Prompt Engineering: Der Beruf der Zukunft?

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Janina Vendrami
Janina Vendrami

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Nachdem ChatGPT durch die Decke ging, wurde es fast zum gemeinschaftlichen Hobby, der KI Befehle zu geben, um ihre Grenzen und Schwächen zu testen. Mit Prompt Engineering ist nun ein Beruf entstanden, der mit Blick auf die rasante Weiterentwicklung von generativer Künstlicher Intelligenz nicht nur wichtig, sondern auch zukunftstauglich scheint. Ob das wirklich so ist und welche Voraussetzungen Prompt Engineers mitbringen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Exkurs: Wofür werden Prompts überhaupt benötigt?

Um von einer generativen Künstlichen Intelligenz ein Ergebnis zu erhalten, das exakt den eigenen Vorstellungen entspricht, müssen Prompts möglichst effizient geschrieben werden. Ohne diese Befehle hat die KI keinen Anhaltspunkt, anhand dessen sie Text, Bild, Ton oder Video generieren kann. Je spezifischer die Prompts also sind, desto genauer ist auch das Ergebnis. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass längere Prompts automatisch die besseren sind.

Was macht einen guten Prompt aus?

Ein guter Prompt Engineer gestaltet die Befehle gleichzeitig so kompakt wie möglich und so umfangreich wie nötig, ähnlich wie Programmiererinnen und Programmierer ihren Code angehen. Je länger ein Prompt insgesamt ist, desto länger dauert auch die Generierung und desto wahrscheinlicher ist es, dass der Fokus innerhalb des Prompts von der KI fehlinterpretiert wird. Was einen guten Prompt ausmacht, hängt jedoch von seinem Einsatzgebiet ab.

Bei Anbietern zur KI-Bildgenerierung wie Midjourney helfen bestimmte Parameter und Features dabei, den Prompt möglichst optimal zu gestalten. Darunter fallen Komposition, Stil, Perspektive, Licht, Farbgebung und Technik, mit denen das gewünschte Endergebnis detailliert beschrieben wird. Daneben tragen Kurzbefehle, etwa zur Gewichtung einzelner Elemente oder zur gleichzeitigen Generierung mehrerer Bilder dazu bei, dass Prompt Engineers schlanke und übersichtliche Befehle formulieren können.

Textgeneratoren wie ChatGPT hingegen sollten von Prompt Engineers möglichst viel Kontext erhalten, sodass die KI das Thema korrekt interpretieren kann und weiß, welche Informationen für die Generierung des Textes relevant sind.

Angaben zu Thema, Textart (persönlicher Brief, Kategorietext, Kurzgeschichte, formelles Anliegen, Bericht, Slogan, Blogartikel, etc.), zur Länge, zum Schreibstil (Wortwahl, Satzlänge, Stilmittel) oder zu Quellen, an denen sich die KI orientieren soll, bilden das Gerüst eines erfolgreichen ChatGPT Prompts.

Prompt Engineer: Diese Skills sollten Sie mitbringen

Nun fragen Sie sich vielleicht: Wie wird man überhaupt Prompt Engineer? Da sowohl das Berufsfeld als auch die KIs ein eher neues Phänomen sind, wird aktuell noch keine spezielle Ausbildung angeboten. Dennoch tauchen immer mehr Stellenanzeigen für Prompt Engineers auf. Aber wer soll damit angesprochen werden?

Prompt Engineering ist für alle interessant, die sich vor allem beruflich bereits tiefer mit Prompting befasst haben. So sind KIs wie Midjourney oder Dall-E für Grafikdesignerinnen und -designer interessant, da sie einen Blick für gute Gestaltung haben und intuitiv Anpassungen der Prompts vornehmen können, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Textbasierte KIs sind dagegen für Redaktionen von Interesse. Ein gutes Gefühl für Sprache ist dabei besonders wichtig, um bei unzufriedenstellenden Ergebnissen die passenden Korrekturen vorzunehmen. In diesem Kontext spricht man oft auch von einem Prompt Redakteur oder einer Prompt Redakteurin.

Je nach KI ist der wichtigste Skill eines Prompt Engineers daher, die Imperfektionen der generierten KI-Bilder und Texte durch konkrete Formulierungen auszugleichen, ohne dass sich dies negativ auf das Gesamtwerk auswirkt.

Ein guter Blick fürs Detail ist dabei genauso wichtig wie die Fähigkeit, das Gesamtergebnis zu bewerten. Prompt Engineers, die daneben auch technische Fähigkeiten mitbringen, sind besonders gefragt. Alles in allem ist also vor allem Fachwissen auf dem jeweiligen Gebiet, eine gute Ausdrucksweise, Geduld und Experimentierfreude notwendig, um erfolgreich Prompt Engineering zu lernen.

Prompt Engineering: Aufgaben im Überblick

Nachdem Sie nun wissen, welche Skills notwendig sind, um Prompt Engineering zu lernen, wollen wir Ihnen die typischen Aufgaben näherbringen:

  • Ausprobieren: Mittlerweile gibt es zahlreiche Tipps und Tricks, wie Prompt Engineers ihre Befehle optimieren. Dennoch ist es sinnvoll, verschiedene Herangehensweisen auszuprobieren. So kann individuell bestimmt werden, welche Befehle in welcher Form sinnvoll sind. Dadurch können Prompts für unterschiedliche unternehmerische und marketingtechnische Produkte und Ziele erstellt werden.
  • Überprüfen: Die KIs befinden sich in stetiger Weiterentwicklung, weshalb auch das Prompt Engineering kontinuierlichen Veränderungen unterliegt. Indem funktionierende Prompts überprüft werden, können Prompt Engineers schnell feststellen, ob es relevante Änderungen innerhalb der KI gab. Gleichzeitig müssen inhaltliche oder stilistische Fehler von Prompt Engineers identifiziert werden, um die Schwächen und Grenzen der KI zu verstehen und korrekte Ergebnisse zu erhalten.
  • Arbeit mit unterschiedlichen KIs: Neben Bild- und Text-KIs spielen auch KI-Video und Ton sowie Text-to-Speech (TTS) eine immer größere Rolle. Prompt Engineers, die sich mit unterschiedlichen KIs auskennen, sind klar im Vorteil. So können Sie beispielsweise ChatGPT nutzen, um Social Media-Beiträge und Prompts zu formulieren, die wiederum in Midjourney gestaltet und durch eine TSS-KI vertont werden.
  • Trends beobachten: Da das Berufsfeld noch neu ist und sich vor allem aktuell rasant verändert, ist es unvermeidlich, sich mit den aktuellen Trends im Prompt Engineering und der Künstlichen Intelligenz auseinanderzusetzen.

Prognose: So wird sich Prompt Engineering entwickeln

Darüber, wie sich das Berufsfeld von KI-Promptern entwickeln wird, können wir nur spekulieren. Schließlich ist der Beruf noch neuer als die KIs selbst, die mit ihrer Entwicklung noch lange nicht am Ende sind.

Momentan ist wenig Expertise notwendig, um Prompt Engineer zu werden. Selbst Menschen, die weder in Redaktionen, Marketingteams oder Designabteilungen gearbeitet haben, können sich das notwendige Skillset aneignen, sofern sie eine sichere Ausdrucksweise besitzen. Doch wo die KI die Aufgaben der Menschen bereits übernommen hat, haben sich mit Prompt Generators erneut Wege aufgetan, um Arbeitsschritte outzusourcen. Wie lange der Beruf der Prompt Engineers also relevant sein wird, lässt sich schwer sagen.

Klar ist aber, dass sich mit dem aufkommenden Interesse an Künstlicher Intelligenz und der Integration dieser im Arbeitsalltag weitere Aufgabengebiete entwickeln werden. So könnte zukünftig auch der ethische und moralische Faktor der KI als “Arbeitskraft” von Interesse sein. Aber auch Strateginnen und Strategen könnten sich hier herauskristallisieren, um den Einsatz aller relevanten KIs möglichst holistisch und fruchtbar zu gestalten.

Fazit: Prompt Engineering ist so dynamisch wie die KI selbst

Wer sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt, wird kaum einen Tag erleben, an dem sich keine neuen Entwicklungen ergeben. Das zeigt sich auch im Prompt Engineering, das genauso dynamisch ist wie die KI-Branche. Unabhängig davon, ob das Berufsfeld am nächsten Morgen noch so aussieht wie am Tag vorher, ergeben sich aktuell viele Chancen für Prompt Engineers. Wer bereit ist, sich von dem unvorhersehbaren KI-Fluss mitreißen zu lassen, wird auf der Reise viele Skills und Erfahrungen für die Zukunft sammeln.

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Titelbild: Fiordaliso / iStock / Getty Images Plus

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