Was bedeutet es eigentlich, eine gute Feedbackkultur zu haben? Unter dem Begriff versteht man den Ansatz, die Kommunikation der Mitarbeitenden angstfrei und offen zu gestalten, damit Entwicklungsspielräume frei werden. Wie Sie eine gesunde Feedbackkultur in Ihrem Unternehmen aufbauen können, erfahren Sie in unserem Artikel.

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Warum ist eine Feedbackkultur wichtig?

Die Feedbackkultur verändert hierarchie- und bereichsübergreifend die Kommunikation im Unternehmen. Ein angstfreies Miteinander, bei dem Erfolge betont werden und ein sachlicher Umgang mit Fehlern zum Alltag gehört, führt zu schnelleren Lernerfolgen von Einzelpersonen und ganzen Teams. Daraus resultiert eine optimierte Arbeitsweise, von der nicht nur Ihr Betriebsklima, sondern langfristig auch Ihre Kundschaft profitiert.

Feedbackkultur etablieren: Acht Tipps zum Erfolg

Haben Sie sich dafür entschieden, eine Feedbackkultur in Ihrem Unternehmen aufzubauen, helfen Ihnen unsere acht Tipps bei der praktischen Etablierung des Konzepts:

  1. Kommunizieren und präsentieren Sie den neuen Ansatz für die Unternehmenskultur systematisch. Formulieren Sie sich die wichtigsten Aspekte vor und erstellen Sie einen schriftlichen Plan, den Sie Ihrem Team mit an die Hand geben.
  2. Betonen Sie selbst im Vorfeld Positives, das den Arbeitsprozess betrifft. Zeigen Sie, dass regelmäßiges, authentisches Lob ein integraler Teil der Feedbackkultur ist.
  3. Werden Sie sich über Ihre Vorbildfunktion klar. Ihr eigenes Verhalten ist die Messlatte.
  4. Trainieren Sie das Geben von Feedback und lassen Sie es Ihre Mitarbeitenden ebenfalls üben. Besonders wichtig sind dabei Ich-Botschaften, denn diese klingen deutlich weniger vorwurfsvoll als das klassische „Du hast aber …“.
  5. Fördern Sie Perspektivwechsel. Fragen Sie Ihr Gegenüber nach seinem Empfinden und ermuntern Sie Ihre Mitarbeitenden, sich in andere hineinzuversetzen.
  6. One-on-One-Rollenspiele können besonders am Anfang hilfreich sein, um das Geben und Annehmen von Feedback zu lernen. Zudem sind sie nicht nur äußerst lehrreich, sondern auch unterhaltsam und lockern so die Stimmung auf. Organisieren Sie solche Übungen beispielsweise im Rahmen einer betriebsinternen Fortbildung zur Feedbackkultur.
  7. Terminieren Sie, zumindest in der Einführungsphase, Zeiträume für das regelmäßige Feedback. Der geordnete Rahmen trägt dazu bei, dass die Gespräche gesteuerter ablaufen. Möglich sind feste Termine, etwa ein- bis zweimal die Woche.
  8. Ermutigen Sie Ihre Teams darüber hinaus, Feedback bei Bedarf auch zu erfragen, statt auf den nächsten Termin zu warten.

Feedbackkultur im Unternehmen: Das sind die Vorteile

Die Vertrauenskultur ist in den letzten Jahren für viele Unternehmen immer wichtiger geworden, da sie einige Vorteile bietet. Insbesondere die hohe Lern- und Optimierungsgeschwindigkeit ist hier zu nennen. Fehler werden viel schneller entdeckt und behoben. Prozesse auf allen Ebenen laufen reibungsloser, wenn Störfaktoren nicht verschleiert, sondern respektvoll thematisiert werden.

Auch wächst die Identifikation Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen, wenn ihnen Raum gegeben wird, ihre Meinung zu teilen und neue Ideen anzubringen. Freie Entfaltungsmöglichkeiten machen Sie als Arbeitgebende zudem für neue Arbeitskräfte attraktiv.

Konkret bietet eine gesunde Feedbackkultur folgende Vorteile für Ihr Unternehmen:

  • Das individuelle und gemeinsame Lernen erfolgt kontinuierlich und unmittelbar.
  • Verbesserungspotenziale und Schwachstellen werden schneller bemerkt und konstruktiv angegangen.
  • Mitarbeitende gehen selbständig, eigeninitiativ und selbstbewusst mit Herausforderungen um.
  • Innovationen durch kreative Fachleute werden vereinfacht.
  • Die Toleranz und der Umgang mit Fehlern werden besser.
  • Die Mitarbeitermotivation wächst.
  • Die Personalfluktuation sinkt.
  • Ihr Unternehmen zieht hochqualifizierte Mitarbeiterinnen an.
  • Ihre Kunden spüren das positive Klima und empfehlen Sie weiter.
  • Die Customer Experience Ihrer Kundschaft gewinnt an Qualität.

Feedbackkultur im Team entwickeln: So verbessern Sie die Zusammenarbeit

Die zunehmende Vernetzung unternehmensinterner Strukturen in den letzten Jahren hat neue Arbeitsformen mit sich gebracht. Gleichzeitig ist das Arbeitsumfeld heute oft von geringer Planbarkeit und schnellen Veränderungen geprägt.

Projekt- und Teamarbeit bilden aus diesen Gründen nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Die kleinen, leistungsstarken Arbeitseinheiten sind agil und können sich neuen Anforderungen flexibel anpassen.

Damit die Arbeitsweise im Team zielführend ist, bedarf es einem ehrlichen und offenen Umgang aller Mitglieder untereinander. Eine ausgeprägte Feedbackkultur unterstützt Teams in vielerlei Hinsicht bei einer guten Zusammenarbeit und steigert die Arbeitszufriedenheit.

Indem Fehler und Probleme direkt und konstruktiv angesprochen werden, wird beispielsweise größeren, nicht ausdiskutierten Konflikten vorgebeugt. Positives Feedback in Form von Lob und Anerkennung führt hingegen dazu, dass sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt fühlen und motivierter arbeiten.

Der regelmäßige Austausch vertieft zudem die persönlichen Beziehungen der Teammitglieder und fördert insgesamt ein empathisches Miteinander.

Eine gesunde Feedbackkultur unterstützt zudem die offene Kommunikation über mehrere Hierarchieebenen hinweg. So sieht der Ansatz auch Feedback von Beschäftigten an ihre Vorgesetzten vor. Dadurch wird verhindert, dass sich einzelne Führungskräfte hinter ihrer Amtsautorität verstecken.

Fazit: Von einer offenen Feedbackkultur profitiert der gesamte Unternehmenserfolg

Die Etablierung einer gesunden Feedbackkultur stellt eine tiefgreifende Veränderung der Kommunikation in vielen alteingesessenen Betrieben dar. Gelingt sie, ergeben sich zahlreiche Vorteile für die Zusammenarbeit von Teams, aber auch die Wirkung eines Unternehmens auf Kundschaft und Partner. Die offene Kommunikation begünstigt die Optimierung von Prozessen, die sich langfristig positiv auf den Gesamterfolg einer Organisation auswirkt.

Um eine Feedbackkultur erfolgreich in Ihrem Unternehmen aufzubauen, sind Sie auf die Aufgeschlossenheit Ihrer Mitarbeitenden angewiesen. Unsere Tipps unterstützen Sie dabei, den Ansatz geplant und systematisch einzuführen und das regelmäßige Geben und Annehmen von konstruktivem Feedback in Ihrem Team zur Normalität werden zu lassen.

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Titelbild: EMS-FORSTER-PRODUCTIONS / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 17. Oktober 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

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