Corporate Influencer: Definition, Best Practices und Beispiele

Influencer Marketing Leitfaden
Emily O'Leary
Emily O'Leary

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Beim Wort Influencer denken viele ganz automatisch an die Internet-Stars von TikTok oder Instagram. Die besten Markenbotschafterinnen sind aber oft näher als gedacht – nämlich in den Reihen eigener Mitarbeitenden. Erfahren Sie, was Corporate Influencerinnen von traditionellen Influencern unterscheidet und welches Potenzial in dieser besonderen Marketingstrategie schlummert.

Corporate Influencerin wird mit Handykamera gefilmt

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Corporate Influencer: Eine Definition

Corporate Influencer und Influencerinnen sind interne Markenbotschafter und -botschafterinnen, die ein Unternehmen in der Öffentlichkeit vertreten und dessen Werte nach außen kommunizieren. In „Corporate Influencer“ definiert PR-Berater Martin Sturmer diese als „Mitarbeiter, die in ihren eigenen digitalen Kanälen Unternehmensthemen kommunizieren, um die Erreichung der betrieblichen Ziele zu unterstützen.“

Sicherlich stellt sich dabei die Frage, ob nicht alle Mitarbeitenden auf eine gewisse Art und Weise Botschafter und Botschafterinnen für ihr Unternehmen sind. Schließlich kommunizieren alle Angestellten – bewusst oder unbewusst – mit ihren Kontakten über Plattformen wie LinkedIn oder Facebook und beeinflussen das Unternehmensbild durch ihr Verhalten.

Bei Corporate Influencing wird dieser Einfluss aber gezielt eingesetzt. Manche Unternehmen nutzen ein spezielles Corporate-Influencer-Programm, das ausgewählten Mitarbeitenden zeigt, wie sie ihrem Unternehmen ein Gesicht geben und wirkungsvolle Social-Media-Posts oder Presseberichte verbreiten. Denn genau wie beim normalen Influencer Marketing gilt auch hier: Je klarer die Botschaft, desto authentischer und effektiver ist die Kommunikation.

Die Vorteile von Corporate Influencing

Eigene Unternehmensbotschafter haben andere Stärken als Influencer-Stars in den sozialen Medien. Der Hauptunterschied und Vorteil ist, dass Corporate Influencerinnen intrinsisch motiviert handeln. Sie repräsentieren das Unternehmen nicht, um Reichweite oder Ruhm zu gewinnen, sondern weil sie von dessen Werten und Arbeitskultur überzeugt sind.

Grundsätzliche Vorteile von Corporate Influencerinnen sind:

  • Sie erhöhen die Sichtbarkeit des Unternehmens.
  • Sie liefern spannende Insights.
  • Sie stärken die Kundenmarkenbindung.
  • Sie verbessern die Unternehmenskultur.
  • Sie steigern die Motivation der anderen Mitarbeitenden.
  • Sie dienen als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit.
  • Sie besitzen eine hohe Glaubwürdigkeit.
  • Sie unterstützen die Markenbildung.
  • Sie verhelfen zu einem besseren Unternehmensimage.

Zusammenfassend geht es bei Corporate Influencern und Influencerinnen um zwei wesentliche Punkte: Authentizität und Nähe. Authentizität deshalb, weil sie echte Einblicke in ihren Berufsalltag geben, von den Vorteilen ihres Arbeitsplatzes erzählen. Außerdem teilen sie ihre persönliche Meinung zu bestimmten Unternehmensthemen. Nähe, weil sie unmittelbar involviert sind und somit aus eigenen Erfahrungen berichten können.

Corporate-Influencer-Programm: Beispiele und Best Practices

Wer im offiziellen Auftrag seines Unternehmens unterwegs ist, sollte ausreichend darauf vorbereitet werden. Unternehmensbotschafter können nur glaubwürdig agieren, wenn sie die Werte ihrer Arbeitgeberin kennen und ein konsistentes Leitbild vertreten. Den Rahmen für diese Einarbeitung bildet ein entsprechendes Corporate-Influencer-Programm.

Ähnlich wie bei klassischen Influencer-Kampagnen werden hierbei wichtige Regeln und inhaltliche Aspekte, zum Beispiel Hashtags, Kanäle und Formate, definiert. Diese müssen die Corporate Influencer und Corporate Influencerinnen bei ihrer Arbeit berücksichtigen.

Ein prominentes Beispiel für ein solches Programm für Corporate Influencer ist OTTO, der Modekonzern. Das Programm motiviert Mitarbeitende dazu, die Unternehmenskultur stärker nach außen zu präsentieren und authentische Einblicke in den beruflichen Alltag zu gewähren. Zur besseren Vernetzung und Positionierung auf sozialen Plattformen unterstützt das Programm seine Corporate Influencer und Corporate Influencerinnen mit verschiedenen Modulen und Schulungen.

Andere Unternehmen mit Corporate-Influencer-Programmen sind zum Beispiel Daimler, die Deutsche Post, IKEA und DATEV. Da Influencer Marketing für die Kundenbindung immer wichtiger werden, wird sich dieses Format auch in Zukunft fortsetzen und womöglich noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Damit ein Corporate-Influencer-Programm auch den gewünschten Erfolg bringt, möchten wir Ihnen vier Best Practices nahelegen:

1. Einen sicheren Rahmen schaffen

Gerade für Neulinge im Social-Media-Bereich kann die Rolle eines Corporate Influencers erst einmal herausfordernd oder beängstigend sein. Was darf ich schreiben, wen darf ich erwähnen, wo soll ich überall posten? Fragen wird es am Anfang mehr als genug geben.

Beauftragen Sie daher Führungskräfte oder Ansprechpartnerinnen, die die Mitarbeitenden motivieren und ihnen Sicherheit vermitteln. Schließlich soll das Influencer-Programm Spaß machen und keinen zusätzlichen Stress verursachen.

2. Regeln definieren

Geben Sie den Botschafterinnen und Botschaftern einen Regelkatalog mit, sodass allen klar ist, wie sie verantwortlich im Auftrag des Unternehmens handeln. Hilfreich ist zum Beispiel eine Liste mit Dos und Don’ts, an denen sich die Corporate Influencerinnen orientieren können.

Ein weiterer Punkt im Regelwerk ist die Frage nach der Integration von Corporate Influencing und Vertrieb. Wenn sich durch die Influencer-Tätigkeit neue Leads ergeben, muss sichergestellt sein, wer sich wie damit befasst.

3. Zeitaufwand definieren

Klären Sie mit den Mitarbeitenden, wie viel Zeit für das Corporate Influencing vorgesehen ist. Üblicherweise wird diese Zeit als normale Arbeitszeit verrechnet und dementsprechend vergütet.

Um den Einstieg effizienter zu gestalten, können Sie den Unternehmensbotschafterinnen Post-Templates oder Anleitungen zur Verfügung stellen. Dadurch lassen sich am Anfang viele Fehler vermeiden und außerdem beschleunigt es das Erstellen und Teilen von Beiträgen.

4. Content und Trainings bereitstellen

Aufbauend auf dem letzten Punkt sollten Sie Möglichkeiten schaffen, wie Corporate Influencerinnen schnell und einfach an passende Inhalte kommen. Das kann zum Beispiel eine zentrale Content-Plattform sein, die Themen oder bereits fertig zusammengestellte Inhalte anbietet, die dann nur noch ausgespielt oder minimal bearbeitet werden müssen.

Ein anderes Beispiel sind Online-Trainings, die über Unternehmensthemen oder Aspekte im Social-Media-Bereich informieren. Je mehr Material Sie Ihren Corporate Influencern zur Verfügung stellen, desto besser können diese neben ihrer regulären Arbeit aktiv werden und bleiben.

So wählen Sie die richtigen Corporate Influencer

Die Auswahl passender Angestellter zum Zweck der Unternehmensrepräsentation sollte gut überlegt sein. Dazu haben wir ein paar Tipps für Sie:

  • Die Mischung macht’s: Setzen Sie auf eine möglichst heterogene Gruppe, damit auch unterschiedliche Zielgruppen im Netzwerk angesprochen werden. Der Azubi erreicht mit seinen Beiträgen andere Personen als die HR-Managerin.
  • Motivation zur Teilnahme: Wenn Sie Mitarbeitende haben, die von sich aus motiviert sind und ihren Arbeitgeber gerne vertreten, sollten Sie dies natürlich nutzen. Die besten Beiträge sind erfahrungsgemäß diejenigen, die authentisch, ehrlich und begeisternd wirken.
  • Vorhandene Reichweite: Setzen Sie bewusst Mitarbeitende ein, die schon eine gewisse Followerzahl oder eine allgemein starke Internetpräsenz haben, da hier die beste Wirkung zu erwarten ist.

Geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Chance, Ihr Unternehmen als Brand Ambassador wirkungsvoll zu vertreten!

Fazit: Nutzen Sie Corporate Influencer für ein starkes, emotionales Arbeitgeberimage

Die besten Meinungsbildner und Meinungsbildnerinnen sitzen meist in den eigenen Reihen. Wenn Sie also planen, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen und ein positives Image nach außen zu transportieren, sollten Sie dabei auf Corporate Influencerinnen und Corporate Influencer setzen.

Die Erfahrung im Unternehmen ermöglicht es diesen, sich authentisch über ihre Arbeitgeberin zu äußern und so ein attraktives Markenimage zu verbreiten. Der großartige Nebeneffekt ist, dass sich dadurch, anders als bei herkömmlichen Influencer-Kampagnen, auch die Arbeitskultur und Loyalität zum Unternehmen verbessern.

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Titelbild: golubovy / iStock / Getty Images Plus

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