Demotivation bei der Arbeit: Gründe und Tipps zur Überwindung

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Leonard Kaimich
Leonard Kaimich

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„Warum sollte ich diesen Monat wieder 120% geben, wenn mein Vorgesetzter eh nicht mit meiner Leistung zufrieden ist?” oder „Weshalb sollte ich noch mehr Sales-Abschlüsse generieren, wenn es dafür eh keine Boni gibt?” Kennen Sie derlei Gedanken? Schwirren Ihnen derartige Sätze des Öfteren durch den Kopf, dann leiden Sie wahrscheinlich unter Demotivation.

Schlafende Frau vor Laptop leidet an Demotivation bei der Arbeit

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Demotivation in der Psychologie: Das steckt dahinter

Wenn Menschen demotiviert sind, dann fehlt oder mangelt es ihnen an Motivation. Das heißt, weder eine intrinsische, noch eine extrinsische Motivation hilft, selbst gesteckte oder auferlegte Ziele zu erreichen. Demotivation können Sie auf der Arbeit und im privaten Umfeld erleben.

Wie entsteht Demotivation?

Für eine Demotivation gibt es verschiedene Gründe. Zum einen kann diese in Ihrem Inneren begründet sein, weil Sie zum Beispiel ständig Selbstzweifel haben. Zum anderen fühlen Sie sich gegebenenfalls durch äußere Gründe demotiviert.

So passiert es beispielsweise, weil Sie keine Anerkennung durch Freunde und Freundinnen, Ihre Familie oder aus Ihrem Umfeld erhalten oder auf der Arbeit ständig langweilige Aufgaben von Ihren Führungskräften bekommen, welche Sie unterfordern.

Ursachen für Demotivation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Den Begriff „Demotivation” assoziieren viele Menschen mit ihrer Arbeit. Verständlich, denn der Job nimmt möglicherweise auch bei Ihnen einen Großteil Ihrer Zeit ein.

Hier ein paar Gründe, wie Sie als Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin den Status „demotiviert” erreichen können:

  • Sie erhalten von Ihrem oder Ihrer Vorgesetzten über einen langen Zeitraum hinweg extrem anstrengende Aufgaben. Dementsprechend fühlen Sie sich überfordert.
  • Stress, Stress und nochmals Stress: Sie stehen ständig unter Druck und dürfen immer nur das beste Ergebnis abliefern? Das ist ziemlich demotivierend.
  • Das Gegenteil kann ebenfalls der Fall sein: Wenn Sie von Ihrem Chef oder Ihrer Chefin dauerhaft langweilige oder wenig anstrengende Aufgaben erhalten, wirkt das ebenfalls demotivierend.
  • Geben Sie stets Ihr Bestes, doch Ihre Führungskräfte geben Ihnen dafür kein Lob? Sie erhalten keine andere Form der Anerkennung für Ihre Leistung? Auch das ist eine häufige Ursache für Demotivation bei der Arbeit.
  • Ein niedriges Gehalt oder eine nicht Ihrer Leistung entsprechende Entlohnung gilt als handfester Grund, weshalb Sie wenig Motivation in sich spüren.
  • Starre Hierarchien, komplizierte Prozesse, lange Entscheidungswege und kaum Entscheidungsfreiheit tragen zu einem demotivierenden Arbeitsumfeld bei.
  • Kontrolliert die Chefin jede Aufgabe bis ins Detail nach? Müssen Sie wegen kleinsten Fehlern zum Rapport bei Ihren Führungskräften? Kündigt Ihr Vorgesetzter ohne scheinbaren Grund anderen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen? Ein schlechtes Arbeitsklima drückt deutlich auf Ihre Motivation bei der Arbeit.
  • Wenn Ihr Unternehmen ständig an der Pleite vorbeischrammt und sich Ihre Abteilung dauerhaft im Krisenmodus befindet, lässt dieser Zustand das Gefühl von Demotivation steigen.

Wie erkennt man Demotivation?

Dass Sie demotiviert sind, spüren Sie an sich selbst: Ihr innerer Antrieb, motiviert Ziele zu verfolgen, lässt nach. Sie verspüren Lustlosigkeit und wirken zunehmend gereizt. Ihre Leistungen nehmen ab, eine Besserung scheint nicht in Sicht. Und anstatt sich auf Ihre Arbeit und Ihre Aufgaben zu konzentrieren, lenken Sie sich lieber ab.

Befinden sich in Ihrer Abteilung oder in Ihrem Unternehmen viele demotivierte Menschen? Das erkennen Sie an den gerade beschriebenen Zeichen bei Ihren Kolleginnen und Kollegen:

Scheinbar banale Aufgaben bleiben unerledigt und Projekte kommen nicht voran; Sie starren bei Meetings in leere, desinteressierte Gesichter; Sie erwischen andere Mitarbeitende häufig dabei, wie sie Tätigkeiten nachgehen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben.

Ein weiteres Zeichen für Demotivation ist eine hohe Fluktuation. Eine Fluktuation, bei der meist die Angestellten von sich aus ihren Job kündigen.

Demotivation überwinden: Tipps für mehr Motivation am Arbeitsplatz

Es kann zwar jeder Mitarbeiter und Mitarbeiterin selbst dafür sorgen, dass die eigene Motivation steigt – doch dieses Mittel ist begrenzt. Denn wenn man ständig von den Vorgesetzten ungerecht behandelt wird, treibt das auch die motiviertesten Menschen irgendwann in die Demotivation.

Das bedeutet: Führungskräfte haben die wichtigsten Hebel in der Hand, um Motivation zu fördern bzw. dem Gefühl der Demotivation entgegenzuwirken. Es gilt daher, zunächst herauszufinden, was Gründe für eine demotivierte Belegschaft sein könnten. Möchten Sie eine Veränderung der Zustände bewirken, helfen Ihnen diese Tipps:

  • Zeigen Sie Ihre Anerkennung, loben Sie Ihre Mitarbeitenden regelmäßig und unterstreichen Sie Ihre Zufriedenheit mit Incentives.
  • Incentives können materielle Dinge wie ein kostenloses Jobticket, Zuschüsse zur Altersvorsorge oder immaterielle „Goodies” wie eine Home-Office-Regelung sein.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Hierarchien flacher werden und jeder mehr Mitsprache im Unternehmen bekommt.
  • Schaffen Sie Freiräume für Experimente und etablieren Sie eine Scheiterkultur. Das bedeutet: Fehler werden nicht gleich bestraft, sondern gehören zum Lernprozess (bspw. im Rahmen des KVP - kontinuierlichen Verbesserungsprozesses) dazu.
  • Nehmen Sie den Druck raus, indem Sie die Deadlines besser schaffbar gestalten oder mehr Personal einstellen.
  • Aber: Seien Sie nicht zu locker. Denn wenn es zu wenig Herausforderungen gibt, wirkt das kontraproduktiv. Sorgen Sie deshalb für eine gute Auslastung mit spannenden Aufgaben.
  • Sorgen Sie für eine faire Bezahlung, am besten ein bisschen über dem branchenüblichen Standard. Und führen Sie Anreizsysteme wie Boni ein.

Fazit: Von der Demotivation zur Motivation

Das Spiel aus Motivation und Demotivation kann sehr komplex ausfallen. Mit einem besseren Gehalt sorgen Sie zum Beispiel kurzfristig für mehr Motivation, doch demotivierende Aufgaben oder ständiger Druck sorgen langfristig weiterhin für Frust. Dementsprechend müssen Sie Ihre eigene Demotivation oder die von Ihren Kollegen und Kolleginnen mit facettenreichen Lösungen angehen.

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Titelbild: Pekic / iStock / Getty Images Plus

Themen: Motivation

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