Falsche E-Mail-Adresse, volles Postfach oder Spamverdacht – es gibt verschiedene Gründe, warum Nachrichten vom E-Mail-Server gebouncet, also abgewiesen, und nicht an die Empfangenden zugestellt werden. Was die Unterschiede zwischen Soft Bounce und Hard Bounce sind und wie Sie die Bounce Rate beim Versand Ihrer Newsletter möglichst gering halten, erfahren Sie in diesem Artikel.
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Was sind Bounces beim E-Mail-Versand?
Marketing-Fachleute kennen das: Nachdem der Newsletter über eine geeignete Software erfolgreich versandt wurde, kommen viele E-Mails mit dem Betreff „Mail Delivery“ zurück. Dabei handelt es sich um E-Mails, die der Empfängerin nicht zugestellt werden konnten, da der E-Mail-Server diese Nachrichten gebouncet hat.
Von Bounces (englisch: to bounce, übersetzt: zurückfedern oder abprallen) ist die Rede, wenn eine Zustellung von E-Mails zum Empfänger nicht möglich ist, sondern die Nachrichten am E-Mail-Server abprallen. Je nach Grund für die Nichtzustellung handelt es sich um einen Soft Bounce oder Hard Bounce.
Soft Bounce: Definition
Bei einer E-Mail mit Soft Bounce ist der Grund für die fehlerhafte Zustellung meist temporär und ein erneuter Versand der Nachricht führt häufig zum Erfolg.
Kommt es zu einem Soft Bounce, erhalten Sie als versendende Person eine Nachricht darüber, dass die Zustellung der E-Mail aktuell nicht möglich ist. Ein Soft Bounce hat vorerst keine Auswirkung auf den Newsletter-Versand, da der Empfänger beim nächsten Mailing erneut angeschrieben wird. Erst bei mehreren Soft Bounces hintereinander wird die Adressatin als Hard Bounce eingeordnet und automatisch aus dem Verteiler gestrichen.
Hard Bounce: Definition
Ein Hard Bounce liegt meist dann vor, wenn die E-Mail auch bei weiteren Zustellversuchen nicht erfolgreich beim Empfänger im Postfach landet.
Für Adressen, bei denen die Zustellung des Newsletters dauerhaft nicht erfolgreich ist, erfolgt eine Einstufung als Hard Bounce. Um zu verhindern, dass Sie weiterhin Ihre Newsletter an die fehlerhafte E-Mail-Adresse schicken und dadurch langfristig auf der Spamliste der Mailserver landen, löscht das Newsletter-Programm die E-Mails mit Hard Bounce automatisch auf der aktiven Kontaktliste.
Hard Bounce vs. Soft Bounce: Gründe
Als Absender bzw. Absenderin erhalten Sie automatisch eine sogenannte Bounce-Nachricht vom E-Mail-Server, in der Sie einsehen können, bei wem und aus welchen Gründen die Nachricht nicht zugestellt werden konnte.
Mögliche Ursachen für eine E-Mail mit Hard Bounce sind:
- Die E-Mail-Adresse des Empfängers ist falsch geschrieben.
- Die E-Mail-Adresse ist inaktiv.
- Die angeschriebene Domain ist nicht mehr vorhanden.
Häufige Gründe für eine E-Mail mit Soft Bounce sind:
- Die E-Mail ist zu groß (z. B. durch zu große oder zu viele Bilder).
- Das E-Mail-Postfach der Empfängerin ist voll.
- Es gibt Wartungsarbeiten am Empfangsserver.
- Der E-Mail-Server der Empfängerin ist überlastet.
- Der E-Mail-Server blockiert die Nachrichten wegen Spamverdacht.
Grundsätzlich gilt: Ist die Zustellung einer E-Mail vorübergehend nicht möglich, wird ein Soft Bounce ausgelöst. Kann eine E-Mail dauerhaft nicht zugestellt werden, handelt es sich um einen Hard Bounce.
Warum können Bounces dem Newsletter-Versand schaden?
Gerade beim Newsletter-Versand bleibt es nicht aus, dass einige E-Mail-Adressen fehlerhaft sind und es zu einem Soft Bounce oder Hard Bounce kommt. Fakt ist: Je größer der Verteiler mit Kontakten ist, desto höher ist auch die Bounce Rate, also die Anzahl an unzustellbaren Nachrichten.
Die Bounce Rate ist eine wichtige Kennzahl im E-Mail-Marketing und kann sich auf die Reputation der Absendenden auswirken. Viele E-Mail-Server nutzen die Bounce Rate, um E-Mails oder Absender als Spam einzustufen. Eine große Anzahl an fehlerhaften E-Mail-Adressen könnte demnach auf Spam oder gekaufte E-Mail-Adressen verweisen.
Damit Sie als Versendende des Newsletters nicht Ihren guten Ruf verlieren und auf der Spamliste der E-Mail-Server landen, sollte die Bounce Rate immer unter zwei Prozent liegen. Stehen Sie als Absenderin erst einmal auf der schwarzen Liste, hat das große Auswirkungen auf die Zustellbarkeit Ihres Newsletters und auf Ihr Image.
Die Bounce Rate für Ihren Newsletter können Sie ganz einfach ermitteln:
Bounce Rate = Anzahl der nicht zugestellten Newsletter mal 100.
Gut zu wissen: Eine Bounce Rate von einem Prozent ist im Normbereich und schadet Ihrem Newsletter-Versand nicht. Befindet sich die Kennzahl jedoch über zwei Prozent, sollten Sie die Verteilerliste auf fehlerhafte Kontakte überprüfen und optimieren.
10 Tipps zur Reduzierung von Bounces im E-Mail-Marketing
Neben der Überprüfung der Bounce-Rate gibt es weitere Maßnahmen, wie Sie Soft Bounces und Hard Bounces beim Versand Ihrer Mailings verringern. Unsere 10 Tipps zur Reduzierung von Bounces im E-Mail-Marketing helfen Ihnen, die Anzahl an unzustellbaren Newslettern gering zu halten und Ihren Ruf als vertrauenswürdige Adresse zu wahren.
1. Verteilerliste pflegen
Das A und O eines erfolgreichen Newsletter-Versands ist die Pflege der Empfangsadressen. Wenn Sie Ihren E-Mail-Verteiler regelmäßig aufräumen und fehlerhafte E-Mail-Adressen sowie inaktive Kontakte löschen, reduzieren Sie Bounces und können Ihren guten Ruf als seriöser Newsletter-Versender erhalten.
2. Bestätigungslink versenden
Um sich vor ungültigen E-Mail-Adressen durch Bots zu schützen, empfiehlt sich das Double-Opt-in-Verfahren für die Newsletter-Anmeldung. Personen, die sich für Ihren Newsletter anmelden, erhalten einen Bestätigungslink an die angegebene E-Mail-Adresse. Erst durch Klick auf den Link werden sie auch in Ihren Verteiler aufgenommen.
3. Keine E-Mail-Adressen kaufen
Verzichten Sie auf den Kauf von E-Mail-Adressen für Ihren Newsletter, um die Anzahl an unzustellbaren E-Mails gering zu halten. Stattdessen versuchen Sie lieber, durch Gewinnspiele, Gratisproben, Gutscheine oder Sonderaktionen mehr Leads für Ihren Newsletter zu gewinnen, um Ihre Verteilerliste sauber zu halten.
4. Captcha einbinden
Soft Bounces oder Hard Bounces beim Newsletter-Versand lassen sich auch durch den Einbau von Captchas verringern. Captchas, also das Anklicken von Bildern oder die Eingabe von Zahlen und Buchstaben bei der Newsletter-Anmeldung zur Abwehr von Bots, sind hilfreich, um sich vor ungültigen E-Mail-Adressen zu schützen.
5. Dateigröße reduzieren
Zu große Dateien sind ein häufiger Grund für Soft Bounces bei Mailings. Ist Ihre versandte E-Mail zu groß, kann es sein, dass der Empfangsserver Ihre Nachricht blockiert. Achten Sie bei Ihrem Newsletter-Versand daher auf eine angemessene Dateigröße und überschreiten Sie 300 kb für Ihre Mailings im Idealfall nicht.
6. Verlinkungen überprüfen
Sollten Sie Links in Ihrem Newsletter verwenden, überprüfen Sie diese vor dem Versand auf Richtigkeit und Seriosität. Ein falscher Link oder eine Verlinkung auf eine nicht vertrauensvolle Seite wird von Spamfiltern schnell als Risiko eingestuft, sodass Ihr Newsletter gebouncet wird.
7. Textlänge beachten
Nicht nur zu viele Grafiken oder Videos können zu einem Soft oder Hard Bounce führen, auch extrem lange Texte werden von einigen Servern abgelehnt. Damit Ihre E-Mail ankommt und gerne gelesen wird, setzen Sie deshalb besser auf Newsletter, die zum Punkt kommen und von klug eingesetzten visuellen Elementen aufgelockert werden. Reine Textwüsten sind nämlich sehr unbeliebt.
8. Spambegriffe vermeiden
In einem seriösen Newsletter haben spamverdächtige Begriffe nichts zu suchen. Aber auch viele Schreibfehler können für den Mailserver ein Indiz für Spam sein. Wenn Sie Spambegriffe in Ihren E-Mails vermeiden und auf eine korrekte Rechtschreibung achten, können Sie die Bounce Rate gering halten.
9. Regelmäßiger Versand
Ein wöchentlicher oder monatlicher Newsletter-Versand kann vor Bounces schützen, da Sie als Absenderin beim Empfänger im Gedächtnis bleiben. Bei einem seltenen Newsletter-Versand kann die Empfängerin sich vielleicht nicht mehr erinnern, Ihren Newsletter abonniert zu haben, und Ihre E-Mails werden durch die Person als Spam markiert.
10. Professionelle Newsletter-Software nutzen
Für das Versenden von Mailings speziell mit großer Verteilerliste empfehlen wir Ihnen, ein professionelles Newsletter-Programm wie von HubSpot zu verwenden. Solche Tools verfügen meist über attraktive Newsletter-Templates, Double-Opt-in-Funktionen und unterstützen Sie beim Management von Bounces für eine erfolgreiche Zustellung Ihrer Newsletter.
Fazit: E-Mail-Bounces mit einfachen Maßnahmen reduzieren
Nur wenn Sie ein vertrauensvoller Absender sind, halten Sie Ihre Bounce Rate niedrig und Ihre E-Mails kommen auch erfolgreich bei der Empfängerin an. Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie Soft Bounce und Hard Bounce bei Mailings reduzieren, wenn Sie einen neuen Newsletter erstellen, und so effektives E-Mail-Marketing betreiben.
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