Gesundheit am Arbeitsplatz: 11 effektive Maßnahmen und Tipps

Leitfaden Work-Life-Balance
Mia Srebrnjak
Mia Srebrnjak

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Eine gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung steht heute zum Glück nicht mehr zur Debatte. Nicht umsonst sind manche Maßnahmen sogar gesetzlich vorgeschrieben – siehe Arbeitsschutz. In diesem Überblick erfahren Sie, warum Gesundheit am Arbeitsplatz so wichtig ist und welche Möglichkeiten Sie haben, um das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden zu steigern.

Frauen beschäftigen sich mit Gesundheit am Arbeitsplatz am Laptop

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Was bedeutet Gesundheit am Arbeitsplatz? Eine Definition

Unter Gesundheit am Arbeitsplatz fallen sämtliche Maßnahmen, um die physische und psychische Gesundheit des Arbeitnehmers zu erhalten und zu fördern. Hierzu zählen Maßnahmen im Bereich des Arbeitsschutzes, des betrieblichen Eingliederungsmanagements und der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Im Jahr 1995 wurde in einem gemeinsamen Ausschuss der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Internationalen Arbeitsorganisation IAO definiert, was Gesundheit am Arbeitsplatz kennzeichnet und welche Ziele damit verfolgt werden:

  1. Erhaltung und Förderung der Arbeitsfähigkeit der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen
  2. Verbesserung der Arbeitsumgebung, um Sicherheit zu gewährleisten und die Gesundheit des Arbeitnehmers zu schützen
  3. Etablierung einer positiven Arbeitskultur und Arbeitsorganisation zur langfristigen Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz (Gesundheitsmanagement)

Gesundheit am Arbeitsplatz: 11 Tipps

Für das körperliche und geistige Wohlbefinden am Arbeitsplatz bieten sich viele Möglichkeiten an. Dabei reichen oft schon kleine Änderungen, um die Zufriedenheit der Teammitglieder und deren Arbeitsbedingungen drastisch zu verbessern. Lassen Sie sich von den folgenden Tipps inspirieren.

Tipps für die physische Gesundheit am Arbeitsplatz

Stundenlanges Sitzen vor falsch eingestellten Monitoren, Mikrowellenessen zu Mittag, künstliche Beleuchtung von früh bis spät – all das schlägt sich auf die körperliche Gesundheit und Zufriedenheit Ihrer Angestellten nieder. So können Sie dagegen vorgehen:

  1. Ergonomischer Arbeitsplatz: Achten Sie auf eine ergonomische Gestaltung der Büros und setzen Sie auf entsprechende Stühle, Tische und Computer(-zubehör).
  2. Verbessertes Raumklima: Sorgen Sie dafür, dass die Räume regelmäßig gelüftet werden. Zimmerpflanzen können das Raumklima zusätzlich verbessern.
  3. Gesunde Mahlzeiten: Ein frisches Kantinenessen und gesunde Snacks wie Obst oder Nüsse wirken sich positiv auf die physische Gesundheit am Arbeitsplatz und im Privaten aus.
  4. Entspannungsräume: Je nach Unternehmensgröße bietet es sich an, spezielle Ruheräume einzurichten, die die Mitarbeitenden für ein kurzes Schläfchen oder eine erholsame Pause nutzen dürfen.
  5. Mehr Bewegung: Bewegung ist ein gesunder Stresskiller. Die Möglichkeiten reichen von eigenen Fitnessräumen über Business-Yoga bis hin zum vergünstigten Abo im Fitnessstudio.

Tipps für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stehen permanent unter Zeit- und Leistungsdruck. Stress am Arbeitsplatz ist jedoch die Hauptursache für psychische Krankheiten und muss daher unbedingt reduziert werden. Vorbeugende Maßnahmen sind zum Beispiel:

  1. Wertschätzung und Respekt: Nur wer sich gesehen, geschätzt und respektiert fühlt, wird gern zur Arbeit kommen. Diese Basics müssen immer erfüllt sein – konstruktives Feedback sowie regelmäßiges und explizites Danken dürfen nie fehlen. Psychologische Sicherheit ist von großer Bedeutung.
  2. Flexible Arbeitszeiten und -orte: Wer sich die eigene Arbeit selbst gestalten kann, ist automatisch zufriedener und weniger stressanfällig. Bieten Sie Ihren Beschäftigten Möglichkeiten, einen persönlichen Arbeitsrhythmus zu finden. Homeoffice, Remote Office, flexible Arbeitszeiten und Vertrauensarbeitszeit verbessern die Work-Life-Balance und entlasten nicht nur Arbeitnehmende mit Kindern.
  3. Belohnungen und Benefits: Prämien und andere Entlohnungen steigern die Motivation Ihrer Mitarbeiter und verbessern Ihr Employer Branding. Doch Vorsicht: Arbeitnehmer brauchen zuerst ein angemessenes Gehalt, bevor sie sich über weitere Vorteile freuen können.
  4. Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit: Umfragen sind ein wertvolles Tool für beide Seiten. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten hierdurch die Möglichkeit, Wünsche und Beschwerden zu äußern, während der Arbeitgeber entsprechende Maßnahmen einleiten kann. Wichtig dabei ist, dass die Wünsche der Beschäftigten ernst genommen werden – denn wenn sich trotz Umfragen nichts an der Situation ändert, Bedenken ignoriert und Stressoren nicht angegangen werden, wird dies langfristig zu Frustration, schlimmstenfalls zu Kündigungen führen.
  5. Regelmäßige Teamaktivitäten: Teamevents stärken die Mitarbeiterbindung, das Arbeitsklima und somit das Wohlbefinden. Planen Sie zum Beispiel alle paar Wochen eine gemeinsame Feierabendaktivität oder integrieren Sie regelmäßige Gruppengespräche in den Arbeitsalltag. Solche Veranstaltungen müssen aber freiwillig sein, um einen positiven Effekt zu haben.
  6. Weiterbildungsmaßnahmen: Aufstiegs- und Fortbildungsmaßnahmen sind nicht nur attraktiv, sondern auch wichtig für die psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Investieren Sie in ein gutes Fortbildungskonzept und bieten Sie Ihren Beschäftigten Workshops und Seminare für deren Weiterentwicklung.

Warum ist Gesundheit am Arbeitsplatz wichtig?

Die Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Voraussetzung für ihre Leistungsfähigkeit und letztendlich für den Erfolg Ihres Unternehmens. Wird sie vernachlässigt, leidet nicht nur die einzelne Person oder Qualität der Arbeit, sondern das gesamte Betriebsklima. Dauerstress führt langfristig zu einem hohen Krankenstand mit entsprechenden Ausfallkosten, reduziertem Umsatz und mangelnder Motivation.

Gesundheit am Arbeitsplatz: Gesetz für Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Laut § 618 BGB haben Arbeitgebende eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Angestellten. Hierzu zählt alles, was die Gesundheit, die Sicherheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden unterstützt. Grundsätzlich wird zwischen drei Bereichen unterschieden:

  1. Arbeitsschutz
  2. Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
  3. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

Arbeitsschutzmaßnahmen sind gesetzlich vorgeschrieben und sollen die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten gewährleisten. Darunter fallen zum Beispiel Lärmschutz oder die Bereitstellung von Schutzkleidung, wenn mit giftigen Stoffen gearbeitet wird.

Weiterhin ist der Arbeitgeber verpflichtet, BEMs zur Verfügung zu stellen. Diese betrieblichen Eingliederungsmaßnahmen treten in Kraft, wenn der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin mehr als 42 Tage innerhalb von zwölf Monaten, nicht einem Kalenderjahr, arbeitsunfähig ist.

Die betriebliche Gesundheitsförderung hingegen ist eine freiwillige Leistung des Unternehmens und wird von den Krankenkassen unterstützt. Obwohl das Spektrum der BGF-Maßnahmen breit angesiedelt ist, gibt es allgemein vier Hauptbereiche:

  • Arbeitsorganisation
  • Arbeitsbedingungen
  • Wohlbefinden
  • Empowerment

Fazit: Gesundheit am Arbeitsplatz erfordert passende Maßnahmen und aktives Management

Vom Arbeitsschutz einmal abgesehen, bleibt es Unternehmen zunächst selbst überlassen, inwieweit sie gesundheitsfördernde Maßnahmen etablieren. Fest steht jedoch, dass Gesundheit am Arbeitsplatz wesentlich zur Lebensqualität der Angestellten, zur Qualität der Arbeit und zum Erfolg des Unternehmens beiträgt, weshalb Sie sie nicht vernachlässigen dürfen.

Unsere Tipps unterstützen Sie dabei, das körperliche und seelische Befinden Ihrer Mitarbeitenden effektiv zu verbessern und proaktiv für eine positive Arbeitskultur zu sorgen.

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Titelbild: KOBU Agency / Unsplash

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