Vor der Zeit der großen Suchmaschinen gab es Momente, in denen es nicht möglich war, binnen Sekunden die Antwort auf eine Frage zu suchen und auch zu finden. Dank Google ist das inzwischen kein Problem mehr. Diese Selbstverständlichkeit ermöglicht es mir zudem, viel über meine Kundschaft zu lernen.
Dabei entwickelt sich Google stetig weiter und sammelt einen Haufen an relevanten Daten, die entscheidend für meine und Ihre Marketing-Aktivitäten sein können. Die interessantesten Google-Statistiken habe ich für Sie zusammengetragen.
Die grundlegenden Google-Statistiken: Wie viele Menschen nutzen den Suchriesen?
Vorab kann ich Ihnen eines versichern: Es gibt nichts im Internet, was mehr benutzt wird als Suchmaschinen. Rund 30 Prozent des gesamten Internetverkehrs entstehen über Suchmaschinen, unter denen Google laut einer Statista-Erhebung der klare Branchenprimus ist.
Mit einem weltweiten Marktanteil von über 92 Prozent lag Google laut einer Statcounter-Analyse im Jahr 2022 deutlich vor seinen nächsten Konkurrenten Bing mit gut drei und Yahoo! mit knapp über einem Prozent. Am Desktop lag der Google-Anteil im Schnitt bei rund 84 Prozent. Mobil waren es sogar knapp 96 und auf Tablets 91 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet das: Google hat ungefähr 4,3 Milliarden Nutzerinnen und Nutzer weltweit.
Im Jahr 2023 hat sich das leicht verändert. Google ist mit 91,6 Prozent noch immer weit vorn, hat aber etwa ein Prozent einbüßen müssen. Bing mit etwa 3,38 Prozent und Yahoo! mit 2,8 Prozent sind leicht gewachsen. Daran mache ich fest, dass eine leichte Trendumkehr bei Google zu beobachten ist, denn der Marktanteil steigt nicht weiter an.
Die Gründe hierfür sind nicht klar bekannt, es liegt aber nahe, dass Innovationen wie ChatGPT einen Einfluss darauf haben, da die Künstliche Intelligenz nicht selten als Suchmaschine eingesetzt wird. Auch YouTube, welches faktisch zu Google gehört, zählt inzwischen zu der zweitgrößten Suchmaschine der Welt.
Ähnlich sieht die Verteilung der Top-Suchmaschinen mit Blick auf die DACH-Region aus. In Deutschland lag der Marktanteil 2023 im Durchschnitt bei knapp unter 91 Prozent, in Österreich bei knapp unter 93 Prozent und in der Schweiz unverändert bei 91 Prozent.
Nicht weniger interessant ist die Anzahl der getätigten Suchanfragen. Google verzeichnet weltweit täglich 3,5 Milliarden. Statistiken zeigen, dass Menschen etwa drei bis vier Mal am Tag eine Google-Suche starten.
Unbestreitbar ist in jedem Fall, dass Google gigantische Mengen von Daten verarbeitet und einen enormen Einfluss auf die gesamte Nutzung des Internets hat.
Google Insights for Search: Suchanfragen im Blick behalten mit Google Trends
Was genau bei Google besonders häufig gesucht wird, können Sie über das Tool Google Trends herausfinden. Es ist der Nachfolger der Google Insights for Search und liefert eine ganze Reihe interessanter Informationen. Die Ergebnisse lassen sich nach Ländern, Regionen und sogar einzelnen Städten filtern. Auch den zeitlichen Verlauf der Anfragen können Sie einsehen.
Dadurch erhalten Sie nicht nur Hinweise darauf, welche Themen für Ihre Zielgruppe interessant sein könnten, sondern erkennen auch saisonale Schwankungen und können Ihre Marketingkampagnen sowohl im Hinblick auf die Zeit als auch den Ort zielgerichteter platzieren. Sie finden dort ebenfalls spannende und bereits aufbereitete Insights zu verschiedenen Themenclustern.
Google Fakten: Die am häufigsten gesuchten Begriffe aus dem vergangenen Jahr
Werfen Sie in Google Trends einen Blick auf die Suchanfragen für das vergangene Jahr, zeigt sich, dass sich die thematischen Interessen je nach betrachtetem Land erheblich unterscheiden. Ich zeige Ihnen die dominierenden Suchbegriffe weltweit und der deutschsprachigen Länder.
Die beliebtesten Suchbegriffe weltweit: News und Personen
Statt wie früher die Top Fünf der allgemeinen Suchbegriffe zu veröffentlichen, teilt Google nur noch Kategorie-basierte Rankings. So wurden beispielsweise die folgenden fünf News 2023 weltweit am häufigsten gesucht:
- War in Israel and Gaza
- Titanic submarine
- Turkey earthquake
- Hurricane Hillary
- Hurricane Idalia
Zur Erklärung: Bei „Titanic Submarine“ handelt es sich um das U-Boot Titan, das beim Erkunden der Titanic implodiert ist.
Ein Blick auf die meistgesuchten Personen verrät, dass das Einzelschicksal von Damar Hamlin, einem amerikanischen Footballspieler, der einen Herzstillstand erlitt und zurück ins Leben geholt wurde, die Menschen am meisten bewegte. Auch Jeremy Renner, welcher auf seinem Grundstück von einem Schneepflug überrollt wurde, taucht unzählige Male in den Suchergebnissen auf.
- Damar Hamlin
- Jeremy Renner
- Andre Tate
- Kylian Mbappé
- Travis Kelce
Zuletzt war es der Unternehmer Andrew Tate, der am meisten Aufmerksamkeit erregte. Auf den weiteren Plätzen liegen Fußball-Superstar Kylian Mbappé und der NFL-Spieler Travis Kelce – wobei Letzterer wohl eher aufgrund seiner Beziehung zu Popstar Taylor Swift so oft gesucht wurde.
Die beliebtesten Suchbegriffe in Deutschland
In der Bundesrepublik war das Feld der Schlagzeilen ebenfalls von globalen Ereignissen geprägt. Neben dem „Krieg in Israel und Gaza“ und „Erdbeben Türkei“ zählte auch der Suchbegriff „Rammstein“ zu den meistgesuchten Wörtern und damit zu den Google Trends Deutschland. Dazu gesellen sich zwei News um einen freilaufenden Löwen und eine Umweltdemo in Nordrhein-Westfalen.
- Krieg in Israel und Gaza
- Erdbeben Türkei
- Rammstein
- Löwe Berlin
- Lützerath
Die beliebtesten Suchbegriffe in der Schweiz
Suchanfragen aus der Schweiz fokussierten sich 2023, neben ChatGPT und der Aktie der Credit Suisse, ebenfalls auf den Krieg in Israel und Gaza. Zudem suchten Schweizerinnen und Schweizer Informationen rund um die Rammstein-Kontroverse und das Erdbeben in der Türkei.
- ChatGPT
- CS-Aktie
- Krieg in Israel und Gaza
- Rammstein
- Erdbeben Türkei
Die beliebtesten Suchbegriffe in Österreich
Ähnlich wie Google-Nutzende aus der Schweiz und Deutschland interessierten sich auch die Österreicher für den Israel-Konflikt und das Erdbeben in der Türkei. Auf Platz fünf der österreichischen Google-Suchanfragen 2023 landet Maddie McCann – das vor über 20 Jahren verschwundene Mädchen aus England.
- Krieg in Israel und Gaza
- Erdbeben Türkei
- Ukraine News
- Titan
- Maddie McCann
Von Click-Through-Rates bis KI: Weitere spannende Google-Statistiken
Natürlich untersucht nicht nur Google selbst seinen Einfluss auf die Internetnutzung. Auch andere Quellen warten mit spannenden Erkenntnissen auf.
Die ersten Suchergebnisse dominieren
Ich muss Ihnen nicht erklären, welche Relevanz und Macht die berühmte „erste Seite“ bei Google hat und wie wichtig daher das Thema Suchmaschinenoptimierung ist. Die CTR Study von Advanced Web Ranking zeigt mit einer Grafik auf, wie sich die Klicks bei einer Suchanfrage auf die organischen SERP-Ergebnisse verteilen.
Das Ergebnis, beispielhaft für November 2022:
- Platz 1: 39,2 Prozent
- Platz 2: 15,45 Prozent
- Platz 3: 8,57 Prozent
- Platz 4: 5,58 Prozent
- Platz 5: 3,95 Prozent
- Platz 6-10 (kumuliert): 10,91 Prozent
Es ist nicht verwunderlich, dass die ersten Suchergebnisse zwar immer noch dominieren. Im Jahr 2022 war es allerdings noch weitaus deutlicher.
Im Jahre 2023 hat sich diese Erkenntnis gewaltig verändert. Eine Studie zu aktuellen Klickraten von clicks digital zeigt anhand einer Tabelle auf, wie sich die Klicks bei einer Suchanfrage auf die organischen Ergebnisse der Google-SERPS verteilen. Schnell wird deutlich: Die obersten Plätze sind längst nicht mehr die beliebtesten.
Das Ergebnis, beispielhaft für Mai 2023:
- Platz 1: 20,46 %
- Platz 2: 8,48 %
- Platz 3: 6,08 %
- Platz 4: 3,84 %
- Platz 5: 3,11 %
- Platz 6-10 (kumuliert): 7,42%
Laut clicks digital ist diese Veränderung kein Einzelfall, sondern folgt einem Trend. Seit 2004 lag die CTR auf der ersten Position noch bei über 56 Prozent und ist über die Jahre kontinuierlich gefallen. Mit anderen Worten: Immer mehr Leute gehen über die erste Suchseite hinaus, um das gewünschte Ergebnis zu finden.
Googles Konkurrenz schläft nicht
Lange Zeit galt Google als die Suchmaschine schlechthin. Doch die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und die damit einhergehende mögliche Änderung der Suchmentalität wirft für viele SEO- und Marketing-Profis die Frage auf, wie es um die Zukunft des Giganten steht.
Noch baut Google auf das Vertrauen, welches Nutzende in die Suchmaschine haben. Das geht nur, weil die Standards an Informationen, die Google fordert, weiterhin hoch sind. Das zeigen auch aktuelle Zahlen: So hat Google weiterhin einen Marktanteil von 90 Prozent. ChatGPT mag in dieser Sache einige Suchanfragen ersetzen, die Gesamtnutzung bleibt allerdings ein Bruchteil von Google.
Dennoch hat das Unternehmen aus dem Silicon Valley seine Konkurrenz auf dem Schirm. Seit mehr als acht Jahren forscht es zu KI und musste mit dem plötzlichen Aufkommen von ChatGPT einen kurzen Rückschlag auf sich nehmen.
Inzwischen scheint es ein Wettrennen der Giganten zu geben. Denn ziemlich überraschend stellte Google im Dezember 2023 sein System „Gemini“ vor, nachdem es im März bereits den Chatbot „Bard“ gelauncht hatte. Als ein fusioniertes Produkt können diese beiden Systeme nicht nur Texte generieren, sondern auch bestimmte Probleme lösen und situationsabhängige Entscheidungen treffen, Bilder, Audio, sowie Video nahtlos verarbeiten und kombinieren.
Das spiegelt sich auch in der MMLU-Benchmark wider, welches durchgeführt wurde. Zum einen sei Gemini demnach das erste Modell, das bessere Antworten gebe als menschliche Experten. Die Benchmark umfasst 57 verschiedene Bereiche, wie etwa Mathematik, Physik oder Geschichte. Gemini erzielte einen Genauigkeitsgrad von exakt 90 Prozent. GPT-4 landete bei 86,5 Prozent.
Doch auch die anderen Suchmaschinen wollen sich nicht abhängen lassen. Mit dem Bing-Chat versuchte Microsoft im vergangenen Jahr aufzuholen. Der Vorteil: Wer eine Frage stellt, bekommt direkt die genutzten Quellen geliefert. Allerdings bleibt der Erfolg aus. Zwar konnte Bing rund 10 Prozent mehr Nutzende pro Monat verzeichnen, kam die Suchmaschine laut Statcounter auf lediglich fünf Prozent Marktanteil im deutschen Vergleich.
Die Zahlen machen mir klar deutlich: Google lässt sich nicht so leicht abhängen. Was sich jedoch verändern wird, ist die Art der Suche und auf welchen Plattformen ich meine Informationen zusammensuche.
Featured Snippets verändern das Nutzerverhalten
Google Snippets, kurze Inhaltsauszüge von Website-Inhalten in Suchanfragen, werden immer häufiger genutzt. EngineScout hat im Rahmen einer Umfrage unter 3.500 Nutzenden herausgefunden, dass rund 35 Prozent aller Klicks auf dem sogenannten Featured Snippet landen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wie viele Suchanfragen ohne Klick auf einer Website enden. Der Anteil der Zero-Click-Suchen liegt laut einer Analyse von SEMrush bei unter 30 Prozent.
Sprachassistenten im Aufwind
In den letzten Jahren hat sich die Sprachsuche zu einem wichtigen Akteur in der Welt der Suchmaschinenoptimierung entwickelt. Die Anzahl der genutzten Sprachassistenten nimmt weiterhin zu, mit Google Assistant, Siri und Alexa als führenden Anbietern. In 2020 lag die Nutzung bei etwa 4,2 Milliarden. Laut der Prognose für 2024 wird sich diese weltweit verdoppeln und auf 8,4 Milliarden Sprachassistenten steigen.
Für Unternehmen heißt es weiterhin: Sich nicht nur über sprachbasierte Suchanfragen im Klaren zu sein, sondern aktiv daran zu arbeiten, dieses wichtige Segment zu erschließen.
Fazit: Google-Zahlen und -Fakten liefern wertvolle Impulse für Ihr Marketing
Trotz der jüngsten Entwicklungen hat Google nach wie vor die Nase vorn. Mit rund 92 Prozent des weltweiten Suchmaschinenmarktes, hat der Anbieter einen wesentlichen Einfluss darauf, wie Menschen im Internet nach Informationen suchen und diese finden.
Zusammen mit der Vielzahl an miteinander verknüpften Diensten, die Google anbietet, ist es ein unersetzliches Instrument zur Stärkung der Kundenbindung und -gewinnung. Ausgestattet mit neuesten Daten und Statistiken können Marketer und Marketerinnen ihren Einfluss auf die Suchmaschine ausweiten und sicherstellen, dass die richtigen Inhalte an ihre Zielgruppe gelangen.
Titelbild: HubSpot