrer Zielgruppe und des gewünschten Tonfalls an – und schon erstellt der Kampagnenassistent im Handumdrehen fesselnde Texte.

Dank der nahtlosen Integration mit HubSpot können Sie mit nur einem Klick eine neue Landingpage oder Marketing-E-Mail sofort in Ihrem Account erstellen. Die KI-geniereten Inhalte werden direkt eingebettet, was Ihre Prozesse noch weiter beschleunigt.

Preise:

  • Kostenlos

4. Neuroflash

Neuroflash ist ein deutsches Unternehmen, welches sowohl eine Künstliche Intelligenz im Textbereich anbietet. Es wirbt mit einem Schreibwerkzeug, dass die Kundenkommunikation perfekt auf das jeweilige Unternehmen abstimmt. Die KI hilft dabei auch eigene Texte zu verbessern und gibt sekundenschnelles Feedback. Außerdem werden gleich noch Vorschläge mitgeliefert, wie der Text noch aussagekräftiger werden kann.

Preise:

  • Keine kostenlose Version verfügbar
  • Staffelung in Standard (30€/Monat), Pro (80€/Monat) und Enterprise (ab 400€/Monat)

5. Midjourney

Midjourney ist ein Tool, das vor allem das Herz von Designer und Desigerinnen höherschlagen lässt – denn es kreiert KI-basierte Kunst. Mit einfachen Textbefehlen, also Prompts, erstellt die AI jegliche Art von Bildern oder Grafiken.

Preise:

  • Keine kostenlose Nutzung möglich
  • Unterschiedliche Modelle mit Basic (10 US-Dollar/Monat), Standard (30 US-Dollar/Monat), Pro (60 US-Dollar/Monat)

6. ChatGPT

Wenn wir über generative AI-Tools sprechen, dann darf ChatGPT natürlich nicht fehlen. ChatGPT ist ein KI-Chatbot, der Ihnen bei einer Vielzahl von Aufgaben helfen kann. Sie können ChatGPT beispielsweise dazu nutzen, um E-Mails zu erstellen, Themen zu recherchieren, Ideen zu generieren, neue Texte zu schreiben oder vorhandene Texte umzuschreiben. Geben Sie dazu einen Befehl (auch Prompt genannt) in das Chat-Fenster ein und Sie erhalten eine Antwort.

Preise:

  • Kostenlos
  • ChatGPT Plus kostet 20 Dollar pro Monat

7. Runway

Runway ist ein KI-basiertes Tool, das bei der Videobearbeitung unterstützt. Bereits im Jahr 2019 wurde Runaway das erste Mal eingeführt. Es ist keine Codierung notwendig, weswegen das Tool vor allem mit einer hohen Nutzerfreundlichkeit punktet und die Effizienz bei Farbkorrektur oder Compositing erhöht.

Preise:

  • Kostenlose Version verfügbar
  • Abos gibt es in folgenden Kategorien: Standard (12 US-Dollar/Monat), Pro (28 US-Dollar/Monat), Unlimited (76 US-Dollar/Monat), Enterprise

8. LOVO.AI

Bei LOVO.AI handelt es sich um eine Künstliche Intelligenz, die Text-To-Speech umwandelt. Dadurch lässt sich beispielsweise Podcastwerbung in Sekunden generieren. Die Plattform bietet über 33 Sprachen mit 180 menschenähnlichen Stimmen an.

Preise:

  • Freie und kostenlose Version nutzbar
  • Staffelungen ergeben sich aus drei Modellen: Basic (19 US-Dollar/Monat), Pro (24 US-Dollar/Monat) und Pro+ (75 US-Dollar/Monat)

9. Browse AI

Browse.AI monitort in Echtzeit Websites. Das Tool greift dabei ständig die Veränderungen auf den Websites ab, sodass sich auch verändernde Preise auf Websites nachvollziehen lassen. Die Daten können dabei bei Bedarf automatisch in ein Spreadsheet eingetragen werden.

Preise:

  • Nicht kostenlos nutzbar
  • Es werden drei Modelle angeboten: Starter (19 US-Dollar/Monat), Professional (99 US-Dollar/Monat), Team (249 US-Dollar/Monat)

10. Compose AI

Compose.AI ist eine Chrome-Extension, die ähnlich wie ChatGPT auch textbasiert arbeitet. Die Erweiterung analysiert den Schreibstil des Nutzenden und schlägt Autovervollständigungen vor. Auch E-Mails lassen sich mit Compose.AI automatisieren. Dies soll bis zu 40 Prozent der eigenen Zeit sparen.

Preise:

  • kostenlos

11. Durable (Website bauen)

In 30 Sekunden eine einfache Website mit Bildern und Text bauen? Das verspricht Durable. Mit einem Baukastenprinzip wird der Name der Firma oder der Person abgefragt sowie um welchen Business-Bereich es sich handelt und anschließend schlägt die KI eine passende Website vor.

Preise:

  • keine kostenlose Version verfügbar
  • Starter (15 US-Dollar/Monat) und Business (25 US-Dollar/Monat) warden angeboten

Generative Künstliche Intelligenz: Gefahren und Risiken

Das Thema KI ist gedanklich häufig mit dystopischen Science-Fiction-Szenarien verknüpft und auch der Deepfake-Trend hat hier wenig Positives beigetragen. Ein großes moralisches Thema, das sich im Zusammenhang mit generativer KI auftut, ist die menschliche Voreingenommenheit der Trainingsdaten.

Während Nutzende Künstliche Intelligenzen in der Regel als Maschinen mit neutralen Ansichten wahrnehmen, färben neben korrekten Daten und Fakten auch reaktionäre Einstellungen auf die Ergebnisse ab. Auf diese Weise werden schnell Vorurteile reproduziert oder Ungleichheiten verstärkt. Das zumindest passierte im Jahr 2016 mit Microsofts AI-Chatbot Tay, als dieser zunehmend rassistisch und sexistisch wurde und schließlich vom Markt genommen wurde.

Auch der Arbeitsmarkt ist von generativen KIs betroffen, da durch die Automatisierung immer mehr Arbeitsschritte und Aufgaben für Menschen wegfallen. Unternehmen, die bereits generative AI nutzen, sollten daher offen und transparent auf die Mitarbeitenden zugehen und bei Bedarf Umschulungen anbieten.

Ein großes Risiko von generativer KI ist missbräuchliche Nutzung, beispielsweise indem gefälschte Inhalte oder manipulierte Informationen generiert und geteilt werden. Viele der generativen AIs stecken noch in den Kinderschuhen, weshalb insbesondere bei informationsbasierten Tools ein Daten- und Faktencheck empfehlenswert ist.

Fazit: Generative KIs zurecht ein Hype?

Für Unternehmen bringen generative KIs zahlreiche Vorteile, da nicht nur zeitliche und finanzielle Ressourcen gespart werden, sondern auch Raum für mehr Innovation und Ideen geschaffen wird. Die Tools können zwar in vielen wertschöpfenden Bereichen Abhilfe leisten, stoßen aber auch immer noch an ihre Grenzen.

Den Hype um die generativen KIs finden wir dennoch gerechtfertigt, besonders im Hinblick auf die rasanten Weiterentwicklungen. Wer sich bereits jetzt intensiver mit dem Thema beschäftigt, wappnet sich bestens für eine Zukunft, aus der die generative Künstliche Intelligenz nicht mehr wegzudenken ist.

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Titelbild: philipp-dach / Midjourney

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