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Sind Sie verwirrt oder vielleicht sogar eingeschüchtert von Google Analytics und den Neuerungen von Google Analytics 4? Dann sind Sie nicht allein. Denn das Tool ist nicht gerade unkompliziert. Dennoch lohnt es sich, ihm eine Chance zu geben – denn Google Analytics gehört zu den hilfreichsten Online-Tools überhaupt.

In diesem Leitfaden erklären wir Ihnen, was Google Analytics kann, wie Sie es einrichten und wie Sie die zahlreichen Berichte richtig lesen.

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Warum sollten Sie Google Analytics nutzen?

Falls Sie nach einem Tool suchen, dass Ihnen jede Menge Daten liefert, und Sie auch die Zeit und Kapazitäten haben, diese auszuwerten, ist Google Analytics die richtige Lösung. Gerade seine Kompatibilität mit allen anderen Google-Marketing-Produkten, darunter Google Ads oder Data Studio, macht die Lösung attraktiv. Falls Sie dagegen vor allem Wert darauf legen, dass die Software leicht einzurichten und intuitiv zu verstehen ist, könnte Google Analytics die falsche Wahl für Sie sein.

Denn Google Analytics ist zeitintensiv, sowohl in Einrichtung und Einarbeitung als auch in der alltäglichen Verwaltung und Nutzung. Andere Marketing-Analyse-Tools (wie beispielsweise die HubSpot Software für Marketing-Analytics und -Dashboards) machen es Ihnen da wesentlich einfacher, relevante Daten mit deutlich weniger Aufwand zu generieren.

 

Google Analytics einrichten: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung 

Hier finden Sie eine kompakte Anleitung, wie Sie Google Analytics Schritt-für-Schritt einrichten:

  1. Erstellen Sie ein Konto (falls Sie noch nicht über eins verfügen).

  2. Fügen Sie den Namen, die URL und die Branche der Webseite hinzu, die Sie tracken möchten und wählen Sie Ihre gewünschte Zeitzone aus.

  3. Klicken Sie auf „Tracking ID abrufen“ und holen Sie sich Ihren persönlichen Javascript-Tracking-Code, der es Google Analytics ermöglicht, die Aktivitäten auf Ihrer Webseite zu verfolgen.

  4. Fügen Sie diesen Code unmittelbar hinter dem head-Tag Ihrer Webseite hinzu.

Besuchen Sie Ihr Google Analytics-Portal und überprüfen Sie, dass der Code richtig funktioniert. Dazu behalten Sie den Bericht „Echtzeit“ im Auge, während Sie in einem separaten Tab oder auf Ihrem Smartphone auf der entsprechenden Webseite aktiv sind. Der Bericht sollte in diesem Fall mindestens einen Besuchenden (nämlich Sie!) auf der Seite anzeigen.

Muss der Google Analytics-Code auf jeder Seite der Webseite eingebunden werden?

Diese Frage stellt sich vielen – schließlich bedeutet das eine Menge Arbeit, besonders, wenn Ihre Webseite über mehr als 50 Seiten verfügt. Außerdem: Was passiert, wenn Sie neue Seiten hinzufügen? Muss der Tag dann jedes Mal hinzugefügt werden?

Die schnelle Antwort darauf lautet zum Glück: nein. Etwas ausführlicher ausgedrückt: Sie müssen den Tag nur zu jeder Seitenvorlage hinzufügen. Falls Sie also nur einen einzigen Seiten-Typ auf Ihrer Webseite verwenden (also jede individuelle Seite das gleiche Kopfmodul nutzt), müssen Sie den Tag nur zu diesem Modul hinzufügen. Es wird dann automatisch auf jede Seite angewandt.

Falls Sie zwei verschiedene Seiten-Typen verwenden, müssen Sie den Code in beide Kopfmodule einfügen. Bei drei verschiedenen Seiten-Typen entsprechend in alle drei Kopfmodule etc.

Falls Sie ein Content-Management-System (CMS) wie HubSpot oder WordPress verwenden, gestaltet sich das Ganze noch einfacher. Denn diese Tools verfügen über ein separates Feld, in das Sie den Tracking-Code immer nur ein einziges Mal einfügen müssen. HubSpot-Nutzerinnen und -Nutzer können dazu dieser einfachen Anleitung folgen.

Wichtig: Beachten Sie jedoch, dass viele CMS-Systeme derzeit nur die Integration des UA-Codes für Universal-Analytics erlauben. Richten Sie Google Analytics 4 ein, dann erhalten Sie einen G-Code, der von noch nicht allen CMS- und Shopsystemen unterstützt wird. Eine Übersicht aller Anbieter, die den G-Code erlauben und, wie Sie das Problem umgehen, finden Sie im Google Analytics Hilfecenter

Hinweis: Um rechtlich sauber zu tracken, dürfen Sie nicht vergessen, einen Opt-out-Cookie zu installieren, mit dem Nutzerinnen und Nutzer die Erfassung ihrer Daten unterbinden können.

Google Analytics 4 – Änderungen in der neuen Version

Die Veränderungen im Verbraucherverhalten und den Datenschutzregeln haben Google Ende 2020 dazu gebracht, eine neue Version von Google Analytics zu launchen. Google Analytics 4 (abgekürzt GA4) bezeichnet die neue Generation der Google Analytics Property. Im Gegensatz zur Universal Analytics-Property kann Google Analytics 4 für Apps und Webseiten gleichzeitig genutzt werden. 

Sie beruht zudem auf Machine Learning, um die Customer Journey über Geräte hinweg nachzuvollziehen und Marketerinnen und Marketern so wichtige Daten zu Ihrer Zielgruppe zu geben. Google selbst betont, dass mit der neuen Version bessere Einsichten erlangt werden können und eine Verbesserung des Return on Invest im Vordergrund steht. Aufgrund der intelligenten Technik von Google Analytics 4 können Trends frühzeitig erkannt und sogar zukünftige Prognosen gestellt werden. 

So bietet das neue Analytics beispielsweise die Möglichkeit, die Abwanderungsrate genau zu berechnen. Dadurch ergibt sich eine effizientere Verteilung des Marketingbudgets. Selbst potenzielle Umsätze, die mit einer bestimmten Kundengruppe erzielt werden können, berechnet Google Analytics 4 für Sie.  

Das neue Google Analytics 4: DSGVO-konform und nutzerzentriert

Das neue Google Analytics 4 ist in vielerlei Hinsicht auch eine Antwort auf die datenschutzrechtlichen Änderungen, die seit der DSGVO aufgetreten sind. Fehlende Cookies werden von der Machine Learning-Technologie abgefangen.

Ebenso mussten mit der Universal Analytics-Property IP-Adressen händisch anonymisiert werden – bei Google Analytics 4 ist diese Option bereits voreingestellt. Neben den vielen Vorteilen gibt es jedoch auch einige Herausforderungen, vor denen Marketing-Teams bei der Einrichtung von Google Analytics 4 stehen. Das Berichtswesen unterscheidet sich teilweise sehr von der alten Version, weshalb Sie sich genügend Zeit nehmen sollten, sich mit den neuen Funktionen und Auswertungen von GA4 vertraut zu machen. 

Umsteigen auf Google Analytics 4 – Gibt es eine Alternative? 

Dass die Google Analytics 4-Property zum Vorreiter im Analyse-Tool wird, steht außer Frage. Bereits jetzt schon wird jede neu angelegte Property automatisch als Google Analytics 4-Property angelegt. Es besteht jedoch (noch) die Möglichkeit, manuell eine Universal Analytics-Property einzurichten. Dazu müssen Sie unter „Erweiterte Optionen“, während Sie die Property anlegen, folgenden Regler aktivieren:

Google-Analytics 4 property anlegenQuelle: Screenshot Google Analytics 4

Sobald Sie den Schieberegler aktivieren, haben Sie die Option zwischen: 

  • „Sowohl Google Analytics 4- als auch Universal Analytics-Property erstellen“ und 
  • „Nur Universal Analytics-Property erstellen“.

Google-Analytics 4 und universal property anlegenQuelle: Screenshot Google Analytics

An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass mit Google Analytics 4 keinerlei Verlaufsdaten, sondern lediglich neue Daten erfasst werden. Zudem kann es für Personen, die Google Analytics neu anlegen und Ihre Webseite mit einem CMS verwalten, zu Komplikationen kommen. Denn, nicht alle Systeme unterstützen den G-Code der Google Analytics 4-Property. Daher ist es ratsam zunächst einmal sowohl eine Universal Analytics-Property als auch eine Google Analytics 4-Property einzurichten und beide parallel laufen zu lassen. 

Wenn Sie bereits eine Universal-Analytics Property besitzen, dann können Sie diese in den Einstellungen upgraden. Google selbst empfiehlt jedoch auch hier, beide Properties nebeneinander laufen zu lassen. So können Sie bereits Daten sammeln und von den neuen Funktionen profitieren, diese jedoch immer noch mit Ihrer Universal-Analytics Property abgleichen. 

Year-over-Year-Analysen könnten bei einer kompletten Umstellung auf Google Analytics 4 ein Problem werden, da die alten Daten noch nicht vorliegen werden. Die Auswertungen zu Universal Analytics unterscheiden sich teilweise drastisch. So sammelt Analytics 4 Daten basierend auf Events automatisch - in Universal Analytics mussten alle Events erst angelegt werden, damit die Daten gesammelt wurden. 

Damit der Bruch zwischen den beiden Systemen so angenehm wie möglich für Ihre Marketing-Reports gestaltet werden kann, sollten Sie beide Varianten am besten ein Jahr langparallel laufen lassen. Bis Ende 2021 wird der Service für Universal-Analytics voraussichtlich eingestellt, weshalb Sie den Umstieg auf keinen Fall verpassen sollten. Indem Sie Daten aus beiden Properties tracken, haben Sie die Möglichkeit, Vergleiche anzustellen und sich zudem mit den neuen Berichten vertraut zu machen.

Wie funktioniert Google Analytics 4? Die Hierarchie

Um Google Analytics 4 richtig einzurichten, müssen Sie unbedingt seine verschiedenen Ebenen verstehen:

google analytics ebenen hierarchieBild: Google Analytics

Organisation

Die Organisation bildet die höchste Ebene und repräsentiert das Unternehmen. Unsere Organisation ist beispielsweise HubSpot, Inc. Eine Organisation kann dabei problemlos mehrere Google Analytics-Accounts umfassen.

Größeren Unternehmen wird die Einrichtung von Organisationen empfohlen, sie ist aber nicht verpflichtend.

Konten

Konten sind dagegen nicht optional – um Google Analytics nutzen zu können, benötigen Sie mindestens ein Konto.

Diese Form des Kontos ist aber nicht mit einem Nutzer-Account gleichzusetzen. Nutzerinnen und Nutzer können sich beispielsweise mit ihrer individuellen Google-E-Mail-ID im Unternehmens-Konto anmelden.

Wichtige Details:

  • Sie können sowohl eine Property mehreren Konten zuordnen als auch verschiedene Properties einem Konto. Jedes Konto kann bis zu 50 Properties umfassen.

  • Sie können Nutzenden den Zugriff auf ein komplettes Analytics-Konto erlauben, auf eine Property innerhalb eines Kontos oder auf eine Datenansicht (bei Universal-Analytics) in einer Property.

Jetzt fragen Sie sich vielleicht, ob es besser ist, ein neues Konto für jede Property zu erstellen oder jedes Konto mit der gleichen Property zu verknüpfen. Die Antwort darauf lässt sich nicht allgemeingültig geben, sondern hängt von Ihrer konkreten Nutzung und Ihren Zielen ab.

Nehmen wir beispielsweise an, Sie sind Tony Stark alias Iron Man und verfügen über eine Webseite, nämlich die „Stark Industries“-Unternehmens-Website. Gleichzeitig pflegen Sie noch fünf Unterverzeichnisse, nämlich den Unternehmens-Blog, einen Karrierebereich, Medienmaterialien, Fallstudien und Informationen über die Anlegerbeziehungen. In diesem Fall ist es sinnvoll, separate Properties für jedes Unterverzeichnis zu erstellen, damit die einzelnen Team-Mitglieder leicht die Performance ihrer konkreten Seite sowie der Gesamt-Webseite im Blick behalten können.

Vielleicht verfügen Sie aber auch noch über eine weitere Seite, die sich mit Tony Starks Arbeit für S.H.I.E.L.D. beschäftigt. In diesem Fall möchten Sie, dass das S.H.I.E.L.D.-Team die Daten für dieses eine Unterverzeichnis einsehen kann, aber nicht die der übrigen Webseite. Hier sollten Sie sowohl ein neues Konto als auch eine neue Property für die S.H.I.E.L.D.-Seite einrichten.

Google Analytics 4 Properties

Unter einer Property wird eine Webseite oder App verstanden. Mit Google Analytics 4 haben Sie die Möglichkeit, beide getrennt oder aber zusammen als eine Property zu verwenden. Jede Property unterstützt bis zu 25 Datenansichten. In Google Analytics 4 gibt es die klassischen Datenansichten nicht mehr. Hier entfällt deshalb die letzte Ebene von Google Analytics.

Datenansichten und Filtermöglichkeiten

Datenansichten lassen sich nur in Universal-Analytics erstellen. Die dort eingestellten Filter treffen also nur auf die angelegte Datenansicht zu. Typischerweise werden mit Universal-Analytics mindestens zwei Versionen der Datenansicht pro Property erstellt:

  • Eine Version ohne jegliche Konfigurationen, also die „rohe“ Datenansicht und

  • eine Version mit Filtern, die jeglichen Traffic, der aus Ihrer Firma selbst stammt, ausschließen (zum Beispiel über einen Filter für die entsprechende IP-Adresse) und Traffic durch Bots nicht einbeziehen.

Eine Datenansicht gibt nur die Informationen wieder, die die entsprechenden Filter und weiterführenden Einstellungen zulassen. Sobald Sie eine Datenansicht löschen, sind diese Daten unwiederbringlich verloren. Deshalb ist es entscheidend, stets auch über eine ungefilterte Datenansicht zu verfügen.

Anders sieht es mit Google Analytics 4 aus. Dort gibt es ebenfalls Filter, mit denen Sie internen Traffic ausschließen oder Bots herausfiltern können. Allerdings werden die Filter auf alle Datenströme der Property angewendet. Im Google Support finden Sie eine Übersicht, wie Sie mit Google Analytics 4 ähnliche Berichte wie in Universal-Analytics erreichen.

Google Analytics: Dimensionen und Messwerte

Um Google Analytics 4 erfolgreich nutzen zu können, müssen Sie den Unterschied zwischen Dimensionen und Messwerten verstehen:

  • Dimensionen = kategoriale Variablen, also beispielsweise Namen, Farben oder Orte

  • Messwerte = quantitative Variablen wie Alter, Temperatur und Bevölkerungszahl

Eine leichte Merkhilfe: Messwerte sind Daten, mit denen Sie rechnen können.

Beispiele für Dimensionen:

  • Browser
  • Standort
  • Landing-Page
  • Endgerät
  • Art von Kunde oder Kundin
  • Alter
  • Geschlecht
  • Betriebssystem
  • Stream-ID
  • Plattform

Beispiele für Messwerte:

  • Sitzungen
  • Seitenansichten
  • Konversionen
  • Bounce-Rate
  • Sitzungsdauer
  • Wiederkehrrate

In jedem Google Analytics-Bericht werden die Dimensionen als Zeilen und die Messwerte als Spalten dargestellt.

Google Analytics-Bericht Dimensionen als Zeilen und Messwerte als SpaltenBild: Google Analytics

Benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte

Bei Google Analytics können Sie benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte erstellen – sowohl aus Google Analytics-Daten als auch aus Daten anderer Quellen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, dass Sie tracken möchten, welche Art von Mitgliedschaft die Kundinnen und Kunden haben, die ein Konto in Ihrem CRM-System erstellt haben. Sie könnten diese Information nun mit der Zahl der Seitenansichten kombinieren, um die Seitenansichten pro Mitgliedschaftsform zu erkennen.

Oder vielleicht betreiben Sie auch einen Blog. Wenn Sie nun wissen möchten, wie das Engagement Ihrer Leserschaft andere Messwerte beeinflusst (zum Beispiel Konversionen oder die Zahl der besuchten Seiten pro Sitzung), könnten Sie drei benutzerdefinierte Dimensionen für jeden Leser-Typ erstellen:

  1. Fürsprecher/Fürsprecherin: Nutzerinnen und Nutzer, die mindestens einen Ihrer Post in sozialen Medien geteilt haben

  2. Abonnierender: Nutzerinnen und Nutzer, die sich für Ihren E-Mail-Newsletter eingetragen haben

  3. Kunde/Kundin: Nutzerinnen und Nutzer, die den Premium-Zugang erworben haben

Mithilfe dieser drei Dimensionen erhalten Sie Einblicke von unschätzbarem Wert. Befolgen Sie den entsprechen Leitfaden von Google Analytics, um selbst benutzerdefinierte Dimensionen und Messwerte zu erstellen.

Was ist eine Google Analytics Zielgruppe?

Grob gesagt wird als Zielgruppe eine Gruppe von Nutzerinnen und Nutzern bezeichnet, die etwas gemeinsam haben. Bei dieser Gemeinsamkeit kann es sich um alles Mögliche handeln: Vielleicht spezialisieren Sie sich speziell auf Kundinnen und Kunden aus Australien, in diesem Fall haben Sie eine „australische Zielgruppe“. Vielleicht möchten Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen aber auch vorrangig an Millennials verkaufen. In diesem Fall bedienen Sie eine „Zielgruppe von 25 bis 34 Jahren“.

Google Analytics 4 bietet Ihnen verschiedene vorkonfigurierte Zielgruppen, die auf Ereignissen Ihrer Branche basieren. Um diese einzurichten, müssen Sie nichts tun – sobald der Tracking-Code installiert ist, wird Google Analytics Ihnen Ihre empfohlenen Website-Besucherinnen und Website-Besucher unter Zielgruppen > „Neue Zielgruppen“ vorschlagen.

Zusätzlich können Sie auch benutzerdefinierte Zielgruppen erstellen. Vielleicht interessieren Sie sich zum Beispiel nur für australische Millennials. In diesem Fall müssen Sie eine benutzerdefinierte Zielgruppe erstellen, die Besucherinnen und Besucher umfasst, die a) in Australien leben und b) zwischen 25 und 34 Jahre alt sind.

Eine Zielgruppe selbst zu erstellen ist ziemlich einfach. Der schwierigste Part ist sicherlich die Überlegung, was Sie mit Ihrer Zielgruppe genau erreichen möchten und dann die Nutzermerkmale zu identifizieren, die Ihnen dabei helfen. Sobald Sie das getan haben, können Sie auf den Google-Hilfeseiten nachlesen, wie Sie Zielgruppen genau einrichten können. Danach können Sie ein Segment importieren, das als Basis für Ihren Zielgruppenbericht dient.

Das führt uns zu der nächsten Frage:

Was ist ein Google Analytics Segment?

Ein Segment ist eine Teilmenge Ihrer Daten. Stellen Sie sich zur Veranschaulichung eine Pizza vor, die aus vielen verschiedenen Stücken mit unterschiedlichen Belägen besteht – jedes dieser Pizzastücke ist, metaphorisch gesprochen, ein Segment.

Sie können Segmente auf Basis von drei verschiedenen Kriterien erstellen:

  • Nutzende (zum Beispiel Nutzerinnen und Nutzer, die schon etwas auf Ihrer Webseite gekauft oder sich für eine Beratung angemeldet haben)

  • Sitzungen (zum Beispiel alle Sitzungen, die durch eine bestimmte Marketing-Kampagne generiert wurden oder alle Sitzungen, in denen sich Nutzerinnen und Nutzer die Kosten-Seite angeschaut haben)

  • Treffer (zum Beispiel alle Treffer, bei denen der Kaufwert 85 Euro überschritten hat oder alle Treffer, bei denen ein konkretes Produkt zum Warenkorb hinzugefügt wurde)

Ähnlich wie bei den Zielgruppen stellt Google Analytics 4 auch einige voreingestellte Segmente zur Verfügung. Aber darauf müssen Sie sich natürlich nicht beschränken. Segmente ermöglichen Ihnen auf Wunsch extrem granulare Einstellungen.

Um Sie zu inspirieren, sind hier einige der Segmente, die HubSpot nutzt:

  • Nutzende die sich eine bestimmte Produktseite und das Demo-Video angesehen haben

  • Nutzende, die die gleiche Produktseite, aber nicht das Video angesehen haben

  • Nutzende, die sich eine bestimmte Academy-Kurs-Seite ansehen

  • Nutzende, die sich eine bestimmte Academy-Lektionseite ansehen

  • Nutzende, die einen Blog-Post und eine Produktseite ansehen

Ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Anders als bei Universal Analytics sind Segmente in Google Analytics 4 nur im explorativen Analysetool verfügbar. Für jede explorative Datenanalyse können bis zu vier Segmente verwendet werden. Mehr Informationen zu den Google-Analytics-Segmenten finden Sie auf der entsprechenden Google-Hilfeseite.

Google Analytics 4: Berichte

Die linke Seitenleiste in Google Analytics 4 kann Nutzer und Nutzerinnen schnell überfordern. Sie finden hier acht Optionen für verschiedene Berichte, deren Bezeichnung teils verwirrend und vage ist. Sobald Sie auf eine Option klicken, kommen dann noch weitere Optionen hinzu.

Google-Analytics 4 linke seitenleiste berichte

Bild: Google Analytics

Für eine bessere Übersicht gehen wir daher nun die verschiedenen Arten von Berichten Stück für Stück durch:

Google-Analytics 4 berichtBild: Google Analytics

Bericht-Snapshot

Der Bericht-Snapshot (deutsch: Schnappschuss) bezeichnet nichts anderes als die Übersicht, zu der Sie gelangen, sobald Sie in der Navigation auf „Berichte“ klicken. Besonders ist jedoch, dass dieser individuell angepasst werden kann. Jeder Bericht aus Google Analytics 4 kann als Bericht-Snapshot definiert werden. 

Um den Bericht-Snapshot entsprechend anzupassen, klicken Sie einfach auf das Bearbeitungssymbol für „Bericht anpassen“. Nun öffnet sich in der rechten Seitenleiste eine Navigation, in der Sie alle Karten sehen, die sich aktuell in Ihrem Snapshot befinden. Um eine Karte zu löschen, klicken Sie auf das Kreuz. Möchten Sie dafür eine andere Karte hinzufügen, dann wählen Sie die Schaltfläche „+ Karte hinzufügen“ aus und anschließend die Zusammenfassungskarte, die in Ihrer Übersicht erscheinen soll. 

Alternativ können Sie in der linken Navigation nach unten scrollen und auf „Bibliothek“ klicken. Wählen Sie nun „Neuen Bericht erstellen“ > „Übersichtsbericht erstellen“ aus.

Google-Analytics 4 Übersichtsbericht erstellenBild: Google Analytics

Von hier aus können Sie Ihren ganz individuellen Übersichtsbericht anlegen und diesen in der Bibliothek abspeichern. So haben Sie beispielsweise die Möglichkeit verschiedene Übersichten anzulegen, zwischen denen Sie wechseln können. Um den Bericht als Snapshot zu definieren, klicken Sie auf die drei vertikalen Punkte und wählen Sie „Als Bericht-Snapshot festlegen“ aus. 

Google-Analytics 4 Als Bericht-Snapshot festlegenBild: Google Analytics

Weitere Hilfestellungen zu Berichtsvorlagen und verknüpften Berichten erhalten Sie im Google Support-Center.

Echtzeit

Wie der Name schon andeutet, ermöglicht der Echtzeitbericht Ihnen Einblicke in das, was genau in diesem Moment auf Ihrer Webseite geschieht. Sie können sehen, wie viele Besucherinnen und Besucher sich dort aktuell aufhalten, welche Seiten sie genau besuchen, von welchen sozialen Netzwerken sie kommen, von welchem Standort aus sie surfen und vieles mehr.

Dieser Bericht kann Ihnen zwar manchmal nützliche Einblicke verschaffen, ist generell aber vermutlich der am wenigsten nützliche. Sie könnten ihn zum Beispiel wie folgt nutzen:

  • Erfassen Sie, wie viel Traffic Sie von einem neuen Social-Media- oder Blog-Post erhalten.

  • Sehen Sie sofort, ob ein eintägiges Event oder eine Verkaufsaktion Views oder Konversionen befeuert.

  • Sie können sicherstellen, dass das gerade eingerichtete Tracken von URLs oder benutzerdefinierten Ereignissen richtig funktioniert.

Lebenszyklus

Dieser Bereich zeigt den Trichter der Customer Journey von der Akquise bis hin zur Kundenbindung und umfasst folgende Berichte: 

  • Akquisition,

  • Engagement,

  • Monetarisierung,

  • Bindung.

Google-Analytics4-8Bild: Google Analytics

Akquisition

Unter Akquisition erfahren Sie, woher Ihre Webseitenbesucherinnen und Webseitenbesucher stammen. Sie erhalten einen Einblick in die Quellen, Medien und Kampagnen, über die User den Weg zu Ihrer Anwendung gefunden haben. Der Bericht unterteilt sich in folgende Kategorien: 

  • Akquisitionsübersicht,
  • Statistiken zur Nutzergewinnung,
  • Neu generierte Zugriffe.

Diesen Bericht sollten Sie einmal täglich prüfen, um die generelle Entwicklung Ihrer Webseite im Blick zu behalten.

Nutzer / Neue Nutzer

Diese Bezeichnung ist reichlich verwirrend, denn die entsprechende Auswertung bezieht sich nicht auf Nutzerinnen und Nutzer, die aktuell auf Ihrer Webseite aktiv sind – diese werden im Echtzeitbericht dargestellt. Vielmehr zeigt Ihnen der Bericht „Nutzer“ die Zahl der User, die

  • am vergangenen Tag (Nutzende, die an 1 Tag aktiv waren),

  • in der vergangenen Woche (Nutzende, die an 7 Tagen aktiv waren),

  • den vergangenen zwei Wochen (Nutzende, die an 14 Tagen aktiv waren) oder

  • vier Wochen (Nutzende, die an 28 Tagen aktiv waren) Ihre Webseite besucht haben.

Welchen Mehrwert bietet Ihnen nun dieser Bericht? Falls Sie mehr Nutzerinnen und Nutzer am vergangenen Tag als Langzeit-Nutzer verzeichnen, haben Sie ein Problem mit der Bindung Ihrer Nutzer. Diese kehren offensichtlich nicht mehr zu Ihrer Webseite oder App zurück – es ist nun an Ihnen, herauszufinden, woran das liegt. Mehr dazu erfahren Sie im Bericht „Bindung“. Darüber hinaus wird in der Übersicht das Verhältnis von „Nutzern“ und „Neuen Nutzern“ betrachtet. So erhalten Sie einen Einblick in den Erfolg Ihrer Akquise. 

Außerdem sollten Sie sich diesen Bericht mit verschiedenen Segmenten anschauen. So könnten Sie beispielsweise feststellen, dass Sie Nutzerinnen und Nutzer in einer bestimmten Altersspanne deutlich besser binden als den Durchschnitt aller Nutzer.

Lifetime-Wert

Die Lifetime-Wert-Auswertung basiert auf dem Customer Lifetime Value (CLV) und gibt Ihnen ein Gefühl dafür, wie wertvoll einzelne Nutzer oder Nutzerinnen für Ihr Unternehmen sind. Dabei können Sie verschiedene Nutzergruppen vergleichen, indem Sie beispielsweise den CLV der Nutzenden, die Sie über E-Mail-Marketing generiert haben, dem der Personen gegenüberstellen, die Sie über die organische Suche akquiriert haben. Mithilfe dieser Information können Sie dann entscheiden, in welchen Kanal Sie mehr investieren sollten.

Ein Hinweis: Der Lifetime-Wert beträgt aktuell maximal 120 Tage. Die Spanne des Akquisitionsdatums, die Sie frei einstellen können, beginnt allerdings schon im November 2015. Diese Zeitspanne spiegelt alle Nutzerinnen und Nutzer wider, die Sie in diesem Zeitraum akquiriert haben.

Stellen Sie sich vor, Sie wollen sich die Transaktionen pro Nutzerinnen und Nutzer für all diejenigen näher ansehen, die Sie im Monat vor Weihnachten akquiriert haben. In diesem Fall passen Sie den Zeitraum genau auf diesen Monat an. Fortan werden Ihnen die durchschnittlichen Transaktionen pro Nutzer und Nutzerinnen für diese Kohorte im Laufe der kommenden 120 Tage angezeigt werden.

Für Software-as-a-Service-Unternehmen wie HubSpot sind besonders die Zielerreichung pro Nutzender, die Seitenaufrufe pro Nutzender und Sitzungen pro Nutzender sortiert nach Akquisitionskanal, interessant. Falls kurz zuvor eine Marketing-Kampagne durchgeführt wurde, bietet es sich an, die gleichen Messzahlen nach Akquisitionskampagne sortiert zu betrachten. E-Commerce-Unternehmen sollten dagegen ein angepasstes Tracking einrichten, das ihnen Informationen zu Kauf- und Transaktionsdaten liefert.

Engagement

In diese Kategorie fallen Berichte, die Ihnen das Nutzer-Engagement nach Ereignissen, Conversions, Seiten und Bildschirmen erläutern, die wir nun nacheinander durchgehen wollen.

Zusammenfassung des Engagement

Dieser Bericht ermöglicht Ihnen einen Überblick zu allen Engagement-Metriken Ihrer Webseite oder App. Setzen Sie sich mit Kennzahlen wie der durchschnittlichen Interaktionsrate, generellen Aufrufen, der Wiederkehrrate oder Aufrufen nach Seitentitel auseinander. Die Metriken verraten Ihnen spannende Insights zur Struktur und Usability Ihrer Seite oder App. 

Ereignisse

Eine Person klickt auf eine Schaltfläche. Dann lädt sie eine Datei herunter und schaut sich danach ein Video an: Hierbei handelt es sich um drei verschiedene Google Analytics Ereignisse. Google definiert sie wie folgt: „Ereignisse werden ausgelöst, wenn Nutzende mit Ihrer Webseite oder App interagieren

In der Subkategorie „Ereignisse“ sehen Sie alle Ereignisse, die in Ihrer App oder auf Ihrer Webseite in einem bestimmten Zeitraum durchgeführt wurden. Sie erhalten sowohl die Anzahl, wie oft ein Ereignis ausgelöst wurde und ebenso die Gesamtnutzer, die das Ereignis ausgelöst haben. 

Um eine detailliertere Ansicht zu bekommen, klicken Sie in der Tabelle auf ein bestimmtes Ereignis. Nun sehen Sie auch die Werte „Anzahl pro Nutzer“ und „Wert“. „Anzahl pro Nutzer gibt an, wie oft ein Ereignis durchschnittlich von einem Nutzer oder einer Nutzerin ausgelöst wurde. Der Wert zeigt die Summe aller Messungen.  

Welche Ereignisse Sie genau erfassen wollen, bleibt Ihnen überlassen. Um das Tracking spezifischer Aktionen zu ermöglichen, müssen Sie einen speziellen Code zu Ihrer Webseite oder App hinzufügen.

Falls Sie vom Ereignis-Tracking noch nicht überzeugt sind, seien Sie versichert: Es lohnt sich. Denn hier tun sich unendlich viele Möglichkeiten auf. Falls Sie beispielsweise ein Ereignis für das Schauen einer Produkt-Demo eingerichtet haben und ein weiteres für das Klicken eines Links zu einer externen Produkt-Review, können Sie genau festhalten, wie oft jede der beiden Aktionen passiert.

Vielleicht stellen Sie nun fest, dass das Video nicht besonders oft angeschaut wird. Dann sollten Sie es vermutlich optimieren oder es Personen einfacher machen, das Video auf Ihrer Webseite zu finden. Vielleicht stellen Sie aber auch fest, dass viel mehr Nutzerinnen und Nutzer externe Reviews lesen, als Sie vermutet hatten. Daraus können Sie ableiten, dass diese mehr Testimonials und „Social Proof“-Elemente wollen. Gleichzeitig wäre es eine Überlegung wert, die beliebten Reviews prominenter auf Ihrer Seite zu platzieren.

Conversions

Falls Sie eine Webseite betreiben, haben Sie auch mindestens ein Ziel für die Leute, die sie besuchen: 

  • Online-Shop-Betreiber möchten, dass sich Webseiten-Besuchende für ihre Mailing-Listen eintragen, ein Nutzer-Konto erstellen, etwas zu ihrem Warenkorb hinzufügen oder den Bestellprozess abschließen.

  • Medienunternehmen dagegen wollen, dass Besucherinnen und Besucher so lange wie möglich auf der Webseite verweilen und/oder sich eine bestimmte Zahl an Seiten ansehen, um die Werbeeinnahmen zu maximieren.

  • B2B-Unternehmen streben an, dass ihre Besucher und Besucherinnen ein E-Book herunterladen, sich für ein Webinar anmelden oder ein Telefonat mit ihrem Vertriebs-Team vereinbaren. 

Mit Google Analytics 4 können Sie all diese Dinge messen – und noch einige mehr. Ein Ziel ist dabei letztlich nichts anderes als eine Konversion, die Sie definiert haben (weshalb die entsprechenden Informationen im Bereich „Conversions“ auftauchen).

Mit dem Bericht „Conversion“ analysieren Sie also wichtige Ereignisse für Ihr Unternehmen. Bevor Sie diese gewinnbringend auswerten können, müssen Sie Conversion-Ereignisse zunächst anlegen. Denn nur so können Sie mit Google Analytics auswerten, wie viele Conversions in einem bestimmten Zeitraum durchgeführt wurden (Conversion-Ereignisse ähneln den Zielvorhaben in Universal-Analytics). Sie können pro Property 30 Ereignisse als Conversion festlegen. 

Um ein Ereignis als Conversion zu markieren, müssen Sie in der linken Seitennavigation auf „Konfigurieren“ > „Ereignisse“ gehen. Klicken Sie das entsprechende Ereignis an und markieren Sie es ganz einfach als Conversion.

Möchten Sie ein vollkommen neues Conversion-Ereignis anlegen, das noch nicht ausgeführt oder erkannt wurde, dann gehen Sie auf „Conversions“. Klicken Sie nun die Schaltfläche „Neues Conversion-Ereignis“ an und benennen Sie Ihr Ereignis.

Google-Analytics Neues Conversion-EreignisQuelle: Google Analytics 

Seiten und Bildschirme 

Im letzten Bericht der Engagement-Kategorie sehen Sie alle Aktivitäten gemessen nach Seitentitel und Bildschirmklasse. Sie erhalten sowohl eine Auswertung aller Aufrufe als auch der Nutzer und Nutzerinnen. Sobald Sie in der Tabelle einen bestimmten Seitentitel aufgerufen haben, bekommen Sie detailliertere Daten.

Mit diesem Bericht können Sie also beispielsweise auswerten, welche Seiten die meisten Aktionen generieren. Als sekundäre Dimension kann die Ereigniskategorie hinzugefügt werden, sodass Sie nach dem Ereignis filtern können, das Sie am meisten interessiert.

Beispielsweise könnten Sie „Blog CTA“ tracken. Dieses Ereignis wird erfasst, sobald eine Person auf einen Call-to-Action in einem Blog-Post klickt. Zusätzlich können Sie „Ereigniskategorie" als sekundäre Dimension hinzufügen und dann für „Seite beginnt mit blog.xyz.de“ filtern (damit nur Blog-URLs berücksichtigt werden) sowie für „Ereigniskategorie entspricht genau Blog CTA“.

Jetzt können Sie genau sehen, welche Beiträge die meisten CTA-Klicks generieren.

Monetarisierung

Der Bericht „Monetarisierung“ in Google Analytics 4 gibt Ihnen eine Übersicht zu den Käufern und Käuferinnen sowie Umsätzen basierend auf bestimmten Produkten, Angeboten oder Rabatten innerhalb eines definierten Zeitraumes. 

Monetarisierung: Übersicht 

Die Übersicht gibt einen wichtigen Einblick in die Gesamtumsätze und Käufer, Käuferinnen sowie Erstkäufer. Sie erhalten Analysen aufgeschlüsselt nach Produkt-ID, Anzeigenblöcken, Artikellistennamen, Artikelwerbung oder Bestellgutscheinen. 

E-Commerce-Käufe

In diesem Bericht erhalten Sie eine Auflistung aller getätigten Käufe. In der Tabellenansicht können Sie die Dimensionen individuell einstellen und bekommen so einen noch detaillierteren Einblick in den Verkauf – von bestimmten Produkte, Marken oder Artikelkategorien.

In-App-Käufe

Wenn Sie Ihre Property ebenfalls für eine App verwenden, dann können Sie in dem Bericht In-App-Käufe alle getätigten Käufe analysieren. Die Auswertung verhält sich ähnlich wie die E-Commerce-Käufe. 

Publisher Ads

Im Publisher Ads-Bericht können Sie die Einnahmen sehen, die durch Anzeigen in Ihrer mobilen App generiert wurden. Dazu müssen Sie die Anzeigenmessung über das Firebase-SDK einrichten. 

Bindung

Mit dem Bericht Bindung (auch: Retention) können Sie analysieren, wie gut Ihre Webseite in der Lage ist, Webseitenbesucherinnen und Webseitenbesucher zu binden. Sie erhalten eine Übersicht über „Neue Nutzer“ sowie „Wiederkehrende Nutzer“. Darüber hinaus stehen Daten zum Lifetime-Wert, der Nutzerbindung und dem Nutzer-Engagement bereit. Besonders interessant wird die Auswertung unter der Betrachtung verschiedener Kohorten. 

Laden sich beispielsweise alle Besucherinnen und Besucher an einem Tag eine App herunter oder tätigen einen Kauf, gehören Sie zu einer bestimmten Kohorte. Kohorten sind also Nutzer oder Nutzerinnen, die sich aufgrund eines bestimmten Ereignisses ähneln – sprich gemeinsame Eigenschaften aufweisen. Eine Kohorte kann anhand des Akquisitionsdatums, eines Ereignisses, einer Transaktion oder einer Conversion erstellt werden.

Explorative Kohortenanalyse

Mit Google Analytics 4 können Sie unter der Navigation „Erkunden“ eine explorative Kohortenanalyse durchführen. Dieser Bericht gruppiert Nutzende anhand eines Charakteristikums.

Google-Analytics 4 explorative Kohortenanalyse

Quelle: Google Analytics

Von hier aus haben Sie nun verschiedene Optionen:

  • Wählen Sie zunächst Ihren „Detaillierungsgrad der Kohortenanalyse“: Tag, Woche oder Monat.

  • Legen Sie danach das Kriterium für „In der Kohortenanalyse berücksichtigt“ fest:

Erstkontaktereignis entspricht dem Akquisitionsdatum. 

Beliebiges Ereignis meint das erste Ereignis des Nutzenden im Zeitraum der explorativen Datenanalyse.

Beliebige Transaktion meint das erste Transaktionsereignis. 

Beliebige Conversion bezeichnet das erste Conversion-Ereignis. 

Andere: Es können andere Ereignisse, die der Nutzer oder die Nutzerin ausgelöst hat, verwendet werden. 

  • Wählen Sie nun noch das Rückkehrkriterium aus. Hier stehen ebenfalls „Beliebiges Ereignis“, „Beliebige Transaktion“, „Beliebige Conversion“ und „Andere“ zur Verfügung.

Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit die Berechnung der Kohortenanalyse zu bestimmen. Sie können wählen zwischen: 

Standard: Unter dieser Einstellung wird in der Tabelle der Gesamtwert aller Nutzerinnen und Nutzer der Kohorte angezeigt, die das Rückkehrkriterium im definierten Zeitraum erfüllt haben. 

Rollierend: Hier werden alle Nutzerinnen und Nutzer gezeigt, die für den definierten und alle anderen Zeiträume das Rückkehrkriterium erfüllt haben. 

Kumuliert: Der Gesamtwert der Nutzerinnen und Nutzer entspricht hierbei dem kumulierten (zusammengefassten) Wert. Das Rückkehrkriterium wurde folglich zu einem beliebigen Zeitpunkt erfüllt. 

Unter Werte geben Sie schließlich noch den Wert an, der in der Tabellenzelle ausgegeben werden soll. Sie können wählen zwischen: 

  • Aktive Nutzerinnen und Nutzer,
  • Ereignisanzahl,
  • Transaktionen,
  • Umsatz aus Käufen. 

Im Folgenden soll es um die korrekte Interpretation des Berichts gehen, da diese nicht unbedingt intuitiv ist.

In der linken Spalte sehen Sie den gewählten Kohortentyp (standardmäßig das Akquisitionsdatum) nach Kohortengröße (Tag, Woche oder Monat).

Die Zeile in Hellblau zeigt Ihnen den Kohortenwert, den Sie ausgewählt haben. Bedenken Sie dabei, dass die analysierten Daten maximal drei Monate zurückreichen. Zusätzlich können Sie der explorativen Datenanalyse Segmente sowie Dimensionen hinzufügen. Ziehen Sie die jeweilige Dimension dafür in das Feld „Aufschlüsselung“.

Google-Analytics 4 explorativen DatenanalyseQuelle: Google Analytics

Nutzer

Während die Berichte unter Lebenszyklus den Trichter widerspiegeln, erhalten Sie im letzten Bericht von Google Analytics 4 einen umfassenden Blick in Ihre Nutzerschaft. Der Bericht ist in die Bereiche „Demografische Merkmale“ und „Technische Merkmale“ untergliedert.

Demografische Merkmale

Basierend auf verschiedenen demografischen Daten bekommen Sie in der Übersicht einen Einblick in Ihre App-User beziehungsweise Webseiten-Besuchenden. Zu den erfassten demografischen Daten gehören: 

  • Nutzer nach Land, 
  • Top-Länder, 
  • Nutzer nach Stadt, 
  • Nutzer nach Geschlecht, 
  • Nutzer nach Interessen, 
  • Nutzer nach Alter und
  • Nutzer nach Sprache. 

Um einen genaueren Blick in die Messwerte zu erhalten, gehen Sie auf den Bericht „Demografische Daten“. In der Tabelle können Sie zwischen den Dimensionen wählen und nun alle erfassten Messwerte analysieren. 

Technische Merkmale 

Immer mehr Webseitenbesuche finden über Smartphones statt. Doch ist für Webseitenbetreiberinnen und Webseitenbetreiber nicht nur wichtig zu wissen, über welches Gerät eine Seite oder App aufgerufen wird, sondern auch, um welches Modell es sich handelt oder welches Betriebssystem verwendet wird. Eine App, die unter iOS beispielsweise bessere Werte verzeichnet als unter der Android-Nutzerschaft wirft höchstwahrscheinlich Fehler mit dem System auf. 

Der Bericht „Technische Merkmale“ lässt deshalb eine genaue Auswertung der technischen Daten Ihrer Nutzerschaft zu. Er unterteilt sich in eine „Übersicht“ und „Details“. In der Übersicht sehen Sie Diagramme zu: 

  • Nutzer nach Plattform, 
  • Wichtigste Plattformen, 
  • Nutzer nach Betriebssystem, 
  • Nutzer nach Geräte-/Plattformkategorie,
  • Nutzer nach Browser, 
  • Nutzer nach Gerätekategorie, 
  • Nutzer nach Bildschirmauflösung, 
  • Nutzer nach App-Version, 
  • Neueste App-Releases, 
  • App-Stabilität,
  • Nutzer nach Gerätemodell. 

Für die technische Optimierung Ihres Produktes sind diese Daten eine wahre Goldgrube, da Sie wichtiges Feedback für Sie bereithalten. Mithilfe der Daten können Sie Nutzenden – ganz gleich mit welchen technischen Voraussetzungen – das beste Nutzererlebnis auf Ihrer Webseite oder in Ihrer App ermöglichen. 

In den „Details“ haben Sie wieder die Möglichkeit eine Dimension hinsichtlich Ihrer detaillierten Messwerte zu betrachten.

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Google Analytics ist ein extrem wertvolles Tool für jede Art von Unternehmen, da es Ihnen konkrete Daten liefert, die Sie für Ihr Wachstum nutzen können. Mit dem Update auf Google Analytics 4 gibt es für eingeschweißte Marketerinnen und Marketer zwar einige Umstellungen, doch überzeugt die neue Version vor allem durch den technischen Fortschritt und intelligente Analysen.

So nutzen Sie die Google Suite

Titelbild: Tetiana Lazunova / iStock / Getty Images Plus

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Ursprünglich veröffentlicht am 9. August 2021, aktualisiert am September 11 2023

Themen:

Google Analytics