Es gibt viele Herausforderungen beim Aufbau einer Website, eines Online-Shops oder eines Blogs. Möglichst viele Backlinks anderer Websites zu erhalten, die auf das eigene Suchmaschinenranking einzahlen, gehört dazu. Dafür gibt es Linkbuilding-Tools. Sie alle versprechen, dieses mühsame Unterfangen mit verschiedenen Funktionen und Tricks zu vereinfachen. Ob das klappt und welche Anwendungen es dafür gibt, erkläre ich Ihnen in diesem Artikel.
Was sind Linkbuilding-Tools?
Linkbuilding-Tools sind spezialisierte Softwares und Plattformen, die darauf ausgerichtet sind, den Prozess des Aufbaus von Backlinks zu unterstützen und zu optimieren. Sie bieten Funktionen wie die Analyse von Backlink-Profilen, die Identifikation potenzieller Linkquellen, die Automatisierung von Outreach-Aktivitäten und die Überwachung der Linkqualität.
Solche Linkbuilding-Tools helfen, vereinfacht gesagt, im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung (SEO) wertvolle Links zu generieren, die sich positiv auf das Ranking Ihrer Seite auswirken.
Ich werde im Folgenden immer wieder von Outreach sprechen. Damit ist der systematische Prozess des Kontaktaufbaus und der Kommunikation mit Websitebetreibenden, Bloggern und Bloggerinnen, Journalisten und Journalisten sowie anderen Influencern und Influencerinnen gemeint.
Linkbuilding-Tools: Meine acht Favoriten in einer Liste
Es gibt jede Menge Linkbuilding-Tools, die ich im Laufe der Zeit genutzt und getestet habe. Wie so oft im Online-Marketing, werden Sie mit den Möglichkeiten beinahe erschlagen. Mittlerweile kann ich meinen Erfahrungen nach die folgenden Linkbuilding-Tools empfehlen:
Alle zeichnen sich durch verschiedene Funktionen und Möglichkeiten aus. Manche sind ganze SEO-Suites, dadurch auch etwas teurer, andere wiederum sind auf Linkbuilding konzentriert, wieder andere haben eigentlich einen anderen Zweck, lassen sich aber gut zweckentfremden. In den folgenden Abschnitten stelle ich Ihnen die Tools ausführlich vor.
Wichtig: Es handelt sich dabei um kein Ranking. Probieren Sie die Linkbuilding-Tools am besten selbst aus, um sich ein Bild zu verschaffen, was Ihnen in der täglichen Arbeit an Ihrer Landingpage, Website oder Shop Abhilfe verschaffen könnte.
1. Ahrefs
Falls Sie sich schon länger mit Suchmaschinenoptimierung auseinandersetzen, haben Sie bestimmt schon einmal von Ahrefs gehört. Für mich gehört das Toolkit zu den umfangreichsten und bekanntesten in seinem Bereich. Sie finden dort zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Website, Ihren Blog oder Ihren E-Commerce-Shop zu analysieren und zu optimieren.
Ebenfalls integriert: ein Backlink-Checker, mit dem Sie Ihre eigenen Backlinks prüfen können. Darüber hinaus gibt es mit dem Site Explorer die Möglichkeit, fremde Seiten zu prüfen. So kann ich herausfinden, wie die Backlinkprofile anderer Websites, zum Beispiel meiner Konkurrenz, aussehen. Das gibt wiederum Input für meinen eigenen Backlink-Aufbau.
Funktionen:
- eigene Backlink-Analyse (Site Audit)
- Konkurrenzanalyse (Site Explorer)
- diverse weitere SEO-Tools wie Keywordanalysen oder SERP-Tracking
- komplettes SEO-Toolkit für ambitionierte Projekte
Kosten: zwischen 89 und 369 Euro pro Monat bei monatlicher Zahlung (Enterprise-Plan: ab 899 Euro)
2. SEMrush
SEMrush ist ein weiteres Tool, das ich regelmäßig nutze und das sich ebenfalls, ähnlich wie Ahrefs, nützlich für den Aufbau von Backlinks erwiesen hat. Es ist wie die erste vorgestellte Linkbuilding-Anwendung ein ganzheitliches SEO-Toolkit, das eine breite Palette an Funktionen bietet. Einige davon sind speziell für die Analyse und Verbesserung von Backlink-Strategien konzipiert.
Mit SEMrush können Sie nicht nur die Backlinks Ihrer Website oder Ihres Blogs überwachen, sondern auch die Linkbuilding-Aktivitäten Ihrer Konkurrenz mit dem SEMrush Backlink Gap Tool analysieren. Die Applikation bietet detaillierte Einblicke in die Backlink-Profile und hilft so, Trends und Muster im Linkbuilding zu erkennen. Zudem zeigt das Tool Ihnen in Form von „Lücken“, wo Ihre Konkurrenz Ihnen noch einen Schritt voraus ist.
Mir gefällt besonders das SEMrush Link Building Tool, was quasi das Herzstück der Linkbuilding-Möglichkeiten bei SEMrush darstellt. Hier können Sie eine Outreach-Kampagne starten und nicht nur mögliche Backlinks identifizieren, sondern auch direkt Kontakt mit diesen Seiten aufnehmen.
Ergänzt werden die Möglichkeiten durch das SEMrush Brand Monitoring Tool. Vereinfacht gesagt erhalte ich hier eine Mitteilung, wenn meine Seite oder mein Shop irgendwo im Internet erwähnt wird, aber kein Link zu mir gesetzt ist. So kann ich die Betreiber oder Betreiberinnen der Seite gezielt ansprechen und um einen Backlink bitten.
Funktionen:
- Backlink-Überwachung
- Wettbewerbsanalyse (SEMrush Backlink Gap)
- Identifizierung neuer Backlink-Möglichkeiten (SEMrush Link Building)
- Suche nach Erwähnungen, die nicht verlinkt sind (SEMrush Brand Monitoring)
- diverse weitere SEO-Tools
- komplettes SEO-Toolset für Großprojekte
Kosten: zwischen 129,95 und 499,95 US-Dollar pro Monat bei monatlicher Zahlung
3. Google
Google auf meiner Liste zu lesen, verwirrt Sie vielleicht im ersten Moment etwas. Es handelt sich dabei nicht um eine klassische Software oder SaaS-Lösung wie die beiden bisher vorgestellten Anwendungen und viele der nachfolgenden Linkbuilding-Tools. Doch in der beliebtesten Suchmaschine der Welt steckt jede Menge Potenzial, potenzielle Backlink-Chancen zu identifizieren.
Ein Beispiel ist der Einsatz des „inurl:“-Operators. Wenn ich beispielsweise nach Blogs in meiner Branche suche, verwende ich eine Anfrage wie „inurl:blog + [Schlüsselwort]“. So finde ich spezifische Seiten, die in ihrer URL das Wort „blog“ enthalten und gleichzeitig zu meinem Thema passen.
Ein weiteres Beispiel ist der „intitle:“-Operator. Wenn ich nach Webseiten suche, die beispielsweise Leitfäden oder Ressourcenlisten (oft gute Quellen für Backlinks) zu einem bestimmten Thema anbieten, verwende ich eine Anfrage wie „intitle:leitfaden + [Schlüsselwort]“.
Nicht zu vergessen ist die „Google Alerts“-Funktion, bei der E-Mails an Nutzende verschickt werden, sobald der Dienst Inhaltsänderungen erkennt. Benachrichtigungen werden vor allem dann versendet, wenn Google neue Ergebnisse auf Websites, neue Zeitungsartikel, Blogs oder wissenschaftliche Forschungen zu dem Suchbegriff findet, den der Nutzer oder die Nutzerin zuvor angegeben hat. Ich verwende Google Alters beispielsweise, um Markenerwähnungen zu tracken.
Sie sehen: Es gibt hier dutzende Kombinationsmöglichkeiten und Arten, um spannende Seiten und Inhalte zu finden, die für Backlinks relevant sind. Das erfordert zwar etwas mehr kreativen Input, kann aber eine tolle Ergänzung zu Ihrer Linkbuilding-Strategie sein.
Funktionen:
- über Suchoperatoren bestimmte Seiten finden, die für Backlinks offen sind oder bei denen Backlinks für Ihr Thema Sinne ergeben
- Benachrichtigungen bei Änderungen
Kosten: kostenlos
4. HARO
HARO, kurz für „Help a Reporter Out“, ist einer meiner Geheimtipps im Linkbuilding. Dieses Tool verbindet Journalistinnen und Blogger mit Experten und Expertinnen und bietet somit eine Möglichkeit, hochwertige Backlinks von renommierten Medien zu erhalten. Mittlerweile ist das Tool bei Online-Marketern und -Marketerinnen sehr beliebt.
Als Nutzer bzw. Nutzerin von HARO erhalten Sie Anfragen von Journalisten und Bloggern, die Informationen oder Expertenmeinungen zu bestimmten Themen suchen. Indem Sie dann auf diese Anfragen antworten sowie relevanten und ansprechenden Content liefern, können Sie die Chance erhöhen, in den entsprechenden Artikeln erwähnt und verlinkt zu werden.
Die besondere Stärke von HARO liegt in der Qualität der Backlinks. Da die Links oft von etablierten News-Websites stammen, haben sie einen hohen Wert. Oft reicht hier ein Link schon aus, der dann eben zum Beispiel von Reuters oder der New York Times stammt, um spürbaren Einfluss zu haben.
Funktionen:
- Verbindung zu Journalisten und Journalistinnen, die nach Expertise auf bestimmten Gebieten und in bestimmten Branchen suchen
Kosten: kostenlos in der Basisversion, kostenpflichtige Pläne zwischen 19 und 149 US-Dollar monatlich
5. Hunter
Hunter sollte ein weiteres nützliches Werkzeug in Ihrem Linkbuilding-Toolkit sein. Wie auch Google und HARO ist es nicht originär ein SEO- oder spezialisiertes Linkbuilding-Tool. Hunter ist darauf spezialisiert, E-Mail-Adressen zu finden. Das macht es zu einem kleinen, aber feinen Helferlein, wenn es darum geht, Kontakte für potenzielle Backlinks zu knüpfen.
Was ich damit meine: Mit Hunter kann ich ganz einfach die E-Mail-Adressen von Personen finden, die in einem bestimmten Unternehmen oder einer bestimmten Branche arbeiten. Dafür brauche ich lediglich den Namen und die Domain. So kann ich schnell herausfinden, an wen ich meine Anfrage für einen Backlink stellen kann.
Wahlweise kann ich auf diese Weise sogar automatisiert größere Outreach-Kampagnen starten. Es gibt nämlich ein Hunter-Add-on für Excel. So können Sie theoretisch im großen Stil E-Mail-Adressen ermitteln.
Eine weitere hilfreiche Funktion von Hunter ist die Verifizierung von E-Mail-Adressen. Bevor Sie zum Beispiel Outreach-E-Mails versenden, kann Hunter überprüfen, ob die E-Mail-Adressen auch tatsächlich gültig und aktiv sind. Dies spart viel Zeit und senkt die Bounce Rate.
Funktionen:
- E-Mail-Adressen-Suche und -Verifizierung
- gezielte Kontaktfindung für Outreach
Kosten: kostenlos (bis zu 25 Suchen pro Monat), kostenpflichtige Version zwischen 49 und 499 Euro pro Monat bei monatlicher Zahlung
6. ScrapeBox
ScrapeBox bezeichnet sich selbst als „Schweizer Taschenmesser“ im Bereich SEO. Der Vergleich, wenn er auch etwas übertrieben im Hinblick auf andere Toolsets scheint, kommt nicht von ungefähr. ScrapeBox bietet tatsächlich viele verschiedene Funktionen, die besonders nützlich sind, um umfangreiche Recherchen im Linkbuilding durchzuführen und spannende Potenziale zu identifizieren.
Eines der spannendsten Features von ScrapeBox ist meiner Meinung nach die Option, schnell große URL-Mengen zu sammeln und zu analysieren. Das ermöglicht mir, potenzielle Linkbuilding-Gelegenheiten schnell zu identifizieren, indem ich Websites nach bestimmten Kriterien filtere.
Darüber hinaus bietet ScrapeBox Funktionen wie Keyword-Recherche, automatisiertes Kommentieren und das Finden von Expired Domains, die alle für verschiedene Aspekte des Linkbuildings relevant sind. Auch wenn einige der Funktionen von ScrapeBox umstritten sind (Stichwort Massenkommentare), ist es ein interessantes Linkbuilding-Tool. Nicht nur aufgrund seiner Funktionen, sondern auch aufgrund des Fakts, dass Sie es lokal installieren müssen.
Es ist das einzige Nicht-SaaS-Tool auf meiner Liste.
Funktionen:
- Sammlung und Analyse großer Mengen von URLs
- Keyword-Recherche
- automatisiertes Kommentieren
- Finden von Expired Domains
Kosten: einmalig 97 US-Dollar
7. BuzzStream
BuzzStream ist ein weiteres nützliches Tool, das Sie im Linkbuilding nutzen können. Wie auch Ahrefs und SEMrush wirbt es selbst damit, ein solches Linkbuilding-Tool zu sein. BuzzStream ist dabei eine All-in-One-Plattform, die den Prozess der Kontaktaufnahme mit Influencern und Influencerinnen oder anderen Website-Betreibenden vereinfacht.
Ein zentrales Merkmal von BuzzStream ist seine Outreach- und Beziehungsmanagement-Funktionalität. Ich kann personalisierte Outreach-E-Mails (es gibt dafür passende E-Mail-Vorlagen) direkt über die Plattform senden und sämtliche Antworten verfolgen. Das ist vor allem interessant, falls größere Kampagnen geplant sind und mehrere Marketer und Marketerinnen daran arbeiten. So behalten alle die Übersicht und können nachvollziehen, wann welche Anfrage an wen geschickt wurde.
Zusätzlich bietet BuzzStream ein Toolset zur Linkverfolgung und -analyse. So kann ich sehen, welche meiner Outreach-Bemühungen erfolgreich waren und welche Links den größten Einfluss auf meine Seite haben.
Funktionen:
- Personalisierte Outreach-Automatisierung
- Beziehungsmanagement
- Linkverfolgung und -analyse
Kosten: zwischen 24 und 299 US-Dollar pro Monat (Enterprise-Plan: ab 999 Euro)
8. Majestic
Mit Majestic stelle ich Ihnen die letzte Anwendung auf meiner Liste vor, die Sie im Linkaufbau nutzen können. Das Tool konzentriert sich dabei hauptsächlich auf Backlinks und bietet umfassende Daten zu Linkprofilen. So können Sie die Stärken und Schwächen Ihrer eigenen Website oder Ihres Shops sowie die Ihrer Konkurrenz verstehen.
Das meiner Meinung nach beste Feature von Majestic ist dabei der „Site Explorer“, der detaillierte Einblicke in das Linkprofil einer Website liefert. Ich kann sehen, von welchen Websites die Links kommen, welche Art von Inhalten sie verlinken und wie vertrauenswürdig diese Links sind. Das hilft mir wiederum dabei, bestimmte Backlinks neu zu prüfen oder mich auf die Suche nach neuen, qualitativ hochwertigen Links zu machen.
Zusätzlich verfügt Majestic über Metriken wie „Trust Flow“ und „Citation Flow“, die die Qualität und Quantität der Links bewerten. Diese Metriken können dabei helfen, die Wirksamkeit der Linkbuilding-Aktivitäten zu messen und zu optimieren.
Funktionen:
- Detaillierte Backlink-Analyse
- Trust Flow und Citation Flow als spezielle Metriken
- Site Explorer für umfassende Link-Insights
Kosten: zwischen 46,99 und 379,99 Euro pro Monat bei monatlicher Zahlung
Fazit: Vielseitige Tools für effektives Linkbuilding
Eingangs hatte ich es bereits erwähnt: Es gibt dutzende Aufgaben, die mit der Pflege eines Blogs, einer Website oder eines Online-Shops einhergehen. Oft ist der Aufbau von Backlinks mit eine der schwersten Herausforderungen dabei. Mit den im Artikel vorgestellten Linkbuilding-Tools haben Sie jetzt jedoch ein kleines Arsenal an Helferlein an der Hand, mit dem sich der Prozess vereinfachen lässt.
Sie haben dabei die Qual der Wahl, ob Sie sich für umfangreichen SEO-Tools wie SEMrush oder Ahrefs, kostenlose Optionen wie Google oder spezielle Tools wie HARO oder Hunter entscheiden. Mein Tipp: Probieren Sie verschiedene Ansätze und Tools aus. Oft gibt es kostenlose Testversionen, den größtmöglichen Erfolg bringt meiner Meinung nach meist sowieso eine Mischung aus verschiedenen Tools.
Titelbild: HubSpot