Niemand arbeitet gerne unter steter Anspannung und Stress. Das Arbeitsumfeld muss stimmen – auf allen Ebenen. Doch wie schaffen Sie ein gesundes und gutes Arbeitsumfeld im Unternehmen? Dazu haben wir für Sie sechs Tipps zusammengestellt.

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Arbeitsumfeld: Definition der Arbeitsumgebung

Als Arbeitsumfeld oder Arbeitsumgebung wird die Umgebung bezeichnet, in die die Arbeitsplätze von Mitarbeitenden innerhalb eines Unternehmens integriert sind. Zum Arbeitsumfeld zählt nicht nur das physische Umfeld in Form des Raums oder des Arbeitsplatzes mit Schreibtisch, Laptop und Co., sondern auch das psychische Umfeld. Dazu zählen beispielsweise das Arbeitsklima und der Umgang mit Kolleginnen und Kollegen.

Ein gesundes Arbeitsumfeld trägt positiv zum Unternehmenserfolg bei. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung EY. Demzufolge ist der mit Abstand ausschlaggebendste Motivationsfaktor, um gern zu arbeiten, ein gutes Verhältnis zu Kollegen und Kolleginnen. Ein weiterer wichtiger Faktor – auf Platz zwei bei Männern, bei Frauen auf Platz drei – ist ein flexibles Arbeitszeitmodell. Dies sind zwei zentrale Faktoren, die maßgeblich in eine förderliche Arbeitsumgebung mit einfließen.

6 Tipps, wie Sie Ihr Arbeitsumfeld verbessern können

Nicht nur als Entscheiderin oder als Entscheider, auch als Mitarbeitende können Sie Ihren Teil zu einer Verbesserung des Arbeitsumfeldes beitragen. Die größte Entscheidungsmacht liegt jedoch bei den Verantwortlichen, die mit verschiedenen Maßnahmen Einfluss auf ein positives Umfeld nehmen können.

1. Optimieren Sie das physische Arbeitsumfeld

Wer gänzlich im Homeoffice arbeitet, kreiert das eigene physische Arbeitsumfeld. Bei allen anderen Angestellten, die im Büro tätig sind, entscheiden die Arbeitgebenden maßgeblich, wie Räumlichkeiten und ganze Unternehmensgebäude strukturiert, aufgebaut und eingerichtet sind.

Damit das physische Arbeitsumfeld stimmt, sollten Sie darauf achten, möglichst lichtdurchflutete Räumlichkeiten einzurichten. Auch ein offen gestalteter Raum wirkt einladend, Pflanzen sorgen für eine bessere Luft und etwas Farbe für Abwechslung. Zudem wirkt es förderlich, wenn Mitarbeitenden bei der Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes – sofern kein Desk Sharing verfolgt wird – freie Hand gelassen wird.

So können sich alle Mitarbeitenden so einrichten, wie es ihnen gefällt. Klar ist auch, dass es Grenzen und Regeln gibt, damit keine Wellnessoasen oder gänzlich unterschiedliche Bereiche entstehen, die wiederum Neid oder Ungleichgewicht entstehen lassen.

Was auch zu einem optimalen physischen Arbeitsfeld gehört: die richtige Ausstattung. Höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle, ausreichend Bildschirme, Steh- und Sitzarbeitsplätze, sind nur vier Stellschrauben, an denen es sich lohnt zu drehen.

2. Ermöglichen Sie Flexibilität

Flexibilität ist an vielen Ecken hilfreich. Dazu empfehlen sich verschiedene Arbeitsbereiche – beispielsweise Rückzugsorte zum Telefonieren oder Bereiche, in denen kreativ im Team gearbeitet werden kann.

Natürlich auch flexibel steuerbar und für viele ein wichtiger Faktor für ein positives Arbeitsumfeld sind Arbeitszeitmodelle. Homeoffice und Remote Work sollten angeboten werden, damit sich Angestellte um ihr Leben außerhalb der Arbeit, ihre Kinder und Arzttermine kümmern können.

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist die Möglichkeit auf Remote Work ein ausschlaggebender Faktor aus mehreren Betrachtungswinkeln: Zum einen ist es ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen. Zum anderen ist es zentral für die Zufriedenheit von Mitarbeitenden – und damit auch für eine gute Atmosphäre und Arbeitsumgebung.

3. Kommunizieren Sie regelmäßig und positiv

Vor allem als Führungskraft, aber auch aus Sicht jedes und jeder Einzelnen ist Kommunikation ein wichtiges Gut und treibendes Element, wenn ein gutes Arbeitsumfeld entstehen soll. Vorgesetzte sind dafür verantwortlich, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt und jeder und jede stets auf dem gleichen Wissensstand ist.

Dazu tragen regelmäßige Meetings, Feedbackgespräche, eine offene Fehlerkultur oder auch Teamevents und Feierabend-Aktivitäten bei.

Durch eine regelmäßige und positive Kommunikation entsteht Teamspirit, der sich auch positiv auf die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirkt. Gleichzeitig sollten Cliquenbildung und Ausgrenzung vermieden werden. Solche Störfaktoren, die oft auf schlechte Kommunikation zurückzuführen sind, sind schädlich für ein gutes und gesundes Arbeitsumfeld.

4. Bieten Sie Weiterbildungen an

Neben einer gewissen Wohlfühlatmosphäre, in der alle füreinander da sind, beinhaltet ein gesundes Arbeitsumfeld auch ein fruchtbares Miteinander, worin jeder und jede wachsen kann. Zusammen werden Ziele erreicht und Leistungen gezeigt.

Ansporn dafür können Weiterbildungsmaßnahmen sein, die einen positiven Einfluss auf die psychische Gesundheit aller Angestellten haben. Investitionen in diesen Bereich zahlen sich doppelt und dreifach aus. Sie verhelfen nicht nur zu qualifizierten Mitarbeitenden, sondern steigern auch die Bindung ans Unternehmen und tragen positiv zum Arbeitsklima bei.

5. Fördern Sie den Zusammenhalt im Team

Im dritten Punkt ist es bereits angeklungen: Interne Kommunikation ist ein wichtiges Instrument, um den Teamzusammenhalt zu fördern. Dies ist für ein attraktives Arbeitsumfeld so wichtig, dass dieser Aspekt eine separate Erwähnung findet.

Die beruflichen und kollegialen Beziehungen zwischen Führungskräften und ihren Teams sowie innerhalb der verschiedenen Teams sind unerlässlich für das Arbeitsumfeld. Lob, Anerkennung und Wertschätzung sind drei Begriffe, die zurecht in diesem Zusammenhang immer wieder fallen.

Zusammenhalt im Team und im gesamten Arbeitsumfeld kann darüber hinaus auch mit gemeinsamen Events und Aktionen gefördert werden. Das Feierabendgetränk, gemeinsames Grillen, Teamevents, Weihnachtsfeier, Familientage – es gibt viele Möglichkeiten.

6. Achten Sie auf ein inklusives Arbeitsumfeld

Gerade in jüngeren Generationen ist das Thema Vielfalt und Diversität äußerst wichtig. Viele Unternehmen bemühen sich bereits aktiv darum, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, was sich auf das gesamte Betriebsklima positiv auswirkt.

Damit das funktioniert, empfiehlt es sich für Unternehmer und Unternehmerinnen, wichtige Aspekte im Diversity Management zu beachten, unter anderem:

  • Ist das Bürogebäude barrierefrei, wenn beispielsweise Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eingestellt werden?
  • Werden Sprachkurse angeboten, um eventuelle Sprachbarrieren zu beseitigen?
  • Werden die Themen Inklusion und Diversität offen kommuniziert?
  • Gibt es bereits beim Onboarding verschiedene Prozesse, um Menschen unterschiedlicher Religion, sexueller Orientierung oder Herkunft zu inkludieren?

Noch immer beobachten laut einer Studie über 47 Prozent von 500 deutschen Führungskräften soziale Benachteiligung am Arbeitsplatz. Ein erschreckender Fakt, der sich negativ auf das Arbeitsumfeld auswirkt. Für Führungskräfte, Unternehmensverantwortliche und alle Angestellten gilt daher gleichermaßen: Vielfalt und Diversität gehört zu einem modernen Unternehmen dazu – und sind wichtige Treiber eines gesunden Arbeitsumfeldes.

Fazit: Alle profitieren von einem positiven Arbeitsumfeld

Ein gutes und gesundes Arbeitsumfeld fördert also die Stimmung, steigert die Produktivität und Mitarbeiterbindung und trägt positiv zur gesamten Arbeitsatmosphäre bei.

Die Schaffung eines angenehmen, inklusiven und gesunden Arbeitsumfeldes sollte daher eine Priorität für Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen sein.

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Titelbild: David Fintz / unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 20. Februar 2023, aktualisiert am Februar 20 2023

Themen:

Betriebsklima