Eine Bewerbung muss sitzen. Um Unternehmen von sich zu überzeugen, sind ein treffendes Anschreiben, ein lückenloser Lebenslauf und die wichtigsten Zeugnisse Pflicht. Was darüber hinaus Eindruck verschafft, sind Referenzen. Wie Sie diese angeben, wie viele genug sind und wer sich überhaupt als Referenzgeber und -geberin eignet, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was sind Referenzen?
Eine Referenz in der Bewerbung ist eine Empfehlung einer Person, mit der Sie im bisherigen Berufsleben zusammengearbeitet haben. Das können Vorgesetzte, Kunden und Kundinnen, Kollegen und andere relevante Personen sein. Ziel ist es, das Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben, durch die Empfehlung von Dritten von sich zu überzeugen.
Referenzen können auf verschiedene Art und Weise in die Bewerbung integriert werden:
- Erwähnung im Anschreiben (eher selten)
- Benennung der Kontaktpersonen im Lebenslauf an den jeweiligen beruflichen Stationen
- Referenzschreiben als Anlage
Die wirksamste Variante ist die letzte – dabei hängen Sie die Referenzschreiben als gesonderte Dokumente an.
Referenzschreiben vs. Empfehlungsschreiben
Das Referenzschreiben wird schnell und oft mit dem Empfehlungsschreiben verwechselt.
Ein Referenzschreiben adressiert keine bestimmte Person. Es wird von Dritten allgemeingültig verfasst und bezieht sich auf Ihre Fähigkeiten im beruflichen Kontext. Sie können es beliebig für Bewerbungen einsetzen – meist in Form einer geschriebenen A4-Seite, teilweise reicht auch der Verweis auf die Referenzgebenden im Anschreiben oder Lebenslauf.
Ein Empfehlungsschreiben hingegen wird von einem oder einer Dritten direkt adressiert und ist facettenreicher. Im Normalfall wird es als Empfehlung für eine konkrete potenzielle Arbeitsstelle verwendet.
Für wen sind Referenzen in der Bewerbung relevant?
Alle Bewerbenden, die einen neuen Job finden wollen, profitieren von aussagekräftigen Referenzen. Ob Praktikant, Auszubildende, Berufseinsteiger, Führungskraft oder Geschäftsführerin – auf jeder Sprosse der Karriereleiter eignen sich Referenzen als starke Ergänzung zur eigentlichen Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Arbeitszeugnissen.
Klar ist auch: Je höher die Position, desto wichtiger sind persönliche Referenzen. Wer beispielsweise eine neue Führungskraft einstellt, will sich bei ihren oder seinen vorherigen Arbeitgebenden versichern, dass es sich um eine verlässliche und fähige Person handelt. Referenzen helfen dabei.
Wer eignet sich als Referenzgeber?
Nicht alle Personen sind gute Referenzgeber und Referenzgeberinnen. So ist es beispielsweise schön, wenn sich Ihr ehemaliger Kollege für Sie stark macht – Eindruck wird das in der Bewerbung aber wohl kaum schinden. Die Faustregel besagt: Je höher die Position des Empfehlenden, desto besser. Besonders wertvoll sind also Referenzen in der Bewerbung von folgenden Personen:
- Ehemalige Vorgesetzte wie Teamleiter, insbesondere Geschäftsführende
- Lehrende wie Professoren und Professorinnen
- Mentoren und Mentorinnen
Wer zuvor in selbstständiger Tätigkeit aktiv war oder sich als Freelancer bzw. Freelancerin auf eine Stelle bewirbt, kann zudem Referenzen von großen, langjährigen und/oder weitläufig bekannten Kunden einholen.
Vor allem wenn es kein direktes Referenzschreiben gibt, sondern Sie lediglich eine Person namentlich als Referenz angeben, sollten Sie eines nie vergessen: Holen Sie sich zuvor das Einverständnis dafür ein. Nachdem Sie die Bewerbung verschickt haben, können Ihre neuen potenziellen Arbeitgebenden schließlich bei Ihren Referenzen anrufen und sich nach Ihnen erkundigen.
Referenzen angeben: Wie viele sind genug?
Es gibt keine festen Regeln für Referenzen in der Bewerbung. Geben Sie beispielsweise nur eine einzelne Referenz bei einem Dutzend vorheriger Jobs an, stimmt die Relation nicht. Umgekehrt sind zehn jeweils eine Seite lange Referenzen bei erst drei Jahren Berufserfahrung ebenfalls nicht sinnvoll.
Ein guter Mittelwert liegt bei zwei oder drei Referenzen, je nach Berufserfahrung, Anzahl vorheriger Stationen und der Wertigkeit der Referenzen. Wenn Sie zum Beispiel bisher zwei prägende Jobs innehatten, reichen zwei Referenzen aus – besonders, wenn diese von den jeweiligen Geschäftsführenden stammen.
Referenzen in der Bewerbung: Muster und Beispiele
Wenn Sie Ihre Referenzen im Fließtext des Anschreibens benennen, genügt ein kurzer Satz. Nutzen Sie für eine Bewerbung bei Ihren Referenzen eine Formulierung wie die folgende:
[Name des oder der Referenzgebenden], meine ehemalige/r Vorgesetzte/r bei [Unternehmensname], kann meine Fähigkeiten und Leistungen bestätigen. Kontaktinformationen stelle ich gerne auf Anfrage zur Verfügung.
Sie können die Kontaktdaten auch direkt mit angeben. Entscheiden Sie sich dafür, ein Referenzschreiben einzuholen, können Sie Ihrem Empfehler als Orientierung folgenden Aufbau an die Hand geben:
- Vorstellung des oder der Empfehlenden und Verhältnis zu Ihnen (Beispiel: Vorgesetzter, Geschäftsführerin, Dienstleister)
- Zeitraum der Zusammenarbeit
- Art und Inhalte der Zusammenarbeit
- Ihre hervorgestochenen Qualifikationen und Fähigkeiten
- (gemeinsame) Erfolge durch die Zusammenarbeit
- Würdigung oder persönliche Worte zur Empfehlung
Wichtig ist, dass das Referenzschreiben auch alle Formalia (Name, Telefonnummer, E-Mail und Co.) des Referenzgebers oder der Referenzgeberin enthält.
Hier unser Referenzschreiben als Muster:
Maxi Mustermensch arbeitete unter meiner geschäftsführenden Leitung sieben Jahre lang eng mit mir im Bereich Marketing und Vertrieb zusammen.
In der Zeit vom 01.01.2016 bis zum 30.11.2023 hat Maxi Mustermensch in der Marketing- und Vertriebsleitung für mich gearbeitet und alle gestellten Aufgaben stets bestmöglich und sehr zielorientiert erledigt. Maxis charismatische und verkaufsstarke Art gewann wichtige Kunden und Kundinnen für meine Firma, die uns fast ausnahmslos bis heute treu geblieben sind.
Maxi Mustermensch genießt bis heute einen herausragenden Ruf bei unserer Kundschaft und intern – auch, weil Maxi sich stets für die Belange des Teams stark machte und Veränderungen aktiv vorantrieb.
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Für weitere Auskünfte stehe ich jederzeit gerne unter +49 XXXXXXX oder unter beispiel@firma.de zur Verfügung.
Fazit: Referenzen werten Lebenslauf und Bewerbung auf
Referenzen sind wertvolle Ergänzungen in jeder Bewerbung zum Anschreiben, einem Arbeitszeugnis oder Zwischenzeugnis – egal, ob Sie Kontaktpersonen im Lebenslauf und Anschreiben benennen oder einige Referenzschreiben beilegen. Achten Sie darauf, aussagekräftige und relevante Referenzgeber und -geberinnen zu gewinnen. Wichtig: Weniger ist mehr – übertreiben Sie es nicht mit der Anzahl der Empfehlungen. Zwei oder drei reichen in den meisten Fällen aus.
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