Arbeitsmoral verbessern: Das können Unternehmen tun

Leitfaden für mehr Produktivität
Leonard Kaimich
Leonard Kaimich

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Sind Sie eine Führungskraft? Sehen Sie jeden Tag, wie Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen oft demotiviert am Computer sitzen, ohne Elan in Kundengespräche gehen und ihren Arbeitsplatz dreckig hinterlassen? Dann sollten Sie schleunigst handeln und die Arbeitsmoral verbessern.

Ein Team kommt zusammen zur Förderung der Arbeitsmoral

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Was ist eine gute Arbeitsmoral?

Gute Arbeitsmoral, auch hohe Arbeitsmoral genannt, zeigt sich in mehreren Punkten. Zum einen sind Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen engagiert. Sie gehen aus intrinsischer Motivation heraus (also aus innerem, eigenem Antrieb) neue Projekte auf der Arbeit an und zeigen Leistung.

Das Einarbeiten in unbekannte Themen, auch wenn sie schwierig sind, übernimmt Ihr Team gerne. Gibt es zeitaufwändige Probleme zu lösen, machen die Angestellten in einem Team oder Unternehmen mit hoher Arbeitsmoral auch mal notwendige Überstunden. Und sie verfolgen ihre beruflichen Ziele gelegentlich mal in der Freizeit − trotzdem achten sie auf eine gesunde Work-Life-Balance.

Eine gute Arbeitsmoral zeigt sich auch im Miteinander: Bei schwierigen Aufgaben helfen sich alle Kollegen und Kolleginnen gegenseitig. Für die Leistungen und Ergebnisse gibt es die passende Wertschätzung.

Was sind die Vorteile einer hohen Arbeitsmoral?

Wenn die innere Einstellung zur Arbeit positiv ausfällt, steigert das die Motivation und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Sie stehen gerne jeden Morgen auf, um für Ihr Unternehmen tätig zu sein. Das steigert die Bindung zwischen den Kollegen und Kolleginnen. Dies alles erhöht die Produktivität und verringert die Fluktuation.

Und die gute Arbeitsmoral verbessert das Image Ihres Unternehmens − was sich zum Beispiel positiv auf die Verkaufszahlen Ihrer Produkte auswirkt.

Wie zeigt sich eine schlechte Arbeitsmoral?

Eine schlechte Arbeitsmoral stellt das Gegenteil zur guten bzw. hohen Arbeitsmoral dar: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind unzufrieden und demotiviert, sie arbeiten ineffizient und müssen von ihren Führungskräften zur Arbeit angetrieben werden. Darunter leiden die Qualität der Leistung, die Produktivität, das Image und das finanzielle Ergebnis des Unternehmens.

Beispiele für gute und schlechte Arbeitsmoral

Frau Patel hat in ihrer Freizeit über eine Verbesserung des Produktes nachgedacht. Herr Tanaka arbeitet sich aus eigenem Antrieb in ein neues Tool ein, um seine Leistung zu verbessern. Und der neue Auszubildende übernimmt mehr Aufgaben, als er müsste. All das sind klare Zeichen, dass in Ihrem Team oder im gesamten Unternehmen eine hohe Arbeitsmoral herrscht.

Bekommen Sie dagegen mit, dass Herr Konrad ständig schlechte Stimmung verbreitet, Frau Wiese trotz vieler Aufgaben lieber eine Sportübertragung anschaut und der gesamte Außendienst seit Monaten schlechte Leistung bringt, stellen das Alarmzeichen dar. Ein Grund könnte sein – es herrscht eine schlechte Arbeitsmoral!

Wie ist die Arbeitsmoral in Deutschland?

Darüber gibt es verschiedene Aussagen. Zum einen erscheinen regelmäßig Studien, die besagen, die Arbeitsmoral in Deutschland sei schlecht und die Deutschen würden ungerne zur Arbeit gehen. Zum anderen attestieren Erhebungen einen hohen Arbeitseifer in deutschen Unternehmen. Selbst in der Corona-Pandemie sei trotz Anstieg der mehrheitlichen Arbeitsbelastung im Durchschnitt die Motivation gestiegen.

Wie lässt sich die Arbeitsmoral verbessern?

Wenn Sie die Arbeitsmoral in Ihrem Team oder in Ihrem Unternehmen insgesamt verbessern möchten, haben Sie dazu zahlreiche Hebel. Diese lassen sich grob in Motivationsfaktoren und Hygienefaktoren unterteilen.

Die Motivationsfaktoren werden gerne als „satisfier” bezeichnet, da sie die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöhen können. Dazu gehören beispielsweise spannende Aufgaben, gute Karrierechancen, selbstbestimmtes Arbeiten und eine etablierte Scheiterkultur.

Ebenso sollten Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen regelmäßig positives Feedback und Anerkennung geben. Auch die Werte und Ziele, die ein Unternehmen verfolgt (der „purpose”) nehmen an Bedeutung zu.

Dissatisfier” nennt man die Hygienefaktoren. Denn die Punkte, die hierunter fallen, sehen die Angestellten als selbstverständlich an. Werden sie nicht erfüllt, senkt das die Zufriedenheit und damit die Arbeitsmoral.

Das ist der Fall, wenn in Ihrem Unternehmen die Bezahlung mittelmäßig bis schlecht ausfällt, die Arbeitsbedingungen zu wünschen übrig lassen, starre Hierarchien bestehen oder die Führungskräfte ihre Teams nicht richtig führen.

Was die Arbeitsauffassung und damit unter anderem die Arbeitsmotivation beeinflusst, hängt auch von der Branche ab, denn viele Berufe lassen sich nur schwer miteinander vergleichen. Ebenso spielen Trends eine Rolle: In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit erscheinen manche Faktoren unwichtiger, als wenn es genügend Jobs zur Auswahl gibt.

Fazit: Arbeiten Sie an der Arbeitsmoral!

Leistung und Produktivität hängen nicht zwangsläufig mit einer hohen Arbeitsmoral zusammen. Doch es macht Ihnen leichter, Ihren Mitarbeitenden Hohes abzufordern, wenn diese eine starke Motivation und ein großes, eigenständiges Engagement zeigen. Doch fordern Sie nicht nur, sondern geben Sie auch etwas zurück − zum Beispiel in Form von Wertschätzung.

Zukunft der Produktivität

 

Titelbild: eclipse_images / iStock / Getty Images Plus

Themen: Motivation

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