Meetings, Workshops, Seminare oder Konferenzen zu moderieren ist eine Aufgabe, die jede Person aus dem Berufsleben kennt. Weniger bekannt sind allerdings die unzähligen Methoden und Techniken, wie solche Vorträge moderiert werden können. Die folgende Liste stellt Ihnen zehn beliebte Moderationstechniken vor, damit Sie perfekt für Ihre nächsten Meetings gerüstet sind.

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Die 10 besten Moderationsmethoden für produktive Meetings

Die Auswahl der passenden Moderationsmethoden richtet sich in erster Linie danach, wo die Schwerpunkte der Besprechung liegen und welche Ziele damit erreicht werden sollen. Die vorgestellten Techniken bieten sich daher für verschiedene Situationen und Einsatzzwecke an.

1. Selbstpräsentation

Kommt Ihre Gruppe zum ersten Mal zusammen und kennt sich noch nicht? Dann können Sie mit einer Selbstpräsentation starten, bei der sich die Gruppenmitglieder kurz vorstellen. Dies ist eine klassische Kennenlern- und Eisbrecherübung in der Moderation.

2. Brainstorming

Brainstorming ist eine ideale Methode, wenn Sie neue Ideen entwickeln oder bestehende Prozesse optimieren wollen. Beim Brainstorming wird die Kreativität der Gruppe aktiviert und ein Rahmen für lebhafte, produktive Diskussionen geschaffen.

Aufgabe vom Moderator ist hier, das Thema, das Ziel und das verfügbare Zeitfenster zu klären. Danach sollen alle ihre Ideen einbringen, egal ob schriftlich, digital oder mündlich. In dieser Phase darf kein Vorschlag bewertet oder kommentiert werden. Erst wenn die Ideensammlung abgeschlossen ist, beginnt die gemeinsame Auswertung.

3. Blitzlicht

Beim Blitzlicht darf jeder Beteiligte die eigenen Erwartungen und Vorstellungen an das Meeting mitteilen. Dieses Statement sollte nicht mehr als ein bis zwei Sätze umfassen, in der Ich-Form formuliert sein und unbewertet bleiben. Die Moderatorin achtet darauf, dass die Antworten nicht ausschweifen.

4. Ein-Punkt-Abfrage

Für diese Technik benötigen Sie ein Whiteboard mit einer Skala oder alternativ einem Koordinatensystem. Im Meeting wird anschließend danach gefragt, wie stark das Interesse an einem bestimmten Thema ist. Beschriften Sie die Skala also beispielsweise mit „sehr schwach“ bis „sehr stark“ oder teilen Sie die vier Felder des Koordinatensystems in „sehr stark“, „stark“, „schwach“ und „sehr schwach“ ein.

Jede Person klebt – anonym – einen Sticker an die Stelle, die das eigene Interesse widerspiegelt. Zusätzlich können Sie darum bitten, dass alle ein paar Stichworte als kurze Erklärung neben dem Klebepunkt notieren.

5. Mehr-Punkt-Abfrage

Die Mehr-Punkt-Abfrage ist eine nützliche Moderationsmethode, wenn Sie Prioritäten zu Themenbereichen oder Aufgaben erfahren möchten. Dafür werden die unterschiedlichen Themen zunächst auf Plakate geschrieben. Jede Person erhält exakt halb so viele Klebepunkte wie Themenbereiche und muss diese auf den Plakaten verteilen. Anhand der Punktezahl wird so festgestellt, welche Themen eine niedrige oder hohe Priorität haben.

6. Kartenabfrage

Hier wird eine zentrale Frage aufgeschrieben und für alle gut sichtbar angepinnt. Die Gruppenmitglieder erhalten nun Karteikärtchen, auf denen sie ihre Meinung, Einschätzung, zusätzliche Aspekte oder weiterführende Fragen notieren. Im Anschluss werden die Karten einzeln an der Pinnwand befestigt, kurz erklärt und gegebenenfalls diskutiert.

7. Metaplan-Technik

Die Metaplan-Technik kann an die Kartenabfrage angeschlossen werden, da sie der Strukturierung und Visualisierung von Ideen dient. Nachdem die Karten in der Runde erklärt wurden, sollten sie in Relation zu den Notizen der anderen Beteiligten gebracht werden. Dadurch entstehen Themencluster, die neuartige Lösungswege aufzeigen können.

8. Mind Mapping

Anders als beim Brainstorming, mit dem Ideen erst entwickelt werden sollen, geht es beim Mind Mapping um die visuelle Abbildung von Ideen und Themen. Startpunkt ist ein zentrales Thema oder ein zentraler Begriff, zu dem jedes Gruppenmitglied Stichworte und Subthemen nennt. Diese werden von der moderierenden Person notiert, mit Linien verbunden und letztlich zu einer Ideenlandkarte zusammengetragen.

9. Paarinterview

Das Paarinterview kann angewandt werden, um unbekannte Gruppenmitglieder vorzustellen oder gemeinsam neue Problemlösungen zu entwickeln. Dazu interviewen sich zwei Teammitglieder entweder in Form eines freien Interviews oder mit vorbereiteten Fragen des Moderators. Die Antworten können anschließend in der Gruppe diskutiert werden.

10. Reizwort-Methode

Diese Technik arbeitet mit Assoziationen und soll helfen, kreative Lösungen zu entwickeln und Zusammenhänge aufzudecken. Im Vorfeld oder im Verlauf des Meetings werden dazu willkürliche Reizworte zum diskutierten Thema notiert. Die Gruppe schreibt anschließend Stichwörter oder Gedanken auf, die mit dem Wort assoziiert werden.

Welche Aufgaben übernimmt ein Moderator?

Die Aufgaben von Moderatorinnen und Moderatoren sind sehr vielfältig und vereinen zahlreiche Rollen. Sie sind Organisations-, Kommunikations-, Vermittlungs-, Motivations- und Steuerungstalente in einer Person.

Der Begriff Moderation stammt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „lenken“ oder „steuern“. Moderierende leiten also eine Diskussion auf Konferenzen oder in Meetings, ohne dabei Einfluss auf die Inhalte der Unterhaltung oder das Verhalten der Gruppe zu nehmen. Die moderierende Person muss die Gruppe im Griff haben und einschreiten, falls es zu Streitigkeiten kommt.

Ebenfalls gehört es zu ihren Aufgaben eine produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, alle Gruppenmitglieder einzubeziehen und Zeitlimits einzuhalten.

Für Ihre nächste Moderation: Tipps und Tricks

Nicht nur die Moderationstechniken entscheiden über ein gelungenes Meeting. Diese Tipps verraten Ihnen, welche Fallstricke es gibt und wie Sie diese vermeiden.

  • Bereiten Sie sich gut vor: Das Geheimnis jeder guten Moderation liegt in der Vorbereitung. Legen Sie das Ziel der Besprechung fest, stellen Sie sich auf die Gruppe ein und erstellen Sie einen Leitfaden inklusive Meeting-Regeln.
  • Treten Sie selbstbewusst auf: Als Moderator oder Moderatorin stehen Sie im Mittelpunkt des Geschehens. Achten Sie deshalb auf eine selbstbewusste Körperhaltung und sprechen Sie in kurzen, klaren und verständlichen Sätzen.
  • Halten Sie sich an zeitliche Vorgaben: Stecken Sie Zeitfenster ab und verwenden Sie während der Moderation eine Uhr oder einen Timer, um das Zeitlimit einzuhalten.
  • Holen Sie Feedback ein: Fragen Sie nach der Moderation, was den Teilnehmenden gefallen hat und was nicht. So können Sie sich kontinuierlich verbessern und Fehler vermeiden.

Fazit: Ziel und Zeit entscheiden über die Wahl der Moderationsmethoden

Der Einsatz passender Moderationstechniken hilft, den Austausch in der Gruppe zu fördern, hitzige Diskussionen zu leiten oder kreatives Brainstorming anzuregen. Nutzen Sie verschiedene Techniken, um die Gruppe herauszufordern und neue Perspektiven zur Lösungsfindung einzubringen.

Wichtig ist jedoch, dass die verwendete Methode auch für Ihre Ziele sowie Zielgruppe geeignet ist und in das vorgegebene Zeitfenster passt. Planen Sie deshalb genug Zeit für Diskussionen und Denkprozesse ein – und dem Erfolg Ihres Meetings steht nichts mehr im Wege.

Meeting Agenda Vorlage

Titelbild: Luis Alvarez / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 15. Juli 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

Meetings