Verschlossene Inhalte gegen persönliche Daten – Gated Content ist im Marketing nicht mehr wegzudenken, wenn es um die Generierung qualifizierter Leads geht. Erfahren Sie in diesem Artikel, was Gated Content ist und wie er sich von Ungated Content und Paywalls unterscheidet. Zudem teilen wir Best Practices mit Ihnen, damit Sie das Marketinginstrument effektiv nutzen können.
Was ist Gated Content?
Gated Content sind Inhalte, die Nutzenden im Internet nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Diese Inhalte befinden sich gewissermaßen hinter verschlossener Tür (Englisch: Gate) und sind nur gegen Informationen zugänglich: Um an Gated Content zu gelangen, müssen User personenbezogene Daten in einem Online-Formular angeben. Erst dann ist der gewünschte Inhalt als Download verfügbar.
Im Inbound-Marketing ist Gated Content ein wichtiges Instrument, das der Generierung qualifizierter Leads dient. Mit der Bereitstellung von Premium Content können Marketer und Marketerinnen die Personen hinter dem Download erkennen und deren Potenzial besser bewerten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie verschlossene Inhalte im Internet veröffentlichen und verbreiten können.
Best Practices für Gated Content sind:
- E-Books
- Whitepaper
- Studien
- Demos
- Webinare
- Bedienungsanleitungen
Was sind die Vor- und Nachteile von Gated Content?
Mit dem Tauschgeschäft „Content gegen Daten“ gewinnen Sie zwar nicht mehr Traffic, dafür aber wertvolle Leads. Die gewonnenen Informationen von Personen, die sich wirklich für Ihr Angebot interessieren, können Sie später für Ihre Marketingkampagnen nutzen. Wesentliche Vor- und Nachteile von Gated Content haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst:
Vorteile von Gated Content
- Gewinnung qualifizierter Leads: Mit Premiuminhalten können Sie wertvolle Daten von Nutzern sammeln, die echtes Interesse für Ihre Inhalte haben. Dabei handelt es sich meist um Daten wie Name und E-Mail-Adresse sowie im B2B-Marketing, oftmals auch Branche und Position der Userin innerhalb des Unternehmens.
- Analyse von Kundendaten: Persönliche Daten geben Ihnen einen besseren Einblick auf die Personen, die hinter dem Download stecken. Mit diesen Informationen können Sie die Interessierten bewerten und je nach Potenzial in verschiedene Gruppen für die spätere Kontaktaufnahme einteilen.
- Steigerung von Umsatz: Nutzerinnen und Nutzer, die personenbezogene Daten für Whitepaper, E-Books oder Webinare angeben, möchten tatsächlich mit Ihrem Content interagieren und haben mit größerer Wahrscheinlichkeit auch Interesse an Ihren Dienstleistungen oder Produkten. Es besteht eine höhere Chance, dass aus den Interessentinnen später Kundinnen werden als bei Nutzern, die öffentlichen Content auf Ihren Kanälen konsumieren.
Nachteile von Gated Content
Weniger Reichweite: Mit Gated Content gelingt es Ihnen nicht, den Traffic auf Ihrer Webseite zu erhöhen. Während spannender und nutzerrelevanter Content für jede Person öffentlich ist, sich im Internet verbreitet und Ihre Marke bekannter macht, stehen Besucherinnen Ihrer Webseite bei verborgenen Inhalten vor verschlossenem Tor.
Kein SEO-Vorteil: Suchmaschinen können Gated Content nicht indexieren, sodass Sie diese Content Pieces nicht zur SEO-Optimierung innerhalb des Unternehmens einsetzen sollten. Fakt ist: Verborgene Inhalte sind für Suchmaschinenbots nicht zugänglich und können demzufolge auch nicht von diesen gecrawlt werden.
Verlorene Leads: Nicht jede Internetnutzerin ist bereit, ihre persönlichen Daten wie Name oder E-Mail-Adresse für exklusive Inhalte preiszugeben. Wenn Sie verborgenen Content auf Ihren Onlinekanälen veröffentlichen, gewinnen Sie nicht nur hochwertige Leads, sondern Sie müssen auch damit rechnen, dass Nutzende Ihre Seite wieder verlassen.
Gated Content, Ungated Content und Paywall – was sind die Unterschiede?
Im Marketing und Vertrieb ist Gated Content ein wichtiges Instrument zur Leadgenerierung, während Ungated Content, also für User und Userinnen frei zugängliche Inhalte, der Steigerung der Markenbekanntheit und Suchmaschinenoptimierung dienen. Zu Ungated Content zählen beispielsweise Beiträge auf Blogs, Videos auf YouTube oder Infografiken auf einer Webseite.
Neben Gated und Ungated Content gibt es noch die Paywall, auch Paid Content genannt. Diese Inhalte sind kostenpflichtig. Typische Paywall-Beispiele sind Zeitungen und Onlinemagazine, deren Beiträge das Publikum nur lesen kann, wenn es dafür eine Gebühr bezahlt oder ein Monats- oder Jahresabonnement abschließt.
Tipps für Gated Content
Damit verschlossene Inhalte auch bei den richtigen Nutzenden ankommen und von diesen gelesen werden, brauchen Sie eine Strategie. Die nachfolgenden Best Practices für Gated Content dienen als Orientierungshilfe und sollen Ihnen den Einstieg erleichtern.
1. Customer Journey anpassen
Eine Reise eines (potenziellen) Kunden vom ersten Kontakt bis zur Kaufentscheidung besteht aus verschiedenen Phasen. Jede dieser Phasen braucht Inhalte, die der Kundin einen Mehrwert bieten. Daher ist es wichtig, dass der Content in der Customer Journey auf die Kundschaft zugeschnitten ist, damit es zu einer Conversion kommt.
2. Konkurrenz beobachten
Werfen Sie einen Blick auf die Seiten der Konkurrenz, um herauszufinden, welche Content-Arten dort als Gated oder Ungated Content zur Verfügung stehen. Wenn Ihr größter Konkurrent viele E-Books anbietet, ist es womöglich an der Zeit, dass Sie selbst ein E-Book erstellen.
Oder Sie gehen in die komplett entgegengesetzte Richtung! Mit der Wettbewerbsanalyse bekommen Sie ein besseres Bild davon, welche Inhalte Sie auf Ihren Online-Plattformen als Premium Content anbieten sollten.
3. Anreiz bieten
Das Internet ist voll mit Content, der meist sogar frei zugänglich ist. Damit Nutzerinnen und Nutzer für Ihre Inhalte ein Formular mit persönlichen Daten ausfüllen, müssen Sie nicht nur hochwertigen Content erstellen, sondern den Usern auch einen Anreiz geben, den Gated Content unbedingt lesen zu wollen – auch gegen die Angabe von Daten.
4. Landingpage erstellen
Landingpages, also Zielseiten, lenken die volle Aufmerksamkeit der Leserschaft auf das angepriesene Angebot. Mit einer starken Überschrift, spannendem Copywriting und einem verständlichen Formular gelingt es Ihnen eher, sie für Gated Content zu begeistern und als Lead zu gewinnen.
5. E-Mail-Listen segmentieren
Mit den gesammelten E-Mails von Interessierten, die Ihren Gated Content heruntergeladen haben, können Sie zukünftige E-Mail-Marketingkampagnen effektiver durchführen. Gerade wenn Sie potenzielle Kundschaft zielgerichtet ansprechen wollen, empfiehlt sich die Segmentierung der gesammelten E-Mail-Adressen mithilfe von geeigneter Software, wie z. B. der kostenfreien Marketing-Software von HubSpot.
6. Erfolge messen
Haben Sie bestimmte Inhalte auf Ihren Online-Kanälen als Gated Content zur Verfügung gestellt, ist es wichtig, dass Sie die Erfolge messen. Nur wenn Sie die Daten analysieren und die Conversions bewerten, können Sie Ihre potenziellen Kunden und Kundinnen besser verstehen und Ihr Content-Marketing langfristig verbessern.
Fazit: Gated Content zur effektiven Leadgenerierung
Inhalte sind zwar meistens kostenlos, aber selten umsonst. Gated Content eignet sich hervorragend, um im Rahmen Ihrer Content-Marketing-Strategie qualifizierte Leads zu generieren und diese als echte Kunden zu gewinnen. Um Nutzerinnen für den Tausch von Content gegen Daten zu begeistern, brauchen Sie hochwertige Inhalte mit Mehrwert, die auf die potenziellen Kundinnen und Kunden zugeschnitten sind, und die richtige Strategie.
Titelbild: FreshSplash / iStock / Getty Images Plus