Karriereplanung: So planen Sie erfolgreich und realistisch

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Fabiana Sbrandolino
Fabiana Sbrandolino

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„Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“ Diese oder eine ähnliche Frage haben die meisten Arbeitnehmenden in ihren Bewerbungsgesprächen schon gestellt bekommen. Wer die eigene Karriere strategisch durchdacht hat, kennt die Antwort genau. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre berufliche Laufbahn mit 4 wertvollen Tipps erfolgreich und realistisch planen können.

Frau in Business-Kleidung auf Dach vor Glaswand denkt über Karriereplanung nach

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Was macht eine Karriereplanung?

Bei der Karriereplanung muss zwischen der persönlichen und der Unternehmensplanung unterschieden werden. Persönliche Karriereplanung bedeutet die Festlegung der eigenen Berufsziele und der einzelnen Schritte, die Sie dafür gehen müssen. Karriereplanung vom Unternehmen hingegen umfasst die Identifikation von Personalbedarf und dessen Deckung durch Neueinstellungen.

Bei persönlichen Karrieren gibt es zwei Dimensionen: die vertikale und die horizontale Karriere. Bei der vertikalen Karriere arbeiten Sie sich auf der Karriereleiter nach oben und übernehmen Führungsverantwortung. Bei der horizontalen Karriere spezialisieren Sie sich und werden zur Spezialistin in einem oder mehreren Fachgebieten. Zwischen beiden Dimensionen sind dabei auch Mischformen denkbar.

Am Anfang Ihrer eigenen Karriereplanung steht daher die Definition, was Karriere für Sie genau bedeutet. Mehr Einkommen, mehr Macht, mehr Verantwortung und Führungsaufgaben – auch wenn diese Ziele gemeinhin mit dem Begriff Karriere verbunden werden, müssen dies nicht Ihre individuellen Ziele sein.

Für die Karriereplanung ist es daher wichtig, dass sowohl die zu definierenden Ziele als auch die dahin führenden Schritte zu den eigenen Lebensprioritäten, Werten und Potenzialen passen.

Mit diesen 4 Tipps planen Sie Ihre Karriere strategisch

Sie wissen nicht, wo anfangen bei der Karriereplanung? Mit diesen 4 Tipps sind Sie gut aufgestellt.

Tipp 1: Planen Sie frühzeitig, klug und fortlaufend

Ihren Karriereplan erstellen Sie idealerweise bereits vor oder während Ihrer Ausbildungs- oder Studienzeit. Sie stehen schon im Beruf? Kein Problem: Fragen Sie sich trotzdem, was Sie beruflich erreichen möchten und welche Wertvorstellungen Ihnen wichtig sind, im Privatleben wie im Beruf.

Wichtig dabei ist, diese Fragen mit wachsendem Erfahrungsschatz immer wieder zu stellen und auch neu zu beantworten. Selbst wenn Sie heute mit Ihrem Job zufrieden sind, schadet es nicht, strategisch die nächsten Schritte zu planen.

Tipp 2: Nehmen Sie sich genügend Zeit und beantworten Sie die wichtigsten Leitfragen

Über sich und die eigene Karriere nachzudenken erfordert Zeit. Und die sollten Sie sich nehmen, so banal dies auch klingen mag. Nur wenn Sie sich bewusst Raum und Gelegenheit verschaffen, aktiv über Ihre Karriere, Ihre Wünsche und Prioritäten nachzudenken, können Sie einen erfolgversprechenden Plan entwickeln. Zwischen Tür und Angel lässt sich die eigene Karriere nicht nachhaltig planen!

Dabei können Ihnen diese Leitfragen helfen:

  • Welche Aufgaben möchten Sie künftig bearbeiten?
  • Welche Positionen kommen dafür in Frage – in welchem Unternehmen?
  • Welche Qualifikationen brauchen Sie dafür? Und wie können Sie diese erlangen?
  • Welches Arbeitsumfeld ist Ihnen wichtig?
  • Welches Verhältnis sollen Privatleben und Beruf zueinander haben?
  • Wie steht Ihre Familie zu Ihren Plänen?
  • Wo sind Sie bereit, Kompromisse einzugehen – und wo nicht?

Tipp 3: Sammeln Sie Erfahrungen

Eine typische Karriere durchläuft vier Phasen: In der Eintrittsphase herrscht oft Unsicherheit bezüglich der eigenen beruflichen Orientierung, bis schließlich Entscheidungen für bestimmte Berufe oder Ausbildungswege getroffen werden.

Es folgt die Aufbauphase, in der Qualifikationen erlangt werden, Know-how aufgebaut wird und Erfahrungen gesammelt werden. In der folgenden Orientierungsphase setzen die meisten Arbeitenden Prioritäten und suchen nach einer Balance oder Integration von Privat- und Berufsleben.

Die vierte Phase, die Identitätsphase, ist schließlich bestimmt vom Wunsch nach Erfüllung im Job.

Je nachdem, in welcher Phase Sie sich befinden, setzen Sie unterschiedliche Akzente bei der Planung Ihrer Karriere und bei der möglichen Anpassung Ihrer bisherigen Pläne. Wenn Sie sich bewusst machen, in welcher Phase Sie sich aktuell befinden, kann dies bei der Ausgestaltung des Plans helfen.

Tipp 4: Suchen Sie sich Sparringspartner

Neben der eigenen Reflexion über Ihre aktuelle und die angestrebte berufliche Position, kann es sehr hilfreich sein, Ihre Gedanken mit Sparringspartnern zu teilen. Das können erfahrene Kolleginnen, gute Freunde, Lebensgefährtinnen oder professionelle Coaches sein.

Durch den offenen und ehrlichen Austausch gewinnen Sie neue Erkenntnisse, vertiefen bestehende Gewissheiten und treffen letztlich bewusster Entscheidungen. Hier können und sollten Sie auch Ihren (jetzigen oder künftigen) Arbeitgeber mit einbeziehen!

So vermeiden Sie die häufigsten Fehler bei der individuellen Karriereplanung

Einer der häufigsten Fehler, der in der Karriereplanung zu beobachten ist, sind zu hohe Ziele in einer zu langfristigen Planung. Es ist wichtig, bei den Planungen realistisch zu bleiben, bei allen Ambitionen. Eine reflektierte, wiederkehrende Planung in kleinen, kurz- und mittelfristig getakteten Schritten verspricht eher Erfolg als eine zu langfristige Planung mit zu hoch gesteckten Zielen.

Konzentrieren Sie sich auf die nächsten Monate, das kommende Jahr bis hin zu maximal fünf Jahren – diesen Zeitraum können Sie besser abschätzen als zehn oder 15 Jahre.

Ziele, die Sie aufgrund von zu hohen Erwartungen nicht in absehbarer Zeit erreichen können, wirken eher demotivierend und führen zu Unzufriedenheit; das können Sie durch eine enger getaktete und realistische Planung vermeiden. Auch hier kann ehrliches Feedback von außen helfen, die richtigen Ziele zu finden.

Weiterhin sollten Sie bei der Karriereplanung ganz konkret Ihre eigenen Vorstellungen und Werte einbringen und nicht die Ihrer Kolleginnen. Wenn Sie bei sich selbst bleiben und weniger nach links und rechts schauen, werden Sie weniger abgelenkt und können sich auf Ihre nächsten Schritte konzentrieren.

Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Sie können ein Ziel nicht auf dem geplanten Weg erreichen? Kein Grund aufzugeben! In den meisten Fällen findet sich auch dank der im Scheitern gesammelten Erfahrungen ein anderer Pfad. Auch auf Umwegen können Sie letztlich zum Ziel gelangen.

Das unbedingte Festhalten an einem einmal definierten Plan ist jedoch nicht zu empfehlen. Sie sollten sowohl die Karriereziele als auch die Maßnahmen regelmäßig prüfen und gegebenenfalls an sich verändernde Rahmenbedingungen anpassen.

Vermeiden Sie den Fehler, zu starr an getroffenen Entscheidungen für Ihre Karriereplanung festzuhalten. Sonst verpassen Sie womöglich Chancen, die sich in einer weiterentwickelten Umwelt auftun können. Nehmen Sie, wenn möglich, an einem Mentoring teil, um neue Perspektiven auf Ihre Lage zu erhalten.

Karriereplanung im Unternehmen

Mit der längerfristigen Berufsstrategie beschäftigen sich nicht nur Arbeitnehmende, auch für die Personalabteilungen ist die Karriereplanung ein wichtiges Instrument. Im Unternehmenskontext heißt das, den Bedarf insbesondere an Fach- und Führungskräften durch rechtzeitige und passende Personalentscheidungen langfristig zu decken – es werden also gewissermaßen die internen Karrierewege vorgezeichnet und Organisationen können so besser Bewerber finden, deren Vision dazu passt.

Zu Beginn der Zusammenarbeit definieren neue Mitarbeitende und Personalentwicklerinnen mögliche Karriereziele und -wege, die mit konkreten Zielvereinbarungen erreicht werden können. Decken sich die Wünsche und Vorstellungen von Unternehmen und Mitarbeitenden, können durch abgestimmte Karriereplanungen Kündigungen vermieden, zentrale Mitarbeiter gehalten und somit letztlich die Produktivität gesteigert werden.

Warum ist Karriereplanung wichtig?

Die strategische Karriereplanung hilft Ihnen dabei, langfristig Ihre Lebensprioritäten zu verfolgen – sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Durch die Orientierung an den einzelnen Etappen gelingt es leichter, die angestrebten Ziele auch tatsächlich zu erreichen.

Eine Karriereplanung hilft Ihnen zudem, mehr Motivation und Zuversicht in Ihren Arbeitsalltag zu bringen. Statt stur Ihrer täglichen Routinen nachzugehen, können Sie Prioritäten in Ihrer täglichen Arbeit setzen und diese in Richtung des nächsten Etappenziels lenken.

Fazit: Ein Karriereplan hilft bei Erreichung Ihrer Karriereziele

Auch wenn eine strategische Karriereplanung kein Garant für Erfolg ist, schafft sie die bestmögliche Grundlage dafür, die eigenen Karriereziele zu erreichen, egal ob Sie Führungskraft werden wollen oder eine ausgeglichene Balance zwischen Beruf und Privatleben anstreben.

Wichtig dafür sind eine realistische Planung und die sich stetig wiederholende Prüfung, ob die definierten Ziele, Schritte und Maßnahmen tatsächlich den eigenen Werten und den Umweltbedingungen entsprechen. So können Sie die Frage, wo Sie sich in fünf Jahren sehen, stets exakt beantworten!

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Titelbild: Matthew Leete / iStock / Getty Images Plus

Themen: Karriere

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