Instagram für das eigene Marketing zu nutzen, ist zeitaufwändig. Der Account muss regelmäßig mit herausragendem Content bespielt werden und auch das Community-Management frisst eine Menge Zeit. Instagram-Bots versprechen Abhilfe: Sie sollen Ihnen die Arbeit erleichtern und Ihren Account schneller wachsen lassen. Doch was taugen die Bots wirklich? Das erfahren Sie hier.

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Was sind Bots auf Instagram?

Instagram-Bots sind Programme, die rund um die Uhr automatisiert Aufgaben erledigen, beispielsweise das Liken und Kommentieren von Beiträgen. Die Bots können auch anderen Accounts folgen oder Direktnachrichten an Nutzer und Nutzerinnen schreiben, ohne dabei auf menschliche Hilfe angewiesen zu sein.

Ziel der Instagram-Bots ist, ein hohes Engagement von Ihrer Seite zu simulieren und dafür Follower und viel Interaktion zurückzubekommen. Um dies zu erreichen, können folgende Instagram-Bots-Arten eingesetzt werden:

  • Instagram-Bots, die Kommentare und Beiträge liken
  • Instagram-Bots, die mehr Instagram Follower und Followerinnen generieren
  • Instagram-Bots, die anderen Accounts folgen
  • Instagram-Bots, die Follower und Followerinnen entfernen
  • Instagram-Bots, die Direktnachrichten verschicken
  • Instagram-Bots, die Daten analysieren
  • Instagram-Bots, die Trends und Hashtags recherchieren

Exkurs: Instagram-Bots vs. Instagram-Chatbots

Anders als ein Instagram-Bot sind Instagram-Chatbots dafür zuständig, eingehende Anfragen von Nutzerinnen und Nutzern zu beantworten. Für diese sind sie in der Regel klar als Chatbots erkennbar und fungieren als Schnittstelle zwischen einem Unternehmen und den Interessenten. Kommen die Instagram-Chatbots bei der Kommunikation oder Hilfestellung an ihre Grenzen, können sie das Thema direkt an echte Menschen weiterleiten.

Instagram-Bots: Vorteile und Nachteile für Unternehmen

Da Instagram-Bots zahlreiche Funktionen erfüllen, die sonst vom Marketingteam übernommen werden, ist der Einsatz im Unternehmen häufig eine Erleichterung. Doch gleichzeitig bergen Instagram-Bots auch Risiken, die Sie im Auge behalten sollten.

Vorteile von Instagram-Bots:

  1. Zeitersparnis: Viele Aufgaben, die wenig Knowhow und viel Zeit in Anspruch nehmen, können vom Bot automatisiert erledigt werden, darunter das Liken von Beiträgen oder das Folgen anderer Accounts.
  2. Erhöhte Reichweite: Da Bots pausenlos arbeiten, können sie eine höhere Zahl von Nutzern erreichen. Das wirkt sich positiv auf die Reichweite und Sichtbarkeit des Unternehmensprofils auf Instagram aus.
  3. Schnelles Wachstum: Vor allem kleine Accounts, die schnell wachsen und eine Followerschaft aufbauen wollen, können durch den Einsatz von Instagram-Bots einfacher ihr Ziel erreichen.

Nachteile von Instagram-Bots:

  1. Kein nachhaltiges Wachstum: Organische Reichweite bedeutet in der Regel auch ein langfristig nachhaltiges Wachstum. Durch den Einsatz von Instagram-Bots ist der Absprung von Followern wahrscheinlicher.
  2. Accountsperrung: Da Instagram echte Aktion und Interaktion bevorzugt, werden Accounts, die primär mit Bots arbeiten, abgestraft oder gesperrt. Sie sollten also sicherstellen, dass Sie mit dem Einsatz ihres Instagram-Bots nicht gegen Nutzungsrichtlinien verstoßen.
  3. Weniger Authentizität: Obwohl die Bots einiges leisten können, weisen sie in Sachen Interaktion und Kommunikation deutliche Schwächen auf. Hinterlassen sie unpassende Kommentare oder werden sie sofort als Bots enttarnt, wird das von der Followerschaft möglicherweise als negativ und nicht authentisch empfunden.

Influencer aufgepasst! Finger weg von Bots. Für Influencer kann es beim Thema Bots sogar richtig ernst werden: Hier lauern rechtliche Fallen. Der Kauf beziehungsweise Einsatz von Bots auf dem Profil eines Influencers könnte einen abgeschlossenen Werbevertrag mit einem Kunden anfechtbar machen.

Argumentiert werden kann, dass der Influencer oder die Influencerin durch eine große Anzahl gekaufter Bots dem Vertragspartner (Marken, Unternehmen) mehr Reichweite und eine höhere Quote aktiver Follower und Followerinnen vorgaukele, als es eigentlich den Tatsachen entspricht.

Da Followerzahlen und Engagement zwei wichtige Faktoren der Geschäftsgrundlage zwischen beiden Parteien sind, ist dies äußerst heikel: Ertappt ein Unternehmen den Influencer oder die Influencerin bei dieser Handlung, kann im Zweifelsfall der gesamte Vertrag nichtig sein, sowie muss dann das Honorar zurückerstattet werden. Auch weitere Schadenersatzansprüche sind denkbar.

Sind Instagram-Bots erlaubt?

Wie Sie sehen, ist der Einsatz von Instagram-Bots durchaus mit Risiken verbunden, aber wie sieht es mit der Gesetzmäßigkeit aus? Generell gibt es keine Gesetze, die den Einsatz von Bots auf Instagram oder anderen Sozialen Netzwerken verbieten. Da jede Plattform jedoch eigene Lizenzbestimmungen und Nutzungsrichtlinien hat, ist es sinnvoll, sich vorab mit diesen auseinanderzusetzen.

Beispielsweise ist es keine Seltenheit, auf Discord einen Instagram-Bot zu nutzen, um die Konten zu integrieren und Inhalte zu teilen. Auch diese Bots sind legal und werden von der Community in der Regel nicht als störend empfunden.

Instagram-Bots selbst programmieren oder Anbieter nutzen?

Wenn Sie Mitglieder mit Programmierkenntnissen in Ihrem Team haben, können Sie einen Instagram-Bot selbst programmieren beziehungsweise erstellen lassen. Dazu sollten Sie idealerweise die Sprache Python nutzen. Auf GitHub finden sich zahlreiche Anleitungen und Tutorials.

Statt selbst Instagram-Bots zu erstellen, ist es jedoch einfacher, einen fertigen Bot zu verwenden. Zu den bekanntesten Anbietern zählen:

Auf eigene Gefahr: So nutzen Sie Instagram-Bots

Im Folgenden gehen wir genauer darauf ein, was Sie bei der Nutzung von Instagram-Bots beachten sollten:

  1. Recherchieren Sie ausführlich, was Ihre Zielgruppe ausmacht. Wofür interessiert sie sich? Welchen Accounts folgt sie? Welche Hashtags nutzt sie? Wann ist sie online? Je besser Sie Ihre Zielgruppe kennen, desto genauer können Sie Ihren Bot auf sie ausrichten.
  2. Nutzen Sie Ihre Rechercheergebnisse, um das Einsatzgebiet Ihres Bots einzugrenzen. Geben Sie genau vor, mit welcher Art von Nutzern und Nutzerinnen er interagieren soll.
  3. Automatisieren Sie anfangs am besten nur Likes. Damit laufen Sie nicht Gefahr, unangemessen auf einen Post zu reagieren.
  4. Achten Sie in den Einstellungen Ihres Bots darauf, neue Posts zu bevorzugen. Wenn Ihr Account auf uralten Content reagiert, kann das auf User schnell suspekt wirken.
  5. Analysieren Sie Ihren Bot regelmäßig und prüfen Sie die Ergebnisse. Passen die neuen Follower in Ihre Zielgruppe? Falls nicht, nehmen Sie Anpassungen an den Einstellungen vor.

Nehmen Sie sich Zeit, um Ihren Instagram-Bot korrekt einzurichten und von Zeit zu Zeit anzupassen. So minimieren Sie die Risiken, die die Programme mit sich bringen und haben gute Chancen, das Wachstum Ihres Accounts ein wenig anzukurbeln. Verlassen Sie sich dabei aber nie allein auf den Bot. Ohne aktuelle, hochwertige Inhalte bringen Ihnen neue Follower nichts.

Instagram-Bots erkennen

Nicht alles auf Instagram ist so, wie es scheint. Weil die Bots dort unterwegs sind, ist nicht jeder Like, jeder Kommentar und jeder Follower echt. Nutzer und Nutzerinnen können Bots auf Instagram erkennen, indem sie auf folgende Anzeichen achten:

  1. Viele abonnierte Kanäle: Viele Accounts, die Bots nutzen, abonnieren automatisiert andere Accounts – in der Hoffnung, dass diese ihnen dann auch folgen. Kanäle, die extrem vielen anderen Accounts folgen, sind also zumindest verdächtig.
  2. Unpersönliche Kommentare: Da Bots in Kommentaren nicht fundiert auf den Inhalt eines Posts eingehen können, verbreiten sie kurze Standardaussagen wie „Cooler Post!”, „Großartig!” oder „Schau doch mal auf meinem Account vorbei”. Natürlich nutzt nicht jeder User und jede Userin, der einmal einen kurzen Kommentar schreibt, einen Bot. Eine Häufung unpersönlicher Kommunikation kann aber durchaus ein Indiz sein.
  3. Werbliche Direktnachrichten: Auch fragwürdige Konversationen per Direktnachricht können auf Bots hinweisen. Einige der Programme gehen so weit, Direktnachrichten zu schreiben. Das Vorgehen: Erst geben sie vor, eine einfache Frage zu haben. Dann empfehlen sie ungefragt ein Produkt.

Fällt Ihr Account durch einen der obigen Punkte auf, könnte das bei Nutzern und Nutzerinnen Misstrauen hervorrufen. Und warum sollten sie dann noch mit Ihrem Content interagieren?

Fazit: Instagram-Bots bergen Chancen und Risiken

Bestimmt haben Sie auch schon mal eine unerwünschte automatisierte Direktnachricht erhalten und sich gefragt, wie Sie diese Instagram-Bots loswerden können. Nicht zu Unrecht, denn die Bots können störend sein und führen in diesen Fällen selten zu langfristigem Erfolg. Andererseits ist es gerade für Unternehmen und Selbstständige reizvoll, durch Instagram-Bots schnell mehr Reichweite zu generieren.

Wer zunächst Geld sparen will, kann auch auf Instagram-Bot-Alternativen mit Open Source zurückgreifen. Doch auch wenn ein solcher Instagram-Bot kostenlos ist, ist er durch die (wenn auch einfachen) erforderlichen Programmierkenntnisse nicht für alle die beste Lösung.

Letztlich ist und bleibt Instagram-Marketing mit viel Arbeit verbunden. Wollen Sie auf der Plattform erfolgreich sein, brauchen Sie hochwertigen Content, herausragende Bilder und reichlich persönliche Interaktion mit Ihrer Followerschaft. All das kann Ihnen ein Bot nicht abnehmen.

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Titelbild: Oscar Wong / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 24. Juli 2023, aktualisiert am Juli 24 2023

Themen:

Instagram-Marketing